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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2024

Gedanken einer 15-Jährigen

Beat vor der Eins
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Wir lesen das Tagebuch eines Mädchens, dass viel mit sich und vor allem ihren Eltern zu kämpfen hat. Ungefiltert bekommen wir ihre Gedanken, Gefühle, Erlebnisse und Sorgen serviert, was meiner Meinung ...

Wir lesen das Tagebuch eines Mädchens, dass viel mit sich und vor allem ihren Eltern zu kämpfen hat. Ungefiltert bekommen wir ihre Gedanken, Gefühle, Erlebnisse und Sorgen serviert, was meiner Meinung nach bei manchen Dingen einer Triggerwarnung oder Content Notice bedarft hätte. Es gibt auch keinerlei Einordnung zu bestimmten Verhaltensweisen usw., was ich bei jugendlichen Lesern als gefährlich einschätze. Ihr passieren teilweise schlimme Dinge, aber wie sie sich deshalb fühlt und welche Auswirkungen es auf sie hat erfahren wir nicht. Es ist ein kurzweiliges Buch mit einem rasanten, plötzlichen Ende. Insgesamt hat das Buch mich stellenweise schon berührt, aber ich konnte keine Verbindung zur Protagonistin aufbauen, weil so wenig ihrer Innenansicht beleuchtet wurde. Mir ist nicht ganz klar geworden, was das Buch einem geben soll.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Magische Idee, wichtige Themen, aber etwas flach

Could it be Love?
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Das Cover hat mich beim ersten Sehen direkt angesprochen und auch der Klappentext und die Leseprobe klangen sehr vielversprechend.
Zu Beginn hatte ich das Gefühl, dass Bonnie durch diese "Zeit-/Universenreisen" ...

Das Cover hat mich beim ersten Sehen direkt angesprochen und auch der Klappentext und die Leseprobe klangen sehr vielversprechend.
Zu Beginn hatte ich das Gefühl, dass Bonnie durch diese "Zeit-/Universenreisen" eine Charakterentwicklung durchmacht, neue Erkenntnisse erlangt und an sich wächst. Trotzdem fand ich sie insgesamt zeitweise noch sehr naiv, auch über das normale Teenager-sein hinaus. Gut gefallen hat mir, dass ihre sexuelle Orientierung weder für sie, noch ihre Mutter oder beste Freundin eine große Bedeutung hatte und sie einfach geliebt hat, wen sie geliebt hat. Auch wenn es zu großen Teilen eher verknallt sein war, meiner Meinung nach.
Die Reisen und das damit verbundene "was wäre wenn" konnte ich gut nachvollziehen und war eine tolle Idee, leider ist das passiert, was ich zu Beginn als größte Befürchtung geäußert hatte und das macht für mich persönlich das Buch um einige Ecken schlechter, als ich es ursprünglich bewertet hätte.
Die Liebe zur Musik kam sehr gut durch und hat mich als absoluten Musik-Freak mitreißen können.
Auch, dass das Thema Trauer und Therapie so offen behandelt wurde hat mir gut gefallen.
Das Ende kam für mich dann doch sehr plötzlich, wenn auch vorhersehbar, und ist für mich zu schnell gegangen.
Fazit: Ein nettes Buch für zwischendurch, dass einige wichtige Themen anschneidet, aber nicht vollends überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Ein ganz besonderes Ungeheuer

Ungeheuer lieb (Band 1)
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Wir platzen mitten hinein, ins Leben von Ludwig. Und mit uns ein kleines lila Ungeheuer, das mit ihm in der Mülltonne sitzt. Warum Ludwig in der Mülltonne sitzt? Naja, er ist nicht sonderlich beliebt, ...

Wir platzen mitten hinein, ins Leben von Ludwig. Und mit uns ein kleines lila Ungeheuer, das mit ihm in der Mülltonne sitzt. Warum Ludwig in der Mülltonne sitzt? Naja, er ist nicht sonderlich beliebt, 10-jährige Wissenschaftler finden halt nicht so leicht Freunde. Auch wenn er es wirklich versucht, er wird dieses komische Wesen nicht los. Also kümmert er sich, gemeinsam mit seiner Schwester, um das Ungeheuer und gemeinsam denken sie das Geheimnis seiner Herkunft auf. Der Text ist super flüssig, man fliegt nur so durch die Seiten, auch, weil die Geschichte einen so fesselt. Die immer wieder auftauchenden Illustrationen strahlen richtig, es gibt einen Ungeheuer-Pappaufsteller zum Bauen und Rezepte zum Basteln am Ende des Buches. Das Einzige, was mich gestört hat, war der fiese Cliffhanger. Ich kann den zweiten Band, der im Sommer erscheint, kaum abwarten.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Sommerurlaub mit anderer Lebensrealität

