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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2021

Zu sehr gewollt

Die Farbe von Glück
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Es ist schwer, dieses Buch zu bewerten, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten. Insgesamt muss ich sagen, dass es mich enttäuscht hat. Die Geschichte baut sich zu Beginn enorm auf: Der verzweifelte Vater ...

Es ist schwer, dieses Buch zu bewerten, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten. Insgesamt muss ich sagen, dass es mich enttäuscht hat. Die Geschichte baut sich zu Beginn enorm auf: Der verzweifelte Vater Jules zwingt die Kinderkrankenschwester Charlotte, seine kranke Tochter gegen ein gesundes Mädchen zu tauschen. Fortan lebt er mit der Lüge, während Charlotte mit ihrem Pflegesohn Antoine weit wegzieht, um ein anderes Leben zu beginnen. Antoine wurde mit sechs Jahren sehr schmerzhaft von seiner Mutter verlassen. Das Setting weckt sehr große Erwartungen. Es entsteht enormes Konfliktpotenzial und erstmal ist man sehr gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt.
Positiv:
tolles Setting der Geschichte
oberflächlich betrachtet verschiedene Charaktere
angenehmer Lesefluss
wunderschönes Cover

Was viele Erwartungen weckt, kann leider auch sehr enttäuschen.
Unter der Oberfläche sind die Charaktere und ihre Erkenntnisse immer gleich. Es findet keine richtige Entwicklung statt, es macht einfach "klick" und schon ist quasi jeder Charakter ein weiser Buddha.
Das enorm aufgebaute Konfliktpotenzial verpufft jedes Mal sang- und klanglos. Letztlich hat jeder für jeden Verständnis, wie gesagt, alle sind weise Buddhas.
Es fehlt dementsprechend an vielen Ecken die Authentizität. Einfach jedes Gespräch ist tiefgründig, aber irgendwie auch immer gleich und wirkt zu gestellt.
Mir sind in dem Buch auch einige Zufälle zu viel. Es sind irgendwie alle plötzlich reeeein zufällig alle am gleichen Ort. Schicksal und so.
Das führt zur Esoterik: Die ist sehr stark in diesem Buch. Wer gerne logisch denkt, sollte es lieber lassen.
Apropos Logik: Louise und Sarasvati sind im gleichen Krankenzimmer. Eine soll europäisch aussehen und die andere asiatisch mit "dunkler Haut". Aber sie merken nichts von vertauschten Babys?
Ich bin kein Arzt, aber eine Vergiftung dürfte die Transplantation einer Lunge quasi unmöglich machen. Und Kinderkrankenschwestern, die seit 20 Jahren nicht mehr im Beruf sind, und Chirurgen ohne Erfahrung machen eine so komplizierte OP auch mit einem erfahrenen Chirurgen als Aufsicht nicht. Übrigens ist der erfahrene Chirurg natürlich auf magische Weise auch mit der Familie verknüpft. Zufällig.
Last but not least: Das ganze Buch hat so viele tiefgründige Gedanken zu bieten, man kann da durchaus viel draus mitnehmen, wenn man es möchte – aber dann, dann kommt das: "Er drang tief in sie ein. Seelisch wie körperlich. Und Charlotte wusste: Auch diesmal würde etwas von ihm in ihr bleiben. Und diesmal war es etwas noch Größeres." Okay. Wow. Warum? Nach all den sinnvollen, schönen, so durchdachten Sätzen. Enttäuschend.

Es ist ein Buch, das man ganz nett Mal lesen kann. Auf den einen oder anderen wird es sogar einen großen Eindruck hinterlassen. Aber erwartet lieber nicht zu viel, oder schaltet komplett auf "Gefühl" um.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Nette Lektüre

Das Buch eines Sommers
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Das Buch eines Sommers ist weniger ein Roman und mehr der Versuch, die Essenz des Lebens philosophisch aufzuzeigen, aber ganz von vorn:
Es geht um Nicolas, der sich aus Pflichtgefühl seinem Vater gegenüber ...

