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Veröffentlicht am 18.08.2024

Süße, queere Coming of Age Graphic Novel

Bloom
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“Bloom” ist eine Graphic Novel von Kevin Panetta und illustriert von Savana Ganucheau. Ari ist der Sohn einer Bäckerfamilie und muss viel im Betrieb mithelfen, während er eigentlich mit seinen Freunden ...

“Bloom” ist eine Graphic Novel von Kevin Panetta und illustriert von Savana Ganucheau. Ari ist der Sohn einer Bäckerfamilie und muss viel im Betrieb mithelfen, während er eigentlich mit seinen Freunden wegziehen und mit ihrer Band durchstarten möchte. Durch die Suche nach einer Aushilfskraft in der Bäckerei lernt er Hector kennen, dessen große Leidenschaft das Backen ist und die beiden freunden sich an. Vielleicht auch etwas darüber hinaus…

Die Gestaltung der Graphic Novel gefällt mir sehr. Wie das Cover schon vermuten lässt, ist ein blaues Farbschema gewählt worden, was meiner Meinung nach gut zur Geschichte und zum Setting passt. Und auch den Artstyle an sich mag ich sehr, auch wenn ich immer ein paar Seiten brauche, um mich einzugewöhnen.

Während Ari in seiner Art manchmal noch sehr jugendlich war, mochte ich Hector, der deutlich reifer ist, sehr gerne. Trotzdem bringt Ari auch Frische und Humor in die Geschichte, sodass ich die beiden als passende Kombination empfunden habe.
Außerdem mochte ich auch die Freundesgruppen um Ari und Hector, auch wenn es zwischendurch mal Differenzen gab. Positiv herauszuheben ist die insgesamt diverse Konstellation, welche ohne Erklärungen auskommt.

Aris, im Konflikt zu seinen Träumen stehende, familiäre Situation, den Druck seiner Eltern, besonders aber seiner Schwester, fand ich an einigen Stellen allerdings nicht nachvollziehbar. Auch wenn der innerfamiliäre Konflikt zum Schluss gelöst wird, habe ich eine tiefgründigere Auseinandersetzung damit erwartet und mir eine andere Lösung der Situation erhofft.
Dies hätte mit einigen weiteren zusätzlichen Seiten erfolgen können, welche auch die dezente Lovestory und deren mögliche Konflikte noch etwas weiter hätte auserzählen können. So bleiben diese Aspekte, die mir grundsätzlich sehr gefallen haben, leider etwas oberflächlich und wirken auf mich zum Teil überstürzt.

Insgesamt ist “Bloom” eine leichte und unterhaltsame Sommerlektüre mit durchaus wichtigen Themen, die mir sehr gefallen hat und die ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 15.08.2024

Unterhaltsames “Stolz und Vorurteil” Retelling

The Story Between Us
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“The Story Between Us” von Jella Benks ist der erste Band der Storys-Trilogie und ein Retelling von Jane Austens “Stolz und Vorurteil”. Ella und Darce kennen kennen sich von früher, teilten eine Freundschaft ...

“The Story Between Us” von Jella Benks ist der erste Band der Storys-Trilogie und ein Retelling von Jane Austens “Stolz und Vorurteil”. Ella und Darce kennen kennen sich von früher, teilten eine Freundschaft und ihren ersten Kuss. Dann herrschte vier Jahre Funkstille, als Ella als Angestellte für Darces Familie wieder auf ihn trifft. Doch ebenso wie beide noch Gefühle füreinander zu haben scheinen, trennen sie ihre unterschiedlichen Lebensrealitäten weiterhin voneinander. Haben Ella und Darce trotzdem eine Chance?

Ich fand Ella vom ersten Moment an sympathisch, während ich mit Darce leider nicht ganz warm geworden bin. Einige Aspekte haben sich im Laufe der Geschichte aufgeklärt, sodass ich mich zumindest mit ihm arrangieren konnte. Ich hätte mir allerdings noch viel mehr Charakterentwicklung gewünscht.
Dadurch ist mir außerdem auch etwas von der Bindung zwischen Ella und Darce verlorengegangen, die sich mir nur durch die Rückblicke in die Vergangenheit erschlossen hat. Kleine Rituale, welche die beiden in die Gegenwart übertragen haben, fand ich sehr schön und haben mir die Geschichte immer wieder versüßt.

Ein Aspekt, der mir sehr gefallen hat, ist eine Eigenschaft, die Dacre (nicht) besitzt. Ich finde es schön, dass auf das Thema - ich kann aus Spoilergründen nicht schreiben, was genau dies ist - aufmerksam gemacht und sensibilisiert wird. Und auch die Darstellungen der sozialen Ungleichheit fand ich authentisch, wenn auch etwas oberflächlich, umgesetzt.

Ansonsten fand ich die Geschichte insgesamt schön geschrieben, unterhaltsam und am Ende durchaus fesselnd und rührend, sodass ich mich sehr auf Band 2 freue, der sich mit bereits bekannten Charakteren auseinandersetzt und eine queere Lovestory sein wird! Für “The Story Between Us” gebe ich gute 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.08.2024

Authentisch und relatable

That Girl
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In “That Girl” von Gabriella Santos de Lima geht es um Tess, Influencerin, Autorin und ein sogenanntes That Girl. Ihr Tag besteht aus gesunden Mahlzeiten, viel Bewegung, Selfcare, Routinen und Produktivität. ...

In “That Girl” von Gabriella Santos de Lima geht es um Tess, Influencerin, Autorin und ein sogenanntes That Girl. Ihr Tag besteht aus gesunden Mahlzeiten, viel Bewegung, Selfcare, Routinen und Produktivität. Dabei ist alles perfekt ästhetisch, sodass sie ihr Leben und ihre Lebensweisheiten mit ihrer Social Media Community teilen kann. Doch hinter dieser perfekten Fassade lauert eine Realität, die vielleicht nicht ganz so perfekt scheint, wie Tess sich selber eingestehen möchte.

Tess macht eine Reise voller Selbstreflektion und Erkenntnissen durch, die mir sehr gefallen hat. Während ich sie zu Beginn noch eher unsympathisch fand, auch wenn ich ihre Gedanken durchaus nachvollziehen konnte, wurde sie mit jeder Seite nahbarer, sodass ich schließlich eine gute Bindung zu ihr aufbauen konnte.

Da Tess in ihrem Debütroman das Thema Dating verarbeitet, ist dies auch ein Schwerpunkt in “That Girl”. Ihre Erfahrungen und Beobachtungen haben mich immer wieder nachdenklich gemacht und in mir Anklang gefunden. Ihre Begegnung mit Leo, welche in Tess' Gegenwart stattfindet, war dabei besonders interessant und bedeutsam für ihre Entwicklung und für mich spannend zu verfolgen.

Gabriella Santos de Limas Schreibstil fand ich sehr angenehm zu lesen und ihre klugen Beobachtungen konnten mich immer wieder sehr beeindrucken. Die Geschichte wirkt insgesamt sehr authentisch und hat mich zunehmend begeistert. Besonders Tess’ Erkenntnisse am Ende der Geschichte sind, wie ich finde, ein schönes Learning und habe auch ich mir zu Herzen genommen.

Lediglich den Handlungsort Hannover hätte ich mir noch präziser herausgearbeitet und stärker eingebunden gewünscht. Trotzdem hatte ich auch so schon meine Freude daran mitzuverfolgen und mitzurätseln, wo sich Tess durch den Roman hindurch immer wieder aufhält.

Für mich war “That Girl” in seiner Einzigartigkeit ein herausragender Roman. Für mich ein Lesehighlight und in meinen Augen ein Buch, das man gelesen haben sollte. Von mir eine große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Die Herausforderungen von Elternschaft

Kleine Monster
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“Kleine Monster” von Jessica Lind ist eine Geschichte über Familie, Elternschaft, insbesondere das Mutter-Dasein und ein Bewusstwerden über die eigene Kindheit. Die Geschichte wird dabei auf zwei Zeitebenen ...

