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Veröffentlicht am 15.10.2021

Humorvoller Anfang

Crave
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Meine Meinung:

Meine Erwartungen an dieses Buch waren relativ gering und ich kann sagen, dass ich positiv überrascht wurde. Die Autorin schafft es meisterhaft mit den Klischees von Vampirromanen und Romantasy ...

Meine Meinung:

Meine Erwartungen an dieses Buch waren relativ gering und ich kann sagen, dass ich positiv überrascht wurde. Die Autorin schafft es meisterhaft mit den Klischees von Vampirromanen und Romantasy zu spielen und hebt sich tatsächlich von anderen Büchern aus dem Genre ab.
Mir hat besonders der Humor der Autorin gefallen. Tracy Wolff schreibt spannend, flüssig und nimmt ihre Figuren und ihren Roman auch mal gerne selbst aufs Korn. Sie lässt ihre eigene Protagonistin Twilight lesen und schafft dadurch eine Verbindung zu mir als Leserin. Ich habe Twilight damals auch gelesen, aber wahrscheinlich weit weniger kritisch als Grace es jetzt liest. Ich war damals aber auch noch ein paar Jahre jünger. Grace ist zwar teilweise sehr naiv, aber da sie dies selbst auch immer wieder einsieht kann ich es ihr verzeihen. Sie ist selbstkritisch und sieht auch manchmal ein, dass sie gerade einen sehr dummen Fehler gemacht hat. Das hat sie mir auf jeden Fall sympathisch gemacht.
Das Setting im kalten Alaska hat mir immer wieder einen Schauer über die Schultern gejagt. Die Autorin hat wirklich gut beschrieben, dass man als normaler Mensch in fünf Minuten draußen erfrieren würde ohne 100 Kleidungsschichten. Die Atmosphäre im Internat ist genau die richtige Spur gruselig und düster. Wird aber vom humorvollen Schreibstil immer wieder aufgelockert.
In Crave geht es nicht nur um eine mythologische Gestalt, sondern um viele verschiedene, die eine gewisse Spannung heraufbeschwören. Dieser Aspekt hat mir besonders gut gefallen.

Fazit:
Ein wirklich unterhaltsamer erster Band, der durch seine Humor besticht. Freu mich schon auf Band 2.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Wunderbarer schräger britischer Humor

The Stranger Times
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The Stranger Times veröffentlicht die kuriosesten und merkwürdigsten Nachrichten der Welt. Hannah braucht dringend einen Job und landet eines Tages in der Redaktion dieser Zeitung und von da an ist ihr ...

The Stranger Times veröffentlicht die kuriosesten und merkwürdigsten Nachrichten der Welt. Hannah braucht dringend einen Job und landet eines Tages in der Redaktion dieser Zeitung und von da an ist ihr Leben nur noch ein einziges Chaos.

Meine Meinung:

Das Cover ist das erste was mich auf das Buch aufmerksam gemacht hat. Es ist relativ simpel, aber ich finde die drei Farben sehr stimmig miteinander. Warum genau eine Flasche in der Mitte steht ist mir zwar nicht ganz klar, aber trotzdem passt es irgendwie zum Buch. Der schwarze Buchschnitt ist ein besonderes Highlight.
Der Autor McDonnell schreibt sehr spritzig und verzichtet auf unnötig viele Beschreibungen. Der berühmte schwarze britische Humor scheint durch das ganze Buch hindurch. Manchmal wird es auch richtig böse, daher sollte man wenn man dieses Buch liest so eine Art von Humor mögen oder ihm wenigstens gegenüber aufgeschlossen sein. Immer wieder musste ich beim Lesen Grinsen und sogar manchmal lauthals lachen, weil manche Ereignisse so schräg waren. Situationen und besonders Menschen kann der Autor besonders gut darstellen und Alltagssituationen nimmt er gekonnt aufs Korn.
Dieses Buch besticht, meiner Meinung nach, insbesondere durch seine vielschichtigen und skurrilen Charaktere. Ja, sie sind alle sehr speziell und dies könnte schnell ins total Lächerliche abrutschen, aber der Autor gibt ihnen allen tiefere Hintergrundgeschichten, die sie mir als Leserin näher gebracht haben. Ihre Ängste mögen zum Teil übertrieben gewesen sein, aber ich konnte doch immer irgendwie erahnen wo genau diese Angst herkam. Hannah als am Anfang Außenstehende konnte ich immer super nachvollziehen, da wir mit ihr gemeinsam in diese Welt abgerutscht sind und dadurch eine große Nähre geschaffen wurde. Ich habe mich während des Lesens die ganze Zeit gefragt, wie ich in einer solchen Situation reagiert hätte. Hätte ich angefangen Sachen zu glaube oder hätte ich sofort das Handtuch geschmissen?
Die Geschichte an sich war überraschend vielschichtig und gut durchdacht, für alles gab es am Ende eine Erklärung, aber trotzdem frage ich mich auf welche neuen Abenteuer das Team der Stranger Times demnächst stoßen wird. Potenzial für viele neue Geschichten gibt es auf jeden Fall. Obwohl die Geschichte sehr skurril ist hat sie auch sehr viele Fantasieelement mit denen ich von der Beschreibungen her gar nicht gerechnet hatte. Dies sollte man als Leser*in wissen bevor man in die Geschichte geht.
Eine einzige Kleinigkeit, die mir nicht ganz so gefallen hat, waren die vielen Perspektivwechsel. Manchmal gab es nur ein einziges Kapitel aus der Sicht von dieser oder jener Person. Mir hätte es gereicht, wenn der Fokus auf dem Team der Zeitung geblieben wäre.

