Profilbild von wusl

wusl

Lesejury Star
offline

wusl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit wusl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2018

Die letzte Schlacht

Herrscher des Nordens - Die letzte Schlacht
0

„Die letzte Schlacht“ ist nicht die einzige, die Harald, der Norwegerkönig, im Abschlussband der Trilogie von Ulf Schiewe zu schlagen hat. Zuerst ist es einmal der Kampf um Konstantinopel, der ihn und ...

„Die letzte Schlacht“ ist nicht die einzige, die Harald, der Norwegerkönig, im Abschlussband der Trilogie von Ulf Schiewe zu schlagen hat. Zuerst ist es einmal der Kampf um Konstantinopel, der ihn und seine Varäger beschäftigt. Wieder einmal beweisen sie durch Einfallsreichtum, Kampfeskraft und Mut, dass sie eine wehrhafte Truppe sind, die nicht Tod und Teufel fürchten muss. Nicht ganz freiwillig verlässt er schließlich die große Stadt und auch seine Geliebte Maria, um auf kleinen Umwegen endlich nach Norwegen zurückzukehren. Hier muss er sich der Frage stellen, ob er seinen Neffen Magnus als König anerkennen oder mit ihm um den Thron streiten will.


Betrachte ich dieses Buch für sich alleine, dann hat es mich nicht ganz so gefesselt, wie z.B. der erste Band. Ob dies daran lag, dass bei mir durch zwei Zeitsprünge etwas der Erzähl-Faden gerissen ist? Oder lag es daran, das Harald sich veränderte und einfach nicht mehr der nette norwegische Junge war, sondern ein Mann, der mit dem Alter etwas Unzufrieden und auf die Erweiterung seines Einflusses erpicht war?


Sieht man das Buch als Abschluss einer biografisch angehauchten Trilogie, dann ist es natürlich interessant und spannend zu lesen, wie es kam, dass Harald doch noch König wurde und dann sogar auszog, um in England nach der Krone zu greifen.


Für die ganze Reihe würde ich also fünf Sterne vergeben. Für den dritten Band sehr gute vier Sterne. Ich mag Ulf Schiewes Art, wie er seinen Helden und Heldinnen Leben einhaucht und dabei nicht die geschichtlichen Fakten vergisst. Wie immer war es ein großes Vergnügen.

Veröffentlicht am 21.03.2018

Potential noch nicht ausgeschöpft

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
0

Fire & Frost - Teil eins. Man muss wissen, dass hier eine neue Fantasy-Reihe beginnt. Also Vorsicht - die Autorin schreckt nicht vor fiesen Cliffhangern zurück.
Es handelt sich um eine Yound Adult Reihe. ...

Fire & Frost - Teil eins. Man muss wissen, dass hier eine neue Fantasy-Reihe beginnt. Also Vorsicht - die Autorin schreckt nicht vor fiesen Cliffhangern zurück.
Es handelt sich um eine Yound Adult Reihe. Die Autorin schwelgt in all den von vielen Lesern und Verlagen gewünschten Vorgaben. Von der jugendlichen Heldin, die eine mächtige Gabe hat. Diese Gabe könnte ein ganzes Volk vor einem Tyrannen retten. Sie verliebt sich ausgerechnet in einen ihrer ärgsten Feinde - und der in sie. Sie muss fliehen, die Hilfe des geliebten Feindes annehmen. Sie muss ihre Kräfte erst richtig erlernen, gerät in große Gefahren, weiß nicht, ob sie dem Feind vertrauen kann.

Alles so oder ähnlich schon mal dagewesen. Alles unterhaltsam aber nichts überraschendes. Und wie gesagt. Es endet, bevor die Geschichte eigentlich so richtig begonnen hat. Da hiflt es nichts. Man muss auf Teil 2 warten und hoffen, dass die Autorin hier noch eine Schippe drauflegt.

Kann noch nicht an die ganz guten Fantasyreihen heranreichen. Wunderschönes Cover.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Solider Krimi

In eisiger Nacht
0

Skrupellose Schleuser bringen immer wieder junge Frauen nach London. Dabei kommt es zu einem fahrlässigen Unfall, bei dem 12 Frauen in einem Kühlwagen erfrieren. Die Polizei unter Detektive Max Wolfe beginnt ...

Skrupellose Schleuser bringen immer wieder junge Frauen nach London. Dabei kommt es zu einem fahrlässigen Unfall, bei dem 12 Frauen in einem Kühlwagen erfrieren. Die Polizei unter Detektive Max Wolfe beginnt mit den intensiven Ermittlungen. Schnell hat er eine bekannte Verbrecherfamilie in Verdacht. Aber auch eine chinesische Bande könnte verwickelt sein. Wolfe und sein Team begeben sich immer wieder in gefährliche Situationen, versuchen mit Hilfe riskanter Undercovereinsätze den Tätern auf die Spur zu kommen.

