Profilbild von wordfulbooks

wordfulbooks

Lesejury Star
offline

wordfulbooks ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit wordfulbooks über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2021

Eskens überzeugt wieder

Die Schatten, die wir verbergen
0

„Ich würde gerne sagen, dass der Tiefpunkt meines Tages darin bestand, grün und blau geschlagen worden zu werden, aber das wäre gelogen. Die Prügel, die mir dieser Gangster verabreicht hat, sind nichts ...

„Ich würde gerne sagen, dass der Tiefpunkt meines Tages darin bestand, grün und blau geschlagen worden zu werden, aber das wäre gelogen. Die Prügel, die mir dieser Gangster verabreicht hat, sind nichts gegen den Schmerz, den ich mir selbst zugefügt habe.“
.
Der junge Journalist Joe Talbert stößt auf eine Geschichte, in der es um den Mord an einem Joseph „Toke“ Talbert geht und schnell fragt sich Joe, ob dieser Mann sein Vater ist. Joe fährt in die kleine Stadt Buckley und erfährt schnell, dass keiner der Einwohner etwas Gutes über den Toten zu sagen hat und schnell gerät Joe mitten hinein in eine Ermittlung voller falscher Fährten und Intrigen.
.
Eskens überzeugt wieder schnell mit seinem unglaublich guten Schreibstil und man ist sehr schnell in der Story und bei den Charakteren drin. Es ist kein Thriller im klassischen Stil, wer es blutrünstig mag, ist hier nämlich an der falschen Adresse. Hier sind es die leisen Töne zwischen den Buchseiten, die einen fesseln.
Auch die Charaktere haben mich wieder sehr überzeugt, wobei mir Joe im ersten Teil etwas besser gefallen hat. Geschickt verbindet Eskens einen Mordfall mit einem Familiendrama, sodass es nie langweilig wird.
Man spekuliert, verdächtigt und hinterfragt, aber am Ende ist es dann doch anders, als man vermutet. Wirklich klasse!
Man darf sich vom Verlag „Festa“ hier aber nicht in die Irre führen lassen, Eskens schreibt eher Spannungsromane statt brutale Thriller.
.
Wer Spannungsromane mit eher privaten Ermittlungen gerne mag, kommt nicht um die Joe-Talbert-Reihe herum. Eine klasse Geschichte, die mit einer spannenden und düsteren Atmosphäre überzeugt. Von mir gibt es 4,5 Sterne, da Teil 1 mir ein bisschen besser gefallen. hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.05.2021

Ein super starker dritter Teil

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
0

„Was zählt das Leben deiner Lieben?“
.
Der gefeierte Rockstar Brad Galloway wird brutal ermordert und Tom Babylon und seine Familie geraten mitten hinein in die Ermittlungen. Auf der Suche nach dem Mörder ...

„Was zählt das Leben deiner Lieben?“
.
Der gefeierte Rockstar Brad Galloway wird brutal ermordert und Tom Babylon und seine Familie geraten mitten hinein in die Ermittlungen. Auf der Suche nach dem Mörder wird es für Tom immer persönlicher und die Suche reicht bis in die DDR und Toms Kindheit zurück.
Was hat Brad Galloway mit Toms Kindheit und einer Kindesentführung unter dem Decknamen „Die Hornisse“ zutun?
.
Es geht direkt spannend los und es passiert unglaublich viel. Nachdem erstmal kurz das Whiteboard ausgepackt wurde, alles ordnungsgemäß rekonstruiert wurde und man im Geschehen drin war, erfährt man nach und nach wie alles zusammenpasst.
Auch dieser Teil ist wieder in zwei Zeitsträngen erzählt. Die Gegenwart, wo es Tom dieses Mal so richtig an den Kragen geht und die Vergangenheit, wo man mehr über Toms tote Mutter Inge erfährt.
Ab und an schlägt Tom mal wieder über sämtliche Stränge, es hat aber zum Gesamtbild gepasst und der Showdown am Ende ist einfach nur genial.
.
Für mich der bisher stärkste Teil der Reihe und ich kann den nächsten Band kaum abwarten. Verdiente 5 Sterne und eine klare Empfehlung, die Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.05.2021

Leider nicht sooo überzeugend

Über alle Grenzen
0

„Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten!“
.
In den späten 1950er Jahren zieht die Familie Alexander nach Erfurt, wo der Vater Direktor des Zoos wird. Doch dann wird die Mauer gebaut und es gibt ...

„Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten!“
.
In den späten 1950er Jahren zieht die Familie Alexander nach Erfurt, wo der Vater Direktor des Zoos wird. Doch dann wird die Mauer gebaut und es gibt kein Zurück mehr. Sohn Bruno lässt Frau und Kind zurück und flieht in den Westen. Und damit nimmt das Schicksal der gesamten Familie ihren Lauf.
.
Der Roman ist abwechselnd in der Gegenwart und Vergangenheit geschrieben. In der Gegenwart kümmert sich die Protagonistin Lotti mühevoll um ihren Bruder. Was mit ihm so genau geschehen ist, erfährt man leider nur halbwegs. Das hat mich ein bisschen gestört. Auch Lotti war mir zu übereifrig in der ganzen Sache. Zwischenzeitlich hat das fast schon etwas genervt.
In der Vergangenheit lernen wir Lotti und ihre Kindheit in der DDR kennen. Die Thematik ist hier wieder sehr interessant. Im Mittelpunkt steht nicht die Flucht an sich, sondern wie es für die zurückgebliebenen DDR-Familienmitglieder ist, wenn einer aus der eigenen Familie flieht. Verhöre durch die Stasi, Überwachung, Verlust von Arbeit und gewissen Privilegien stehen an der Tagesordnung. Einfach nur schrecklich, was damals gemacht wurde.
Dennoch konnten mich die Protagonisten auch hier nicht so ganz abholen. Die ersten 150 Seiten haben sich unglaublich gezogen und ich bin mit der Geschichte einfach nicht warm geworden. Im zweiten und letzten Drittel war das zwar besser, aber konnte leider nicht mehr viel rausholen.
.
Anders als mit anderen Romanen der Autorin, konnte mich „Über alle Grenzen“ leider nicht ganz abholen. Ich vergebe 3 Sterne und freue mich trotzdem schon sehr auf das nächste Buch nach wahrer Begebenheit.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.04.2021

Der bisher beste Teil der Reihe

Verachtung
0

„Wer war er, dass er es wagte, sich zum Richter über Leben und Tod aufzuschwingen?“
.
Das Sonderdezernat Q ermittelt in einer Reihe alter Vermisstenfälle aus dem Jahr 1987, die nie aufgeklärt wurden. Alle ...

„Wer war er, dass er es wagte, sich zum Richter über Leben und Tod aufzuschwingen?“
.
Das Sonderdezernat Q ermittelt in einer Reihe alter Vermisstenfälle aus dem Jahr 1987, die nie aufgeklärt wurden. Alle Vermissten haben zwei Bindeglieder. Curt Wad, ein fanatischer Arzt, der die dänische Bevölkerung „reinigen“ will und dabei zu sämtlichen Mitteln greift und Nete Hermansen, eine Frau, die in ihrer Vergangenheit schreckliches durchmachen musste und auf Rache sinnt. Die Spur führt das Sonderdezernat nach Sprogø, die Insel für ausgestoßene Frauen.
.
Reiche Menschen mit viel Macht und Geld können sich fast alles erlauben. Das muss man leider auch in diesem Thriller wieder einmal feststellen und es macht einen so wütend! Gerade wenn man weiß, dass es so Einrichtungen tatsächlich gegeben hat. Ekelhaft.
Auch wenn man von Anfang an weiß, wer der Täter ist, nimmt das absolut nichts an Spannung weg. Die Geschichte zu der Tat und die Aufklärung ist so interessant und schrecklich, dass man nur so durch die Seiten fliegt. Carl Mørck und seine Assistenten Assad und Rose ermitteln wieder mit sämtlichen Methoden und man lernt wieder mehr über die Charaktere und ihr Leben, was mir super gefallen hat.
Die Geschichte spielt in verschiedenen Zeitsträngen, sodass man nach und nach erfährt, wie es zu den Vermisstenfällen gekommen ist und man fragt sich, wie der Fall nach all den Jahren noch aufgeklärt werden soll.
.
Ein unglaublich trauriger und doch wahnsinnig guter Fall, der die 5 Sterne mehr als verdient hat. Ich bin gespannt, was in Teil 5 auf uns zukommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.04.2021

Fitzek überzeugt wieder

Der Heimweg
0

Wer das Datum seines Todes kennt, hat mit dem Sterben schon begonnen.
.
Jules Tannberg übernimmt am Begleittelefon die Schicht für seinen besten Freund Caesar. Als Jules Klara in der Leitung hat, wird ...

Wer das Datum seines Todes kennt, hat mit dem Sterben schon begonnen.
.
Jules Tannberg übernimmt am Begleittelefon die Schicht für seinen besten Freund Caesar. Als Jules Klara in der Leitung hat, wird ihm plötzlich ganz anders. Die Frau scheint absolute Todesängste zu haben und ist sich sicher, dass ein Serienkiller es auf sie abgesehen hat. Denn ihr Todesdatum wurde ihr bereits genannt. Und dieser Tag bricht in weniger als zwei Stunden an.
.
Wie in jedem Buch von Fitzek wurde auch hier ein heikles Thema thematisiert, dieses Mal häusliche und sexuelle Gewalt und die Angst als Frau nachts alleine nach Hause zu laufen. Und das nicht zu knapp. Ich finde hier ist auf jeden Fall eine Triggerwarnung angebracht, da Fitzek hier mit den größten Ängsten jeder Frau „spielt“.
Erzählt wieder dieser Psychothriller abwechselnd aus der Sicht von Jules und Klara, was mir ja immer super gefällt, da man so nicht nur eine Seite der Story erfährt. Ganz im Style von Fitzek weiß man irgendwann wirklich nicht mehr, was man glauben soll und der Spannungsbogen nimmt immer weiter zu. Es ist mir als Leser so schwergefallen, das Buch aus der Hand zu legen.
Zum Ende hin klärt sich die Story immer mehr auf, auch wenn am Ende noch zwei-drei kleine Unklarheiten im Raum stehen. Aber wie Fitzek selbst in seinem Nachwort sagt, übertreibt er es gerne mal in seinen Thrillern, da die Wirklichkeit an sich leider schon grausam genug ist.
.
Für mich wieder ein super Fitzek-Thriller, auch wenn ich dann doch noch gerne zwei-drei Fragen beantwortet haben wollte. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere