Profilbild von wiechmann8052

wiechmann8052

Lesejury Star
offline

wiechmann8052 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit wiechmann8052 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2020

Überraschend

Der Moment zwischen den Zeiten
0

Klappentext

Ein Paar trifft sich zum Mittagessen. Er erzählt dies und das, bis er die Bombe platzen lässt: Er hat sich in eine jüngere Frau verliebt. Eine der ältesten Geschichten der Welt. Doch dann, ...

Klappentext

Ein Paar trifft sich zum Mittagessen. Er erzählt dies und das, bis er die Bombe platzen lässt: Er hat sich in eine jüngere Frau verliebt. Eine der ältesten Geschichten der Welt. Doch dann, nur wenige Stunden später, wird Mauro bei einem Verkehrsunfall getötet. Schockstarre. Fassungslosigkeit. Paula steht vor den Trümmern ihrer Liebe. Über zehn Jahre war sie mit Mauro zusammen: Mit einem Schlag ist das vorbei. Wie trauern um den Mann, der einen kurz vor seinem Tod verlassen hat?

Meinung

Das Buch gleicht einem Ein-Personen- Stück im Theater. Paula redet, denkt und fühlt fast für sich alleine. Es gibt ein paar wenige Statisten die das Ganze abrunden. Es ist nicht langweilig weil man als Leser die Vorgeschichte kennt. Sondern es zu Vergleichen kommt: wie würde ich damit umgehen, könnte ich in einer solchen Situation meiner anspruchsvollen Arbeit nachkommen, wo würde ich hin mit meiner Wut, Trauer und Angst.
Es ist schön wenn ein Buch nicht nur unterhält sondern auch in Interaktion mit dem Leser tritt. Im Grunde redet Paula mit uns, lässt uns an ihren Gedanken teilhaben, erwartet aber keine Reaktion. Dafür bin ich dankbar denn ich hätte auf der Stelle keine, der Schock säße viel zu tief. Wir erleben in einem Zeitraum von einem Jahr Paulas Entwicklung mit, Wie sich die Scham und Wut in Trauer und Mut für die Zukunft verwandeln. Ein Lehrstück für etwas was keiner lernen möchte.
Die fiktive Paula ist keine übertriebene Person, ist nicht zickig oder verheult. Sie ist warmherzig, kompetent und gleichzeitig zurückhaltend in ihren Mitteilungen anderen gegenüber. Kurz sie ist authentisch.

Veröffentlicht am 25.09.2020

Ein Buch für alle

Flo, der Flummi und das Schnack
0

Klappentext
Was haben Juli Zeh, Olli Schulz, Feridun Zaimoglu und Paul Maar gemeinsam? Eine große Fantasie, eine tolle Sprache und einen Platz in »Flo, der Flummi und das Schnack«, dem Vorlesebuch ...

Klappentext
Was haben Juli Zeh, Olli Schulz, Feridun Zaimoglu und Paul Maar gemeinsam? Eine große Fantasie, eine tolle Sprache und einen Platz in »Flo, der Flummi und das Schnack«, dem Vorlesebuch für Kinder und Eltern, die sich nicht langweilen möchten! NIDO, die Zeitschrift für junge Familien, räumte Ausgabe für Ausgabe ein paar Seiten frei für Schriftstellerinnen und Musikerinnen, für beliebte und bekannte Künstler*innen, die eine Vorlesegeschichte für Kinder schreiben durften. Entstanden sind wundervolle moderne Märchen, mal lustig, mal nachdenklich, mal zum Träumen.
Meinung
Bei einigen Autoren hätte man nie geglaubt das sie eine Geschichte für Kinder schreiben könnten. Ein schöner Irrtum, denn die Geschichten sind alle miteinander schön, spannend und abwechslungsreich.
Das ganze Buch ist eine Abwechslung, die Geschichten sind für unterschiedliche Altersgruppen wovon einige auch schon selber lesen können. Ein Buch für die ganze Familie, erst wird vorgelesen, dann geschlafen. Der Nächste bekommt das Buch, er darf selber noch eine Geschichte lesen und dann muss auch er ins Bett. Ein Buch das verbindet, denn irgendwann kann auch der Kleine die Geschichten des Großen lesen.
Vor allem hatte ich bei einigen Texten ein gutes Gefühl, denn es wurden Themen angeschnitten die ungeheuer wichtig für die Kinder sind und sehr behutsam besprochen. Zum Beispiel das man geliebt wird, obwohl man nicht ständig Aufmerksamkeit bekommt. Die Bilder zu den Geschichten sind Kunstwerke, es sind nicht einfach nur schöne passende Zeichnungen sondern erinnern in ihrem Stil auch wieder an andere große Künstler.

