Cover-Bild Bucht der Schmuggler
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 01.06.2016
  • ISBN: 9783426516935
Ulf Schiewe

Bucht der Schmuggler

Roman
Karibik 1635: In den spanischen Kolonien hat der Schwarzhandel überhand genommen. Der neue Gouverneur von Hispaniola schwört, jeden Schmuggler, den er erwischt, eigenhändig aufzuhängen. Die schöne Doña Maria zittert um ihren Gemahl, einem reichen Pflanzer, der heimlicher Drahtzieher des verbotenen Handels ist. Und im fernen Bremen hat der junge Handelsherr Jan van Hagen nur die Wahl zwischen Schuldturm und Flucht in die Neue Welt, um als Schmuggler das verlorene Familienvermögen wieder herzustellen. Noch in der Nacht entkommt er den Schergen und nimmt Kurs auf Westindien. Seine Suche nach dem Gold des Südens hat begonnen.

"Bucht der Schmuggler" ist bei Knaur als eSerie unter dem Namen "Gold des Südens" erschienen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2018

Vom Schmuggel und der Suche nach Glück

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Jans Rückkehr nach Bremen ist anders als erwartet und anstatt fröhlich von seinem Vater empfangen zu werden, muss er vor dem Schuldturm fliehen und sein zukünftiges Glück in Westindien suchen.
In der Karibik ...

Jans Rückkehr nach Bremen ist anders als erwartet und anstatt fröhlich von seinem Vater empfangen zu werden, muss er vor dem Schuldturm fliehen und sein zukünftiges Glück in Westindien suchen.
In der Karibik dagegen blüht der Schmuggel, von dem die meisten Händler leben. Doch der neue Gouverneur möchte dies unterbinden, was zu die Schmuggler jedoch nicht von ihren geheimen Geschäften abhält. Doch für Jan wird dieses Unternehmen zu einem wahren Abenteuer, bei dem noch viel mehr auf dem Spiel steht.

Wie schon der Klappentext verrät, erzählt das Buch eine Geschichte über den Schmuggel in der Karibik und wie es damals zuging in den Kolonien. Man erfährt bei Lesen sehr viel über diese Zeit, wodurch einem historische Fakten, die oft trocken wirken, hier lebendig und interessant vorkommen. Allgemein wird die Geschichte sehr lebendig erzählt, immer wieder durch kurze Einschübe mit historischem Wissen. Es gibt sehr viel Action und spannende Situationen, sodass es nie langweilig wird das Abenteuer mit den Personen im Buch mitzuerleben.
Und auch die Personen sind einfach nur wundervoll real und sympathisch beschrieben. Selbst mit Nebencharakteren habe ich mitgefühlt und sie ins Herz geschlossen, ganz zu schweigen von den Hauptpersonen. Jeder hat seine eigene Art und doch haben die Figuren es gemeinsam, dass jeder mutig und stark ist, wodurch es einfach riesigen Spaß macht dieses Abenteuer mitzuerfolgen. Man weiß auch nie so richtig was als nächstes passieren könnte, wodurch die Geschichte die ganze Zeit spannend bleibt.

Zusammengefasst ist dieses Buch einfach nur klasse. Es weckt einen gewissen Abenteuerdrang und bringt ein paar spannende Stunden. Und mir gefällt es immer wieder bei den Büchern des Autors, dass man ganz nebenbei und ohne sich zu langweilen etwas über historische Begebenheiten lernt.
Also eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 27.12.2016

Spannend und lehrreich

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1635. Jan van Hagen verläßt Bremen auf der Flucht vor den Gläubigern seines Vaters. Von einem Handelspartner erhält er den Auftrag, nach Hispaniola zu segeln. Dort soll er mit spanischen Plantagenbesitzern ...

1635. Jan van Hagen verläßt Bremen auf der Flucht vor den Gläubigern seines Vaters. Von einem Handelspartner erhält er den Auftrag, nach Hispaniola zu segeln. Dort soll er mit spanischen Plantagenbesitzern illegalen Handel betreiben. Denn diese dürfen nur mit spanischen Händlern verhandeln und an diese verkaufen. Doch die Preise sind zu schlecht, so daß Schwarzhandel und Schmuggel an der Tagesordnung sind. Doch der neue Gouverneur hat Schwarzhandel und Schmuggel den Kampf angesagt und greift hart durch.