Das Buch eines Sommers ist weniger ein Roman und mehr der Versuch, die Essenz des Lebens philosophisch aufzuzeigen, aber ganz von vorn:
Es geht um Nicolas, der sich aus Pflichtgefühl seinem Vater gegenüber irgendwie in seiner beruflichen Laufbahn verrannt hat und eine Firma leitet, für die er seine ganze Zeit und Energie verbraucht. Als junger Mann wollte er eigentlich Schriftsteller werden wie sein Onkel Valentin. Der Onkel Valentin ist in dieser Geschichte der mit Abstand interessanteste Charakter und ich hätte mir gewünscht, die Geschichte würde sich eher um ihn drehen, und nicht lediglich um die Erkenntnis, die er bei Nicolas angestoßen hat. Im Laufe der Geschichte wird Nicolas immer wieder mit Fragen konfrontiert, was er sich denn eigentlich vom Leben erhofft, warum er daran forscht, das Altern aufzuhalten und wieso er nicht doch noch einen neuen Schreibversuch wagt.
Die Geschichte lässt sich angenehm und zügig durchlesen, die 240 Seiten fühlen sich nicht sonderlich lang an. Das Buch reicht höchstens für ein Wochenende.
Ein Spannungsaufbau ist im Grunde genommen kaum vorhanden. Es gibt einige Stellen, an denen man als Leser kurz stutzt und etwas "Größeres" erwartet, aber es kommt letztlich immer wie es kommen muss: Die Geschichte ist extrem vorhersehbar; man weiß schon sehr früh, worauf sie hinausläuft, man wundert sich lediglich, dass Nicolas so viele doch sehr eindeutige Hinweise braucht, um "sich selbst zu finden".
Was ich als störend empfand, sind die vielen Parallelen, die beinahe penetrant vor die Augen des Lesers geführt werden. Ein oder zwei Parallelen machen eine Geschichte rund, fünf oder sechs Parallelen bauschen sie allerdings auf, ohne sie voranzubringen.
Meine Empfehlung für das Buch mache ich davon abhängig, wie viel sich der Leser mit der Thematik der Selbstfindung bereits auseinandergesetzt hat. Wer schon hin und wieder über seine Lebensziele kritisch nachgedacht hat, wird vermutlich nichts erfahren, was ihm noch nicht bewusst ist. Wer allerdings das Hinterfragen seines Werdegangs stets unterlässt, weil er oder sie das Ergebnis fürchtet, sollte sich das Buch unbedingt durchlesen. Leider wird in dem Buch nie darauf eingegangen, wie es sich auf unsere Gesellschaft auswirken würde, wenn alle "werden, was sie sind". Für den Einzelnen ist es vermutlich immer fantastisch. Für die Gesellschaft wäre es eventuell schwierig, wenn die meisten nur noch Künstler, Schriftsteller oder Weinhersteller werden wollen würden. Diese Beleuchtung fehlt mir.
Insgesamt ist das Buch dank seiner sympathischen Charaktere und der sehr sommerlichen, leichten Beschreibung der Villa Mystica eine nette Lektüre.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Berührende Geschichte

Trümmermädchen
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Diese Geschichte berührt das Herz und nährt Hoffnungen, egal wie unrealistisch sie sind. Sie erzählt vom Leben von Marie und Anna, von Matthias und Karl, von Joseph, Ruth, Agnes, Hilde, Dean und den vielen ...

