"Bloom" von Kevin Panetta und Savanna Ganucheau ist eine grafische Romanze, die mit ihrem liebenswürdigen Zeichenstil und der einfühlsamen Erzählweise auf den ersten Blick überzeugt. Die Geschichte folgt Ari, einem jungen Mann, der nach dem Abschluss der High School darauf brennt, aus der Enge seiner Heimatstadt zu entkommen und mit seinen Freunden eine Bandkarriere zu starten. Doch seine Pläne werden durch die Verantwortung gegenüber der Familienbäckerei, die sein Vater führt, und durch die Ankunft von Hector, einem leidenschaftlichen Bäcker, kompliziert.

Die Darstellung der Beziehung zwischen Ari und Hector ist einer der stärksten Aspekte des Buches. Ihre aufkeimende Freundschaft und Romantik sind liebevoll und authentisch erzählt. Ganucheaus Illustrationen tragen wesentlich dazu bei, die Emotionen der Charaktere lebendig werden zu lassen und den Leser in die Atmosphäre der Geschichte einzutauchen.

Jedoch hat "Bloom" auch seine Schwächen. Die Handlung entwickelt sich recht vorhersehbar und zieht sich an manchen Stellen in die Länge. Aris innerer Konflikt, zwischen seiner Leidenschaft für die Musik und seiner Verantwortung gegenüber der Bäckerei zu wählen, wird oft wiederholt, ohne wirklich neue Erkenntnisse zu bieten. Dies kann dazu führen, dass das Interesse des Lesers zeitweise nachlässt.

Ein weiterer Punkt ist die Tiefe der Nebencharaktere. Während Ari und Hector gut ausgearbeitet sind, bleiben andere Charaktere, wie Aris Bandkollegen und Familienmitglieder, recht oberflächlich und tragen wenig zur Entwicklung der Geschichte bei. Hier hätte ich mir mehr Details und Hintergrundinformationen gewünscht, um ein vollständigeres Bild der sozialen Dynamiken zu erhalten.

Trotz dieser Kritikpunkte bietet "Bloom" einige charmante und herzerwärmende Momente. Besonders die Szenen, die sich auf das Backen und die Bäckerei konzentrieren, sind gut gelungen und vermitteln eine gemütliche, heimelige Stimmung. Der grafische Stil von Ganucheau passt perfekt zu dieser Atmosphäre und ist durchgehend ansprechend.

Insgesamt ist "Bloom" eine nette Lektüre für zwischendurch, die vor allem durch ihre visuelle Gestaltung und die süße Liebesgeschichte punktet. Es ist kein Meisterwerk, aber für Fans von romantischen Geschichten im Graphic-Novel-Format durchaus einen Blick wert.

3 von 5 Sternen.

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"Imogen Obviously" von Becky Albertalli ist ein Jugendroman, der tief in die Themen Selbstfindung, sexuelle Identität und die Komplexität menschlicher Beziehungen eintaucht. Der Roman folgt der Protagonistin Imogen Scott, die als Verbündete der LGBTQ+-Gemeinschaft bekannt ist und überzeugt ist, dass sie heterosexuell ist. Doch ein Wochenende mit ihrer besten Freundin Lili und deren queerer Freundesgruppe bringt Imogen dazu, ihre eigene Sexualität zu hinterfragen.

Albertalli gelingt es, die inneren Kämpfe und Unsicherheiten von Imogen authentisch und einfühlsam darzustellen. Der Schreibstil ist zugänglich und lebendig, was es leicht macht, sich in die Charaktere hineinzuversetzen. Besonders hervorzuheben ist die Art und Weise, wie die Autorin das Thema sexuelle Identität behandelt – mit viel Respekt und ohne Stereotypen.

Ein weiterer starker Punkt des Buches ist die Darstellung von Freundschaft und Gemeinschaft. Die Beziehungen zwischen den Charakteren sind komplex und realistisch, und die Unterstützung, die sie einander bieten, ist herzerwärmend.

Ein kleiner Kritikpunkt könnte sein, dass einige Nebencharaktere etwas eindimensional wirken und mehr Tiefe hätten vertragen können. Dennoch gelingt es Albertalli insgesamt, eine bewegende und inspirierende Geschichte zu erzählen, die viele Leserinnen ansprechen wird.

"Imogen Obviously" ist ein gelungenes Buch, das sowohl unterhält als auch zum Nachdenken anregt. Es ist besonders empfehlenswert für junge Leserinnen, die sich mit Fragen der Identität auseinandersetzen, aber auch für alle, die eine gut geschriebene, emotionale Geschichte schätzen.

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