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Veröffentlicht am 23.04.2023

prachtvolles Florenz der Medici

Florentia - Im Glanz der Medici
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Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch gelesen habt und über der Rezi brütet und dann drängen sich euch sofort Begriffe auf, die perfekt zu dem Roman passen. Bei "Florentia" geht es mir gerade so.

"Kraftvoll" ...

Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch gelesen habt und über der Rezi brütet und dann drängen sich euch sofort Begriffe auf, die perfekt zu dem Roman passen. Bei "Florentia" geht es mir gerade so.

"Kraftvoll" würde ich es nennen. Weil man die Energie spürt, die die Menschen in der Geschichte versprühen und die Leidenschaften und Wünsche, die sie zu ihren Handlungen gedrängt haben.

"Lebhaft", weil ich das Gefühl hatte, die Personen könnten genau so gewesen sein und ich würde ihnen wirklich nahe kommen.

"Farbenfroh", denn es geht nicht nur um die spannungsgeladene Geschichte der Familie Medici, die in Florenz über viele Generationen die politische und gesellschaftliche Macht darstellte und in ganz Italien entweder hochangesehen oder gefürchtet und gehasst wurde. Sondern es geht auch um Leonardo da Vinci, um Sandro Boticelli und Fioretta Gorini und ihre großartigen Kunstwerke.

Ich habe das Buch, nachdem es erstmal richtig angefangen war, mit großer Freude gelesen, konnte es kaum mehr aus der Hand legen. Man muss kein Kunstkenner sein, um sich darin wohlzufühlen. Und sollte man Italien ein wenig kennen, dann ist ein vergnüglich, durch diese wundervollen alten Städte zu schlendern und dabei interessantes über die damalige Zeit und über die Medici zu erfahren.

Man merkte die hervorragende Recherche und die Liebe zu den Personen und den Gemälde der Geschichte an. Das war mal ein rundherum gelungener historischer Roman, den ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen habe. Ich hoffe sehr, dass es bald Neues von Noah Marin zu lesen gibt.

Veröffentlicht am 23.04.2023

überzeugend

Und morgen ein neuer Tag
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Meredith hatte mich schon auf den ersten Seiten am Wickel. Auf sehr lakonische und abgeklärte Art versucht sie mit ihrer großen Angst umzugehen. Das fällt ihr schwer, denn sie wagt es seit Jahren nicht ...

Meredith hatte mich schon auf den ersten Seiten am Wickel. Auf sehr lakonische und abgeklärte Art versucht sie mit ihrer großen Angst umzugehen. Das fällt ihr schwer, denn sie wagt es seit Jahren nicht mehr, vor die Türe zu treten. Und dann kommt Tom und versucht sie aus ihrem Schneckenhaus herauszulocken. Und sie möchte das gar nicht. Sie möchte, das er verschwindet. Irgendwie aber auch wieder nicht, denn eigentlich weiß sie ja, dass sie HIlfe braucht. Sie ist also hin und hergerissen. In Rückblenden erfährt man, warum Meredith diese Phobie entwickelt hat. Man kann mitleiden, aber man muss nicht mitleidig sein. Das fand ich wirklich toll, wie der Erzählstil das bei mir geschafft hat.

Das Buch ist ruhig und unspektakulär. Auch wenn ihre Erkrankung eine dramatische ist, hat es mich keineswegs runtergezogen. Vielmehr konnte man mitverfolgen, wie Meredith langsam aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht und wieder Zuversicht und Mut fasst. Das fand ich sehr angenehm erzählt und mich hat die Geschichte voll und ganz überzeugt.

Veröffentlicht am 23.04.2023

beglückend

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
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Das Lavendezimmer findet mit dem Bücherschiff eine wunderbare Fortsetzung. Klar kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen aber so richtig genießen tut man es sicher, wenn man die Freude des Wiedersehens ...

Das Lavendezimmer findet mit dem Bücherschiff eine wunderbare Fortsetzung. Klar kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen aber so richtig genießen tut man es sicher, wenn man die Freude des Wiedersehens hat von liebgewonnenen Charakteren. Ansonsten schließt dieser zweite Band harmonisch an Vergangenes. Monsieur Perdu reist mit seinem Schiff durchs Land und er verbreitet glückbringendes Bücherwissen, Harmonie und Freundschaft. Das liest sich einfach schön.

Nina George hat einen sehr malerischen Erzählstil und man kann darin schwelgen und sich einfach wohlfühlen. Bücher und Menschen sind ein unschlagbares Team und die einen helfen den anderen in allen Lebenslagen. Der Plot ist geruhsam und die Reise ist das Ziel, das fand ich sehr schön.

Ich habe es als erholsam gefunden dieses Buch langsam und gemütlich zu lesen. Es auch mal nachdenklich zur Seite zu legen. Es sticht aus meinen sonstigen Büchern heraus da es nicht um Spannungsmomente geht und die Probleme auf relativ unspektakuläre Art gelöst werden. Das es dennoch nicht langweilig wird sondern ganz im Gegenteil zufrieden macht beim Lesen ist eine große Stärke des Romans.

Veröffentlicht am 12.03.2023

starke Frauen im Krieg

Die Bibliothek der Hoffnung
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1944. Der Krieg geht in ein weiteres Jahr. Zwei Frauen führen eine Bibliothek in einer stillgelegten U-Bahn-Station. Aber die Bibliothek ist viel mehr. Sie ist ein Ort, an dem die Menschen Schutz und Ruhe ...

1944. Der Krieg geht in ein weiteres Jahr. Zwei Frauen führen eine Bibliothek in einer stillgelegten U-Bahn-Station. Aber die Bibliothek ist viel mehr. Sie ist ein Ort, an dem die Menschen Schutz und Ruhe finden vor den Fliegerangriffen der Deutschen. Und sie finden ein bisschen Zuversicht in Zeiten, in denen Hunger und Angst die Londoner erschüttern.

Claire und Ruby sind typische Frauen ihrer Zeit. Selbstlos und mit mutigem Optimismus. Dabei helfen ihnen die Bücher. Zuerst retten sie die Bücher und mit ihrer Hilfe die Menschen. Auch Kinder sind im U-Bahn-Schacht und gerade sie werden liebevoll von den Frauen aufgenommen und durch die Geschichten in den Büchern aus der Realität in glücklicher Welten entführt. So können jung und alt fertig werden mit dem Alltag, der imme rhärter wird und der alle auf eine harte Probe stellt.

Der Erzählstil ist wunderbar zu lesen. Sehr empathisch und glaubwürdig. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und die Protagonistinnen bewundert.

Veröffentlicht am 12.03.2023

Edgar Avard verdient

Fünf Winter
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Mit wirklich wirklich großen Erwartungen habe ich dieses Buch aufgeschlagen. Den Edgar Avard gewonnen. Das ist für mich schon mal eine Hausnummer. Ganz viele meiner Lieblingsromane haben dieses Prädikat. ...

Mit wirklich wirklich großen Erwartungen habe ich dieses Buch aufgeschlagen. Den Edgar Avard gewonnen. Das ist für mich schon mal eine Hausnummer. Ganz viele meiner Lieblingsromane haben dieses Prädikat. Und dann war ich auch noch angefixt von dem interessanten Genremix. Also Histo, Thriller und eine Prise Liebe und dass in mehr als einem exotischen Setting. Honolulu und Hawai.

Und was soll ich sagen. Wow, wow, yes. Meine Erwartungen wurden erfüllt. Aufs Vortrefflichste.

Der Plot startet mit Gefühl und entfaltet dann ein irres Tempo ohne dass es dabei überhastet oder zu kurz wird. Nein. Der Autor hat seine Story immer im Griff. Virtuos spielt er mit den Genres. Mischt eine gehörige Portion geschichtlicher Geschehnisse mit den privaten Erlebnissen seines Hauptdarstellers. Er schafft es, dass man eine wirklich berührende Liebesgeschichte in einem spannenden Thriller bekommt, ohne dass es kitschig oder unglaubwürdig wird.

Ich hoffe, dass es von diesem Autor mit diesem Helden noch weitere Geschichten zu lesen gibt.
Volle Punktzahl!