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Veröffentlicht am 13.05.2020

Das geerbte Haus auf Sylt

Ein Sommer auf Sylt
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Sylt-Unterhaltungsromane gibt es viele. Ein Sommer auf Sylt reiht sich ein, hat aber auch einige besondere Momente, die das Buch auszeichnen.
Es ist ein vordergründig leichter Text, doch der Tod des Vaters ...

Sylt-Unterhaltungsromane gibt es viele. Ein Sommer auf Sylt reiht sich ein, hat aber auch einige besondere Momente, die das Buch auszeichnen.
Es ist ein vordergründig leichter Text, doch der Tod des Vaters ist noch nah an der Erzählerin Julia und ihrer Mutter. Ein Haus auf Sylt haben sie geerbt und dahin reisen sie zusammen mit 2 Tanten. Es kommt zu einer Begegnung mit einem Mann und recht bissigen Wortgefechten.
Diese Dialoge sind munter geschrieben, obwohl wirklich nicht neues. Die Beschreibungen der Umgebung gefallen mir auch.
Schließlich merken sie, dass im Haus jemand wohnt. Das ergibt einige Verwicklungen und hat mit dem verstorbenen Vater zu tun. Ich möchte noch nicht zu viel verraten.
Einige Passagen zeigen, dass die Familiengeschichte eine mit Spannungen ist.

Mit der kleinen Liebesgeschichte hatte ich so meine Probleme.
Julia kabbelt sich viel mit dem Hotelbesitzer Mats Christensen. Dieser Typ ist anfangs so herablassend und unhöflich, das ich mich wundere, das Julia ihn schließlich doch toll findet.
Aber ihr fester Freund Jo ist eigentlich noch schlimmer.
Julia ist sympathisch, aber zu gutmütig.

Das Buch ist vielleicht etwas zu lang geraten.
Ansonsten hat mir der Roman überraschend gut gefallen.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Die große Seuche

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest (Die Henkerstochter-Saga 8)
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Die Henkerstochter und der Fluch der Pest ist bereits der achte Teil der Reihe und während mich der letzte (Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf) hatte mir besonders gut gefallen. Daher war ich erstaunt, ...

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest ist bereits der achte Teil der Reihe und während mich der letzte (Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf) hatte mir besonders gut gefallen. Daher war ich erstaunt, wie verhalten, fast lahm diesmal erzählt wird.
Das 1679 die Pest die Leute heimsucht ist hart. Es ist schlimm zu lesen, dass Menschen von tödlichen Seuchen bedroht sind.

Ich brauchte sehr lange, bis ich im Buch richtig drin war, fast die Hälfte. Henkerstochter Magdalena steht zu wenig im Vordergrund. Ihr Mann Simon ist aber gut vertreten. Jakob Kuisl hat auch einige gute Szenen

Oliver Pötzsch ist ein routinierter Autor und dieser Roman ist auch sorgfältig geschrieben. Das bewahrt nicht vor einer gewissen Durchschnittlichkeit. Ich kann daher leider nur 3 von 5 Sterne geben.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Das Geheimnis von Silvertjärn

Das Dorf der toten Seelen
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Das Dorf der toten Seelen ist ein schwedisches Thrillerdebüt. Camilla Sten trägt einen bedeutenden Nachnamen, das verpflichtet.
Der deutsche Romantitel ist pathetischer als der Originaltitel Staden
Der ...

Das Dorf der toten Seelen ist ein schwedisches Thrillerdebüt. Camilla Sten trägt einen bedeutenden Nachnamen, das verpflichtet.
Der deutsche Romantitel ist pathetischer als der Originaltitel Staden
Der Roman brilliert mit klassische Motiven des Spannungsromans, was mir ganz gut gefällt. Auch die zeitlichen Handlungswechsel zwischen Gegenwart und 1959 funktioniert.
Alice ist mit ihren Kollegen Tone, Max, Emmy und Robert in Schweden unterwegs, um einen Dokumentarfilm zu drehen. Das Thema weist auf ihre eigenen familiären Wurzeln.
Die Geschichte um das verlorene Dorf ist geheimnisvoll.
In den Vergangenheitsepisoden gibt es eine andere Atmosphäre als im Gegenwartsplot. Und es gibt interessante Figuren wie Elsa oder dem mysteriösen Pastor Akerman.
Es ist eine Qualität der Autorin, das beide Handlungsebenen zwar unterschiedlich, aber doch beide interessant sind und dann sind da natürlich starke Verbindungen.

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Veröffentlicht am 08.05.2020

Britische Situationskomik

Pandatage
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Der Roman ist so geschrieben, das man sich als Leser nicht einer empathischen Wirkung entziehen kann. Man ist also schnell dicht dran an den sympathischen Figuren. Man leidet mit ihnen mit.
Das hier ist ...

Der Roman ist so geschrieben, das man sich als Leser nicht einer empathischen Wirkung entziehen kann. Man ist also schnell dicht dran an den sympathischen Figuren. Man leidet mit ihnen mit.
Das hier ist also kein Buch für sachlich-distanziertes Lesen. Man sollte bereit sein, sich von der Handlung berühren zu lassen.

Ich mag sowohl Danny als auch seinen Sohn Will.
Will, der nach dem Unfalltod seiner Mutter verstummt ist, hat es in der Schule nicht leicht. Die Schulszenen mit den Mobbingaktionen sind glaubhaft geschrieben.
Danny hat das Pech, seinen Job zu verlieren und muss schließlich im Pandabärkostüm arbeiten.
Das führt natürlich zu amüsanten Episoden britischer Situationskomik.
Es gibt aber natürlich auch viele ernste Momente, z.B. Wills Zustand und sein Verhältnis zum Vater. Das wird sensibel beschrieben.
Ich habe das Buch übrigens als Hörbuch, gelesen von Hendrik Duryn, gehört und finde, dass der Roman als Hörbuch sehr gut funktioniert.

Der englische Autor James Gould-Bourn konnte mich trotz reichlich Pathos aufgrund seines Stils überzeugen und ich werde in Zukunft gerne weitere Romane von ihm lesen.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Gratwanderung zwischen sachlich und emotional

Was wir voneinander wissen
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Die britische Autorin Jessie Greengrass schaffte es, den emotionalen Zustand ihrer Protagonistin sachlich und nachvollziehbar zu verdeutlichen und die wissenschaftlichen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts, ...

Die britische Autorin Jessie Greengrass schaffte es, den emotionalen Zustand ihrer Protagonistin sachlich und nachvollziehbar zu verdeutlichen und die wissenschaftlichen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts, z.B. durch Roentgen oder Freud, zu spiegeln.

Die Icherzählerin erzählt von ihren inneren Zwiespalt vor der Geburt des ersten Kindes und Krankheit, Pflege und Tod der Mutter. Obwohl es aufwühlend ist und sie auch in einem Zustand der Trauer führte, erscheint mir der gewählte Stil dafür der richtig ausgewählte. Andererseits ist es manchmal mit der Zeit doch zu sachlich und kühl. Es bleibt halt eine Gratwanderung.
Es gibt viele Beobachtungen, die die Autorin gut in Worte fasst. Das hilft, auch die manchmal langweiligeren Passagen zu überwinden. Insgesamt war ich zufrieden mit dem Buch, obwohl ich es auch nicht überbewerten würde.

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