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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2022

Gute Idee mit schlechter Umsetzung

Vega – Der Wind in meinen Händen
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„Vega“ ist der Auftakt zu einem neuen Mehrteiler, in dem es um die Folgen der Klimakrise geht. Vega ist dabei eine junge Frau, die den Wind beherrscht und ihre Gabe dazu nutzt, um als eine sogenannte Wettermacherin ...

„Vega“ ist der Auftakt zu einem neuen Mehrteiler, in dem es um die Folgen der Klimakrise geht. Vega ist dabei eine junge Frau, die den Wind beherrscht und ihre Gabe dazu nutzt, um als eine sogenannte Wettermacherin zu arbeiten. Dabei wird sie von Esper, ihrem Freund, unterstützt. Eines Tages geht jedoch alles schief und Vega muss sich plötzlich ohne Esper durchschlagen und vor Menschen und Organisationen fliehen, die ihr nichts Gutes tun wollen.
Das Buch und die gesamte Geschichte hat viel Potential, aber leider erfüllt es meine Erwartungen nicht. Die Sprache und das Storytelling fallen trotz der rasanten Entwicklung der Geschichte eher flach aus. Die Charakterbeschreibungen sind an vielen Stellen zu nichtssagend – so könnte einfach jeder Charakter in jedem Buch dargestellt werden. Das ist vermutlich auch der Grund, warum ich mich Vega auch nach den 390 Seiten nicht wirklich verbunden fühle. Die obligatorische Teenager-Romanze ist ebenfalls nicht so richtig gelungen. Da fehlt jeglicher Tiefgang.
Insgesamt also eine coole Idee mit nicht so guter Umsetzung. Vielleicht werden die nachfolgenden Bände ja besser, aber mir fehlt aktuell die Motivation, diese dann zu lesen.

Veröffentlicht am 05.09.2022

Metapher

Schlangen im Garten
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„Schlangen im Garten“ ist ein interessanter Roman, den ich am ehesten als eine Metapher bezeichnen würde. Leider fand ich diese Metapher dieses Mal jedoch nicht so überzeugend wie „Junge mit dem schwarzen ...

„Schlangen im Garten“ ist ein interessanter Roman, den ich am ehesten als eine Metapher bezeichnen würde. Leider fand ich diese Metapher dieses Mal jedoch nicht so überzeugend wie „Junge mit dem schwarzen Hahn“.
In dem Buch geht es um eine Familie, die den Tod der Mutter und Ehefrau betrauert. Jedes der drei Kinder und auch der Vater gehen dabei unterschiedliche mit der Thematik um. Die Autorin schafft es, die Gedanken- und Gefühlswelt auf eine ganz besondere Weise und auch durchaus sehr ergreifend zu beschreiben. Diesen Aspekt des Buchs finde ich schön gemacht.
Insgesamt ist mir das Buch jedoch etwas zu „abgespaced“, da gefühlt jeder Charakter übertrieben dargestellt wird und mindestens zwei Drittel des Inhalts metaphorisch gemeint sind. Das sorgt zwar dafür, dass man irgendwie erahnt, was die Autorin sagen möchte, aber nicht so richtig erfasst, was denn nun tatsächlich geschieht. Eine bessere Balance zwischen Metapher und Realität hätte ich deutlich besser gefunden.
Fazit: Das Buch ist nicht ganz so gut wie das Debüt der Autorin, für Liebhaber von Gefühlsmetaphorik allerdings durchaus interessant zu lesen.

Veröffentlicht am 04.09.2022

Cozy Romance

So federleicht wie meine Träume
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Alina hat einen Unfall und kann nie wieder Ballett auf Spitzenschuhen tanzen. Damit ist auch ihre Karriere als Ballerina zerstört und sie muss ganz neu im Leben Fuß fassen. Das ist für die traurige und ...

Alina hat einen Unfall und kann nie wieder Ballett auf Spitzenschuhen tanzen. Damit ist auch ihre Karriere als Ballerina zerstört und sie muss ganz neu im Leben Fuß fassen. Das ist für die traurige und verbitterte Alina gar nicht so einfach.

