Profilbild von yellowdog

yellowdog

Lesejury Star
online

yellowdog ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit yellowdog über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2018

nur für harte Fans der Serie

Der Piratenfürst
0

Der Piratenfürst ist anfangs noch schwächer als der handlungsmäße direkte Vorgänger Bruderkampf, was man nicht für möglich halten sollte. Stil und erzeugte Stimmung sind verhalten, teils sehr schlicht ...

Der Piratenfürst ist anfangs noch schwächer als der handlungsmäße direkte Vorgänger Bruderkampf, was man nicht für möglich halten sollte. Stil und erzeugte Stimmung sind verhalten, teils sehr schlicht und in der Figurenentwicklung passiert nicht viel. Es fällt schwer, für Captain Richard Bolitho viele Sympathien zu haben und seine Mannschaft wird nur unzureichend charakterisiert, die meisten Figuren bleiben so blass wie Alexander Kents Sprache.
Interessantes findet man erst später im Roman, als die Handlung dichter wird, Captain und Mannschaft näher zusammenrücken und gefährliche Situationen zu überstehen sind. Auch einige Detailbeschreibungen sind dann nicht schlecht gemacht. Aber dieser Teil bleibt letztlich doch wohl nur für harte Fans der Serie genießbar.

Veröffentlicht am 10.07.2018

Gedrückte Stimmung

Bruderkampf
0

Richard Bolitho bekommt als Kommandant ein neues Schiff zugewiesen, die Phalarope, eine große Ehre.
Immer noch ist Stockdale bei ihm, treu steht er zu ihm. Leider spielt er in der Handlung keine große ...

Richard Bolitho bekommt als Kommandant ein neues Schiff zugewiesen, die Phalarope, eine große Ehre.
Immer noch ist Stockdale bei ihm, treu steht er zu ihm. Leider spielt er in der Handlung keine große Rolle, selbst sein Ende ist nahezu banal gestaltet. Schade, Alexander Kent nutzt alte Stärken nur unzureichend.

Zunächst geht es fast 100 Seiten ziemlich gleichförmig zu, bis schließlich die Mannschaft und ihre Unzufriedenheit mehr in den Vordergrund rückt. Aber auch das bleibt erzählerisch enttäuschend unentschlossen.
Die Stimmung ist leicht gedrückt, leider überträgt sich das auf den Leser, so das man nicht wirklich von einem Lesegenuß sprechen kann.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Ohne literarische Qualitäten

Familienbande
0

Bei Familienbande funktionierte die Vermarktung über Cover und Klappentext, das Buch selbst jedoch nicht. Der Inhalt ist letztlich wenig originell, es wird auch schnell langweilig. Problematisch ist dabei ...

Bei Familienbande funktionierte die Vermarktung über Cover und Klappentext, das Buch selbst jedoch nicht. Der Inhalt ist letztlich wenig originell, es wird auch schnell langweilig. Problematisch ist dabei der konventionelle Stil des Autors.
Die Figuren sind auch nichtssagend, der Privatdetektiv Luka Ascher nur ein wandelndes Klischee. Und ausgerechnet über ihn als Icherzähler läuft die Erzählperspektive. Aber immerhin ist seine lockere Art angenehm.
Dennoch fällt die Trivialität der Figurenentwicklung besonders bei den Nebenfiguren deutlich auf.

Der Roman ist 08/15 und ich finde kein Argument dafür, warum man ausgerechnet diesen Krimi lesen sollte.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Romance mit milden Humor

Winston Brothers
0

Romance-Autorin Penny Reid startet mit “Wherever you go” ihre Green Valley-Serie um die Winston Brothers mit Schauplatz Tennessee.
Auffällig das Cover mit dem eindringlichen und bärtigen Gesicht des Protagonisten, ...

