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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2020

Morden im Norden

Küstenmord in Harlesiel. Ostfrieslandkrimi
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Darum geht es:

Im Yachthafen von Harlesiel schwimmt eine Leiche. Es ist der Investigativ-Journalist Fabian Kluge. Kluge war der illegalen Fischerei auf der Spur. Mit seiner Freundin Julia Lobemann bewohnte ...

Darum geht es:

Im Yachthafen von Harlesiel schwimmt eine Leiche. Es ist der Investigativ-Journalist Fabian Kluge. Kluge war der illegalen Fischerei auf der Spur. Mit seiner Freundin Julia Lobemann bewohnte er eigentlich ein Hausboot in Groningen (Niederlande). Gemeldet waren sie aber nicht dort. Waren die beiden auf der Flucht? Aber vor wem? Hatte jemand „Wind“ von den Recherchen von Fabian Kluge bekommen und wollte ihn aus dem Weg räumen? Plötzlich ist auch Julia Lobemann spurlos verschwunden. Was hat sie mit der ganzen Sache zu tun?
Bert Linnig und Nina Jürgens von der Kriminalpolizei in Wittmund sollen Licht ins Dunkel bringen. Doch das ist nicht so einfach. Führt die Spur doch von Harlesiel nach Groningen und auf einen Hochsee-Fisch-Trawler, der in den illegalen Fischfang verstrickt ist. So müssen die beiden Wittmunder Kommissare gemeinsame Sache mit den Kollegen in den Niederlanden machen. Doch werden sie Julia Lobemann rechtzeitig finden?

Meine Meinung:

Ein – wieder mal – sehr gelungener Küstenkrimi von Rolf Uliczka. Ein spannender Kriminalfall wird sehr geschickt mit dem aktuellen Thema der Piratenfischerei und Überfischung der Meere verbunden. Immer wieder wird der Leser auf die Missstände hingewiesen und animiert, in dem Fall mitzuraten. Immer wieder wird der Leser aber auch ganz geschickt auf die falsche Fährte gelockt. Ich muss sagen, das Ende hätte ich so nie erwartet. So liebe ich Krimis. Davon würde gerne mehr lesen.

Der Schreibstil ist flüssig und schnörkellos. Die Kapitel sind angenehm lang. So ist ein Lesen in einem Rutsch genauso gut möglich wie das Lesen einzelner Abschnitte.

Mein Fazit:
Ein sehr gelungener Küstenkrimi, der keine Wünsche offen lässt. Meine absolute Leseempfehlung für Fans von Regional- bzw. Küstenkrimis. Von mir gibt es 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.05.2020

Spannend bis zum Schluss

Stumm vor Angst
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Darum geht es:

Kriminalkommissar Surendra Sinha wurde vom Dienst suspendiert und besucht nun seinen ehemaligen Kollegen Frank Hasemann. Bei ihren gemeinsamen Ausflügen lernen sie auf der Burg Hohenzollern ...

Darum geht es:

Kriminalkommissar Surendra Sinha wurde vom Dienst suspendiert und besucht nun seinen ehemaligen Kollegen Frank Hasemann. Bei ihren gemeinsamen Ausflügen lernen sie auf der Burg Hohenzollern ein kleines Mädchen kennen. Die kleine Linnea sagt jedoch kein Wort. Und das schon seit drei Jahren nicht mehr. Genauer gesagt genau seit dem Tag, an dem sie mit ansehen musste, wie ihr Vater (der Bauunternehmer Gruber) beim Brand des eigenen Hauses grausam ums Leben gekommen ist. Natalia Gruber, die Witwe und Mutter von Linnea bitte Surendra Sinha um Hilfe. Da er einen guten Draht zu Linnea hat und die Kleine ihn sehr mag, soll er helfen, die Sprechblockade von Linnea zu lösen. Nun wird in der Ruine des Brandhauses erneut eine Leiche gefunden. Die Leiche einer Frau, die ebenfalls verbrannt wurde. Zufall? Kommissar Sinha beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei trifft er auf alte Bekannte und schon bald auch auf die nächste Leiche. Einen Mitarbeiter der Firma Gruber. Da scheint ein Serienmörder sein Unwesen zu treiben und der scheint mit seinem „Rachefeldzug“ noch lange nicht am Ende zu sein. Aber welche Rolle spielt Linnea in dieser ganzen Sache? Und wird es Surendra Sinha gelingen, sie mit seiner einfühlsamen Art zum Reden zu bringen?

