Eine Geschichte voller Emotionen und großer Worte über eine besondere Freundschaft und die große Liebe
Divine RivalsDivine Rivals ist der Auftakt der Letters of Enchantment Dilogie von Rebecca Ross und erzählt ebenso humorvoll wie tiefgründig, rührend wie schwermütig, sanft wie zerreißend die Geschichte zweier Menschen, ...
Divine Rivals ist der Auftakt der Letters of Enchantment Dilogie von Rebecca Ross und erzählt ebenso humorvoll wie tiefgründig, rührend wie schwermütig, sanft wie zerreißend die Geschichte zweier Menschen, die ein Schicksal teilen.
In der Welt, in der die Geschichte spielt, herrscht ein erbitterter, göttlicher Krieg, der zunehmend Zerstörung bringt und Menschenleben fordert. Nachdem Iris Winnows Bruder ebenfalls einberufen wird, muss sie sich nun um sich und ihre alkoholkranke Mutter kümmern. Dafür nimmt sie eine Anstellung bei der Oath Gazette an, wo sie auf Roman Kitt trifft und mit ihm um die begehrte Stelle als Kolumnist*in konkurriert.
Um Kontakt mit ihrem vermissten Bruder aufzunehmen, schreibt sie Briefe mit einer magischen Schreibmaschine, erreicht allerdings unwissentlich Roman, zu dem sie eine Brieffreundschaft aufbaut, ohne zu wissen, wer er im echten Leben ist. Doch auch dort beginnen die Funken langsam zu sprühen und als Iris später an die Front geht, fangen sich die Ereignisse an zu überschlagen und die beiden zu entzweien.
Der Schreibstil von Rebecca Ross ist poetisch und somit für mich etwas Besonderes. Die Welt ist bildlich beschrieben, sodass die Worte vor meinen Augen zu Bildern zerflossen sind, mich gefesselt und in einen Sog gezogen haben, dem ich kaum entkommen konnte, wenn ich das Buch mal schweren Herzens beiseite legen musste.
Iris und Roman sind zwei so sympathische, starke und authentische Charaktere, die ich mit jedem Wort etwas mehr in mein Herz geschlossen habe. Die Dynamik, der Schlagabtausch und die feurige Rivalität sind sehr amüsant und die zaghafte Annäherung der beiden fand ich schön zu erleben. Ich könnte den Briefen und Neckereien noch stunden- oder tagelang folgen, ohne dass dies mich langweilen würde.
Und auch einige der Nebencharaktere, wie Attie und Marisol, fand ich so sympathisch, warmherzig und einfach liebenswert, dass die Freundschaften, die nach und nach entstehen, mir das ein oder andere Mal Tränen der Rührung in die Augen getrieben haben.
Der Fantasy Aspekt kam ganz unterschwellig und unaufgeregt daher und man lernt vieles über die Mythen der Götter und die Magie zusammen mit Iris kennen. Eine besondere Rolle spielen die magischen Schreibmaschinen, die eine sehr rührende Symbolkraft vermitteln.
Hervorzuheben ist vor allem aber nochmal die hohe Emotionalität, die Rebecca Ross mit Divine Rivals erzeugt und an den Leser vermittelt. Vom Schreibstil, über die Charaktere bis zu den schicksalhaften Geschehnissen ist das Buch einfach durchgehend unglaublich berührend. Man durchlebt mit der Handlung verschiedene Emotionen von Freude, Liebe und Hoffnung bis hin zu Schmerz und Verlust und hat dementsprechend auch selber einiges zu verarbeiten. Besonders die letzten Kapitel empfand ich als sehr herausfordernd, da ich den Schmerz immer deutlicher auf mich zukommen sehen konnte und ich eigentlich gar nicht bereit dafür war. Das Ende hat mich trotzdem eiskalt erwischt und kurzzeitig in ein Loch gerissen. Man merkt also, dass mich die Geschichte vollständig einnehmen und begeistern konnte.
Abschließend finde ich auch das Cover von Divine Rivals sehr ästhetisch. Es ist mit den Charakteren an das englische Cover angelehnt, aber etwas heller und sanfter, was ich wirklich gut gelungen finde und mit den Nebelschlieren im Hintergrund etwas Mystisches hat.
Ich habe Divine Rivals vom ersten Moment an geliebt und geahnt, dass dies ein Highlight für mich werden wird. Lediglich mit dem emotional aufwühlenden Ende habe ich nicht gerechnet und ich hoffe sehr, dass Band 2 es vermag, mein zerrissenes Herz wieder zusammenzusetzen. Von mir dementsprechend eine große Empfehlung für dieses unfassbar herzergreifende und einnehmende Werk.