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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2021

Kann man lesen, muss man aber nicht

Überhitzt
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"Überhitzt" ist ein populärwissenschaftliches Werk, das in sieben Kapiteln die Folgen des Klimawandels für unsere körperliche und mentale Gesundheit sowie für unsere langfristige Sicherheit auf der Erde ...

"Überhitzt" ist ein populärwissenschaftliches Werk, das in sieben Kapiteln die Folgen des Klimawandels für unsere körperliche und mentale Gesundheit sowie für unsere langfristige Sicherheit auf der Erde zu umfassen versucht.
Mich hat das Buch nicht überzeugt. Die meisten Fakten dürften einem an dem Thema interessierten Leser längst bekannt sein, mich hat keines der Kapitel in irgendeiner Weise mit unbekannten Fakten überrascht. Für einen kompletten Neuling auf dem Gebiet mag das Buch allerdings eine gute Lektüre sein, um einen Überblick über die Probleme zu erhalten. Gut finde ich, dass Grafiken sowie Querverweise auf andere Kapitel eingebunden sind.
Was mich insbesondere an diesem Buch irritiert, ist die Schreibweise. Die Autorinnen haben versucht, eine populärwissenschaftliche Schreibweise zu nutzen, driften aber gerne einerseits in mehr oder weniger komplexe Sätze ab und andererseits in furchbar einfältige Sätze, die man bereits Kindern in der Grundschule abzugewöhnen versucht.
Insgesamt verstehe ich nicht ganz, wer als Zielgruppe für "Überhitzt" gedacht war. Für interessierte und halbwegs belesene Menschen ist das Buch langweilig und schlecht geschrieben. Uninteressierte Leser werden das Buch aber vermutlich gar nicht erst in die Hand nehmen. Vielleicht ist das interessant für Neuinteressierte, die sich einen Überblick verschaffen möchten.

Veröffentlicht am 26.06.2021

Spannend

Wer zuletzt lügt
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Wer zuletzt lügt ist ein spannendes Buch, das sich sehr schnell durchlesen lässt.
Die Hauptprotagonistin ist Fiona, deren beste Freundin Trixie gestorben ist – zumindest behaupten das alle. Nach und nach, ...

Wer zuletzt lügt ist ein spannendes Buch, das sich sehr schnell durchlesen lässt.
Die Hauptprotagonistin ist Fiona, deren beste Freundin Trixie gestorben ist – zumindest behaupten das alle. Nach und nach, mit vielen Rückblenden zu verschiedenen Zeitpunkten in der Geschichte, erfährt man viele Geheimnisse, viele Dramen und Unsicherheiten. Was ist wahr und was ist gelogen? Das ist das, was Fiona herausfinden muss, wobei sie sich allerdings auch gerne selbst anlügt.

Fiona ist eine schwierige Protagonistin. Ein seltsames und gefährliches Körperbild wird durch sie vermittelt und leider nie wirklich "richtiggestellt". Es wirkt an vielen Stellen sehr befremdlich, dass sie dauernd daran denkt, nicht in ihre Sachen zu passen, während sie gerade um so viele Dinge und Menschen in ihrem Leben trauert. Ihre Charakterentwicklung hätte aus meiner Sicht besser laufen können.

Die vielen Cliffhanger der Geschichte machen das Buch durchaus sehr spannend und lesenswert. Sowohl zu Beginn als auch zum Ende jedes Kapitels erfährt man wichtige Details, die den Leser immer weiterlesen lassen.

Veröffentlicht am 23.06.2021

Traue niemandem

Dark Blue Rising (Bd. 1)
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Dark Blue Rising ist ein sehr spannendes Werk, das irgendwo zwischen Jugendroman, Thriller und Science Fiction anzusiedeln ist.

Es geht um Tabby, die mit Cate zusammen quasi immer unterwegs ist und nie ...

Dark Blue Rising ist ein sehr spannendes Werk, das irgendwo zwischen Jugendroman, Thriller und Science Fiction anzusiedeln ist.

Es geht um Tabby, die mit Cate zusammen quasi immer unterwegs ist und nie lange an einem Ort bleibt. Sie liebt das Meer und schwimmt gerne, was sie auch unglaublich gut kann. Eines Tages wird sie von der Polizei aufgegriffen, die ihr mitteilt, dass sie als kleines Kind entführt wurde und von ihren echten Eltern seitdem gesucht wird. Und das ist nichtmals das Schokierendste, was in diesem Buch passiert.

Das Buch epfinde ich definitiv als lesenswert, auch wenn die genutzte Präsensform teils eher störend ist. Fast jedes Kapitel endet mit kleineren und größeren Cliffhängern, sodass man ziemlich schnell das gesamte Buch durchlesen kann. Viele Spannungen und unerwartete Wendungen machen es zu einem unerwartet guten Werk.

