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Veröffentlicht am 13.04.2021

Kampf gegen die Sucht

Beautiful Things
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Hunter Biden ist der Sohn des US-Amerikanischen Präsidenten Joe Biden.
Im Wahlkampf hatte Donald Trump Hunter öffentlich unfair angegriffen und Joe Biden hatte ihn eloquent verteidigt.

In dieser Autobiografie ...




Hunter Biden ist der Sohn des US-Amerikanischen Präsidenten Joe Biden.
Im Wahlkampf hatte Donald Trump Hunter öffentlich unfair angegriffen und Joe Biden hatte ihn eloquent verteidigt.

In dieser Autobiografie berichtet Hunter ausführlich über seine Alkohol- und Drogensucht, wahre Exzesse. Er spart hier nichts aus.

Es ist aber auch ein sehr amerikanisches Buch und nahezu unerträglich pathetisch, gerade wenn er sich an seinen verstorbenen Bruder Beau wendet.

Dieses Buch ist für Hunter wahrscheinlich auch Teil seiner Therapie. Ich hatte darauf spekuliert, dass es mehr Bezüge zur US-Politik geben würde, aber das findet leider kaum Raum im Buch.

Man kann für Hunter nur hoffen, dass er jetzt clean bleibt.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.03.2021

Dramödie

Die Erfindung der Sprache
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Bestsellerautorin Anja Baumheier zeigt in ihrem Roman ein norddeutsches Porträt. Dabei denke ich, dass die ostfriesische Insel Platteoog fiktiv ist.
Hierher reist Adam Riese zurück, da seine Mutter Oda ...

Bestsellerautorin Anja Baumheier zeigt in ihrem Roman ein norddeutsches Porträt. Dabei denke ich, dass die ostfriesische Insel Platteoog fiktiv ist.
Hierher reist Adam Riese zurück, da seine Mutter Oda erkrankt ist. Adam ist auf der Insel aufgewachsen, lebte dann als Sprachwissenschaftler in Berlin.
Als er noch Kind war, verschwand rätselhafterweise sein Vater Hubert.

Adam ist ein ungewöhnlicher Typ, möglicherweise hat er Asberger. Jedenfalls sind seine Gedankengänge sehr eigenwillig.

Adam macht sich auf die Suche nach Huberts Verbleib.
Der Plot ist recht originell, man muss der Autorin lassen, dass sie ein Feuerwerk an Einfällen und Verweisen einsetzt. Doch streckenweise erzeugt der Roman eine seltsam Stimmung und dann hat mich das Buch ratlos gelassen. Leider halte ich die Figuren zu sehr für konstruiert und überzeugend, in manchen Fällen erinnern sie an Comicfiguren, die übliche Klischees erfüllen. Das kann ich schwer akzeptieren, deswegen habe ich das Buch nicht gemocht.
Aber als Familiengeschichte mit Elementen der Dramödie funktioniert es.

Veröffentlicht am 20.02.2021

Wasser, Eis und Feuer

Trauma – Kein Entkommen
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Trauma – Kein Entkommen wird schon auf dem Cover als Thriller angekündigt, aber nach meiner Leseauffassung handelt es sich mehr um einen Kriminalroman mit psychologischen Momenten.

Der Roman ist gut strukturiert ...

Trauma – Kein Entkommen wird schon auf dem Cover als Thriller angekündigt, aber nach meiner Leseauffassung handelt es sich mehr um einen Kriminalroman mit psychologischen Momenten.

Der Roman ist gut strukturiert und hat 3 Teile, die mit Wasser, Eins, Feuer überschrieben sind.

Die Ermittlerin Katja Sand ist alleinerziehende Mutter und ihr Privatleben nimmt viel Raum ein, was ich prinzipiell nicht schlecht finde. Dennoch fehlt hier etwas, die Figur bleibt mir als Leser schließlich doch auf Distanz.
Dennoch, die Passagen, die die schwierige Beziehung von Katja zu ihrer 15jährigen Tochter Jenny zeigt, sind nicht schlecht gemacht. Jenny haut dann ab, um ihren Vater kennen zu lernen. So trifft auch Katja schließlich wieder auf ihren Ex.
Einen guten Kollegen hat Katja in Rudi Dorfmüller.

Die Szenen mit dem vom Vater gequälten kleinen Kind sind schmerzhaft zu lesen.
Daraus ergeben sich psychologische Folgen, die mir hier zu schematisch dargestellt werden.
Auflösung und Ende des Falls sind dann zu abrupt, aber okay.

Am Ende bleibe ich zwiespältig mit dem Roman zurück. Er ist solide und flüssig geschrieben, hat gute und weniger gelungene Passagen. Aber ein rausragen aus der Masse an Krimis kann ich auch nicht sehen.

Veröffentlicht am 20.02.2021

Ein Fall für ihre Majestät

Das Windsor-Komplott
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S.J.Bennett hat hier Band 1 der Reihe Die Fälle ihrer Majestät vorgelegt.

Die fast neunzigjährige Queen als heimliche Detektivin. Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen. Ernst nehmen sollte man ...

S.J.Bennett hat hier Band 1 der Reihe Die Fälle ihrer Majestät vorgelegt.

Die fast neunzigjährige Queen als heimliche Detektivin. Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen. Ernst nehmen sollte man das nicht, sonst ist der Spaß schnell weg.
Unterstützung hat die Queen von der nigerianischen Privatsekretärin Rozie. Ein weitere origineller Einfall. Rozie ist meine favorisierte Figur im Buch, da sie als noch neue im Haus Windsor noch einen Blick von Außen mitbringt und das ist interessant.
Die Gedanken der Queen bestimmen aber den Hauptteil des Romans. Hinzu kommen diverse Details über das im königlichen Haushaltes, des man so vielleicht nicht kennt.

Das cozy-typische reizte mich sehr an dem Buch und der Roman ist very british gestaltet, gerade bei den Dialogen. Gleichzeitig ist der Roman ziemlich zeitgemäß.
Das gefällt mir besser als wenn die Handlung in die Vergangenheit gelegt worden wäre. Obwohl, vielleicht hat sich für die Queen auch nicht so viel geändert.
Irgendwann war für mich der Reiz an dem ganzen dann doch nicht mehr so da, weil mich der maue Kriminalfall nicht so besonders überzeugte. Es bleibt aber ein solides Buch, obwohl ziemlich durchkalkuliert und auf Nummer sicher.

Ich denke, dass S.J.Bennett durch diese Reihe ausgesorgt hat. Viele werden sie um ihre Idee beneiden.

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Wie alles begann

Wie alles begann und wer dabei umkam
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Der Roman wird stark durch den Icherzähler geprägt, der schon Kind gerne Prozess gespielt hat und später vom Thema Vergeltung getrieben wird.
Er erzählt sehr abgeklärt und hat etwas leicht narzisstisches, ...

Der Roman wird stark durch den Icherzähler geprägt, der schon Kind gerne Prozess gespielt hat und später vom Thema Vergeltung getrieben wird.
Er erzählt sehr abgeklärt und hat etwas leicht narzisstisches, auch mitleidloses an sich, daher hatte ich auch Probleme mit der Figur.
Davon abgesehen hat der Roman einige interessante Motive.
Ich werde 3 von 5 Sterne verteilen, aber keine Leseempfehlung aussprechen.