Der Schreibstil des Buchs ist angenehm leicht, man fliegt also einfach durch die Seiten. Auch der kontinuierliche Aufbau des Buchs gefällt mir gut.

Man darf nicht allzu viel von diesem Buch erwarten, da es hauptsächlich Jugendliche als Zielgruppe hat, allerdings hat es mit dem Thema Rassismus durchaus ein wenig Tiefgang, auch wenn er kaum richtig zum Vorschein gekommen ist. Für mich war das Buch deshalb eine Cozy Romance, die ich ganz gerne gelesen habe, da sie den Leser wenigen und eher vorsichtigen Belastungen aussetzt. Nicht unbedingt etwas Besonderes, aber nett zu lesen.

Veröffentlicht am 28.08.2022

Interessante Einblicke

Intimitäten
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Intimitäten gibt interessante Einblicke in das Gefühlsleben einer jungen Frau, die als Dolmetscherin am Gerichtshof in Den Haag arbeitet und nicht so genau weiß, wohin sie gehört. Dabei geht es in dem ...

Intimitäten gibt interessante Einblicke in das Gefühlsleben einer jungen Frau, die als Dolmetscherin am Gerichtshof in Den Haag arbeitet und nicht so genau weiß, wohin sie gehört. Dabei geht es in dem Buch keineswegs nur um diese junge Frau, denn sie ist nur ein Medium für die Leben mehrerer vollkommen unterschiedlicher Menschen, die verschiedenste Sorgen und Ansichten auf das Leben und die Welt haben. Als Leser bekommt man also tatsächlich Intimitäten vorgesetzt – intime Gedanken und Eindrücke, deren Verarbeitung ganz dem Leser selbst überlassen wird.

Das ganze Buch ist recht speziell geschrieben, was für den Verlag typisch zu sein scheint. Ohne direkte Rede fühlt man sich stets so, als wäre man im Kopf der Protagonistin. Man erhält viele Gedankenströme, die einen ein wenig hin und her reißen. Die Geschichte ist auf jeden Fall interessant zu lesen, allerdings brechen alle Erzählstränge nach und nach ab, sodass man das Gefühl hat, eine nicht abgerundete Geschichte erzählt bekommen zu haben. Sehr viele Fragen bleiben für immer unbeantwortet. Es wird nie wirklich klar, was die Hauptgeschichte des Buchs ist (bis auf die Wurzelsuche der Protagonistin), sodass man auch als Leser nie wirklich ankommt. Das kann man mögen, muss man aber nicht.

Veröffentlicht am 11.08.2022

Geschichten zerstörter Existenzen

Isidor
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Isidor erzählt eine berührende Geschichte nicht nur eines, sondern mehrerer jüdischer Leben. Die Geschichte wird erzählt von einem Nachfahren von "Onkel" Isidor, der es in Wien zu Reichtum und Ansehen ...

Isidor erzählt eine berührende Geschichte nicht nur eines, sondern mehrerer jüdischer Leben. Die Geschichte wird erzählt von einem Nachfahren von "Onkel" Isidor, der es in Wien zu Reichtum und Ansehen gebracht hat. Isidor ist zwar der Hauptcharakter, allerdings erfährt man als Leser auch Details aus den Leben seiner Verwandten und Freunde. Diese erfahren unterschiedliche Schicksale, die durch ihre zumeist jüdische Herkunft in der Zeit des Nationalsozialismus ebenso tragisch ausfallen, wie man es auch befürchtet.

Der Schreibstil des Buchs ist gemächlich und beinahe nüchtern. Der Aufbau des Buchs ist zwar mehr oder weniger chronologisch, jedoch machen die Ausweichungen auf andere Lebenslinien dem Lesefluss hin und wieder zu schaffen.

Insgesamt ist die Geschichte berührend und durchaus lesenswert, jedoch fehlt mir gewissermaßen der tiefere Sinn dahinter. Dass es eine Menge tragischer Schicksale zur Nazizeit gab, sollte jedem bewusst sein. Die Geschichte ist an der Stelle also nicht außergewöhnlich, was eben sehr traurig ist. Dadurch gewinnt man als Leser aber eben auch nur einen Eindruck, aber keine neue Erkenntnis.