Veröffentlicht am 25.09.2020

Vampirkinder

Vampir allein zu Haus
0

Klappentext

Seit dem dramatischen Tod ihrer Freundin hat Allie deren kleinen Sohn Liam in ihrer Obhut und ist auf der Flucht vor abtrünnigen Vampiren. Was das Ganze noch komplizierter macht: Liam ist ...

Klappentext

Seit dem dramatischen Tod ihrer Freundin hat Allie deren kleinen Sohn Liam in ihrer Obhut und ist auf der Flucht vor abtrünnigen Vampiren. Was das Ganze noch komplizierter macht: Liam ist unsterblich und benötigt Blut zum Überleben. Allie versorgt ihn daher mit ihrem eigenen. Doch je älter der Junge wird, desto mehr Blut braucht er. Mehr als Allie geben könnte. Da scheint der Einbruch in die Blutbank eine gute Idee - bis sie auf frischer Tat ertappt wird und sowohl die Abtrünnigen als auch ihre Jäger auf sie aufmerksam werden. Für Allie stellen alle Unsterblichen eine Bedrohung dar, aber als sie auf Magnus trifft, steht ihre Welt auf einmal kopf ...

Meinung

Die Autorin schafft in diesem Band eine Überraschung. Ich mag die Serie und habe alle Bücher gelesen, die letzten fand ich nicht mehr so gut das Thema war etwas abgestumpft und die Elemente wiederholten sich allmählich. In diesem Buch ist dagegen ein neuer Thrill eingebaut worden. Das war richtig gut und zum Lachen. Vor allem weil diesmal eigentlich ein Kind im Mittelpunkt stand und nicht unbedingt die Liebesgeschichte. Die Figuren waren wieder sehr sympathisch, vor allem, wenn die Unsterblichen nicht anders reagieren wie Menschen. Denn sie sind ja angeblich mehrere Hundert Jahre alt und sollten daher alles gesehen haben und sich nicht mehr überraschen lassen. Darin liegt der Witz dieses Buches, wenn ein so alter Mann auf einmal einen Vierjährigen erzieht.
So macht die Serie wieder Spaß und es können noch ein paar mehr Argeneaus unter die Haube kommen.

Veröffentlicht am 24.09.2020

Rache

Das Vermächtnis
0

Klappentext

Ein zwölfjähriges Mädchen wird auf ihrem Schulweg brutal entführt. Gabriel Allon, legendärer Agent und mittlerweile Leiter des israelischen Geheimdienstes, wird um Hilfe gebeten. Und zwar ...

Klappentext

Ein zwölfjähriges Mädchen wird auf ihrem Schulweg brutal entführt. Gabriel Allon, legendärer Agent und mittlerweile Leiter des israelischen Geheimdienstes, wird um Hilfe gebeten. Und zwar von niemand Geringerem als Khalid bin Mohammed, dem saudischen Kronprinzen. Vom Westen ursprünglich als Hoffnungsträger gefeiert, betrachtet Gabriel ihn jedoch nicht erst seit dem Bekanntwerden seines skrupellosen Vorgehens gegen Kritiker mit Argwohn. Es gibt in seinem Land viele, die bin Mohammed die neue Macht neiden, und noch mehr, die an den alten fundamentalistischen Wegen festhalten wollen. Angesichts seines eigenen tragischen Verlustes entschließt Gabriel sich, zu helfen, aber nicht zu vertrauen. Und so beginnen die ungleichen Partner mit der Jagd auf die Entführer