Romance-Autorin Penny Reid startet mit “Wherever you go” ihre Green Valley-Serie um die Winston Brothers mit Schauplatz Tennessee.
Auffällig das Cover mit dem eindringlichen und bärtigen Gesicht des Protagonisten, denn so kann man sich Duane Winston vorstellen. Die Mathelehrerin Jessica Jackson kennt ihn schon seit Jahren, hat eine lange Freund-Feindschaft mit ihm, aber lange haben sie sich nicht getroffen. Obwohl sie eigentlich für Duanes Zwillingsbruder Beau schwärmt und die beiden am Anfang sogar verwechselt, beginnt bald eine Beziehung zwischen ihnen.
Die Kapitel wechseln zwischen Duanes und Jessicas Perspektive.
Der Anfang ist wirklich furios, später wird es gleichförmiger. Erst als Jessica erbt und es sich die Frage stellt, ob sie nun finanziell unabhängig das Green Valley verlassen wird, wird es wieder spannend, denn Duane kann sich nicht vorstellen, die Heimat zu verlassen. Hier sind seine Wurzeln.

Die Reihe bewegt sich auf Heftroman-Niveau, dem sollte man sich bewusst sein. Penny Reids Roman ist gut auf diesem Level, mehr sollte man nicht erwarten. Die Charaktere der Figuren werden nicht groß weiter entwickelt, nur die Liebesbeziehung steht im Vordergrund. Dabei verliert sich auch die Bedeutung des Schauplatzes, der originell hätte sein können, aber kaum weiter beschrieben wird. An Jessica gefällt mir, dass sie so smart ist, aber dann gibt es auch viele Passagen, in dem sie unsicher wirkt und wie ein Teenager denkt und handelt. Die Mathelehrerin nehme ich ihr nicht ab.

Ein milder Humor durchzieht den Roman. Wenn das sprachliche Niveau etwas besser gewesen wäre, hätte mir das Buch gefallen können. So bleibt es Durchschnitt.

Veröffentlicht am 07.07.2018

Familienportrait der Weimarer Republik

Das Jahrhundertversprechen (Jahrhundertsturm-Serie 3)
0

Jahrhundert-Sturm-Serie 3: Weiter geht es mit der Geschichte der Familie von Briest. Zeitpunkt der Handlung ist die Weimarer Republik ab 1921, Schauplatz ist Berlin. Es wird ein einnehmendes Zeitportrait.
Man ...

Jahrhundert-Sturm-Serie 3: Weiter geht es mit der Geschichte der Familie von Briest. Zeitpunkt der Handlung ist die Weimarer Republik ab 1921, Schauplatz ist Berlin. Es wird ein einnehmendes Zeitportrait.
Man sollte mindestens den Vorgänger also kennen. Sonst ist das nicht schön.

Otto von Briest kann wieder als eloquenter Mann überzeugen, aber die Zeiten sind schlecht und finanziell wird es schwer, über die Runden zu kommen.
Und die jungen Figuren rücken mehr in den Vordergrund, besonders Max, der Ziehsohn der Familie und Ottos und Hermines 14jährige Tochter Luisa. Das sind sympathische Figuren.

War letztes Mal die Fliegerei ein großes Thema im Buch ist es diesmal der Autorennsport, von dem Max fasziniert ist. Rennfahrer zu werden ist sein Traum, den er realisiert.
Die Autorennsportszenen sind spannend geschildert.
Zweitens spielt die Filmwelt eine große Rolle.
Interessanterweise tritt eine Berühmtheit im Roman auf: Fritz Lang, der bekannte Regisseur von Dr.Mabuse und Metropolis.
Otto berät ihn bei Drehbuchszenen. Und Luisa verspürt den Wunsch, Schauspielerin zu werden.

Natürlich werden auch gesellschaftspolitisch relevante Ereignisse der Zeit erwähnt, z.B. die Ermordung des Außenministers Walther Rathenau durch eine rechtsextreme Organisation.
Auch die fiktive Geschichte hat viele spannende Momente, besonders zum Ende hin.
Der Epilog entlässt den Leser schließlich mit einem Ausblick in die Zukunft der Figuren.

Der Roman liest sich flott, ist aber meiner Meinung nach unnötig lang. Das ist aber nicht schlimm. Richard Dübell schreibt gewohnt routiniert und gekonnt. Mich hat dieser Teil noch mehr überzeugt als der Vorgänger.
Man muss sich aber fragen, was er dem großen Wurf dieser komplexen Trilogie folgen lassen will.