Fazit:
Das Buch hat mir einfach nur Spaß gemacht und mich durch seine schrägen aber liebenswerten Charaktere wunderbar unterhalten. Bitte mehr von der Stranger Times!

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Zu wenig Emotionen

Die letzte Tochter von Versailles
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Dieses Buch zu lesen hat mich einige Zeit und Mühe gekostet. Immer wenn ich es gerade gelesen habe hat es mich gut unterhalten. Aber ich hatte nie das Bedürfnis oder den Drang es in die Hand zu nehmen ...

Dieses Buch zu lesen hat mich einige Zeit und Mühe gekostet. Immer wenn ich es gerade gelesen habe hat es mich gut unterhalten. Aber ich hatte nie das Bedürfnis oder den Drang es in die Hand zu nehmen und musste mich immer wieder dazu zwingen.
Erst einmal möchte ich anmerken, dass der Klappentext im inneren des Buches massiv spoilert. Da erfährt man eigentlich schon die gesamten 500 Seiten, ich habe ihn erst nach der Hälfte des Buches gelesen (nur aus Neugier) und wurde dann trotzdem noch gespoilert...
Das Cover finde ich ein bisschen langweilig, da es aussieht wie jeder historische Roman, der um eine Frau geht. Immer ist es eine Frau von hinten. Dahingegen finde ich den Titel sehr ansprechen und passend zum Inhalt gewählt.
An sich mag ich Eva Stachniaks Schreibstil, ich habe vorher schon andere Bücher von ihr gelesen, aber bei diesem Buch hat mich die Distanziertheit zu einigen Figuren gestört. Der erste Teil des Buches wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und besonders die Perspektive von der vermeintlichen Protagonistin Véronique hat mir gar nicht gefallen. Die Autorin hat eigentlich nie die Gefühle von ihr beschrieben, sodass ich als Leserin nie wirklich mitfühlen konnte. Der Protagonistin sind viele schlimme und einschneidende Dinge passiert ohne dass sie je irgendeine Emotion gezeigt hat. Ich hatte immer das Gefühl, sie lässt sich das einfach alles gefallen und interessiert sich nicht wirklich für ihr Schicksal. Selbst als schreckliche oder traurige Sachen im Buch passiert sind, waren sie mir relativ egal, da ich mich nie wirklich mit den Figuren angefreundet habe. Auch im zweiten Teil blieb mir die Protagonistin und ihre Gefühle ein Rätsel und ich konnte mich einfach nicht für sie und ihr Schicksal erwärmen. In der Geschichte sind viele interessante historische Sachen passiert, neu leider hat die Autorin es nicht geschafft mich für sie zu begeistern. Eine Sache, die die Autorin aber gut gemacht hat waren die realistischen Beschreibungen der damaligen Zustände (der Gestank, die Hygiene usw.). Wirklich eine Zeit in der ich auf keinen Fall leben möchte.

