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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2019

Big in Singapur

Crazy Rich Asians
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Originell, mal einen Roman aus Singapur zu lesen. Es liest sich aber streckenweise wie eine Soap-Opera in Literatur. In Singapur soll Nick als Trauzeuge auf der Hochzeit eines Freundes wirken.
Es wird ...

Originell, mal einen Roman aus Singapur zu lesen. Es liest sich aber streckenweise wie eine Soap-Opera in Literatur. In Singapur soll Nick als Trauzeuge auf der Hochzeit eines Freundes wirken.
Es wird eine sehr aufwendige Hochzeit in der Welt der Superreichen.
Nick und Rachel, die gemeinsam aus den USA anreisen, mag ich auf Anhieb. Das kann ich über andere der Familie kaum sagen.Es gibt im Roman viele Figuren.

Erstaunlich lange wird der erzählerische Clou aufrechterhalten, dass Rachel nicht weiß, dass ihr Freund Nick aus einer so absurd reichen Familie stammt. Und die Welt der Superreichen wirkt sehr fremd.

Das Buch ist umfangreich, lässt sich aber flott lesen. Für meinen Geschmack hat es durch die Überlänge viel Leerlauf, aber es gibt einige gute Momente, die es rausreißen.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Wirkungsmächtige Fotos

Zufälle im Museum
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Ist das gestellt? Das ging mir als erstes durch den Kopf beim Betrachten der Fotos, aber der Titel impliziert, das es nicht inszeniert ist.
Immer sieht man den Betrachter eines Gemäldes von hinten und ...

Ist das gestellt? Das ging mir als erstes durch den Kopf beim Betrachten der Fotos, aber der Titel impliziert, das es nicht inszeniert ist.
Immer sieht man den Betrachter eines Gemäldes von hinten und entdeckt Ähnlichkeiten, manchmal stärker manchmal schwächer und einige Male glaubt man, die Museumsbesucher wären direkt dem Gemälde entstiegen, so gut passen zum Inhalt. Sehr oft sind es Farben, die den Zusammenhang stellen, dann wieder ergänzen die Menschen das Motiv des Gemäldes, z.B. das Mädchen mit den Zöpfen oder der gebückte alte Mann, dessen Hinterkopf bzw. sein weißer Haarkranz ins Bild übergeht. Oder auch die roten Haare einer jungen Frau vor einem impressionistischen Hintergrund.
Es kommt auch vor, dass man den Mensch auf den ersten Blick nicht wahrnimmt, weil er mit dem Gemälde zu verschmelzen scheint.

Der österreichische Fotograf Stefan Draschan arbeitet mit Leidenschaft und das kann er auch mit dem Ergebnis vermitteln.
Vieles ist wirklich sehr originell, fast alles erzeugt eine Stimmung mit starker Wirkung.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Feine Ironie

Frank Kunert. Lifestyle
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Frank Kunerts Schwerpunkt liegt auf Studioarbeiten. Die menschenleeren Szenerien in seinen Fotos haben etwas skurriles und verschmitztes. Sein Blick ist ein anderer als der übliche. Dafür habe ich viel ...

Frank Kunerts Schwerpunkt liegt auf Studioarbeiten. Die menschenleeren Szenerien in seinen Fotos haben etwas skurriles und verschmitztes. Sein Blick ist ein anderer als der übliche. Dafür habe ich viel übrig und spüre eine latente Geistesverwandtschaft.

Das einleitende Essay Zwischen Lifestyle, Groteske und Metaphysik von Jörg Restorff führt gut in das Buch hinein.

Nicht immer versteht man Titel der Fotos und Inhalt sofort, aber dann versteht man die Ironie, es macht Klick und so macht das Betrachten Spaß.
Man bekommt Lust, weitere Bildbände von Frank Kunert zu sehen.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Politik im Wechsel

Machtverschiebung
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Moderat nostalgisch berichtet der Journalist Günter Bannas von den politischen Jahren des Wechsels von Bonnnach Berlin. Bannas ist ein erfahrener, bedächtiger Journalist. Was er schreibt ist gut durchdacht, ...

Moderat nostalgisch berichtet der Journalist Günter Bannas von den politischen Jahren des Wechsels von Bonnnach Berlin. Bannas ist ein erfahrener, bedächtiger Journalist. Was er schreibt ist gut durchdacht, nicht immer so dramatisch wie die politischen Sachbücher der neueren Genration, aber das gefällt mir ganz gut.
Dadurch das er einen großen Zeitraum betrachtet, deckt er viel vom politischen Leben in Deutschland ab. Bannas kennt sich aus, seine Schlussfolgerungen sind fundiert.
Manchmal ist es überraschend, wie rasch es zwischen den Jahrzehnten hin und her geht. Eben noch wurde das Verhältnis Helmut Schmidt / Willy Brandt betrachtet, sind wir dann ganz aktuell bei Merkel und Annegret Kramp-Karrenbauer,
Ab und zu sind auch Fotos zwischengeschaltet, immer in schwarzweiß. Das ist nicht schlecht gemacht.
Maßstabsetzend die Vergleiche Merkel und Schröder.
Anekdoten gibt es auch, z.B. über Kanzler und Fußball.

Ein interessantes Buch!

Veröffentlicht am 06.05.2019

leider klischeebelastet

Sommertage auf Capri (Capri 1)
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Sommertage auf Capri ist ein Liebesroman, der wie selbstverständlich alle Klischees erfüllt und das hat mich in dem Ausmaß dann doch sehr gestört.
Das Neapel-Bild der bayrischen Autorin Roberta Gregorio ...

Sommertage auf Capri ist ein Liebesroman, der wie selbstverständlich alle Klischees erfüllt und das hat mich in dem Ausmaß dann doch sehr gestört.
Das Neapel-Bild der bayrischen Autorin Roberta Gregorio unterscheidet sich stark von dem einer Elena Ferrante. Man merkt selbst in den guten Passagen am Anfang, dass hier eine Touristin schreibt und keine Einheimische. Als Liebesroman funktioniert das Buch unzulänglich, denn zwischen Velia und dem auf Capri lebenden Ennio zündet es nur behaupteterweise. In Prosa umgesetzt wurde das kaum. Da fand ich eigentlich die Leidenschaft zwischen Velia und dem deutschen Nicholas noch glaubhafter, auch wenn die beiden nicht so gut zusammenpassten.
Es gab gute Ansätze, aber wie die Autorin wenig davon nutzte hat mich enttäuscht. Wenigstens war das Buch sehr kurz.