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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2022

Möchtegern-tiefgründig

Der Junge im Fluss
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„Der Junge im Fluss“ ist die Geschichte eines Mannes, der einerseits das Bewahren, aber andererseits auch das Verändern zum Ziel seines Lebens gemacht hat.

Die Geschichte fließt eher ruhig und gelassen, ...

„Der Junge im Fluss“ ist die Geschichte eines Mannes, der einerseits das Bewahren, aber andererseits auch das Verändern zum Ziel seines Lebens gemacht hat.

Die Geschichte fließt eher ruhig und gelassen, auch wenn es zwischendurch eher aufwühlende Ereignisse gibt. Die Sprache hat die ganze Zeit über etwas „Über-Allem-Stehendes“, was man entweder mag oder nicht. Die Charaktere werden zwar durchaus detailliert beschrieben, sodass man es eigentlich als Leser leicht haben sollte, sich mit ihnen zu identifizieren, aber mir ist es leider dennoch nicht gelungen.

Das Buch hat für mich zu viel Esoterik. Was mich am meisten stört, ist die Tatsache, dass die Geschichte die gesamte Zeit über versucht, extrem tiefgründig zu sein, es letztendlich aber nicht ist. Das Buch braucht ein paar Hundert Seiten, um das auszusagen, was es auch in den wenigen Sätzen auf dem Buchrücken aussagt. Mich hat das nicht zufrieden stellen können. Immerhin ist das Buch aber schön abgerundet, sodass man ganz am Ende wieder am Anfang ankommen wird.

Veröffentlicht am 11.10.2022

Gut, aber zu hip

Rosa kocht vegan
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„Rosa kocht vegan“ ist eine tolle und zeitgemäße Idee. Ich finde die darin vorgestellten Rezepte tatsächlich zum größten Teil ziemlich cool und werde wahrscheinlich die meisten davon nach und nach nachkochen. ...

„Rosa kocht vegan“ ist eine tolle und zeitgemäße Idee. Ich finde die darin vorgestellten Rezepte tatsächlich zum größten Teil ziemlich cool und werde wahrscheinlich die meisten davon nach und nach nachkochen. Die bisher ausprobierten Gerichte haben jedenfalls ganz gut geschmeckt. Schade finde ich allerdings, dass ich anhand der Bilder wohl eher nicht die Zielgruppe bin, obwohl ich gerne die Zielgruppe wäre. Die Fotos sind zu „hip“ und irgendwie abgehoben, statt sich eher darauf zu fokussieren, appetitanregend und auf dem Boden geblieben zu sein. Ebenso sind die Geschichten zwischendurch eher langweilig, ich wollte doch einfach Rezepte haben und nicht Prosa über das moderne Leben mit Fotos von Hipstern, die genau so gut auch in den 90ern hätten fotografiert werden können. Daher gibt es aus meiner Sicht einen kleinen Abzug.

Veröffentlicht am 11.10.2022

Sehr fancy

Tohrus Japan
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„Torus Japan“ ist ein recht besonderes Kochbuch, das mir einerseits sehr gefällt, aber mir andererseits nicht das gibt, was ich haben wollte. Eine Mischung aus japanischer und deutscher Küche klingt erstmal ...

„Torus Japan“ ist ein recht besonderes Kochbuch, das mir einerseits sehr gefällt, aber mir andererseits nicht das gibt, was ich haben wollte. Eine Mischung aus japanischer und deutscher Küche klingt erstmal fabelhaft und mehr als nur Sushi zubereiten zu können wäre auch schon echt toll. Die Rezepte in diesem Kochbuch sind allerdings eine ganze Spur zu speziell. Viele der Zutaten sind mit vollkommen unbekannt und ich möchte ungern bis nach Little Tokyo in Düsseldorf fahren, um sie zu kaufen (zumal ich ja erstmal nicht weiß, ob sie mir schmecken). Generell wirken die meisten Gerichte leider recht abgehoben, als würden sie eher in ein 5-Sterne-Restaurant gehören als auf den heimischen Esstisch. Die Fotos sind sehr schön und auch wirklich edel, die Geschichten rund um die Waren sind interessant und informativ. Für den Alltag ist dieses Kochbuch jedoch leider nichts, sondern vielmehr als besondere Dekoration oder für wirklich extrem besondere Anlässe (zumindest für Menschen ohne japanische Kochkünste).