Fazit:
Die Autorin hat sehr distanzierte und emotionslose Charaktere erschaffen, die mich leider gar nicht für sich einnehmen konnten. Letztendlich hat mich dieses Buch sehr enttäuscht und ich geben 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Interessante Vermischung von Physik und Magie

Anarchie Déco
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1927 versuchen die Physik-Studentin Nike und der Künstler Sandor die neuauftretenden magischen Verbrechen auf den Straßen Berlins aufzuklären. In Berlin herrscht eine sehr explosive politische Stimmung, ...

1927 versuchen die Physik-Studentin Nike und der Künstler Sandor die neuauftretenden magischen Verbrechen auf den Straßen Berlins aufzuklären. In Berlin herrscht eine sehr explosive politische Stimmung, während die Menschen gleichzeitig heimlich in den Clubs ihre sexuelle Orientierung offenbaren und auch zelebrieren.
Meine Meinung:
Erst einmal muss ich sagen, dass ich das Cover ganz fantastisch finde. Es ist sehr ungewöhnlich und passt hervorragend zum Buch. Für mich sieht das Cover aus, wie so ein Filmplakat von diesen Stummfilmen der 20er.
Ich habe einige Zeit gebraucht, um mich an diese Rezension zu setzen, da es mir sehr schwer fällt dieses Buch zu bewerten. Dies liegt glaube ich vor allem daran, dass der Klappentext nicht zufriedenstellend den Inhalt darlegt. Als ich den Klappentext las, dachte ich dies wäre ein Krimi mit fantastischen Elementen, der in den 1920er Jahren spielt. Doch beim Lesen fiel mir recht schnell auf dass der Krimi-Part nur ein kleines Extra im Buch ist. Es geht sehr viel um Identitätsfragen und sexuelle Orientierungen. Gerade im Mittelteil des Buches geht es fast ausschließlich darum. Fast jede Orientierung wird im Buch behandelt, was ich überhaupt nicht schlimm finde, was mich aber sehr überrascht hat, da ich damit nicht wirklich gerechnet habe. Ein zweiter Punkt der sehr ausgiebig behandelt wurde und womit ich nicht gerechnet habe war die detaillierte Auseinandersetzung mit der damaligen Politik. Mir wurde hier zu viel erklärt und beschrieben. Ich glaube, dass viele Leser und Leserinnen einen guten Überblick über die damalige Zeit haben und daher nicht jedes kleinste Ereignis erklärt werden muss. Dies hat mich besonders gestört, da ich häufig nicht den direkten Zusammenhang zwischen diesem oder jenem politischen Ereignis, das gerade beschrieben wurde, und der Geschichte gesehen habe. Des Weiteren hatte ich mit einer mehr "fantastischeren" Version von Berlin gerechnet, die sich eher grob an wahren Ereignissen orientiert.
Der Schreibstil des Autorenpaares hat mir wirklich gut gefallen. Ich empfand alles als sehr flüssig und konnte auch immer gut zwischen den Perspektiven wechseln.
Zu den Figuren kann ich sagen, dass ich einige Zeit brauchte um mit Nike warm zu werden, da sie nicht unbedingt die sympathischste Figur ist. Was ich aber sehr gut fand und nachvollziehen konnte, war wie viel Nike kämpfen musste um an der Uni und im Beruf als Frau anerkannt zu werden. Ich habe sie sehr dafür bewundert, dass sie immer wieder die Kraft gefunden hat weiterzumachen. Sie kommt ja nicht aus einfachen Verhältnissen. Sie wohnt alleine mit ihrer ägyptischen Mutter in einer winzigen Wohnung. Ihre Mutter Rabea war eine meiner liebsten Nebenfiguren, da sie in ihrer besorgten, aber auch forschen Art, sehr realistisch wirkte. Ihre Sorge und Angst um ihre Tochter waren immer nachvollziehbar und ich konnte verstehen, warum sie es lieber hätte, wenn Nike einfach heiraten und sich niederlassen würde. Sandor, der andere Protagonist, hatte bei mir von Anfang an ein Stein im Brett, da ich nachfühlen konnte, wie schwierig es sein kann einen neuen Job anzufangen und nicht genau zu wissen was man da eigentlich tut. Sandor hat sich politisch engagiert, wobei ich immer irgendwie das Gefühl hatte, dass er nicht mit vollem Eifer und Herzen dabei war.
Fazit:
Alles in allem ein solider und gut geschriebener Roman, den ich aber eher als historischen Roman mit leichten Fantasieelementen bezeichnen würde. Wer gerne mehr über die damalige politische Situation lernen möchte und sich gerne mit dem Thema Identität auseinandersetzt für den ist dieser Roman perfekt!