Mit "Bucht der Schmuggler" hat Ulf Schiewe wieder einmal sein Autorenkönnen bewiesen. Sein Schreibstil ist so wunderbar bildlich, daß man sich sowohl an Bord des Schiffes als auch auf den Plantagen wähnt. Das Buch wird auch genau dort in zwei Handlungssträngen unterteilt, die dann auf sehr gelungene Weise zusammengeführt werden, so daß zum Schluß ein absolut spannungsgeladenes Ende bereitet wird. Ulf Schiewe greift hier sehr viele historische Themen auf. Auf der einen Seite lernt der Leser das harte Leben der Seefahrer kennen und lernt einiges über Nautik, auf der anderen Seite wird das harte Leben auf den Plantagen sehr anschaulich dargestellt. Man sieht die Grausamkeit im Umgang mit den Sklaven und Gefangenen sehr deutlich vor sich und möchte so manches mal eingreifen. Man merkt hier, vor allem aber auch bei den eingewobenen geschichtlichen Realitäten, daß Ulf Schiewe nicht einfach nur schreibt, sondern alles sehr genau recherchiert. Seine Bücher bestechen immer wieder durch absolutes Wissen, so daß man als Leser hier nicht einfach nur einen tollen Roman liest, sondern auch noch etwas daraus mitnimmt und gelernt hat. Dieser Roman ist sehr vielseitig. Wir haben hier einen sehr, sehr spannenden Abenteuerroman, einen tollen historischen Roman und eine Liebesgeschichte. Also sozusagen 3 Bücher in einem. Dies alles zusammen mit seinem unnachahmlichen bildgewaltigen Schreibstil und seiner Fähigkeit absolute Spannung zu verbreiten, machen dies Buch zu einem absoluten Muß für alle Fans guter historischer Bücher.

Ich hoffe sehr, daß diese tolle Geschichte noch eine Fortsetzung findet, denn die Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen, so daß ich unbedingt wissen möchte, wie es ihnen auf Tortuga ergeht.

Veröffentlicht am 29.10.2016

Vielversprechender Beginn einer abenteuerlichen Reihe

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Bremen im Jahr 1635: Der junge Handelsherr Jan van Hagen entgeht nur knapp dem Schuldturm. Als er nämlich von einer längeren Reise zurückkehrt, erfährt er, dass das Familienunternehmen finanziell am Ende ...

Bremen im Jahr 1635: Der junge Handelsherr Jan van Hagen entgeht nur knapp dem Schuldturm. Als er nämlich von einer längeren Reise zurückkehrt, erfährt er, dass das Familienunternehmen finanziell am Ende ist und sein Vater im Sterben liegt. Würde er bleiben, müsste er für die Schulden gerade stehen. Also bleibt ihm nur die Flucht. Mit dem holländischen Kaufmann Cornelis van Doorn schließt er einen Vertrag, und dieser unterstützt ihn finanziell, um ihm zu ermöglichen, in die Karibik zu segeln, denn der Schmuggel in der Neuen Welt blüht, und dies ist Jans einzige Chance, wieder zu Vermögen zu kommen. Auch hat van Doorn ein dringendes Anliegen, mit dem er den jungen Geschäftspartner betraut: Jan soll nach dem Sohn der van Doorns suchen, denn dieser ist samt Schiff und Mannschaft in der Karibik verschollen.
Zur gleichen Zeit auf Hispaniola: Ein neuer Gouverneur ist im Amt, und dieser will mit äußerster Härte gegen die Schmuggler vorgehen.
Die schöne Dona Maria weiß, dass ihr Gemahl Don Miguel, ein wohlhabender Pflanzer, maßgeblich in geheime Schmuggelgeschäfte verstrickt ist. Sie hat begründeterweise Angst um ihn, aber er lässt sich nicht von diversen gefährlichen Vorhaben abbringen.

