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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2022

Humoriger Krimi

Tödlicher Herbst
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Tiberio Tanner bekommt auf einmal einen Fall nach dem anderen. Der trinkfeste und essfreudige Privatdetektiv hat alle Hände voll zu tun. Eine ermordete Hebamme, Weinpanscherei, der nächste Tote steht auch ...

Tiberio Tanner bekommt auf einmal einen Fall nach dem anderen. Der trinkfeste und essfreudige Privatdetektiv hat alle Hände voll zu tun. Eine ermordete Hebamme, Weinpanscherei, der nächste Tote steht auch schon in den Startlöchern. Es bleibt ihm kaum Zeit für seine Freundin Paula. Die steht ihm zur Seite ohne sich in seine Arbeit einzumischen.
Es ist viel Humor in diesem Krimi. Die kleinen Spitzfindigkeiten mit denen Tiberius immer das letzte Wort behält sind phantastisch. die Fälle sind teilweise skurril passen aber in die Szenerie von Südtirol. Wein, Tourismus und gutes Essen spielen neben den Morden eine Rolle in der Geschichte.
Die einzelnen Fälle fangen jeder für sich an, langsam kristallisieren sich Gemeinsamkeiten heraus. Hier ein gemeinsamer Arbeitgeber dort ein Nachbar. Es ist wunderbar das man absolut nicht weiß wie was zusammenhängt. Es ist nicht möglich zu erraten wer der oder die Mörder sind. Der Krimi ist nicht blutrünstig für mich persönlich sehr angenehm, ich mag es nicht so gern wenn ich das Buch immer waagerecht halten muss damit das Blut nicht heraus fließt.
Vor allem für jeden Leser der schon mal in der Gegend in Urlaub war oder dort lebt, ist die Beschreibung des Lokalkolorits ein Genuss. Wenn man es noch nicht kennt, dann wird man neugierig und der Wunsch dort einmal hinzu fahren wird geweckt.
Das Glossar am Ende des Buchs ist nett, Die Ausdrücke die im Buch einfach zur Geschichte gehören, werden darin übersetzt.

Veröffentlicht am 31.03.2022

Was bist du?

Magic Sparks
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Emma ist angehende Polizistin und sehr ehrgeizig. Als letzter Einsatzbereich vor den Prüfungen kommt sie zu dem Dezernat die sich um Subnormale Lebewesen wie Vampire und Werwölfe kümmert. Der letzte Bereich ...

Emma ist angehende Polizistin und sehr ehrgeizig. Als letzter Einsatzbereich vor den Prüfungen kommt sie zu dem Dezernat die sich um Subnormale Lebewesen wie Vampire und Werwölfe kümmert. Der letzte Bereich wo sie hin wollte. Auch ihr Freund Jeremy ist nicht glücklich und bedrängt sie sich zu verweigern. Aber sie zieht ihr Ding durch. Leider wird sie in ihrer ersten Nacht ermordet und erwacht einige Stunden später lebendig wieder. Was ist passiert, warum hat sie keine Narben und riecht komisch. Sie will unbedingt ihren eigenen Mord aufklären und auch das Verschwinden einiger Werwölfe. Leider steht ihr bei diesen Aufgaben immer wieder ein zwielichtiger Vampir im Weg.
Ich fand die Geschichte gut gemacht. Die Subnormalen wollen ihr eigenes Ding machen, die Menschen wollen sie kontrollieren. Emma steht wegen ihrer Abnormalität dazwischen. Durch ihr Entsterben ist sie anscheinend einzigartig. Das Buch ist humorvoll und spannend geschrieben. Die Werwölfe und Vampire sind in ihrer Einzigartigkeit auf Konfrontation aus und Emma kann sie bändigen. Das ist ungewöhnlich und daher etwas Neues.
Emma kann alle auf eine nette Art überzeugen, auch mich als Leserin, ich fand sie sympathisch. Genauso wie ihre Kollegen und Freunde. Der Vampir in ihrer Begleitung oder der sie verfolgt, je nach dem aus welcher Sicht man das betrachtet ist äußerst faszinierend. Er respektiert sie, auch mal was Neues. Im Ganzen ist viel Neues zu eigentlich bekannten Themen in diesem Buch. Daher hoffe ich auf Nachfolgebände.

Veröffentlicht am 05.12.2021

Süßer Himmel

Der süße Himmel der Schwestern Lindholm
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Schweden 1936. Die Schwestern Hannah, Ingrid, Matilda und die Nesthäkchen Ulla und Ebba halten zusammen wie Pech und Schwefel. Auch wenn sie mal streiten, wenn nötig halten sie zusammen. Die wirtschaftliche ...

Schweden 1936. Die Schwestern Hannah, Ingrid, Matilda und die Nesthäkchen Ulla und Ebba halten zusammen wie Pech und Schwefel. Auch wenn sie mal streiten, wenn nötig halten sie zusammen. Die wirtschaftliche Lage in Schweden ist schwierig, Sie betreiben zusammen mit ihrer Mutter und Großmutter eine Bäckerei, In der Not machen sie zusätzlich für die Touristen ein Café auf. Ihr süßes Gebäck erfreut sich großer Beliebtheit, daher heißt das Café Süßer Himmel. Nichts kann sie trennen. Bis sich Hannah in einen Deutschen verliebt und der Krieg immer näher kommt.
Die Autorin ist unter verschiedenen Namen für ihre Wohlfühlromane bekannt. Diese Buch geht mehr in die Tiefe. Auch die Beziehungen der Schwestern und ihr Umgang miteinander ist beneidenswert. Eine steht für die andere ein. Aber hier sind die Sorgen und Nöte ehrlicher dargestellt. Nicht oberflächlich, sondern genauer beschrieben wie das Problem aus sieht. Beziehungen sind nicht immer einfach, wenn man sonst sagen konnte, dieser Mann taugt nichts, vergiss ihn. Wird in diesem Buch dargestellt, dass das nicht so einfach ist. Es hängen gemeinsame Erinnerungen, gemeinsame Errungenschaften an einer Beziehung oder es sind Kinder betroffen.
Bei diesem Buch fühlte ich mich mit betroffen, weil die Schwestern und die Mütter so sympathisch dargestellt waren. Auch die Beweggründe die der Geschichte zugrunde liegen waren gut nachvollziehbar.
Es fehlte etwas die Spannung und die Einzelheiten wegen der Bedenken gegen den Deutschen wurden sehr vorsichtig formuliert. Auch der Fortgang dieses Teils war sehr diskret dargestellt.
Schweden war militärisch neutral aber hatte wirtschaftliche Interessen es wäre schön gewesen wenn das deutlicher zur Sprache gekommen wäre, wenn denn alles sonst anders ist.

Veröffentlicht am 14.11.2021

Nachkriegszeit

Die letzte Schuld
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München 1946. Die Amerikaner haben Fragebögen verteilt in dem jeder Bürger eintragen soll, in welcher Beziehung er zum Regime stand und welche Aufgaben er in dieser Zeit erfüllt hat. Egal ob als Lehrer, ...

München 1946. Die Amerikaner haben Fragebögen verteilt in dem jeder Bürger eintragen soll, in welcher Beziehung er zum Regime stand und welche Aufgaben er in dieser Zeit erfüllt hat. Egal ob als Lehrer, Straßenbahnfahrer, Putzfrau oder Aufseher in einem Konzentrationslager. Billa eine zurückgekehrte Jüdin forscht als Reporterin nach den Reaktionen der Menschen. Emil ein angehender Kriminalbeamter soll in diesen schwierigen Zeiten Morde aufklären, die sehr oft mit der Vergangenheit zu tun haben.
Die Beschreibung der Umstände, der Gefühle und auch der Trümmerstadt München sind so gut gezeichnet das ein reales Bild in meinem Kopf entsteht. Die Informationen sind sehr detailliert, wie gehen die Amerikaner mit Tätern und Opfern um, wer versucht sich mit sogenannten "Persilscheinen" sich aus der Verantwortung zu stehlen. Die Figuren Emil und Billa sind sehr komplex an ihnen wird das zwiespältige Empfinden von den so unterschiedlich Lebensentwürfen dargestellt. Emil war Wehrmachtssoldat, er hat getötet. In Kriegsgefangenschaft wird er Dolmetscher des amerikanischen Kommandanten für München. Dieser organisiert unter anderem die Polizeiarbeit in der Stadt und bildet Emil aus. Jetzt soll er Morde ahnden und vorher selber getötet. Seine Selbstreflexion und seine Schuldgefühle vermitteln einen positiven Eindruck. Billa hat Deutschland als junges Mädchen rechtzeitig verlassen. Auch sie hat ihre Probleme, Menschen zu begegnen die sie vor Jahren beleidigt und misshandelt hatten.
Zu den beiden kommen dann noch die Opfer die nicht wissen wohin, die Schweigenden mit oder ohne schlechtes Gewissen, die Täter die kein Unrecht zu kennen scheinen.
Nicht der Krimi steht hier im Vordergrund sondern die gesamte gesellschaftliche Situation.

Veröffentlicht am 19.09.2021

Viele Schicksale

Das Buch der verschollenen Namen
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Eva ist Jüdin im besetzten Paris. Nach und nach werden alle Juden eingesammelt und deportiert. Durch einen glücklichen Zufall entkommt sie mit ihrer Mutter den Verfolgern. Sie ist eigentlich ...

Eva ist Jüdin im besetzten Paris. Nach und nach werden alle Juden eingesammelt und deportiert. Durch einen glücklichen Zufall entkommt sie mit ihrer Mutter den Verfolgern. Sie ist eigentlich Studentin und liebt Bücher über alles. Gleichzeitig hat sie ein großes Talent zum Zeichnen. Sie fängt an für die Resistance Ausweispapiere und andere zu fälschen, so das Kinder in Sicherheit gebracht werden können. Um den Kindern nach dem Krieg ihre Identität wieder geben zu können. Werden sie mit Hilfe von Codes in einem Buch gesammelt. Ein gefährliches Unterfangen aber sonst wären die Kinder vergessen. Dabei hat sie viel Hilfe vor allem von Remy einem jungen Widerstandskämpfer.
Eva ist bei allem Mut eine normale Frau, mit Ängsten, mit Hoffnungen auf ein normales Leben.
Die Geschichte fängt 2005 an als das Buch mit dem Code international bekannt wird, eine Bibliothek sucht den richtigen Besitzer da es zur Beutekunst geworden ist. Eva lebt mittlerweile in den USA und begibt sich auf dem Weg.
Dabei erzählt sie ihr Leben. Der relevante Teil beginntE im Jahr 1942.
Es ist wie in vielen Büchern die in dieser Zeit spielen, die Atmosphäre ist von Angst geprägt, von Misstrauen und Verzweiflung. Gleichzeitig spielt eine zarte Liebesgeschichte eine Rolle.
Die Beschreibung der Fälschungen sprechen von viel Phantasie und handwerklicher Kunst. Das Wissen um gefälschte Dokumente war vorhanden aber wie sie hergestellt wurden, wusste ich bisher nicht. Ein interessantes Detail in diesem Buch.
Die verlorenen Identitäten bilden das Hauptmotiv in dieser Geschichte, mal etwas anderes, weil man sich das im ersten Moment nicht vorstellen kann, das zu erleben.
Der Schluss hätte nicht sein müssen, dieses Kapitel gehört meiner Meinung nach gestrichen. Es ist nur kitschig und überflüssig.
Ansonsten war das Buch gut.
Die Autorin hat schon öfter zu diesem Thema geschrieben, die Mischung aus grausamer Geschichte und liebenswerten Protagonisten ist gelungen.