Meine Meinung:

Ein spannender Kriminalfall mit Herz und Humor auf der Schwäbischen Alb. „Stumm vor Angst“ ist ein spannender Krimi, bei dem der Leser immer wieder dazu animiert wird, mitzurätseln. Ingrid Zellner versteht es geschickt, den Leser immer wieder auf die falsche Fährte zu locken und am Ende einen Täter zu präsentieren, den man so gar nicht auf der Rechnung hatte. Dabei fehlt es weder an Spannung, noch an Herz, Humor oder dem lokalen Einschlag.

Der Schreibstil ist flüssig und schnörkellos. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Man kann das Buch dadurch gut in einem Rutsch aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Wer Regionalkrimis mag, wird diesen hier lieben. Einfach ein rundum gelungenes Gesamtpaket, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne.


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Veröffentlicht am 16.05.2020

Spannender Krimi in ungewöhnlichem Millieu

Tödlicher Crash
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Darum geht es:

Wien im Jahr 2022. Der österreichische Finanzminister ist mit seinem neuen selbstfahrenden Auto unterwegs. Doch plötzlich macht das Auto was es will. Es beschleunigt und fährt mit Karacho ...

Darum geht es:

Wien im Jahr 2022. Der österreichische Finanzminister ist mit seinem neuen selbstfahrenden Auto unterwegs. Doch plötzlich macht das Auto was es will. Es beschleunigt und fährt mit Karacho vor den nächsten Baum. Der Finanzminister überlebt diesen Unfall nicht. Das schlägt natürlich hohe Wellen und sofort kommen Schlagzeilen auf, wie: "Ist das Auto der Mörder"? Und wie konnte das passieren? Ein Unfall? Ein technischer Defekt? Oder war vielleicht doch jemand in der Lage, das Sicherheitssystem zu umgehen und den Wagen zu hacken? Sehr schnell gerät bei den Ermittlungen die Journalistin Stefanie Laudon in den Fokus, die zur falschen zeit am falschen Ort war und obendrein in dieser Sache für ihr Blatt "24 Stunden" recherchiert. Das ist aber jemandem ein Dorn im Auge und es wird alles daran gesetzt, Stefanie als Mörder darzustellen. Mit Hilfe ihres Freundes, dem Hacker Paul Mond verscuht sie, die Sache aufzuklären. Wird es gelingen? Wird der wahre Mörder gefunden?

Meine Meinung:

"Tödlicher Crash" ist ein spannender Krimi in einem nicht alltäglichen Millieu. Es geht nicht in erster Linie um Mord und Totschlag, sondern vielmehr um Cyberkriminalität. Der Krimi befasst sich damit, wie sicher diverse Sicherheitssysteme (allen voran die Sicherheitssysteme selbstfahrender Autos) sind. Und wie schnell man sie umgehen kann. Eine spannende Geschichte, die uns alle zum Nachdenken und kritischen Hinterfragen unserer eigenen Bequemlichkeit animieren sollte.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Man kann dieses Buch sehr gut in einem Rutsch, aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:

Ein spannender Krimmi für alle, die nicht unbedingt auf blutrünstige Action stehen, sondern sich gerne auch in die Welt der Cyberkriminalität und Zukunftstechnik entführen lassen. Ein kleiner Cliffhanger am Ende lässt auf eine Fortsetzung schließen. Mit hat es gut gefallen. Ich vergebe hier gerne 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.05.2020

Fängt stark an, fällt stark ab

Mit eurem Blut sollt ihr bekennen
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Darum geht es:

Nach und nach werden mehrere katholische Bischöfe ermordet. Besser gesagt, bestialisch umgebracht. Da die Morde an unterschiedlichen Orten stattgefunden haben, sind mehrere Polizeidienststellen ...