“Kleine Monster” von Jessica Lind ist eine Geschichte über Familie, Elternschaft, insbesondere das Mutter-Dasein und ein Bewusstwerden über die eigene Kindheit. Die Geschichte wird dabei auf zwei Zeitebenen erzählt, einmal der heutigen, in der Pia und Jakob sich als Eltern mit den Problemen ihres Sohnes Luca auseinandersetzen müssen. Die andere Ebene spielt in Pias eigener Kindheit, zusammen mit ihren zwei Schwestern und den schwerwiegenden Schicksalen, die diese mit sich bringen.

Für mich hat sich mit dem Titel, dem Klappentext und dem Beginn der Handlung die Frage gestellt, ob auch in Kindern schon Abgründe schlummern können, die sich in ihren Taten widerspiegeln. Diese Frage verneine ich grundsätzlich, fand es aber unglaublich spannend, dem Gedanken trotzdem nachzugehen und war somit neugierig auf Jessica Linds Umsetzung. Tatsächlich hat sich die Handlung aber in eine etwas andere Richtung entwickelt, auch wenn die Frage immer wieder aufkam.
Es ging mehr um die prägende Kindheit Pias, familiären Zusammenhalt - aber auch Probleme, die Trauer in der Familie um den Tod eines Kindes, den Umgang mit seinem Kind, der in Stresssituationen nicht immer perfekt stattfindet und einen Blick auf Mutterschaft. Mutterschaft, die gesellschaftlich ungleichberechtigte Verteilung von Aufgaben und Verantwortung zu Lasten der Frauen und wie überproportional selbstverständlich eine Mutter gegenüber dem Vater erachtet wird.

Damit hat eine feministische Kritik an unserer aktuellen Gesellschaft stattgefunden, die mir sehr gefallen hat. Und auch wenn unsere Protagonistin Pia einiges daran hinterfragt, ist sie selber nicht frei von Fehlern, was sie und die Geschichte umso authentischer gemacht hat, wenn auch in meinen Augen nicht unbedingt sympathisch. Tatsächlich habe ich keinen der Charaktere wirklich gemocht, da der Fokus des Buchs insgesamt auf einer realistischen Betrachtung liegt , die eben häufig nicht nur positiv aussieht.

Den Umgang mit Kindern, der in dem Buch abgebildet wird, muss ich aber nochmal schärfer kritisieren, als dies sowieso schon durch die Geschichte getan wird, da das Wort Missbrauch durchaus kurz ausgesprochen wird, aber noch viel tiefgehender dargestellt wurde. Was hier beschrieben wird, ist nicht in Ordnung und sollte auch in keiner Ausnahmesituation so praktiziert werden!

Den Roman fand ich schon eher anspruchsvoll zu lesen, da die Themen durchaus bedeutsam und zum Teil schwer verdaulich sind, aber auch die Sprache fand ich an einigen Stellen herausfordernd. Dies mag vermutlich daran liegen, dass Jessica Lind Österreicherin ist und sich dies auch in Teilen in ihrer geschriebenen Sprache wiederfindet. Und auch durch die häufigen Szenen- und Zeitsprünge musste ich mich immer wieder neu in der Geschichte zurechtfinden.

Schlussendlich lässt die Autorin meiner Meinung nach noch viele Fragen offen und damit uns Leser*innen einen großen Interpretationsspielraum. Ich denke, dass das für viele ernüchternd sein könnte, mich hat es aber zum Nachdenken angeregt und ich konnte den Ausgang der Geschichte mit meinen eigenen Schlüssen vervollständigen. Wem dies ebenfalls zusagt, kann ich “Kleine Monster” durchaus weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Erwartungen leider nicht ganz erfüllt

When The Moon Hatched
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„When the Moon Hatched - Die Auserwählten“ von Sarah A. Parker ist eine High Fantasy Geschichte und Auftakt der Moonfall Reihe. Wir begleiten die Protagonistin Raeve, welche als Assassinin für die Rebellen ...

