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Veröffentlicht am 09.06.2024

berührend

Solito
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Javier Zamora kommt aus El Salvador. Als er 9 Jahre alt ist schickt ihn der Großvater mit bezahlten Schleusern Richtung den USA, wo seine Eltern bereits vor einigen Jahren illegal eingewandtert sind. 7 ...

Javier Zamora kommt aus El Salvador. Als er 9 Jahre alt ist schickt ihn der Großvater mit bezahlten Schleusern Richtung den USA, wo seine Eltern bereits vor einigen Jahren illegal eingewandtert sind. 7 endlose Wochen ist er auf der Reise. Mit ihm 5 weitere Illegale, die wie er alle Hoffnungen auf das Gelingen ihres Unternehmens setzen aber dabei auf Gedeih und Verderb den Schleusern ausgeliefert sind.

Für ein unbetreutes Kind ist dies sicherlich ein einschneidendes, wenn nicht gar traumatisierendes Erlebnis gewesen. Er wird mit Angst und Verlust, Hunger und Kälte konfrontiert. Man wünscht keinem Erwachsenen, was dieser kleine Junge erlebt hat. Umso ergreifender sein Mut, seine Ausdauer, sein Wille es zu schaffen.

Die Geschichte wird aus der Perspektive des Kindes erzählt. Das war für mich das einzige kleine Manko, denn oft ist die Sprache mir etwas zu kindlich geraten. Ich hätte es besser gefunden, wenn der erwachsene Javier nach 25 Jahren all dies refliktiert erzählt hätte. Dennoch berührt das Buch. Ein wichtiges Buch, finde ich. Um aufzuzeigen, was überall auf der Welt Zehntausenden von Menschen passiert. Und eine Aufforderung, mehr Empathie und Verständnis für sie aufzubringen.

Hat nicht jedes Kind ein Recht auf ein gutes Leben? Egal, wo es geboren wurde?

Veröffentlicht am 09.06.2024

harter Tobak - wie immer

Der Totenarzt (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 13)
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Einmal im Jahr gönne ich mir einen neuen Chris Cater. Gut, dass der Autor auch immer wieder liefert. Und man möchte es gar nicht glauben, aber er hat mich eigentlich noch nie enttäuscht. Ich bekomme bei ...

Einmal im Jahr gönne ich mir einen neuen Chris Cater. Gut, dass der Autor auch immer wieder liefert. Und man möchte es gar nicht glauben, aber er hat mich eigentlich noch nie enttäuscht. Ich bekomme bei ihm immer das was ich erwarte.

Robert Hunter und Carlos Garcia sind wie immer gut aufeinander eingespielt und hellwach. Diesmal ist es ein Täter, der versucht, seine Taten zu verstecken und als Selbstmorde oder Unfälle zu tarnen. Es ist schwierig, mögliche Opfer zu identifizieren, aber die beiden Kommissare sind einfach alte Hasen und wenn sie sich einmal festgebissen haben, dann kann die beiden nichts mehr lange von der Fährte wegbringen.

Wer harte Thrillerkost schätzt. Wer sich nicht von brutalen Szenen und blutigen Details abschrecken lässt. Wer mal ein paar Stunden einfach nur lesen will und nicht zu viel drüber nachdenken, der ist hier mal wieder richtig. Ich könnte es nicht jede Woche lesen. Aber in diesen Intervallen macht es Spaß.

Veröffentlicht am 09.06.2024

Optimistin vs. Pessimist

An Optimist's Guide to Heartbreak
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Auf meiner Suche nach einem Buch fürs Wohlfühlen bin ich bei diesem Buch hängen geblieben. Die Optik ist einfach cool und der Titel hat die volle Dosis Zufriedenheit versprochen.

Die Geschichte ist einfach ...

Auf meiner Suche nach einem Buch fürs Wohlfühlen bin ich bei diesem Buch hängen geblieben. Die Optik ist einfach cool und der Titel hat die volle Dosis Zufriedenheit versprochen.

