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Veröffentlicht am 19.08.2021

Macht der Worte

Schlüssel zu Bonhoeffers Haus
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Die Autorin erzählt aus ihrem Leben. Im Jahr als Donald Trump Präsident wird, kommt sie mit ihrer Familie nach Berlin. Ihr Mann gehört zum Botschaftspersonal. Sie ist fremde Orte gewöhnt es ist nicht das ...

Die Autorin erzählt aus ihrem Leben. Im Jahr als Donald Trump Präsident wird, kommt sie mit ihrer Familie nach Berlin. Ihr Mann gehört zum Botschaftspersonal. Sie ist fremde Orte gewöhnt es ist nicht das erste Mal das sie in einer fremden Stadt, in einer fremden Sprache mit anderen Umgangsregeln neu anfangen muss. Durch Zufall gerät sie an Informationen zum Bonhoeffer Haus und macht eine Führung mit. Dietrich Bonhoeffer ist ihr nicht unbekannt. Der bekannte Widerständler ist auch in den USA eine historische Persönlichkeit.
Sie geht immer wieder in das Haus, sie fühlt sich den Gedanken und Empfindungen von Bonhoeffer heimisch. Das Team das das Haus betreut nimmt sie auf, sie wird ehrenamtliche Fremdenführerin und vermittelt Besuchergruppen auf Englisch wichtige Informationen zu Leben und Werk von Dietrich Bonhoeffer.
Ich habe einiges über Dietrich Bonhoeffer gelesen, ich habe das Haus in Berlin besucht und auch den Film mipt Ulrich Tukur gesehen.
Warum dieses Buch auch noch?
Die Autorin beschreibt was dieses Haus mit ihr macht. Sie vermittelt die Atmosphäre die immer noch in diesen Räumen herrscht. Dietrich Bonhoeffer war eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Nur mit Worten war er ein großer und gefürchteter Widerstandskämpfer. Worte sind wichtig, gefährlich, sie können verletzen, sie können trösten.
Mit jedem Wort das die Autorin als Fremdenführerin ihren Gästen erzählt, schafft sie ein Bild der Zeit in der Bonhoeffer gelebt und gestorben ist. Ein Bild das lange zum Entstehen gebraucht hat. Denn unmittelbar nach Ende des Krieges wollte oder konnte niemand daran erinnern. Entweder war die Schuld, die Schmach oder auch der Wunsch des Vergessens zu groß.
Für sie selber die mit diesem Vergessen nichts zu tun hat, ist diese Gedenkstätte ein Schlüssel zu ihrem Leben. Auch in ihrem Heimatland sind die Menschen in Gruppen gespalten entweder dafür oder dagegen und das bedingungslos. Für sie. die auch ihr Land in Deutschland vertreten soll ist das eine unmögliche Situation. Wie bekommt sie das Selbstbewusstsein um ihre Meinung und gleichzeitig die vorherrschende politische Meinung aus den USA zu vermitteln. Sie muss Rücksicht auf ihren Mann nehmen und will gleichzeitig ihren Kindern ein mutiges Vorbild sein. Da sind Parallelen zu Dietrich Bonhoeffer er musste als Pastor Rücksicht auf seine Kirche nehmen und war gleichzeitig seinem Gewissen verpflichtet.
Was nehmen wir persönlich heute aus den Gedanken von Bonhoeffer für unser Leben mit. Ist Gott wirklich bei uns am Abend und am Morgen oder haben wir ihn irgendwann verloren. Oder andersherum gefragt, haben wir genau so viel Vertrauen um unser Leben für unsere tiefsten Überzeugungen zu ändern. vertrauen wir darauf das es irgendwo Hilfe für unser Handeln gibt.
Laura Fabrycky hat dieses Vertrauen wieder gefunden. Das vermittelt sie mit jedem Satz in diesem Buch. Es hilft wenn man ein Vorbild hat, man kann sich daran orientieren. Schon der Umgang mit dem Gedenken lotst manchmal die Gedanken in die richtige Richtung.

Veröffentlicht am 18.08.2021

Neue empfehlenswerte Krimiserie

Ein Prosit auf den Mörder
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Clarissa von Michel ist in Pension gegangen. Als ehemalige Kriminalkommissarin ist sie eine Bereicherung für den Kriminalclub in ihrem neuen Wohnort Niedermühlenbach. Dann geschieht ein echter Mord. Ein ...

