ord Verniers wurde beauftrag einen wertvollen Gefangenen abzuholen und zu seiner Hinrichtung zu bringen. Es handelt sich um Vaelin Al Sorna, im ganzen Reich bekannt unter dem Schimpfnamen „Hoffnungstöter“, ...
ord Verniers wurde beauftrag einen wertvollen Gefangenen abzuholen und zu seiner Hinrichtung zu bringen. Es handelt sich um Vaelin Al Sorna, im ganzen Reich bekannt unter dem Schimpfnamen „Hoffnungstöter“, den jeder mit Beklemmung und Vorurteilen behaftet ausspricht. Aber schnell erkennt der Geschichtsschreiber, dass nicht alles so schwarz und weiß ist, wie es in Al Sornas Leben scheint und dass dessen Geschichte einen zweiten genaueren Blick wert sein könnte. Also lässt er sich auf der Reise zum Ort des Todesurteiles von Vaelin erzählen wie alles kam wie es kam.
„Das Lied des Blutes“ erzählt in ruhigem und meist verhaltenem Tempo vom kleinen Jungen Vaelin, der vom Vater in einen Kriegerorden gesteckt wird, wo er in langen Jahren in der Kampfeskunst geschult wird. Das Leben dort ist hart und entbehrungsreich – allerdings keine wirkliche Überraschung für den Leser, der ähnliches vielleicht schon andernorts gelesen hat. Dennoch schafft es der Autor, das man mit großem Interesse dem Jungen folgt, wahrscheinlich, weil er von Anfang an ein so integerer und sympathischer Charakter ist und auch seine jugendlichen Mitstreiter facettenreich und unterhaltsam geschildert werden. Immer mehr erkennt man, dass Vaelin zu höherem berufen ist aber es nicht aus eigenen Antrieb oder Ehrgeiz anstrebt, sondern sich immer auf einen Platz stellen lässt, den er dann so gut und standhaft ausfüllt, dass man ihn nur bewundern und belohnen kann. Selbst Enttäuschungen und Rückschläge verarbeitet er zu positiver Kraft und man kann sich schon bald nicht mehr vorstellen, dass seine Verurteilung mit rechten Dingen zugegangen ist oder dass er tatsächlich am Ende sterben könnte.
Ich möchte aber nicht zu viel verraten, denn schöner ist es wirklich, wenn man einfach eintaucht in das Leben dieses Kämpfers und sich mit dem Schreiber zusammen ein eigenes Urteil bilden kann.
Der hervorragende Schreibstil und die einnehmenden Hauptpersonen sind die größte Stärke dieses Buches, welches trotz seiner Dicke keine großen Längen aufweist und neugierig macht auf den Folgeband. Ein wirklich guter Erstling, der mir ohne dieses Forum womöglich nicht so schnell in die Finger gefallen wäre. Von mir 5 Sterne. Es war eine große Freude hier vorab lesen zu dürfen.