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Veröffentlicht am 15.09.2016

guter Krimi

Mörderische Wahrheiten
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Ich habe den ersten Fall „Wiener Totenlieder“ von Theresa Prammer leider nicht gelesen. Vielleicht sollte ich das noch nachholen, denn dann würde zumindest der Einstieg in ihr Privatleben noch intensiver ...

Ich habe den ersten Fall „Wiener Totenlieder“ von Theresa Prammer leider nicht gelesen. Vielleicht sollte ich das noch nachholen, denn dann würde zumindest der Einstieg in ihr Privatleben noch intensiver werden. Im vorliegenden zweiten Band dieser Krimireihe „Mörderische Wahrheiten“ läuft anfangs nicht alles so rund für die Hauptdarstellerin Lotta Fiore. Ihr mutmaßlicher Vater Konrad Fürst liegt im Koma im Krankenhaus und als er endlich erwacht kann er sich erst mal an nichts erinnern, natürlich auch nicht an Lotta und ob sie seine Tochter ist.

Zu allem Überfluss wird auch seine fachliche Kompetenz dringend benötigt, da es zu einer Mordserie kommt, die sehr stark an eine lange zurückliegende Serie erinnert, in der er maßgeblich als Ermittler beteiligt war.

Lotta hat alle Hände voll zu tun. Sie möchte ihren Vater näher kennenlernen, sie versucht sich mit dem Vater ihres Kindes zu arrangieren und sie möchte den Mörder fassen, der immer wieder Teenager tötet und dann auf höchst widerwärtige Art ablegt. Dabei spielt natürlich auch die österreichische Hauptstadt Wien eine Rolle und der ganz eigene Menschenschlag belebt das Buch und die Geschichte aufs Trefflichste.

Ein sehr unterhaltsamer Krimi der sich leicht und schnell lesen lässt und das Interesse für den Vorgänger und einen Nachfolger wecken konnte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

unterhaltsam

In der ersten Reihe sieht man Meer
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"In der ersten Reihe sieht man Meer" ist diesmal kein Krimi mit dem wohlbekannten Kluftinger aus der Feder des Autorenduos Kobr und Klüpfel sondern ein Unterhaltungsroman mit einem sehr ungewöhnlichen ...

"In der ersten Reihe sieht man Meer" ist diesmal kein Krimi mit dem wohlbekannten Kluftinger aus der Feder des Autorenduos Kobr und Klüpfel sondern ein Unterhaltungsroman mit einem sehr ungewöhnlichen und ausgesprochen amüsanten Plot. Dieser funktioniert vor allem für die Generation, die ähnliches erlebt hat wie der Hauptdarsteller Alexander Klein. Der wird nämlich im Schlaf in die eigenen Vergangenheit zurückkatapultiert und erwacht in seinem eigenen Teenager-Körper allerdings ist er innerlich immer noch um die 50. So macht er mit seinen Eltern und seiner Schwester nochmals einen der legendären Italienurlaube und reflektiert mit seinem gereiften Ich diese magische, schrille Zeitreise in die 80er.

Genau solche Urlaube haben wir auch gemacht. Erst selbst mit den Eltern aber vor allem dann mit den eigenen Kindern. Und man kommt aus dem Lachen und Staunen kaum mehr heraus, wenn man sich an all die Dinge erinnert, die man längst vergessen hatte und die man liebgewonnen hatte und die das ganz eigene Flair ausmachten.
Schon die Fahrt ins gelobte Urlaubsland war abenteuerlich, beschwerlich und lustig. Ohne Klimananlage, mit den Kassetten der Kinder im Autoradio. Und dann am Urlaubsort, am Strand mit Horden anderer Urlauber, mit Coccobello-Verkäufern. Hach, da werden Erinnerungen wachgerufen, die lange verschüttet waren. Das Buch lädt zum Debattieren ein.

Ich habe das Hörbuch gehört. Es war das erste Mal, dass ich von Pastevka etwas gehört habe. Ich gebe zu, mich hat seine Art des Lesens etwas angestrengt. Er ist sehr bemüht alle Rollen verschieden zu sprechen und da viele der Figuren etwas nervig sind, sind es auch diese Stimmenimitationen und mit Kopfhörer wurde mir das stellenweise fast zu viel des Guten. Die Geschichte hätte meiner Meinung nach auch lustig gewirkt ohne dass der Vorleser die Frauen kreischen lässt, die Jungs heftig kieksen und die Schwester lispeln. Hierfür ziehe ich einen Stern ab.

Am Ende gibt es nochmal eine überraschende Volte. Da die ganze Geschichte ja eher eine fantastische ist, habe ich auch diese Volte schmunzelnd akzeptiert.
Fazit: Unterhaltsame Lektüre für Leser vor allem zwischen 35 und 55 und für den Italienurlaub sehr empfehlenswert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

guter Krimi

Die Strömung
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Das war mein zweites Buch des Autorenduos Cilla und Rolf Börjlind. Den zweiten Teil hatte ich allerdings nicht gelesen und man merkte jetzt beim Lesen von Teil 3, dass einige Informationen über die Hautpdarsteller ...

Das war mein zweites Buch des Autorenduos Cilla und Rolf Börjlind. Den zweiten Teil hatte ich allerdings nicht gelesen und man merkte jetzt beim Lesen von Teil 3, dass einige Informationen über die Hautpdarsteller fehlten und teilweise auch nicht mehr nachgereicht wurden. An den ersten Band hatte ich mich nicht mehr so genau erinnern können aber ich gebe ja Autoren immer wieder neu die Chance mich zu überzeugen oder sogar zu begeistertn.