Clarissa von Michel ist in Pension gegangen. Als ehemalige Kriminalkommissarin ist sie eine Bereicherung für den Kriminalclub in ihrem neuen Wohnort Niedermühlenbach. Dann geschieht ein echter Mord. Ein äußerst unbeliebter Mitbürger ist tot und Clarissa und ihr Club ermitteln.
Es ist ein humorvoller leichter Krimi mit einem Touch von den guten alten englischen Krimis wie Agatha Christie, Sir Conan Doyle u.a..
Das als Umgebung die Mosel in all ihrer Schönheit genommen wurde, ist für mich als ein großer Fan der Gegend, ihrer Menschen und natürlich auch des Weins ein großer Pluspunkt. Es fügt sich alles perfekt in einander.
Sehr liebenswerte Charakter, eine schöne Beschreibung und ein würdiger Toter. Die kleinen humorvollen Einlagen runden das Ganze ab. Natürlich ist Clarissa die Hauptperson und daher besonders, aber ihre Mitstreiter sind auch nicht ohne. Vor allem wenn mal wieder vorgefasste Meinungen in Wirklichkeit genau anders aussehen. Das ist eine Besonderheit am Schreibstil. Die einzelnen Protagonisten können über sich selber lachen. Wir als Leser lachen gleich mit. Kleinigkeiten nur aber sie machen den Krimi außergewöhnlich.
Die ganze Geschichte ist locker leicht erzählt, keine Brutalitäten, nichts was das Lesen bei einem Glas Wein stören würde.
Es ist der erste Band einer neuen Serie und ich freue mich jetzt schon auf die folgenden Bände.

Veröffentlicht am 17.08.2021

Anders als erwartet

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
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Eine magische Familie und ihre Regeln. Das man Magie nicht für etwas Böses gebrauchen darf ist auch allen Nichtmagischen klar aber es gibt noch ein paar andere Regeln an denen sich die Kinder von Susanna ...

Eine magische Familie und ihre Regeln. Das man Magie nicht für etwas Böses gebrauchen darf ist auch allen Nichtmagischen klar aber es gibt noch ein paar andere Regeln an denen sich die Kinder von Susanna Owens halten müssen.
Nach dem Klappentext hatte ich eher eine humorvolle Familiengeschichte mit Magie erwartet. Vor allem da das Buch in der Gegenwart spielt hatte ich mir einige peinliche, lustige oder ungewöhnliche Szenen vorgestellt.
Das Gegenteil war der Fall. Magie ist wie eine außergewöhnliche Begabung. Sie ist eine Last und hat auch ihre Vorteile. Je nach Situation überwiegt das eine oder das andere. Das Anders sein wie die Mitmenschen, in die Zukunft sehen können, mit einem Fluch belastet zu sein der auch die Mitmenschen treffen kann. Nichts davon ist schön. Eine besondere Beziehung zu Tieren zu haben, auf Anhieb schwimmen zu können, schöne und gesunde Düfte her zu stellen das sind gute Fähigkeiten.
Unaufgeregt aber nicht weniger spannend erzählt die Autorin in ihrem Roman für Jugendliche und Erwachsene von so einem Leben. Einige Ereignisse wiederholen sich von Generation zu Generation, diese Kontinuität macht das Magische des Buchs aus.
Es sind keine Zauberkräfte oder Hexenkünste am Werk.
Ich war im ersten Moment etwas enttäuscht aber dann hat mich das Buch in seinem Bann gezogen. Manchmal ist etwas das man nicht erwartet hat besser als alles andere.

Veröffentlicht am 17.08.2021

Eiserner Wille

Niemandsmeer
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Ein außergewöhnlicher Mord eingebettet in einer historischen Handlung.
1841 werden 200 Frauen wegen geringer Vergehen zur Deportation nach Tasmanien verurteilt. Auf dem Schiff Rajah werden sie über hundert ...