„Bucht der Schmuggler“ ist der erste Band einer neuen Reihe von Ulf Schiewe. Diesmal nimmt er seine Leser mit in die Karibik. Sehr lebendig, farbig und äußerst fesselnd schildert er die Ereignisse an den verschiedenen Schauplätzen. Da ist einmal das Leben auf der „Sophie“, Jan van Hagens Schiff. Hier wird man auch schon mit dem Problem der Sklaverei konfrontiert, denn Jan muss gezwungenermaßen einige Sklaven an Bord nehmen, und das zieht einige aufregende Ereignisse nach sich. Man begleitet Jan und seine Crew während der Fahrt von Amsterdam bis in die Karibik. Schon gleich nach ihrer Ankunft in Hispaniola müssen sie mit größeren Schwierigkeiten fertig werden.
Als Jan den Pflanzer Don Miguel kennenlernt, findet er in ihm nicht nur einen zuverlässigen Geschäftspartner, sondern auch Hilfe bei seiner Suche nach dem jungen van Doorn. Bei allen Aktivitäten in diesem fremden Land lauern ungeahnte Probleme auf den jungen Kapitän und seine Leute.
Mit diesem Roman hat sich Ulf Schiewe auf ein völlig neues Thema und eine ganz andere Zeit eingelassen.
Im Gegensatz zu den historischen Romanen seiner Normannen-Saga und den Romanen aus der Montalban-Serie, die von Rittern handeln und im elften oder zwölften Jahrhundert spielen, führt uns „Bucht der Schmuggler“ ins 17. Jahrhundert, in ein fernes, aufregendes Land, ins Reich der Piraten und Schmuggler. Entstanden ist hier ein Abenteuerroman vom Feinsten, mit interessanten Protagonisten, tollen Kulissen und einer mitreißenden Handlung. Man lernt sehr viele, ganz unterschiedliche Charaktere kennen, und so war ich sehr froh, gleich vorne im Buch ein Personenregister vorzufinden, denn so konnte ich stets den Überblick bewahren.
Wie bereits erwähnt, dieses Buch ist der Beginn einer Reihe um den sympathischen Jan van Hagen. Am Ende dieses Romans ist einiges offen, so dass ich auf eine baldige Fortsetzung hoffe, denn natürlich bin ich neugierig, wie es dem jungen Kapitän und seiner Crew weiterhin ergeht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wortgewaltiges Epos aus der Karibik

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Ulf Schiewe, den ich schon von seiner derzeit dreiteiligen „Normannen-Saga“ und von „Bastard von Tolosa“ kenne, hat wieder ein virtuoses Meisterwerk an Spannung und Unterhaltung geliefert.

Zwei dicke ...

Ulf Schiewe, den ich schon von seiner derzeit dreiteiligen „Normannen-Saga“ und von „Bastard von Tolosa“ kenne, hat wieder ein virtuoses Meisterwerk an Spannung und Unterhaltung geliefert.

Zwei dicke Handlungsstränge werden immer wieder miteinander verknüpft und bilden das Rückgrat für zahlreiche akribisch und penibel recherchierte Details.

Inhalt:

Handlungsstrang eins ist rund um den Bremer Kapitän Jan van Hagen gewebt.

Der junge Kapitän und Handelsherr muss bei seiner Rückkehr nach Bremen erfahren, dass sein Vater im Sterben liegt und, dass das ehemals große Vermögen verloren gegangen ist. Mit dem Husarenstück, in der Nacht Bremen heimlich zu verlassen, rettet er sein letztes Schiff, die „Sophie“ vor der Versteigerung. Er entgeht zwar dem Schuldgefängnis, kann aber die Beziehungen der Hanse fortan nicht mehr nützen. Auf Geheiß eines Amsterdamer Kaufmanns und Freund des verstorbenen Vaters segelt er nach Westindien, um dort – im Einflussbereich der Spanischen Krone – Handel zu treiben. Doch dieser Handel ist mit Schmuggel gleichzusetzen, weil die Spanier ein Handelsembargo für alle nicht spanischen Schiffe erlassen haben.

Gleich bei der Ankunft in Hispaniola wird er vom Vizegouverneur Don Alonso verhaftet. Schiff und Schmuggelware sollen enteignet werden. Wird sich Jan aus der Haft befreien und wird er seine Mission erfüllen können?