Meinung

Die Ermordung von Jamal Khashoggi ist der Aufhänger für diesen Roman. Alle Personen die involviert waren, werden leicht verschleiert dargestellt. Sei es die Verlobte, der amerikanische Präsident oder als Hauptperson der . saudische Kronprinz. Das Buch hätte man auch Rache nennen können. Denn irgendwer muss sich an irgendwen rächen. Leider ist das Opfer ein Kind.
Das löst natürlich eine riesige Vergeltungsaktion aus. Bei der Israel ausnahmslos gut, Russland ohne Wenn und Aber schlecht und England sowie die USA als Erfüllungsgehilfen dargestellt werden.
Trotzdem hat mir das Buch gefallen. Die Szenen wechselten schnell, die meisten Personen kommen sympathisch an, die Bekannten kann man gut zu ordnen
Ich musste dem Geschehen nicht hinter her hecheln, sondern habe das Geschehen bequem verfolgt, wie im Kino. Kein großes Kopfkino,( bei manchen Situationen war das sehr gut), sondern spannende Unterhaltung zum Abschalten,

Veröffentlicht am 23.09.2020

Befehle

Die Stille der Toten
0

Klappentext

1967: Ein Mord erschüttert Frankfurt.
Als im Main eine Leiche angespült wird, übernimmt Kommissar Preusser die Ermittlungen. Der Tote ist ein junger amerikanischer Reporter, der über die Auschwitzprozesse ...

Klappentext

1967: Ein Mord erschüttert Frankfurt.
Als im Main eine Leiche angespült wird, übernimmt Kommissar Preusser die Ermittlungen. Der Tote ist ein junger amerikanischer Reporter, der über die Auschwitzprozesse in Frankfurt berichten wollte. Damit bekommt der Fall eine brisante politische Dimension. Am liebsten möchte man ihn daher als schlichten Raubmord behandeln, doch Preusser zweifelt daran. Offenbar suchte der Amerikaner Akten über jüdische Kinder, die während des Krieges an Parteibonzen vermittelt wurden. Als eine Frau, die mit einem SS-Mann verheiratet war, ermordet wird, glaubt Preusser, endlich auf der richtigen Spur zu sein.

Meinung

Ein Mord der kein Mord sein darf. Denn wenn es einer ist, werden Fragen aufgeworfen die keiner beantworten will. Wenn es ein Mord ist, müssen sich alle ihrer Vergangenheit stellen und das in einem Land das kollektiv nach vorne schaut und bloß nicht zurück.
Der Autor gibt die Zeit der 60er Jahre in Deutschland eins zu eins wieder. Atmosphärisch dicht als ob man sie als Leser wieder erlebt oder für die Jüngeren unter uns endlich verständlich und nachvollziehbar wird.
Auch hat er eine Erklärung warum viele ihre Taten im 2. Weltkrieg mit "Ich habe nur einem Befehl gefolgt" begründet haben, gefunden. Für mich ein annehmbarer Versuch.
In der Person des Kriminalkommissars kommt alles zusammen. Ein selbstständig denkender Mensch, ein Befehlsempfänger, ein Vater und Ehemann, der mit den Dämonen seiner Taten während des Krieges kämpft.
Er ist Befehlen gefolgt obwohl er es besser wusste. Jetzt begehrt er auf, ändert sein Verhalten und hat damit Erfolg. Die Zerrissenheit dieser Person wurde deutlich, was will ich, was denken die anderen von mir.
Auch seine Kollegen kämpfen auf verschiedene Weise mit der Vergangenheit. Die Älteren wollen vergessen, die Jüngeren wollen Antworten.
Spannender Krimi mit vielen Wendungen, vor diesem Hintergrund ungeheuer nachhaltig.