Leider merke ich nicht viel Charakterentwicklung bei Tabby, aber da das Ganze eine mehrteilige Geschichte ist, kommt sie vielleicht noch. Die meisten Charaktere wecken zwischendurch Misstrauen oder aber Vertrauen – aber wenig ist so, wie es zuerst scheint.

Von mir bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.05.2021

Args.

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt
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Args. Bei diesem Titel erwartet man Kitsch – und dieser Kitsch kommt, keine Sorge – aber der wird leider von den Keulen "irrationales Verhalten" und "logische Fehler" begleitet. Aber nun erstmal von Anfang ...

Args. Bei diesem Titel erwartet man Kitsch – und dieser Kitsch kommt, keine Sorge – aber der wird leider von den Keulen "irrationales Verhalten" und "logische Fehler" begleitet. Aber nun erstmal von Anfang an.

Chelsea Martin hat ihr Lachen zusammen mit ihrer Mutter bedauerlicherweise verloren, als diese vor sieben Jahren an Krebs starb. Seitdem hatte sie weder eine Beziehung, noch überhaupt wirklich Freude am Leben. Ihre Arbeit ist das, was sie zu erfüllen scheint. Eine Bemerkung ihrer Schwester reicht jedoch völlig aus, um ihren Job scheinbar auf Eis zu legen und nach Europa zu fahren, an die letzten Orte, an denen sie glücklich war. Doch nicht etwa wegen der Orte, nein. Zusammengefasst: Sie stalkt ihre Ex-Liebschaften, um herauszufinden, ob sie bei einem von ihnen landen kann. Dummerweise kommt ihr verhasster Kollege Jason ihr ein wenig in die Quere. Args.

Chelsea hat es nicht geschafft mir sympathisch zu werden. Diverse Nebencharaktere sind zum Glück deutlich interessanter gestaltet und halten den Leser positiver gestimmt. Reicht aber leider nicht so wirklich für das ganze Buch. Der Schreibstil ist vor allem zu Beginn humorvoll gestaltet. Der Humor wird auch immer wieder aufgegriffen und ist unterhaltend, aber nicht unterhaltend genug, um Chelsea so lange zu ertragen. Ihr irrationales Verhalten, die stellenweise viel zu deutliche Oberflächlichkeit ihrerseits und die immer wieder auftauchenden logischen Probleme und Wiederholungen machen das Buch zu einem Werk, das ich nicht hätte lesen brauchen.

Wem übrigens in meiner Rezension zu oft das Wort "Args" vorkommt, der sei gewarnt vor diesem Buch.

Veröffentlicht am 28.04.2021

Einzigartig

Die Beichte einer Nacht
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Die Beichte einer Nacht ist eigentlich die Beichte zweier Nächte und ist ein faszinierender und gleichzeitig bedrückender Roman, der das Zeug zu einem Klassiker hat.

Kurzzusammenfassung: Leen/Heleen/Leentje ...

Die Beichte einer Nacht ist eigentlich die Beichte zweier Nächte und ist ein faszinierender und gleichzeitig bedrückender Roman, der das Zeug zu einem Klassiker hat.

Kurzzusammenfassung: Leen/Heleen/Leentje befindet sich in einer Psychiatrie und es ist schnell ungefähr klar, warum: Sie hat mit ihrer Schwester Lientje etwas Furchtbares gemacht. Was genau, wird erst am Ende des Buchs klar. Die Frage nach dem Warum ist die, die sowohl Leen selbst als auch uns als Leser eigentlich interessiert, und um diese Frage zu beantworten, erzählt die Frau zwei Nächte lang der Krankenschwester ihre Lebensgeschichte. Ihr Leben war keineswegs leicht, was allerdings auch an ihrer merkwürigen und eigensinnigen Persönlichkeit liegt. Narzisstische Züge und eine gewisse Unfähigkeit zur Empathie werden bei Leen schnell deutlich und sie sind es auch, die ihr Leben, das insgesamt hätte ein sehr glückliches sein können, letztendlich ruinieren.

Mit dem Schreibstil muss man sich definitiv erstmal anfreunden, aber hat man es getan, ist er äußerst interessant. Das gesamte Buch ist ein einziger Monolog aus Leens Sicht. Kein einziges Mal kommt eine andere Person zur Sprache, alle Reaktionen der Krankenschwester erfährt man nur aus den direkten Aussagen Leens. Es gibt keine Kapitel, bis auf die Unterteilung in die beiden Nächte und vorsichtig angedeutete Leseabschnitte. Leen ist keine besonders stringente Erzählerin. Ihr unruhiger Geist springt in der Vergangenheit und Gegenwart umher, aber letztendlich erfährt man fast alles, was man erfahren will.

Das Werk ist, wenn man sich auf den ungewöhnlichen Stil einlässt, lesenswert und spannend. Es ist allerdings keineswegs ein "Feel good"-Roman für seichte Lesestunden, sondern ein oftmals beklemmendes Werk, bei dem man sich mehr als einmal wünscht, man könnte aus Leens Kopf raus und eine andere beteiligte Person über die Geschichte ausfragen.