Wer, wie ich, die Bücher von Tony Parsons kennt, weiß um die Stärken des Autors. Er erzählt von Anfang an in einem hohen Tempo. Es geht ihm nicht immer um Logik oder realistische Polizeiarbeit sondern auch mal um möglichst viel Spannung und Action. Wolfe ist ein sympathischer Ermittler, der beim Leser schnell Empathie weckt. Außerdem wird immer wieder über Wolfes Privatleben berichtet, welches tatsächlich über die verschiedenen Bücher der Reihe hinweg durchaus interessant ist und Fans neben der eigentlichen Handlung ebenfalls wichtig.

Besonders gefallen hat mir diesmal die Aktualität des Falles und die Zeichnung der Personen. Auch die „Bösewichte“ sind facettenreich und man weiß sehr lange nicht, wer die Täter sind. Außerdem gibt es einen richtigen Showdown.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Spannung
Veröffentlicht am 01.12.2017

spannender Krimi

Die Henry Frei-Thriller / Böses Kind
0

„Böses Kind“ ist ein Titel, der vielleicht schon etwas viel vom Inhalt verrät. Es war mein erstes Buch von Martin Kirst und ich gebe zu, dass ich mir das Buch nicht gekauft hätte, da ich das Cover total ...

„Böses Kind“ ist ein Titel, der vielleicht schon etwas viel vom Inhalt verrät. Es war mein erstes Buch von Martin Kirst und ich gebe zu, dass ich mir das Buch nicht gekauft hätte, da ich das Cover total hässlich finde. Aber der Autor interessiert mich schon lange und da es eine neue Reihe ist, die hier ihren Anfang nimmt, war das ein guter Grund es lesen zu wollen.

Der Schreibstil ist von Anfang an auf Spannung ausgerichtet. Kurze Sätze, prägnante Akteure, wechselnde Perspektiven in relativ kurzen Kapiteln. Dem entsprechend ist es gut lesbar und man hat keine Zeit für Langeweile, fragt sich statt dessen ziemlich schnell, was mit dem verschwundenen Mädchen passiert ist und was sie mit dem Toten zu tun haben könnte.

Alles in allem ein guter Krimi. Beide Ermittler haben so ihre Eigenarten. Das fand ich sehr amüsant. Das Ende ist ungewöhnlich offen. Aber für mich okay. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 01.12.2017

solider Spionagethriller

Das Vermächtnis der Spione
0

Le Carré kehrt zurück zu meinem liebsten Spion. Zu Smiley. Dessen rechte Hand Peter Guillaume spielt eine Art Erzähler, der von dem wohl wichtigsten Fall der Smiley-Ära berichten soll.

Operation Windfall ...

Le Carré kehrt zurück zu meinem liebsten Spion. Zu Smiley. Dessen rechte Hand Peter Guillaume spielt eine Art Erzähler, der von dem wohl wichtigsten Fall der Smiley-Ära berichten soll.

Operation Windfall wurde das Ganze im Agenten-Jargon genannt. 1961 wurden ein wichtiger britischer Spion und dessen Freundin an der Berliner Mauer erschossen. Der Secret Service versucht nun nach all den Jahren den Schuldigen zu finden – oder wahlweise Guillaume dafür abzustempeln. Die Hinterbliebenen der zwei Erschossenen streben ein Gerichtsverfahren an, welches, wenn der Fall einmal in die Öffentlichkeit gezogen würde, sehr große Wellen schlagen würde. Das soll mit allen Mitteln verhindert werden.

Le Carrè zelebriert den guten alten Spionageroman so, wie einst in seinen schriftstellerischen Anfängen. Der kalte Krieg war damals in vollem Gange. Die DDR und die Russen waren das vorherrschende Feindbild und Guillaume und Smiley agieren ernster und politischer als es der damalige James Bond tat aber das Doppelbödige und Geheimnisvolle des Agentenlebens kommt auch hier durch. Man muss Spionageromane lieben und ein wenig Muße mitbringen. Der Autor erzählt auf subtile und ruhige Art. Große Aktion darf man nicht erwarten. Aber feinsinnige Dialoge und kluge Überlegungen über das damalige Weltbild durchaus. Und man kann gerne reflektieren, ob sich die Welt tatsächlich geändert hat oder ob es nicht nur noch bessere und einfachere Möglichkeiten gibt, den Menschen auszuspionieren und zu instrumentalisieren.