„When the Moon Hatched - Die Auserwählten“ von Sarah A. Parker ist eine High Fantasy Geschichte und Auftakt der Moonfall Reihe. Wir begleiten die Protagonistin Raeve, welche als Assassinin für die Rebellen arbeitet und dort die Drecksarbeit erledigt. Als der Widerstand in den Fokus der Krone gerät, wird ihre beste Freundin bei einem Attentat ermordet. Raeve macht sich, angetrieben von Rache, auf die Suche nach Essis Mörder und findet sich daraufhin im Gefängnis wieder, wo sie Kaan begegnet, einem der Thronerben. Es entspinnt sich eine Geschichte aus Rache, Geheimnissen, Drachen, Magie und Gefühlen, die Raeve nicht zuzulassen vermag.

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und bin somit mit großer Vorfreude und Erwartungen in die Geschichte gestartet. Und der Prolog hat mich auch direkt begeistert. Er erzählt die Schöpfungsgeschichte der Welt, in der die Geschichte spielt und ist sehr ausdrucksstark, detailverliebt und einzigartig geschrieben. Insgesamt konnten mich die fantastischen Hintergründe und das Magiesystem sehr begeistern, da es beinahe etwas Poetisches an sich hatte und mich immer wieder berühren konnte.

Damit einhergehend ist auch der Schreibstil, welcher die Welt, die Charaktere und Handlungen sehr ausführlich und bildlich beschreibt. Ich empfand ihn sehr schön und einfach verständlich, sodass ich für meine Verhältnisse schnell durch die Seiten geflogen bin. Allerdings kamen mir durch seine Ausführlichkeit viele Momente auch etwas in die Länge gezogen vor, was mich doch manchmal aus der Geschichte geworfen hat. Da die Handlung zum Teil sehr brutal ist, findet sich diese Brutalität auch in der Sprache wieder, was mit der ansonsten schönen und poetischen Erzählweise bricht und die Geschichte sprachlich interessanter gestaltet hat. Außerdem wechselt die Sprache von Perspektive zu Perspektive und passt sich an den Charakter der verschiedenen Personen an.

Die Geschichte wird nämlich aus wechselnden Perspektiven erzählt, wobei wir aber überwiegend aus Raeves Sicht lesen. Es gibt auch immer wieder Tagebucheinträge von Elluin aus der Vergangenheit, welche mir sehr gefallen und viele Fragen über die Welt beantwortet haben, mich aber auch rätseln ließen. Am Ende fand ich es sehr gelungen, wie die verschiedenen Handlungsstränge miteinander verflochten wurden.

Ich mochte Raeve als Protagonistin gerne, auch wenn ich ihre Entscheidungen und ihr Denken nicht immer nachvollziehen konnte. Auch ihre sofortig körperliche Anziehung zu Kaan fand ich nicht authentisch, da er ihren Feind darstellt und sie ihn - eigentlich - hasst. Erst nach und nach beweist er ihr das Gegenteil und ab dann hat mich die Lovestory auch gepackt. Insgesamt war die Dynamik zwischen den beiden von Beginn an aber spannend und durch ihre Zankereien unterhaltsam.
Diejenigen, die Wert auf Spice legen, werden hier auch mit ein paar Szenen auf ihre Kosten kommen. Ich persönlich habe die Seiten eher quergelesen und damit auch nicht viel verpasst.

Insgesamt konnte das Buch meine hohen Erwartungen leider nicht ganz erfüllen. Durch meine ambivalente Wahrnehmung verschiedener Aspekte fällt mir eine Bewertung schwer und spiegelt deutlich meine persönliche Präferenz wider. Ich denke, dass für 850 Seiten zu wenig Handlung stattgefunden hat und zum Teil zu ausführlich erzählt wurde. Meiner Meinung nach wäre das Buch auch gut mit einigen Seiten weniger ausgekommen, zumal sich die ganze Geschichte eher wie ein sehr ausführlicher Prolog angefühlt hat und die Handlung jetzt erst richtig starten würde.
Gerade deshalb habe ich aber auch großes Interesse daran zu erfahren, wie sich die Geschichte weiter entwickeln wird.

Fantasy- und Drachen-Fans werden mit „When the Moon Hatched“ sicherlich auf ihre Kosten kommen und sollten sich das Buch definitiv genauer anschauen. Von mir gibt es gute 3,5 Sterne.

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