Die Ermittler Olivia Rönning und Tom Stilton kannte ich noch und vor allem Olivia war mir sympathisch in ihrer jungen und intensiven Art. Schwer fiel mir allerdings das Grundthema, denn es gibt relativ schnell zwei Kinder, die brutal ermordet werden und sowas wühlt mich immer ziemlich auf. Auch diesmal sind ein Fall aus der Vergangenheit und die aktuellen Morde miteinander verstrickt und Rassenhass spielt eine sehr große und aktuelle Rolle.

So hundertprozentig konnte mich das Buch nicht fesseln. Ich denke mal das lag daran, dass ziemlich viele Personen eingeführt werden und ich bei den verschiedenen Erzählsträngen die häufig wechseln etwas den Überblick verloren hatte und die Darsteller oft zu kurz und oberflächlich eingeführt wurden. Man muss bei der Geschichte wirklich dranbleiben. Zum Ende hin wurde es mir aber wieder alles klarer und auch wenn man schon vor dem Schluss ahnt, worauf alles hinausläuft, so war es dann doch ein guter Schlussteil, der mir sehr gut gefallen hat.

Für mich ein guter Krimi der allerdings nicht ganz an die großen Autoren wie Nesbo oder Wallander heranreicht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schiewe in Bestform

Bucht der Schmuggler
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Wir schreiben das Jahr 1635. Der junge Kaufmannssohn Jan van Hagen kommt von einer Seehandelsreise zurück und trifft gerade noch seinen Vater sterbend auf dem Totenbett an. Da diverse Gäubiger ihm bald ...

Wir schreiben das Jahr 1635. Der junge Kaufmannssohn Jan van Hagen kommt von einer Seehandelsreise zurück und trifft gerade noch seinen Vater sterbend auf dem Totenbett an. Da diverse Gäubiger ihm bald auf den Fersen sind, macht er sich mit seiner Mannschaft auf Richtung Hispaniola, in der Hoffnung, dort vielleicht zu Gold und Geld zu kommen. Ein niederländischer Freund bittet ihn auch darum, nach seinem Sohn zu suchen, der dort verschollen ist.
In der Karibik lebt Dona Maria mit ihrem Mann, dem Zuckerbaron, Don Miguel ein zufriedenes unaufgeregtes Leben. Bis sich Vize-Gouverneur Don Alonso für die junge Frau interessiert, Schmuggler die Gewässer vor der Insel unsicher machen und ein ausgebrochener Sklave bei Dona Maria Hilfe sucht.
Nach langer abenteuerlicher Überfahrt erreicht Jan die karibischen Gewässer und versucht, mit Schmuggel zu Kapital zu kommen. Er findet auch heraus wo der verlorene Sohn zu finden ist und beschließt ihn zu befreien, da er als Sklave auf einer Plantage darben muss.
Ulf Schiewe gelingt hier wieder mal eine süffige und spannende Geschichte in einem exotischen und für ihn neuen Setting. Dabei wird man zurückversetzt in die Zeit von Erol Flynn und „Dem roten Korsar“, hat „den Fluch der Karibik“ vor Augen, den Geruch nach Salz und Fisch in der Nase und „das Knattern der Segel“ im Ohr.
Man merkt, dass der Autor die Gegend aus eigener Erfahrung nicht fremd ist und dass er Spaß daran hat, seine Rechercheergebnis so in die fiktive Geschichte einzubauen, dass man neben der guten Unterhaltung auch noch ein bisserl Wissen vermittelt bekommt.
Starke Frauen, ansehnliche Mannsbilder, schillernde Bösewichte bevölkern das Buch ebenso wie Sklaven, blinde Passagiere, schwangere Weiber und wilde Tiere.
Ein sehr vergnügliches Leseerlebnis welches ich jedem gerne ans Herz lege. Schiewe – wie immer – in Bestform.

Veröffentlicht am 15.09.2016

sehr guter Krimi

Der letzte Pilger
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Frühling in Oslo. Eine Haushälterin findet Ex-Minister Carl Oscar Krogh ermordet. Er wurde mit unzähligen Messerstichen niedergestreckt. Ein Mord voller Hass und Wut. Aber was hat der ehemalige Widerstandskämpfer ...

Frühling in Oslo. Eine Haushälterin findet Ex-Minister Carl Oscar Krogh ermordet. Er wurde mit unzähligen Messerstichen niedergestreckt. Ein Mord voller Hass und Wut. Aber was hat der ehemalige Widerstandskämpfer getan, dass diese Tat rechtfertigt?

Im ersten Fall von Kommissar Tommy Bergmann spielt ein Motiv eine Rolle, welches in der Vergangenheit des zweiten Weltkrieges begründet scheint. Zu dieser Erkenntnis kommt der Ermittler vor allem, nachdem er herausfindet, dass drei skelettierte Leichen auch mit dem aktuellen Mord zu tun haben könnten.

Gard Sveen hat für seinen Erstling „Der letzte Pilger“ bereits einige Preise gewonnen. Sowas muss zwar nichts heißen, aber in diesem Fall, stimme ich mit den Juroren überein. Mir hat der Krimi ausnehmend gut gefallen. Der Autor macht alles richtig. Der Plot ist interessant und wird langsam und gründlich ausgearbeitet. Der Leser kann den Ermittlungen folgen und bekommt noch den Vorteil, dass die Geschehnisse in der Vergangenheit nach und nach erzählt werden. Die Charakter sind nicht schwarz oder weiß. Der Kommissar ist ein schwieriger Mensch, hat Probleme mit seinem Privatleben, aber er verbeißt sich trotzdem in den Fall und lässt nicht locker. Vor allem der Erzählstrang im Zweiten Weltkrieg war sehr spannend.

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen.