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Veröffentlicht am 24.04.2021

Rache holt die Toten nicht zurück

Zorn der Lämmer
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In allen Büchern zum Thema der Judenverfolgung im dritten Reich ging es vor allem um die Verbrechen, Opfer und Täter. Die Folgen für die Überlebenden des Holocaust hat selten jemand beschrieben. Wenn überhaupt ...

In allen Büchern zum Thema der Judenverfolgung im dritten Reich ging es vor allem um die Verbrechen, Opfer und Täter. Die Folgen für die Überlebenden des Holocaust hat selten jemand beschrieben. Wenn überhaupt geht es um die Schuldgefühle weil sie überlebt haben und andere nicht. Hier wird ein ganz anderes Empfinden beschrieben. Der Wunsch nach Rache nicht nur an den Nazis sondern am gesamten deutschen Volk, weil die Deutschen gejubelt, geholfen oder zu mindestens geschwiegen haben. Nach Meinung einer Gruppe überlebender Juden sollen auch wahllos 6 Millionen Deutsche sterben.
Einerseits ist dieser Wunsch mehr wie gerecht, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Leben um Leben. Aber werden dadurch die Toten wieder lebendig? Wird all das Leid durch neues Leid ausgelöscht? Eine Meinung zu haben ist einfach wenn man 20 Jahre nach Kriegsende geboren wurde, niemals so etwas erlebt hat. Ich würde niemanden von den Figuren in diesem Buch für seine Gedanken verurteilen. Aber Morde sind etwas anderes, auch als Opfer dieser unmenschlichen Taten muss ich daran denken, was ist wenn ich einen Unschuldigen töte oder gar einen der Juden geholfen hat? ,Was macht es mit mir wenn ich mich auf eine gleiche Stufe mit den Nazis stelle?
Simon Wiesenthal hat einmal gesagt, auf die Frage warum er immer noch Nazis verfolge. Recht nicht Rache für alle Toten, für alle Opfer dieser Täter.
So schwer es fällt aber in dem Moment in dem ich das gleiche tue wie die Täter bin ich nichts besser. Rache ist ein kurzes berauschendes Gefühl, ähnlich wie eine Droge.
All das lässt der Autor seine Protagonisten durchleben. Die Gewalt, die Erniedrigung, die Angst und dann die Wut und Verzweiflung.
Das Buch ist einerseits wie erwartet etliche Szenen der Gewaltherrschaft, der Rachehandlungen und der Diskussionen. Andererseits hat mich die Gefühlskälte bei allen Figuren gestört, ich konnte mit keiner Person warm werden, mein Gefühl für die Opfer blieb an der Oberfläche, es wurde zu romanhaft geschildert. Wenn das Wissen nicht wäre das der Holocaust eine Tatsache ist, könnte man das Buch als eine Thriller beschreiben.

Veröffentlicht am 23.04.2021

Selbstbewusstsein

Und dann war es Liebe
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Hanna hat gar kein Selbstvertrauen, sie hält sich für schusselig und unfähig irgendetwas zu organisieren, komische Selbsteinschätzung aber wenn alle in ihrer Umgebung sie darin bestärken kann es nicht ...

Hanna hat gar kein Selbstvertrauen, sie hält sich für schusselig und unfähig irgendetwas zu organisieren, komische Selbsteinschätzung aber wenn alle in ihrer Umgebung sie darin bestärken kann es nicht besser werden. Erst ihre Mutter, dann ihre Freundin und nun ihr Verlobter übernehmen alles für sie meiner Meinung nach ist das über griffig. Nun eine neue Katastrophe aber diesmal ist es ihr nicht allein passiert. Leo hat das gleiche Dilemma wie sie, aber bei ihm gibt es kein Selbstmitleid sondern er macht das Beste aus der Situation.
Außerdem ermuntert er Hanna zum Reden und stärkt ihre Intuition. Das wirkt sich positiv auf ihre Gefühle aus.
Sie traut sich auf einmal und es klappt. Dann stellt sie auch noch fest, das es mit dem großen Macher nicht so weit her ist.
Wenn man immer wieder gesagt bekommt das es an einem selbst liegt wenn es nicht richtig läuft, untergräbt dass das wichtige Selbstbewusstsein und andere bekommen dadurch Macht über diejenigen. Da ist kein Vertrauen in der Beziehung sondern ein Abhängigkeitsverhältnis.
Wie diese Erkenntnisse vermittelt werden, ist eine umständliche Reise um viele Ecken. Aber dadurch wird dieses Thema sehr deutlich. Die Figuren haben außerdem auch noch ein paar feine Ecken und Kannten die erst auf dem zweiten Blick sichtbar werden, Erst stereotyp und dann feine Akzente. Das Buch wurde dadurch zum Schluss gut.

Veröffentlicht am 22.04.2021

Gesund und ausgewogen

Heilsam kochen mit Ayurveda
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Erst einmal erfährt man als Leser sehr viel über Ayurveda. Was ist es überhaupt, wie hat es Einfluss auf unsere Ernährung überhaupt auf unser ganzes Leben. Bis ins kleinste Detail erklären die ...

Erst einmal erfährt man als Leser sehr viel über Ayurveda. Was ist es überhaupt, wie hat es Einfluss auf unsere Ernährung überhaupt auf unser ganzes Leben. Bis ins kleinste Detail erklären die Autoren warum es bei diesem Thema geht. Es war nicht nur informativ und interessant, ich habe auch gelernt wie verschiedene Elemente zusammen spielen. Nicht nur was den unmittelbaren Geschmack anbelangt sondern auch ihre Auswirkung auf meinen Gemütszustand von der Verdauung gar nicht zu reden.
Dieser Teil nimmt etwa ein Drittel des Buchs ein. Dann kommt der große Rezeptteil.
Der ist auf dem ersten Blick außergewöhnlich. Unterteilt in den verschiedenen Mahlzeiten Frühstück, Mittagessen, Zwischendurch, Abendbrot und Süßes.
Alle Rezepte sind vegetarisch oder vegan, die meisten sind Zucker und oder Gluten frei.
Gut erklärt mit einem Foto des fertigen Gerichts sind die Rezepte von der Handhabung leicht. Die Zutaten sind häufig frische Kräuter, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Gewürze, vieles kennt man aus der indischen Küche. Abgerundet wird es mit Tipps wie man Zutaten wie Gemüsebrühe oder Ghee zubereitet.


Veröffentlicht am 21.04.2021

Einsamkeit

Warten auf Eliza
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Die Autorin hat es geschafft das man die Einsamkeit in diesem Buch spüren kann.
Die beiden Frauen sind jede auf ihre Art einsam, Ada ist nach einem langem und glücklichen Eheleben Witwe geworden, Eliza ...

Die Autorin hat es geschafft das man die Einsamkeit in diesem Buch spüren kann.
Die beiden Frauen sind jede auf ihre Art einsam, Ada ist nach einem langem und glücklichen Eheleben Witwe geworden, Eliza ist sehr intelligent und passt weder zu ihrer Familie noch zu ihren Freunden oder Kommilitonen. Das erste kann man sich vorstellen, es ist schlimm wenn aus einem Paar auf einmal eine einzelne Person wird, alle gemeinsamen Freunde sind auf einmal sehr zurück haltend als ob Witwenschaft ansteckend wäre.
Die Studentin leidet unter einem anderen Problem. Sie überstrahlt mit ihrem Wissen und Fähigkeiten alle in ihrer Umgebung, dass ist für viele beängstigend, deshalb gehen sie ihr aus dem Weg oder wollen sie beherrschen.
Durch einen Zufall treffen die beiden Frauen auf einander und werde trotz des Altersunterschieds Freundinnen. Sie sind auf einer Wellenlänge, verstehen sich manchmal ohne Worte. Dann wieder sind die Gegensätze zu groß. Aber beide finden einen Weg aus iher Einsamkeit und das ist alles was sie wollen.
Mir hat die Eindringlichkeit der Schreibweise gefallen.
Ich hatte kein Mitleid mit den Frauen, sondern war voller Respekt vor ihnen. Sie haben sich nicht in das schwarze Loch fallen lassen, sondern haben sich Mühe gegeben und Phantasie walten lassen um aus ihrer Ohnmacht heraus zu kommen.
Das Buch ist vielleicht auch ein Ratgeber wie man selbst mit Einsamkeit umgehen kann. Auf alle Fälle aber war es anders. Die Frauen waren trotz ihrer Probleme stark, die Nebenfiguren bildeten einen guten Hintergrund dazu.

Veröffentlicht am 21.04.2021

Eine geschriebene Telenovela

Alles, was du für mich bist
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Klappentext

Luis und Nuria sind beste Freunde seit Kindertagen. Heute ist er einer der besten Kite-Surfer der Welt, sie eine gefragte Physiotherapeutin. So ist es auch Nuria, die sich um Luis kümmert, ...

Klappentext

Luis und Nuria sind beste Freunde seit Kindertagen. Heute ist er einer der besten Kite-Surfer der Welt, sie eine gefragte Physiotherapeutin. So ist es auch Nuria, die sich um Luis kümmert, als ein tragischer Unfall seiner Karriere jäh ein Ende setzt und er desillusioniert auf die heimische Hacienda zurückkehrt. Nuria erkennt bald, dass er nicht mehr nur der verwöhnte Sunnyboy von früher ist. Und während Luis alles daransetzt, ihr bei der Suche nach der großen Liebe zu helfen, beginnt Nuria, ganz neue, unbekannte Gefühle für ihn zu spüren ...

Meinung

Der Klappentext klingt wie eine tägliche Liebesgeschichte im Fernsehen, die meistens Nachmittags gesendet werden. Beim Lesen des Buchs hat sich dieser Eindruck verstärkt. Abwechselnd erzählen Nuria und Luis ihre Geschichte.
Mit sehr vielen Worten berichten sie über ihr aktuelles Leben und ihre Gefühle für sich und für die/den andere/n.
Es ist eine Nabelschau ohne gleichen, die anderen Personen haben wenig bis gar nichts zu sagen, sie sind nur Staffage.
Egal um was es geht, Sport, Beruf oder Familie sie sind nur der Hintergrund für das Gefühlsleben der beiden.
Nach der Hälfte war es nur noch langweilig, denn es wurde das gleiche mit anderen Worten wiederholt was ich vorher schon gelesen habe. Die deutsche Sprache hat sehr viele Worte für das gleiche Gefühl. Die Autorin hat alle gebraucht. Das ist schon wieder bewundernswert, aber es wäre besser gewesen, ein Heftroman aus diesem Buch zu machen dann hätte man Ressourcen und der Leser Geld gespart.