Der zweite Handlungsstrang umfasst das Leben des Ehepaars Don Miguel und Dona Maria auf der Zuckerinsel. Der reiche Pflanzer und die verarmte Aristokratin aus Sevilla führen, trotz Kinderlosigkeit und hohem Altersunterschied eine glückliche Ehe. Sie bewirtschaften große Flächen und sind angesehene Leute. Dies wiederum ist sowohl dem Vizegouverneur, der selbst aus einfachsten Verhältnissen kommt, als auch Don Diego, einem recht undurchsichtigen Pflanzer, ein Dorn im Auge. Gemeinsam versuchen sie Don Miguel den Schmuggel von Zucker und Leder (beides begehrte Waren in Europa) nachzuweisen. Wird es ihnen gelingen, Don Miguel in Misskredit zu bringen?

Spannung/Erzählstil:

Mit geschliffenen und gedrechselten Sätzen bringt uns Ulf Schiewe die beiden Handlungsstränge näher. Immer wieder kreuzen sie sich, mit ungeahnten Folgen für die Beteiligten.
Der Leser erhält Einblick über eine Vielzahl von kleineren und größeren Ereignissen in dieser für ihn so fremden Welt. Allein den „ingenios“ beim Zuckerrohr quetschen zuzusehen, war ein echtes Highlight. Und wie immer bei Ulf Schiewe, erhalten wir die Informationen wohl dosiert und ohne Oberlehrerhaftigkeit. So auch die Hinweise auf den Sklavenhandel und die Sklavenhaltung. Abgehend von der landläufigen Meinung, Sklaven seien keine Menschen, werden sie von Don Miguel und Dona Maria gut behandelt. Immer wieder flicht der Autor auch die Gedanken des jungen Jan ein, der den Menschenhandel verabscheut.

Die Spannung ist oft unerträglich. Es ist kaum möglich das Buch zur Seite zu legen. Leider musste ich es doch tun, um zur Arbeit zu gehen.

Charaktere:

Die Charaktere sind grandios gezeichnet. Ich kann die Wut des Don Alonso, als er eine Abfuhr nach der anderen erhält, richtig gut nachvollziehen. Leider verheißt das nichts Gutes.

Jan ist zu Beginn des „Abenteuers“ noch ein wenig blauäugig. Er reift aber schnell und trifft an Bord seines Schiffes menschliche Entscheidungen. In einer Zeit, wo ein Menschenleben nichts oder nicht viel zählt, sorgt er sich um seine Crew.

Wir treffen auf eine Vielzahl von Glücksrittern, geflüchtete Sklaven und Frauen, obwohl meist als minderwertig verachtet, doch ihren Mann stehen. Die Sklavin Maria Benigna ist beispielsweise so eine. Sie riskiert Kopf und Kragen um den, auf Don Alonsos Hazienda gefangenen Holländern, das Leben ein wenig erträglicher zu machen.

Der Schiffsarzt ist auch ein spannender Charakter. Mit dem Anlegen von Verbänden hat er ebenso Probleme wie mit der Entbindung einer Sklavin an Bord. Dafür bekommt er Jan aus den Fängen des Vizegouverneurs frei, weil er ja eigentlich Jurist ist.
Und erst Elsje, die als blinder Passagier an Bord gegangen ist.

Sonstige Anmerkungen:

Das Cover hat mich sogleich angesprochen, da es sich in der Farbe wohltuend vom üblichen beige-braun der historischen Romane abhebt. Haptisch ist es ebenfalls ein Genuss. Die erhabenen gekreuzten Schwerter greifen sich sehr gut an.
Schade, dass die Reise nach knapp 450 Seiten fürs Erste nun zu Ende ist.

Fazit:
Ein wirklich gelungener, praller Roman, der hoffentlich Auftakt zu einer Fortsetzung der Geschichte ist.
Wir wollen doch alle wissen wie es mit dem Doktor und Elsje, Jan und Dona Maria weitergeht. Und am allerwichtigsten ist, dass sowohl Don Alonso als auch Don Diego ihrer gerechten Strafe nicht entgehen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Exotischer Abenteuerroman, der absolut fesselt

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Hispaniola/Bremen, 1635: Jan van Hagen muss Bremen überstürzt verlassen um nicht für die Schulden seines Vaters eingesperrt zu werden. Ein Handelspartner seines Vaters beauftragt ihn, nach Hispaniola in ...