Darum geht es:

Nach und nach werden mehrere katholische Bischöfe ermordet. Besser gesagt, bestialisch umgebracht. Da die Morde an unterschiedlichen Orten stattgefunden haben, sind mehrere Polizeidienststellen verantwortlich. Die sind sich aber nicht unbedingt „grün“ und eine Zusammenarbeit scheint nicht möglich. Sehr schnell ermitteln auch nur die Frankfurter Polizisten. Die Mainzer Polizisten werden von jetzt auf gleich nicht mehr erwähnt, nachdem in Frankfurt der Satz gefallen ist, dass den Mainzern nicht Bescheid gegeben wird. Schon war es allein Sache der Frankfurter.
Clara Mohr, die Leiterin des Museums für sakrale Kunst in Frankfurt, gerät (wieder mal) zufällig in die Fälle. Sie ist bei einem Empfang Zeugin, wie sich jemand aus dem Fenster stürzt. Schon steckt sie wieder mitten drin. Oder sollte ich besser sagen, schon mischt sie sich wieder (mal gefragt; meistens aber ungebeten) in den Ermittlungen.
Doch damit nicht genug. An der Schule ihrer Tochter wird ein Terroranschlag verübt. Jemand hat um sich geschossen. So jedenfalls wird es gemeldet. Angeblich soll der Tatverdächtige der Bischofsmorde dort „wüten“. Doch alle stellt sich ganz anders und sehr viel harmloser dar. Allerdings sind wir in diesem Abschnitt dann (wieder mal) Zeuge um den Sorgerechtsstreit um die Tochter und die Streitigkeiten mit dem Ex-Mann.
Am Ende begibt sich Clara Mohr (wieder mal) gegen den Rat der Polizei in die Höhle des Löwen und „löst“ den Fall mit Hilfe der letzten Leiche.

Meine Meinung:

„Mit Eurem Blut sollt Ihr bekennen“ ist der zweite Band um Clara Mohr. War der erste Band (bis auf die Vielzahl an Rechtschreibfehlern) richtig gut, so zog sich dieser Band doch ziemlich in die Länge. Der Anfang war wunderbar. Sehr interessant und hochspannend. Doch dann zog es sich teilweise sehr. Es wurden lang und breit die Skandale der katholischen Kirche durchgekaut. Genauso tut der Terroranschlag auf die Schule nicht wirklich was für die Geschichte. Den Hintergrund hätte man in einem max. zwei Abschnitten nebenher erwähnen können. Am Ende wird dann alles, was im Buch an Spannung fehlt, auf einmal aufgeboten, so dass das Geschehen teilweise sehr hektisch wirkt. Man könnte den Eindruck bekommen: Jetzt aber schnell, schnell ... Hauptsache der Aufsatz ist zu Ende.

Auch hier gilt: Wie schon im ersten Teil könnte der Schreibstil leicht und flüssig sein, wären da nicht UNMENGEN an Rechtschreib-, Zeichensetzungs- und Grammatikfehlern (fehlende Endungen, fehlende oder falsche Artikel, ganze Sätze, die überhaupt keinen Sinn ergeben), die das Lesevergnügen unglaublich einschränken. Ich habe (außer Band 1 dieser Reihe) noch kein Buch gelesen, dass so vor Fehlern strotzte.

