Cover-Bild Der Tag, an dem Marilyn starb
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 04.10.2010
  • ISBN: 9783492951005
Donna Milner

Der Tag, an dem Marilyn starb

Roman
Sylvia Höfer (Übersetzer)

Ethie horchte in die Stille des Hauses hinein. Der Duft des grünen Satinkleids ihrer Mutter erfüllte noch immer den Raum, »Soir de Paris«, so hieß ihr Parfüm. Ethie konnte nicht glauben, dass sie nun für immer fort sein sollte. Aber genau das hatte der junge Polizist gesagt, nachdem Dad ihm die Tür geöffnet hatte: Es habe einen Unfall gegeben, und es tue ihm leid, ihre Mutter sei für immer »heimgegangen«. Jetzt schliefen Ethies Brüder, und Dad saß allein in der Küche, man konnte im Dunkeln die Glut seiner Zigarette sehen. Sicher dachte er darüber nach, warum Mom tot auf einem Segelboot gefunden worden war. Und warum sie getrunken hatte. Hing das alles mit dem fremden Mädchen zusammen, das gestern Morgen dagewesen war? Oder mit seiner Vergangenheit, über die er so lange geschwiegen hatte?

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2023

diesem Buch hätte ich gern mehr Sterne gegeben

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Ich weiss nicht, warum ich dieses Buch solange auf meine SUB liegen hatte. Wenn ich gewußt hätte, dass mir das zweite Buch der Autorin noch besser gefällt, als das erste, hätte ich es bestimmt schon eher ...

Ich weiss nicht, warum ich dieses Buch solange auf meine SUB liegen hatte. Wenn ich gewußt hätte, dass mir das zweite Buch der Autorin noch besser gefällt, als das erste, hätte ich es bestimmt schon eher gelesen.

Donna Milners zweite Geschichte spielt wiederum in Kanada, aber auch in Rückblicken in Honkong.
Die Familie Coulter ist an sich eine glückliche Familie. Die Mutter ist der Lebensmittelpunkt der drei Kinder Ethie,Frankie und Kipper, aber auch für ihren Mann Howard, der seit seiner Rückkehr aus dem 2. Weltkrieg, für seine Familie nicht mehr zu erreichen ist.Stundenlang starrt er auf einen imaginären Punkt, den nur er ausmachen kann, oder verschwindet für Stunden,um einen Sparziergang im strömenden Regen zu machen. Nur Lucy, sorgt dafür, dass ihre kleine Welt funktioniert.Auf sie können ihre Kinder sich verlassen und bekommen die Zuwendung, die ihnen zusteht, vor allem KIpper, der mit einem Down Syndrom geboren wurde.Er gehört mit großer Selbstverständlichkeit zur Familie, wird von seinen Geschwistern geliebt und nicht als etwas Besonderes angesehen und sie verteidigen ihn vor Leuten, die "Behinderte" noch immer als Außenseiter sehen.
Als die Familie die Nachricht erhält, dass ihre Mutter Lucy auf einem Schiff tot aufgefunden wurde, bricht für sie eine Welt zusammen.

Die Geschichte der Familie Coulter wird in zwei Zeitsträngen erzählt.Ethie, die jüngste der Familie erzählt aus ihrer Sicht das Leben der Familie Coulter nach Lucys Tod. Wie schwer es ist, ohne die Mutter zurecht zu kommen,vor allem auch, weil die fehlende Präsens des Vaters, dessen Alkoholproblem nach dem Tod seiner Frau noch schlimmer wird,jetzt viel deutlicher wird.Parallel zu Ethies Geschichte, wird in abwechselnden Kapiteln die Geschichte Howards erzählt, wie es dazukam, dass er so wurde, wie er heute ist.

Selten habe ich ein so emotional aufwühlendes Buch gelesen wie dies.Die Geschichte geht einfach zu Herzen, ohne dabei kitschig zu wirken.Howards Geschichte wird sehr eindringlich geschildert, dass einem die Gräul dieser Zeit vor Augen steht.Aber auch die Geschichte Ethies hat mir ausnehmend gut gefallen, vor allem die Schilderungen über Kipper fand ich einfach klasse und anrührend.Der Schreibstil der Autorin ist wie auch in ihrem ersten Buch sehr flüssig und sprachlich gut.

Warum dieses Buch allerdings den Titel "Der Tag, an dem Marylin starb"heißt, was ich auch nach dem Lesen dieses Buches nicht.

Diesem Roman hätte ich gerne mehr als 5 Sterne gegeben, wenn dies möglich wäre

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Veröffentlicht am 24.04.2019

I love Lucy und der Zweite Weltkrieg

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Als Ethel 11 Jahre alt war verlor sie ihre Mutter, am selben Tag als auch Marilyn Monroe starb. Ihre Mutter hatte eine besondere Art zu leben, sie musste sich durchschlagen mit einem Mann, der mit 24 Jahren, ...