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Mein neuer Liebling

Keeper of the Lost Cities – Der Aufbruch (Keeper of the Lost Cities 1)
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Mit 12 Jahren erfährt Sophie ungeheuerliches über sich selbst und entdeckt eine Welt die ihre Vorstellung bei Weitem übersteigt.

Meine Meinung:

Ich hatte vorher vor allem aus dem englischen Booktube-Bereich ...

Mit 12 Jahren erfährt Sophie ungeheuerliches über sich selbst und entdeckt eine Welt die ihre Vorstellung bei Weitem übersteigt.

Meine Meinung:

Ich hatte vorher vor allem aus dem englischen Booktube-Bereich schon viel von dieser Reihe gehört und die ganze Zeit gehofft, dass sie demnächst nach Deutschland kommen würde. Nun war es ja endlich so weit und der erste Band dieser Fantasy-Kinderbuchreihe ist erschienen. Aber keine Sorge es ist auch etwas für Erwachsene.
Shannon Messenger hat eine so tolle und kreative Welt erschaffen, ich konnte mich nur in sie verlieben. Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil und ich flog förmlich durch die Seiten. Man merkt wirklich nicht, dass das Buch 500 Seiten hat, es fühlt sich eher wie 300 an. Die Beschreibungen der magischen Welt und ihrer Bewohner sind herzallerliebst und ich hatte die ganze Zeit beim Lesen so ein wohliges Gefühl im Magen. Oft musste ich über bestimmte Sachen schmunzeln, z.B. wie die Schüler in der Akademie ihre Spinde aufmachen müssen. :P Obwohl es ein totales Wohlfühlbuch für mich, war es gleichzeitig auch immer wieder spannend. Ich habe nicht alle Ereignisse vorausgesehen, was ja bei anderen Kinderbüchern häufiger der Fall ist. Oft tappte ich im Dunklen und habe regelrecht mitgefiebert was genau jetzt als nächstes passieren wird.
Eine besondere Stärke dieses Buches sind aber auch eindeutig die Charaktere und wie sie von der Autorin so unfassbar menschlich gemacht werden. Sophie, war eine tolle Protagonistin, die viele Stärken, aber auch Schwächen hatte. Sie war sich ihrer Fehler häufig bewusst und hat auch versucht aus ihnen zu lernen. Ich konnte mich sehr gut in sie hinein versetzen, vielleicht weil sie mich an mich als Kind erinnert hat. Als Sophie besonders traurig war im Buch, konnte ich ihren Schmerz und ihre Wut so gut nachvollziehen, dass mir auch ein kleines Tränchen über die Wange gelaufen ist. Und ich bin normalerweise keine die beim Lesen weint, auch wenn es noch so traurig ist. Aber irgendwie hat es die Shannon Messenger geschafft mein Herz mit ihren Protagonisten zu erweichen. Auch die vielen Nebenfiguren wirkten einfach so echt und lebendig mit ihren Fehlern und ihrer Unterschiedlichkeit. Die Anzahl der Nebenfiguren hat mich nicht gestört oder verwirrt, da sie immer irgendwie der Reihe nach in die Geschichte eingeführt wurde.
Ja, viele Neckereien und Konflikte im Buch sind kindlich, was aber auch so sein soll, da die Protagonisten ja schließlich selbst noch Kinder sind. Die Figuren verhalten sich alle ihrem Alter entsprechend was mir gut gefallen hat. Es gibt auch die ersten romantischen Gefühle, die auch wieder sehr altersentsprechend gehandhabt werden.
Eine Sache, die ich noch zum Schluss erwähnen möchte, ist der tolle Umgang mit Trauer und Verlust im Buch. Auch hier hat die Autorin sehr viel Feingefühl und Realität mit hineingebracht. Ein Verlust kann auch noch nach Jahren sehr wehtun.
Ich freue mich schon sehr auf den Rest der Reihe und kann es gar nicht mehr abwarten wieder in Sophies Welt abzutauchen.

Fazit:

Ein super schönes, herziges Buch für Jung und Alt, dass mit einer äußerst kreativen Welt und einer tollen Heldin besticht.

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