Hispaniola/Bremen, 1635: Jan van Hagen muss Bremen überstürzt verlassen um nicht für die Schulden seines Vaters eingesperrt zu werden. Ein Handelspartner seines Vaters beauftragt ihn, nach Hispaniola in der Karibik zu segeln und dort illegalen Handel mit den spanischen Plantagenbesitzern zu betreiben. Diese dürfen eigentlich nur an spanische Handelsleute verkaufen, doch durch die schlechten Preise floriert der Schwarzhandel und Schmuggel mit anderen Händlern. Doch nun hat ein neuer Gouverneur das Zepter übernommen und er geht mit harter Hand gegen die Schmuggler vor. Die schöne Maria befindet sich mittendrin und bangt um die Sicherheit ihres Mannes, denn er steht im Zentrum des Handels.

Bereits das Cover von "Die Bucht der Schmuggler" hebt sich positiv von der Masse ab und verspricht einen Abenteuerroman. Und den bekommt man auch. Während man zwischenzeitlich immer wieder Jan auf seiner Seereise in die Karibik begleitet und die Wellen unter den Füßen spürt, befindet man sich andererseits auf den Plantagen der Kolonie, wo die Luft dünn wird für Maria und ihren Mann Don Miguel. Die Perspektiven wechseln regelmäßig zwischen dem Schiff Sophia und der Insel Hispaniola bis sich die Handlungsstränge und Personen treffen. Neben Jan und Maria rücken regelmäßig weitere Figuren in den Fokus und beleuchten unterschiedliche Aspekte wie beispielsweise den Umgang mit Sklaven, aber auch Gefangenen, auf den Plantagen. Das Leben der sogenannten Bukaniere wird beleuchtet und auch die politischen Entwicklungen in Europa wirken sich auf das Leben auf Hispaniola aus. Eine Prise Liebesgeschichte bietet dieses Buch auch. Sowohl Jans Schiffreise als auch das Leben auf Hispaniola bieten gleichermaßen (viel) Spannung, sodass man das Lesen kaum unterbrechen mag. Die Spannung lässt bis zum Schluss nicht nach.
Ulf Schiewe schreibt in einer sehr anschaulichen Sprache und die Beschreibungen sind sehr plastisch. In den Seereisepassagen gibt es viel Seemannsjargon und -fachbegriffe, die man als segelunerfahrener Leser manchmal recherchieren muss, die aber insgesamt den Lesefluss nicht stören, wenn man die Begriffe nicht kennt. Der Schreibstil ist nicht abgedroschen oder trivial und bedient keine Klischees. Die Passagen zur Behandlung der Sklaven wirken nicht moralisierend, sondern legen das Leid allein durch die Geschichte und eindringliche Schilderungen dar, sodass der Leser selbst zu einem Urteil kommt ohne dies von den Figuren des Buches in den Mund gelegt zu bekommen. Alle historischen Informationen wirken akribisch recherchiert und liebevoll ausgearbeitet. An keiner Stelle hat man das Gefühl, dass etwas nur oberflächlich dargestellt wird. Und gerade die Detailverliebtheit (beispielsweise welche Bilder an den Wänden eines Händlers hängen) versetzen den Leser direkt in das Buch, die Zeit und den Handlungsort. Alle Figuren sind lebensecht ausgearbeitet und bekommen ihre eigene Geschichte.

Ich bin absolut begeistert von diesem farbenprächtigen historischen Roman, der einen guten Hauch von "Fluch der Karibik" verströmt. Es gibt zahlreiche mögenswerte Figuren, die allesamt detailliert ausgearbeitet sind und ihre eigene Geschichte haben. Dabei werden viele Themen und Lebensumstände dargestellt ohne dass das Buch dadurch überladen wäre. Bis zum Ende hin bleibt es spannend. Ich würde mir eine Fortsetzung dieser Geschichte sehr wünschen. Bis dahin gibt es erstmal für dieses Buch eine euphorische Leseempfehlung.