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Veröffentlicht am 11.11.2020

Fiktion und Tatsachen

Die Krieger
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Klappentext
Nick Marzek, 43, gebürtiger Berliner, ist seit Kurzem Kriminalkommissar bei der Münchner Polizei. Da ereignet sich ein verheerender Brandanschlag auf die Diskothek Liverpool im Bahnhofsviertel. ...

Klappentext
Nick Marzek, 43, gebürtiger Berliner, ist seit Kurzem Kriminalkommissar bei der Münchner Polizei. Da ereignet sich ein verheerender Brandanschlag auf die Diskothek Liverpool im Bahnhofsviertel. Es gibt zahlreiche Verletzte, und der Druck auf die ermittelnden Beamten ist groß. Alles deutet auf Revierkämpfe im Rotlichtmilieu hin. Doch der Fall nimmt eine unerwartete Wendung: Von der italienischen Polizei wird den Ermittlern ein o zugeschickt, und Nick bleibt nichts anderes übrig, als dem Hinweis nachzugehen. Er muss nach Italien. Hilfe bekommt er dabei von Graziella Altieri, die bei der Mordkommission eigentlich als Reinigungskraft arbeitet, nun aber als Übersetzerin einspringt.
Meinung
Ein Zuhälterkrieg, oder ein rechtsextremer Anschlag, beides ist möglich. Die Indizien sind dürftig. Vor allem aber spielt der Krimi in den 90er Jahren da gab es noch nicht die Möglichkeiten alles am Computer zu erledigen. In dieser Zeit wird alles persönlich erledigt. Zeugen befragen, Akten lesen und mit den Kollegen vor Ort sprechen.
Das ist das eine, welches dieses Buch spannend macht. Dazu die eigenartige Beziehung zwischen Nick und Graziella. Denn erstmal ist sie keine große Hilfe, erst als Nick sich auf sie einlässt und sie auch mal machen lässt, wird das Arbeitsverhältnis besser.
Ein Krimi, dessen Fall am Ende nicht ganz gelöst ist. Man hat als Leser das Gefühl jetzt die echten Beamten zu verstehen wenn sie sagen das Ergebnis ist befriedigend aber nicht gut.
Im Nachwort erklärt der Autor das es sich um einen echten Fall handelt.
Nun bekommt das Buch im nachhinein eine neue Dimension. Die Mischung aus Fiktion und Tatsachen ist sehr gut gelungen. Durch Querverweise kann man sich anschließend in den authentischen Fall reinlesen.




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2020

Brutaler Wirtschaftsthriller

Die Mächtigen
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Im Zenit seiner Macht stürzt sich einer der bedeutendsten Konzernchefs des Landes in den Tod. An seine Stelle tritt Fridolin von Wolfenweiler, und dieser hat eine kühne Vision: die Entwicklung einer Software, ...

Im Zenit seiner Macht stürzt sich einer der bedeutendsten Konzernchefs des Landes in den Tod. An seine Stelle tritt Fridolin von Wolfenweiler, und dieser hat eine kühne Vision: die Entwicklung einer Software, die den kompletten Zahlungsverkehr Europas abwickeln soll – schnell, transparent, sicher. Um die Sicherheit der Software zu überprüfen, wird der berüchtigte IT-Spezialist Tamás Varta angeheuert. Varta entdeckt mysteriöse Fehler im Code. Und ahnt, dass ihn die Entdeckung das Leben kosten kann. Zu Recht. Als er untertaucht, wird die ehemalige Kampfschwimmerin Anna-Lena Herbst auf ihn angesetzt. Doch dann tritt ein weiterer Killer auf den Plan – Herbst und Varta geraten in ein Spiel der Mächtigen, in dem es keine Regeln gibt.

Meinungs

Ein sehr brutaler Thriller der für mich außerdem teilweise verwirrend war.

Sehr viele Personen werden innerhalb kürzester Zeit eingeführt. Sind sie für mich als Leser interessant geworden verschwinden sofort einige wieder. Ermordet.

Obwohl sie meiner Meinung nach sehr viel Potential hatten. Frauen spielen eine herausragende Rolle. Sie sind clever, gefährlich und sehr intelligent. Die Männer sind zwar aufgrund ihrer Position die Machtmenschen nutzen ihre Fähigkeiten aber nur zum Eigennutz und mit viel Gewalt.

Gestört haben mich zu Beginn die vielen Fachbegriffe aus dem IT - und Bankenbereich die letztendlich für den Thriller nicht von Belang waren.

Es gab außerdem einige logistische Ungereimtheiten die an sich nicht aufgefallen wären, wenn diese Tatsachen nicht immer wieder erwähnt worden wären.

Der Schluss hat mich mit dem Buch versöhnt. Es gab eine überraschende Rache und eine versöhnliche Erklärung für ein winziges Detail.


Veröffentlicht am 08.11.2020

Ein Schocker

Amissa. Die Verlorenen
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Klappentext
In einer regnerischen Herbstnacht werden die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius Zeugen eines grauenhaften Zwischenfalls an einer Autobahn-Raststätte: Ein panisches Mädchen rennt ...

Klappentext
In einer regnerischen Herbstnacht werden die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius Zeugen eines grauenhaften Zwischenfalls an einer Autobahn-Raststätte: Ein panisches Mädchen rennt direkt auf die Fahrbahn und wird von einem Auto erfasst, jede Hilfe kommt zu spät. An der Raststätte findet sich die Leiche eines Mannes, der das Mädchen offenbar entführt und sich dann erschossen hat.
Die Privatdetektive stellen Nachforschungen an und finden heraus, dass es weitere Teenager gibt, die auf ähnliche Weise kurz nach einem Umzug verschwunden sind. Eine Spur führt zu "Amissa", einer Hilfsorganisation, die weltweit nach vermissten Personen sucht und für die Rica arbeitet. Plötzlich ist nichts mehr wie es war, und Rica und Jan kommen Dingen auf die Spur, von denen sie lieber nie gewusst hätten.
Meinung
Mich hat dieses Buch geschockt. Klar es ist die Phantasie des Autors die .sich das ausgedacht hat. Aber wir wissen alle, dass es nicht nur Phantasie ist sondern brutale Wirklichkeit.
Menschenhandel und Missbrauch gehören zu den alltäglichen Nachrichten. Wir erfahren in den Nachrichten von den Taten. Hier erzählt der Autor wie die Opfer vielleicht in die Fänge der Täter gelangt sind. Wie perfide mit den Zweifeln und Ängsten der jungen Mädchen umgegangen wird. Auch erzählt er das es für viele Täter nur ums Geld geht, sie organisieren den Missbrauch. Ungeheuer spannend erzählt Frank Kodiak wie die Mädchen gesucht werden, warum die Polizei es nicht mit Nachdruck macht, wie verzweifelt die Eltern sind, Gleichzeitig berichtet er was die Mädchen erleiden müssen, wie die Täter und ihre Handlanger arbeiten.
Die Privatermittler sind gebrochene Personen die selbst viel Leid erlebt haben. Um so größer ist ihr Mitgefühl und ihr Wille zu helfen und die Mädchen zu finden. Das kommt authentisch beim Leser an. Auch die verzweifelten oder wütenden Eltern wirken real, ich denke ähnliche Reaktionen wären bei allen Müttern und Vätern möglich.
Es ist der Gedanke das alles wahr sein könnte, dass das Lesen spannend und unheimlich zugleich macht. Das Wissen, es passiert in der realen Welt, macht das Buch zu einem grausamen Bericht.
Es ist der erste Band einer Trilogie und trotzdem in sich abgeschlossen,
Die nächsten Bände werde ich auf alle Fälle lesen denn ich will wissen ob man die Hintermänner zur Rechenschaft zieht.

Veröffentlicht am 07.11.2020

neue Serie

Wolfssommer
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Klappentext

In der schwedischen Stadt Haparanda, dicht an der Grenze zu Finnland, wird eine tote Wölfin gefunden. Als die Behörden das Tier untersuchen, finden sie in dessen Magen menschliche Überreste. ...

Klappentext

In der schwedischen Stadt Haparanda, dicht an der Grenze zu Finnland, wird eine tote Wölfin gefunden. Als die Behörden das Tier untersuchen, finden sie in dessen Magen menschliche Überreste. Nachforschungen führen die Ermittler auf eine heiße Spur: Zwischen Russland, Finnland und Schweden scheint ein Drogendeal aus dem Ruder gelaufen zu sein, es gab mehrere Tote, und gleich mehrere Kriminelle sind auf dem Weg nach Haparanda. Allen voran: Profi-Killerin Katja, die für ihren russischen Auftraggeber Drogen und Geld zurückholen soll. Auch die erfahrene Polizistin Hannah Wester setzt alles daran, sie Lage aufzuklären. Doch sie ringt mit ihren privaten Problemen. Sie hat Angst, ihr Mann könne sie verlassen. Zugleich hat sie eine Affäre mit ihrem Chef. Dazu plagt sie ein altes Trauma. Doch Hanna steht ihre Frau und muss das auch, um den brisanten Fall zu lösen.

Meinung

Vorweg: eine tolle Sprecherin, sie hält konstant die Spannung aufrecht. Wo mehr Gefühl erforderlich ist, kann sie es mit ihrem Timbre sehr gut vermitteln.

Zum Buch: Der Autor war mir schon vorher bekannt. Als Duo Hjorth und Rosenfeldt.

Hier hatte ich das Gefühl es fehlt eine Hälfte, diejenige die bremst.

Es war von allem etwas mehr. Zuviele Personen. zuviele Morde, zuviel Privatleben, dazu die Stadt, die eine wichtige Rolle spielt, was zumindestens im Hörbuch irritiert.

Die teilweise Brutalität der Ereignisse passt gut zu einen nordischen Thriller, es ist mein persönliches Empfinden das nordische Krimis meistens etwas brutaler und nervenaufreibender sind. Zum einen handeln die Personen kurzsichtig und rennen auf einen Abgrund zu. Andere geben Befehle oder verschweigen wichtige Tatsachen und lassen die Menschen in die Irre gehen. Als Leser weiß ich das vorher und trotzdem ist es spannend diese Ereignisse zu verfolgen.

Dass das Buch mit Cliffhangern endet ist in Ordnung, denn es ist ja als Serie angelegt. Das Wichtigste ist geklärt und das reicht.


Veröffentlicht am 02.11.2020

Ein Buch nach Dumas

Die Romanfabrik von Paris
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Klappentext

Paris 1850. In der Romanfabrik von Alexandre Dumas schreiben siebzig Angestellte die beliebten Folgen von Die drei Musketiere und Der Graf von Monte Christo, die als Fortsetzungsgeschichten ...

Klappentext

Paris 1850. In der Romanfabrik von Alexandre Dumas schreiben siebzig Angestellte die beliebten Folgen von Die drei Musketiere und Der Graf von Monte Christo, die als Fortsetzungsgeschichten die Zeitungsleser begeistern. Doch im jüngsten Werk ist etwas faul zwischen den Zeilen, denn es ist gespickt mit Staatsgeheimnissen. Um seinen Ruf zu retten, muss sich Dumas ausgerechnet mit seiner größten Kritikerin verbünden: der deutschen Lehrerin Anna Moll, die ihn wegen freizügiger Texte angezeigt hat.

Meinung

Der Autor hat es geschafft ganz im Stil von Alexandre Dumas zu schreiben, meiner Meinung nach eine schwierige Kunst.

Die Figur des Dumas, ein Libertin wie er bei den drei Musketieren von Aramis dargestellt wird. Anna Moll könnte der etwas schwermütige Artos sein ( meine Lieblingspersonen in beiden Büchern ). Der Bösewicht, ganz klar, Kardinal Richelieu. Alle anderen kann man sich auch erklären. Setzt natürlich voraus das man die Bücher von Dumas gut kennt.

Auch die fast sprunghafte Abfolge der Ereignisse, ohne Gedanken über die Machbarkeit der Bewegungen passt.

Es gab immer wieder Szenen in denen man den Atem angehalten oder sich vor Lachen gekrümmt hat.

Für Leser die Dumas nicht kennen, ist das alles unwichtig. Sie lesen einen spannenden Roman im Stil der Mantel und Degen Filme. Bildgewaltiges Kopfkino entsteht weil der Autor mit seinen Worten echte Bilder zeichnet. Sei es die politische Situation unter Charles Louis Napoléon Bonaparte später Napoleon der Dritte, die Monarchie Verehrung in England oder der Winter in Russland. Auch die Figuren sind sehr detailliert. Erst hat Dumas einen ziemlich dicken Bauch, dann durch die Umstände wird er schlanker. Wie sich sein Äußeres zum Vorteil verändert kann man sich denken aber Dirk Husemann beschreibt es auch sehr schön. Genauso geht es mit der charakterlichen Entwicklung der Figuren. Man kann erkennen wie radikale Veränderung der äußeren Lebensumstände auch den Geist beeinflusst.

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