Mein Fazit:
Ein Krimi, der stark loslegt, dann aber stark abfällt und mit etlichen Durststrecken zu kämpfen hat. Kein Vergleich zum ersten Teil. Und die ganzen Fehler schmälern das Lesevergnügen obendrein. Mit zwei zugedrückten Augen gebe ich grade noch 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Die fetten Tage sind vorbei - in Timmendorf

Das gibt es nur in Timmendorf
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Darum geht es:

Lianne Paulsen ist 45 Jahre alt, ziemlich übergewichtig und steht vor den Scherben ihrer Ehe. Ihr Mann hat sich eine Jüngere gesucht. Das ist zu viel für Lianne und sie flieht nach Timmendorf. ...

Darum geht es:

Lianne Paulsen ist 45 Jahre alt, ziemlich übergewichtig und steht vor den Scherben ihrer Ehe. Ihr Mann hat sich eine Jüngere gesucht. Das ist zu viel für Lianne und sie flieht nach Timmendorf. Mitten im Winter ist aber der Ort nicht besonders einladend. Aber Lianne bleibt. Sie krempelt ihr Leben um, macht Sport und Diät und findet Arbeit bei Thea, ihrer neuen, über 80jährigen Freundin, als Strandkorbvermieterin. Es könnte alles so schön sein, wären da nicht die Anschläge im Ort. Erst fängt es recht harmlos an. Ein Auto wird zerkratzt und bei der Winter-Lounge wird der Alkohol, der ausgeschenkt werden soll, durch Salzwasser und Essig ersetzt. Aber schon bald werden die Anschläge heftiger. Beim Frühlingsgolf wird schon mehr sabotiert und dann beginnt es sogar zu Brennen. Allen Anschlägen gemein ist der Slogan, der überall gefunden wird: „Die fetten Tage sind vorbei“. Aber wer steckt hinter all diesen Anschlägen? Eine Gruppe Jugendlicher, die einigen Dorfbewohnern ein Dorn im Auge sind? Die Brüder Jupp und Martin Schmitz aus Dortmund, die jedes Jahr mit ihren protzigen Autos Urlaub dort machen und allerlei Allüren an den Tag legen? Oder doch die Appartment-Vermieterin Sigrid Steenkamp, die nach ihrer Scheidung so richtig abgestürzt zu sein scheint?

Lianne und ihre Freundin Thea versuchen herauszufinden, wer hinter den Anschlägen steckt und geraten dadurch selbst in höchste Gefahr. Das gibt es wirklich nur in Timmendorf!

Meine Meinung:

Ein wirklich klassischer Krimi ist es nicht. Wir finden weder Mord und Totschlag noch irgendwelche polizeiliche Ermittlungen. Zu Anfang macht das Buch eher den Eindruck eines Frauenromans. Es geht sehr viel um Lianne und ihre Gefühle, ihre Scheidung, ihr neues Leben ... Es liest sich aber wirklich sehr gut. Ich – als passionierter Krimileser – habe mich trotz allem wirklich super unterhalten gefühlt. Ich wollte unbedingt wissen, wie das mit Lianne weitergeht. Und das, obwohl ich mit Frauenromanen so rein gar nichts anfangen kann.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Die Kapitel ist angenehm lang, so dass man das Buch sehr gut sowohl in einem Rutsch, als auch in mehreren Abschnitten gelesen werden kann.

Mein Fazit:

Sabine Latzel versteht es wirklich sehr geschickt, auf 419 Seiten Liannes persönliche Geschichte (also den Frauenroman-Anteil) mit den kriminellen Machenschaften in Timmendorf (Krimi-Anteil) zu verbinden, so dass man in beiden Genres auf seine Kosten kommt. Eine leichte Sommerlektür für den Balkon oder Strandkorb. Einfach ein kurzweiliges Lesevergnügen. Von mir gibt es für diese gelungene Kombi satte 5 Sternchen und eine klare Leseempfehlung. Denn „Das gibt es nur in Timmendorf“.

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