Ein außergewöhnlicher Mord eingebettet in einer historischen Handlung.
1841 werden 200 Frauen wegen geringer Vergehen zur Deportation nach Tasmanien verurteilt. Auf dem Schiff Rajah werden sie über hundert Tage verbringen, eng an eng, mit schlechtem Essen und wenig Bewegung oder irgendeiner Form an Ablenkung. Zu mindestens so ist es geplant, aber eine junge Frau fährt mit und will den Frauen etwas Menschenwürde zurück geben. Es ist eine Idee der Quäkerinnen um Eliza Fry, die Mitleid mit den Frauen haben die unverschuldet straffällig geworden sind. Sie näht mit den Frauen einen Quilt fast 6m² groß.
Heute kann man ihn in einem australischen Museum bewundern.
Der fiktive Teil handelt von einer jungen Frau die eigentlich wegen Mordes verurteilt wurde und sich an Bord geschmuggelt hat. Auch auf dem Schiff geschieht ein Mord. Die Aufklärung übernehmen der Kapitän, der Schiffsarzt, ein Priester und besagte Begleitperson der Frauen.
Die Autorin beschreibt die Lebensumstände an Bord, als ob sie mit gefahren ist. Sie erzählt von den Ängsten und Gefahren genauso wie von der männlichen Überheblichkeit gegenüber dem vermeintlich schwächeren Geschlecht, die Arroganz der Bessergestellten gegenüber den Unterlegenen und genauso eindringlich von dem Wunsch, Menschen ihre Würde zurück zu geben, ihnen Hoffnung auf ein besseres Leben zu geben und dafür zu sorgen das diese Frauen ihren Kopf wieder hochheben.
Das Buch ist nicht gefühlsdusselig oder wie die meisten Geschichten zu diesem Grundthema melodramatisch mit Happy End. Es zeigt die damalige Realität und das man mit eisernen Willen viel erreicht.

Veröffentlicht am 16.08.2021

Ein berührendes Buch

Der Ort der verlorenen Herzen
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Antoine hat sechs einsame Menschen eingeladen mit ihm zusammen Weihnachten zu feiern. Sie kennen einander nicht und einige kennen auch Antoine nicht. Anouk ist eine von ihnen. Ihren Eltern hat früher das ...

Antoine hat sechs einsame Menschen eingeladen mit ihm zusammen Weihnachten zu feiern. Sie kennen einander nicht und einige kennen auch Antoine nicht. Anouk ist eine von ihnen. Ihren Eltern hat früher das Haus gehört das Antoine für Besucher umgebaut hat. Daher glaubt sie, ist sie an diese Einladung gekommen. Bei einem Schneesturm erzählen sich diese Menschen ihre Geschichte und kommen sich näher.

Das alles spielt zu Weihnachten und daher könnte man auf die Idee kommen dieses Buch sei ein Wohlführoman. Das war es für mich nicht. Die Geschichte hätte zu jeder anderen Zeit spielen können, gut, an Weihnachten ist man noch etwas einsamer als sonst, daher sehnt man sich eher nach Gesellschaft. Das erzwungene Zusammensein hätte auch ein anderes Unwetter sein können.

Egal, nicht gewollte Einsamkeit ist ein Riesenproblem für die Menschen, keine Ansprache, kein Trost am Ende pure Verzweiflung.

Darum geht es in diesem Buch, wieviel kann ich selber dagegen tun und wobei brauche ich Hilfe. Reicht es einfach andere Schicksalsgenossen zu treffen oder muss es jemand sein der dieses Problem professioneller lösen kann.

Auf alle Fälle haben die Protagonisten mit Hilfe der Autorin erkannt, das sie sich erst mal zu ihrem Problem bekennen müssen und das sie einen guten Teil selber schuld sind, weil sie ihre Wünsche auf andere projektiert haben.

Man kann nicht immer alles haben, ein einfacher Satz, absolut logisch aber wenn es sehr intensive Wünsche sind wie z.B.: ein Mensch zu lieben oder ein Kind dann ist alles nicht mehr einfach.

Ohne große Sentimentalität, ohne in die Melodramatik abzurutschen, zeigt die Autorin Verständnis für Menschen und lässt sie nicht bedauernswert sondern bewundernswert in den Augen von uns Lesern dar stehen.

Ein berührendes Buch das ich gern gelesen habe.