Als Ethel 11 Jahre alt war verlor sie ihre Mutter, am selben Tag als auch Marilyn Monroe starb. Ihre Mutter hatte eine besondere Art zu leben, sie musste sich durchschlagen mit einem Mann, der mit 24 Jahren, gebrochen aus dem Zweiten Weltkrieg zurück gekommen war, der seine Kinder kaum wahrnahm und im Schlaf schrie. Mit einem Sohn, der zwar ein herzensguter Mensch ist, doch am Downsyndrom leidet und von vielen Menschen nicht akzeptiert wird. Ihr Name war Lucy, und sie nannte ihre Tochter nach der besten Freundin von Lucy aus "I love Lucy", der beliebten Fernsehserie. Sie wollte eine beste Freundin, die ihr auch eine Tochter war, aber am meisten, so scheint es wollte sie ein anderes Leben, ein bunteres, strahlenderes Leben, doch bekommen hat sie nur den Tod. Die merkwürdigen Umstände von Lucys Tod, lassen ihrer Familie keine Ruhe. Die Kinder versuchen irgendwie damit klar zu kommen, dass sie nun praktisch für sich selbst verantwortlich sind, weil sie nie wissen, ob ihr Vater sie überhaupt sieht oder haben will. Und dieser Vater macht sich Vorwürfe, dass er sein Geheimnis nicht mit seiner Frau geteilt hat, ein Geheimnis, das er aus dem Krieg mit gebracht hat, und ihn so sehr verändert hat, dass er sich manchmal selbst nicht mehr erkennt.

Der zweite Teil der Handlung dreht sich um Howards Kriegserlebnisse. Wie er zuerst Lucy kennen lernt, wie sie seine große Liebe wird, wie er sich freiwillig zur Armee meldet und wie er selbst den Zweiten Weltkrieg erlebt. Die Schlachten, die Grausamkeiten und wie sie ihn zu einem anderen Menschen machen.

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Dass die Handlung auf zwei Ebenen verläuft finde ich klasse und auch der Schreibstil sagt mir sehr zu. Die Gegenwart wird aus Ethels Sicht erzählt, die Vergangenheit aus der ihrer Eltern. Das Buch zieht einen irgendwie in seinen Bann. Ich kann es nur empfehlen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mit Tiefgang

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Dieses wunderschöne Buch habe ich inhaliert, die Seiten verschlungen, am Ende ein paar zufriedene gerührte Tränen verdrückt.

Erzählt wird hier von einer ganz besonderen Familie - besonders, weil ihre ...

Dieses wunderschöne Buch habe ich inhaliert, die Seiten verschlungen, am Ende ein paar zufriedene gerührte Tränen verdrückt.

Erzählt wird hier von einer ganz besonderen Familie - besonders, weil ihre Verletzungen und Traumata sehr tief sind aber auch, weil ihre Liebe und ihr Zusammenhalt ganz einfach darüber hinauswachsen. In ruhiger und einfühlsamer Sprache schildert Donna Milner, wie ein tragischer Unglückfall eine Familie noch mehr zusammenschweißt bis hin zum versöhnlichen Ende.

Nachdem die Mutter mit einer Freundin zusammen an einer Gasvergiftung stirbt droht die Familie an der Alkoholsucht des Vaters zu zerbrechen. Der Schmerz des Verlustes lässt ihn in seiner Wiskeywelt versinken und er hat nicht die Kraft sich um seine Kinder zu kümmern. Die kleine Ethie und ihr behinderter Bruder Kipper versuchen mit dem Verlust der Mutter und trinkenden Vater zurecht zukommen.

In einem zweiten Erzählstrang werden die Kriegserlebnisse von Vater Howard zwischen 1941 und 1945 in Hongkong erzählt und mit eindringlichen Bildern der Krieg, das Grauen und der Grund für seinen Alkoholismus erzählt. Die Kanadier, die nach dem Einmarsch der Japaner in einem Gefangenenlager dahinvegetieren, werden nicht nur unmenschlich behandelt, sondern gefoltert und viele getötet. Hier erfüllt sich auch das Schicksal von Gordy, Howards bestem Freund und noch 20 Jahre später wirft das Geschehen seine Schatten in die Gegenwart von Howards Familie.

Ohne zuviel zu verraten, geht es in diesem Roman um Liebe und Treue, um Vertrauen und Versprechen und dass alles ist in keinster Weise schnulzig oder melodramtisch sondern immer im positiven Sinne ergreifend, interessant und in lebhaften Bildern. Die Personen wachsen einem schon nach wenigen Seiten ans Herz - sogar die all zu resolute Mildred bekommt am Ende noch so liebenswerte Züge, dass ich feuchte Augen bekam.

Ein traurig-schönes Buch, dass am Ende sehr glücklich macht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zwischen Lächeln und Tränen

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Dieser Roman schafft es, trotz des traurigen Themas, den Leser immer wieder zum Schmunzeln zu bringen. Oft deshalb, weil man sich in der einen oder anderen Figur selbst erkennt. Doch auch wer nicht – wie ...

Dieser Roman schafft es, trotz des traurigen Themas, den Leser immer wieder zum Schmunzeln zu bringen. Oft deshalb, weil man sich in der einen oder anderen Figur selbst erkennt. Doch auch wer nicht – wie Hauptfigur Ethie – seine Mutter verlor, als er noch ein Kind war, wird von ihren klaren und direkten Schilderungen zu Tränen gerührt. In diesem Teil des Buches, der in der Gegenwart spielt, beschreibt Ethie, wie ihre Familie, allen voran ihr Vater, mit diesem schweren Schicksalsschlag umgeht. Sie will wissen, was genau passiert ist, tut sich schwer, zu akzeptieren, dass ihre Mutter nie wieder nach Hause kommen wird. Und mitten in diese Trauerphase platzt ein unbekanntes asiatisches Mädchen, das immer ihr Haus beobachtet. Ethie geht zusammen mit ihrem Bruder Kipper dieser Fremden nach und stößt mit der Zeit auf ein vom Vater gut gehütetes Geheimnis.
Unterbrochen werden Ethies Schilderungen von Rückblenden in den zweiten Weltkrieg, in dem ihr Vater für Kanada in Asien stationiert war. Seine Erlebnisse dort lassen den Leser besser verstehen, warum er in der Gegenwart meist sehr abwesend ist und viel Alkohol trinkt. Außerdem erklären diese Jahre auch, woher das Mädchen kommt, das auf das Haus der trauernden Familie starrt.

Mit einer packenden Unverblümtheit und Direktheit schreibt Donna Milner den Großteil des Buches über sehr schlimme und schreckliche Tatsachen, doch sie schafft es, dass sie den Leser zwar berührt, aber nicht verschreckt. Während der Kriegsszenen weiß man als Leser, dass der Vater heimkehren wird, auch wenn ihm und seinen Kameraden noch so unmenschliche Dinge zustoßen. Und in der Gegenwart lässt die Autorin den Leser hoffen, dass die Familie alles hinbekommt, näher zusammenrückt und letztlich stärker aus alldem hervorgehen wird. Ab und zu rückt das Geheimnis um das fremde Mädchen dabei fast in den Hintergrund und man fühlt sich zwischen den Gefühlen der Familienmitglieder so hin- und hergerissen als würde man zwischen ihnen auf dem Sofa im Wohnzimmer sitzen.

Veröffentlicht am 21.01.2023

Vergangenheitsbewältigung

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Donna Milner hat es auch in ihrem zweiten Roman geschafft ein wunderschönes, gefühlvolles Buch zu schreiben.
Die Geschichte gliedert sich in zwei Handlungsstränge. Einer spielt in der Gegenwart und wird ...

Donna Milner hat es auch in ihrem zweiten Roman geschafft ein wunderschönes, gefühlvolles Buch zu schreiben.
Die Geschichte gliedert sich in zwei Handlungsstränge. Einer spielt in der Gegenwart und wird erzählt aus der Sicht der elfjährigen Ethie. Sie lebt mit ihren Eltern Howard und Lucy Coulter sowie ihren beiden älteren Brüdern Kipper und Frankie in einer eigens für Veteranen des Zweiten Weltkrieges erbauten Siedlung in South Vancouver.

Ihr Vater Howard ist traumatisiert aus dem Krieg zurückgekommen und kämpft immer noch gegen Dämonen an, aber er schafft es selbst nach 17 Jahren nicht mit seiner Frau über seine Ängste und Sorgen zu sprechen. Seine Frau Lucy ist der Mittelpunkt der Familie und kümmert sich liebevolle um alle, besonders aber um den behinderten Sohn Kipper. Dann geschieht das Unfassbare, am frühen Morgen klingelt die Polizei bei der Familie Coulter. Lucy wurde tot auf einem Segelboot gefunden. Es war der 5. August 1962, der Tag an dem auch Marilyn Monroe starb. Nach dem Tod seiner Frau ist Howard weiterhin oft geistig abwesend und der Sohn Frankie übernimmt die Rolle des Familienoberhauptes.

Der zweite Handlungsstrang spielt im zweiten Weltkrieg. Wir erleben in Rückblenden Howard, der mit seiner kanadischen Einheit nach Hongkong verschifft wird und seine Zeit in der japanischen Gefangenschaft.

Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der mich anspricht. Die Figuren sind sehr liebevoll gezeichnet und man fühlt sich völlig in den Bann der Geschichte gezogen. Die Charaktere der einzelnen Familienmitglieder haben mich beeindruckt, ganz besonders Kipper, der jüngste Sohn der Familie, der mit einem Down-Syndrom geboren wurde.

Nach dem Roman „River“ hat Donna Milner es wieder geschafft ein wunderschönes Buch in einer einfühlsamen und schönen Sprache zu schreiben. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen.

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