Diese Geschichte berührt das Herz und nährt Hoffnungen, egal wie unrealistisch sie sind. Sie erzählt vom Leben von Marie und Anna, von Matthias und Karl, von Joseph, Ruth, Agnes, Hilde, Dean und den vielen anderen liebevoll und detailliert gezeichneten Charakteren, die für so viele Geschichten des Krieges und der Nachkriegszeit stehen. Das Besondere an diesem Werk ist, dass die Charaktere nicht nur schwarz-weiß gezeichnet sind: Sie haben ihre Fehler, aber auch ihre guten Seiten, wenn es teilweise auch nur sehr kleine sind. Sie alle verbindet der Wunsch nach dem Überleben in der schweren Zeit.
Die Geschichte berichtet auch von viel Leid und unfassbarem Schmerz, den Anna und Marie erleiden müssen. Anna muss sehr früh erwachsen werden und fühlt sich verpflichtet, für ihre kleine Familie zu sorgen, während ihr junges Herz Angst und Verlust ertragen muss. Marie und Anna wollen unbedingt Matthias' Wunsch erfüllen und ihre Bäckerei erhalten, doch der zerstörerische Krieg, die weiße Pest, korrupte und eifersüchtige Menschen machen ihnen die Aufgabe sehr schwer.
Der Schreibstil der Geschichte ist sehr eingängig und schafft es, die Welt visuell nachzuzeichnen. Vor allem für Menschen, die Köln kennen, dürfte das Buch sehr nahe kommen. Als Leser erlebt man immer wieder kleine Überraschungen, auch wenn man vieles bereits früh erahnen kann und manches wohl für immer im Verborgenen bleibt. Oft ist die Vorahnung jedoch kaum von der Hoffnung zu unterscheiden. Der Leser muss den Weg selbst gehen, selbst hoffen und bangen, zusammen mit Anna, Marie und dem kleinen Karl.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Nette Idee

Nichts
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Das dünne Notizbuch ist eine nette Geschenkidee für alle, die sich mal wieder nichts wünschen. Wenn man nicht gerne tatsächlich mit leeren Händen dastehen möchte, ist das ein witziges Mitbringsel, das ...

Das dünne Notizbuch ist eine nette Geschenkidee für alle, die sich mal wieder nichts wünschen. Wenn man nicht gerne tatsächlich mit leeren Händen dastehen möchte, ist das ein witziges Mitbringsel, das sogar für Notizen, Zeichnungen oder anderes geeignet ist. Wichtig zu erwähnen ist: Das Buch hat ein Softcover und ist relativ dünn, es ist also wirklich eher ein kleines Mitbringsel.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Schönes Finale der Trilogie

Die Farben der Schönheit – Sophias Triumph (Sophia 3)
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Sophias Triumph schließt nahtlos an die vorherigen Bände an und erzählt Sophias besondere Geschichte zu Ende. Hin und wieder erhält man kleine Rückblicke als Erinnerung an das, was bereits geschehen ist, ...

Sophias Triumph schließt nahtlos an die vorherigen Bände an und erzählt Sophias besondere Geschichte zu Ende. Hin und wieder erhält man kleine Rückblicke als Erinnerung an das, was bereits geschehen ist, was durchaus praktisch ist.
Der Schreibstil ist wie bei den ersten beiden Bänden einfach gehalten und lässt sich dadurch einfach und schnell lesen. Vor allem die Entwicklung von Sophias Charakter über die drei Bände hinweg wird hier deutlich: Aus einem unsicheren Mädchen, das mit ihrem Äußeren hadert und deren Eltern ihre Welt sind, wird eine starke junge Frau, die ihren Weg geht, egal welche Hindernisse er aufweist. Auch die Geschichten der anderen Charaktere bieten interessante Wendungen. Insgesamt ist das Buch eine nette Lektüre für entspannte Stunden, in denen man als Leser aber auch durchaus immer wieder mitfiebert und mittrauert, sich freut, oder aber auch mit den Charakteren ärgert.
Lediglich der Spannungsbogen ist für mich noch immer schwächelnd, da ebenso wie in den vorherigen Bänden die meisten größeren Wendungen und Ereignisse etwas zu früh angedeutet werden, um zu überraschen.

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