Veröffentlicht am 03.10.2022

Witzig, aber zu wenig reflektiert

Ein Alman feiert selten allein
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Ein Alman feiert selten allein ist die Geschichte einer Weihnachtsfeier, die Elif zusammen mit Jonas und seiner Familie verbringt. Da Elifs Familie aus der Türkei stammt und Elif nicht christlich ...

Ein Alman feiert selten allein ist die Geschichte einer Weihnachtsfeier, die Elif zusammen mit Jonas und seiner Familie verbringt. Da Elifs Familie aus der Türkei stammt und Elif nicht christlich ist, ergeben sich einige heikle Situationen. Diese humorvoll zu meistern und gut durch de Feiertage zu kommen ist Elifs Ziel – denn schließlich möchte sie eine Zukunft mit Jonas haben.
Das Buch ist humorvoll geschrieben und lässt sich sehr leicht und schnell lesen. Vor allem für die Feiertage im Winter ist das Buch daher eine seichte und unkomplizierte Lektüre.
Kleiner Spoiler: Was ich schade finde, ist, dass die Autorin zwar – oft durchaus treffend – die "Almans" auf die Schippe nimmt, dabei aber zum einen nicht darauf eingeht, dass sich die beschriebenen Eigenheiten ausschließlich auf einen Teil der tatsächlich wohlhabenden Deutschen beziehen (und wir sind leider (!) längst nicht alle so gut gestellt). Zum anderen fehlt mir an vielen Stellen die Selbstkritik. Wer sich von der deutschen Familie nicht so ganz gut aufgenommen fühlt, weil ein dummer Witz gerissen wird und drei dumme Fragen gestellt werden, aber gleichzeitig sagt, dass man seinen Freund seiner eigenen Familie noch gar nicht vorgestellt hat, weil man sich im Grunde genommen nicht wirklich traut, sollte das schon noch etwas tiefergehender reflektieren und nicht einfach als Kultur begründen.
Die fehlende Reflexion ist der Grund für die 4 Sterne, ansonsten ist das Buch durchaus etwas unterhaltsam.

Veröffentlicht am 30.09.2022

Unterhaltsam

Kerl aus Koks
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"Kerl aus Koks" ist eine durchaus unterhaltsame Geschichte, die über das abwechslungsreiche Leben von Paul erzählt. Paul verlässt als kleiner Junge Bayern und wächst im Ruhrpott auf. Dort fühlt ...

"Kerl aus Koks" ist eine durchaus unterhaltsame Geschichte, die über das abwechslungsreiche Leben von Paul erzählt. Paul verlässt als kleiner Junge Bayern und wächst im Ruhrpott auf. Dort fühlt er sich schnell überall zu Hause und entwickelt sich zu einem vielseitig begabten Mann mit einem Hang zu einem lockeren Leben und vielen weiblichen Affären.

Der Schreibstil des Buchs ist sehr einfach gehalten und besticht weder durch Metaphorik noch durch eine gewählte Ausdrucksweise. Um die Geschichte eines Jungen aus dem Pott und seine Probleme mit seiner Mutti zu erzählen, reicht sie allerdings allemal aus.

Paul ist ein Charakter, den man irgendwie sympathisch finden muss, der allerdings keineswegs ein Vorbild für den eigenen Charakter sein sollte. Er lebt quasi den Großteil seines Lebens am Limit und weigert sich, erwachsen zu werden. Ich finde es schade, dass manche lieb gewonnenen Charaktere schon mitten im Buch in der Versenkung verschwinden, aber so ist wohl das Leben. Insgesamt ist das Buch unterhaltsam, aber letztendlich zu einseitig und ohne einen klaren roten Faden.