Der Sommer, in dem einfach alles passiert ist
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Das Cover des Buches sieht aus, als er wäre es ein netter, süßer Sommerroman, dem ist nicht so.
Wir begleiten Nora, die zu Urlaub bei ihrer Oma auf dem Land verdonnert wurde. Das findet sie zu Beginn richtig ...

Das Cover des Buches sieht aus, als er wäre es ein netter, süßer Sommerroman, dem ist nicht so.
Wir begleiten Nora, die zu Urlaub bei ihrer Oma auf dem Land verdonnert wurde. Das findet sie zu Beginn richtig doof und macht sich Luft. Doch dann lernt sie Abbas kennen und mit ihm Gefühle, die sie so noch nie gekannt hat. Denn nicht nur ist er ihr erster Freund, zuhause ist sie eher eine Außenseiterin, sondern ihr Bauch kribbelt auch so komisch, wenn er da ist. Die Gefühle von Nora sind sehr gut und bildlich beschrieben, man kann sich leicht in sie hineinversetzen und für die Zielgruppe (ab 10 Jahren) kann ich mir vorstellen, dass sie sich gut in Nora wiedererkennen können. Wie das Leben so ist gibt es aber nicht nur positive Seiten, es geht ebenso um Krieg, Rassismus/Diskriminierung und Tod. Meiner Meinung nach sind diese Themen kindgerecht aufgearbeitet, man begleitet Nora bei ihren Gedankengängen und Erkenntnissen zu den Themen. Bei Kindern, die mit diesen Themen bisher keine Berührungspunkte hatten macht es vielleicht Sinn, das Buch mit einer Bezugsperson zu lesen, generell in den Austausch zu gehen finde ich nach Büchern sowieso eine sinnvolle Sache. Für mich war das Ende sehr plötzlich und schnell, da hätte ich mir noch ein paar mehr Seiten und Story gewünscht, deshalb nur 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Zeitreise der anderen Art

Das andere Tal
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In diesem Buch taucht man in eine Welt ein, die ganz anders ist als unsere. Das liegt nicht nur daran, dass das Tal umgeben ist von anderen Tälern, in denen es jeweils + oder - 20 Jahre sind, sondern auch ...

In diesem Buch taucht man in eine Welt ein, die ganz anders ist als unsere. Das liegt nicht nur daran, dass das Tal umgeben ist von anderen Tälern, in denen es jeweils + oder - 20 Jahre sind, sondern auch an der Struktur ihrer Gesellschaft. In der Schule werden die Kinder und Jugendlichen noch vor aller Augen mit dem Stock geschlagen, Technologie gibt es keine, die Berufsmöglichkeiten sind sehr eingeschränkt. Außerdem gibt es da noch das Conseil, denn immer wenn jemand ein anderes Tal besuchen möchte muss darüber entschieden werden, vom Conseil. Schließlich bergen Zeitreisen große Risiken, das weiß doch jeder. Auch Odile, die wir in diesem Roman begleiten und die, geht es nach ihrer Mutter, unbedingt eine Conseiller werden soll. Doch dann sieht sie Besucher, Menschen aus einem anderen Tal, und erkennt sie. Sie kann sich vorstellen, was passieren wird und warum sie zu Besuch kommen und das bringt sie ziemlich aus dem Konzept. Wir begleiten Odile über Jahre, Jahrzehnte, denn es gibt irgendwann im Laufe des Buches einen ziemlich plötzlichen Zeitsprung. Phasenweise ist das Buch so, wie auch Odile's Leben ist, trostlos und eintönig, sie selbst nimmt einfach nur hin und am Leben teil. Im letzten Drittel des Buches kommt nochmal deutlicher Spannung auf und ein Handlungsstrang folgt auf den nächsten. Einige Fragen sind für mich offen geblieben, Systemkritik oder auch nur eine kritischere Betrachtung blieb aus, das Ende sehr überstürzt. Trotzdem habe ich mich von dem Buch gut unterhalten gefühlt und es hat mir einige neue Impulse und Gedankengänge beschenkt, es wirft viele philosophische Fragen auf.

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