Die Geschichte ist einfach erzählt. Ein Mädel kommt zurück in die Stadt ihrer Jugend, wo sie versucht den Freund ihrer Jugend zu erobern, obwohl der das so gar nicht möchte. Es gibt ein wenig ein hin und ein her und man kann als Leser richtig schön mitfiebern.

Lucy Hope heißt unsere Heldin. Der Name war mir fast ein wenig too much. Und auch ihre Einstellung, die fast schon ungesund optimistisch ist, war gewöhnungsbedürftig. Andererseits ist sie noch jung und ich kenne Menschen, die in ihrer Jugend so ähnlich waren. Und dafür ist Cal der Pessimist hoch drei. Den zu knacken ist wirklich eine Aufgabe für unsere Heldin. Und ohne zu viel zu verraten, ich bin froh, dass die Geschichte noch nicht zu Ende ist und es eine Fortsetzung geben wird. Hoffentlich bald. Damit ich wieder glücklich sein kann.

Veröffentlicht am 05.05.2024

sehr spannend

Die Dämmerung (Art Mayer-Serie 2)
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Es ist mein erster Thriller von Marc Raabe. Und es ist nicht der erste Band einer Krimireihe, ich war also vorsichtig und hatte keine zu großen Erwartungen.

"Die Dämmerung" ist Teil 2 mit den Kommissaren ...

Es ist mein erster Thriller von Marc Raabe. Und es ist nicht der erste Band einer Krimireihe, ich war also vorsichtig und hatte keine zu großen Erwartungen.

"Die Dämmerung" ist Teil 2 mit den Kommissaren Ermittlerduo Art Mayer und Nele Tschaikowski. Beide müssen in einem überaus bizarren Fall ermitteln, in dem eine allseits bekannte Wohltäterin und Veranstalterin von Charity-Events im Tode so drappiert wird, dass man den Hass der der Tat zugrunde liegt, mit Händen greifen kann.

Ist es die Tochter Leo, die mit ihrer Mutter seit langem im Disput lebte? Was hat es mit den Tonband auf sich, dass gefunden wird?
Als ein zweiter Mord geschieht, wird das Bild nochmal komplett neu gestaltet.

Am besten hat mir gefallen, dass das Tempo irre hoch ist und das man als Leser miträtselt und die vielen Details zu einem Puzzle zusammensetzen kann. Ein Thriller, der Spaß gemacht hat zu lesen. Der Schreibstil ist knackig kurz und sicher literarisch kein Highlight. Aber für einen Thriller vollkommend passend.

Veröffentlicht am 05.05.2024

regt zu Gesprächen an

25 letzte Sommer
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Mich hat das Buch interessiert, da es anspricht, was man sich ab einem gewissen Alter immer wieder denkt. Wie viele Weihnachten werde ich noch erleben? Wie viele Sommer kann ich noch genießen? Und genieße ...

Mich hat das Buch interessiert, da es anspricht, was man sich ab einem gewissen Alter immer wieder denkt. Wie viele Weihnachten werde ich noch erleben? Wie viele Sommer kann ich noch genießen? Und genieße ich mein Leben überhaupt und zieht es einfach nur an mir vorbei? Vollgestopft mit Arbeit und der Hast und unruhe des Alltags.

Ich denke, das Buch ist nicht wirklich ein Roman, sondern eher ein Gespräch mit sich selbst. Der Autor schickt zwar den Ich-Erzähler und den Bauern Karl aufs Parkett. Aber eigentlich ist ein ein Ping-Pong-Spiel zwischen den zwei Seelen, die man oft in sich spürt. Die eine will funktionieren und rennt und macht, und die andere will verweilen, will erspüren und nachdenken.

Es ist ein dünnes Büchlein und ich kann es mir sehr gut in einem Lesekreis vorstellen, wo man danach noch diskutiert und vergleicht. Dafür fände ich es ideal.