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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2020

Ein düsteres Werk

Unter Ultras. Eine Reise zu den extremsten Fans der Welt.
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James Montagues Buch Unter Ultras ist ein weitgehend düsteres Werk, überwiegend humorfrei. Schon das Cover ist dunkel. Das Buch zu lesen ist mir schwerer gefallen als erwartet. Dabei war die Leseprobe ...

James Montagues Buch Unter Ultras ist ein weitgehend düsteres Werk, überwiegend humorfrei. Schon das Cover ist dunkel. Das Buch zu lesen ist mir schwerer gefallen als erwartet. Dabei war die Leseprobe schon so, aber da ging es um die Ultras der Türkei, wie die ganze Gesellschaft beeinflusst auch durch die Politik dieser Zeit. Aber viele andere Kapitel zeichnen auch kein positives Bild. James Montagues Stil ist zu trocken und dermaßen detailreich, als dass er mich wirklich ganz erreicht. An seinen Sachverstand zum Thema habe ich jedoch keinen Zweifel. Durch das Buch weiß ich jetzt zwar viel über Ultras, aber hineinversetzen kann ich mich dadurch noch lange nicht in sie.
Man muss aber auch sagen, dass die Ultras der unterschiedlichen Länder auch ganz verschieden sind. Sicher gibt es auch positive Aktionen der Ultras.
Auch aktuell gibt es Ereignisse, die dazu passen. Diego Maradonna ist gestorben und in Argentinien flippten viele aus. Durch Krawalle bei der Totenwache einen Fußballer verehren? Ich weiß nicht.  
Insgesamt war das kein Buch für mich, da ich nur an dem Sport interessiert bin.

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Veröffentlicht am 25.11.2020

bleibt in Ansätzen stecken

Narrenturm
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Andrzej Sapkowski ist ein beliebter Autor, daher wollte ich ihn auch einmal lesen.
Der Ansatz von Narrenturm ist gut und umfangreich, aber ein wenig enttäuscht bin ich doch von der forcierten Leichtigkeit. ...

Andrzej Sapkowski ist ein beliebter Autor, daher wollte ich ihn auch einmal lesen.
Der Ansatz von Narrenturm ist gut und umfangreich, aber ein wenig enttäuscht bin ich doch von der forcierten Leichtigkeit. Den Anfang finde ich sogar etwas albern. Reynevan wirkt zu naiv. Ein schwacher, kaum reflektierender Protagonist, der die Schwäche des Roman ist.
Mit der Zeit gewöhnt man sich an den parodistischen Ton.

Reynevan kommt man auf seiner Flucht weit rum und trifft viele Leute. Leider verschwindet so manche interessante Figur auch schnell.

Die Stärke des polnischen Autors liegt in den Beschreibungen, die dann zusammen mit den Dialogen tatsächlich ein mittelalterliches Feeling verbreiten.

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Einseitige Geschichten

Max Kersting. Einseitige Geschichten
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Das Schriftbild von Max Kersting einseitigen Geschichten ist grauenvoll und abschreckend und nicht die einzige Hürde zum Zugang zu den Texten. Um einen literarischen Stil bemüht sich der Künstler nicht.
Es ...

Das Schriftbild von Max Kersting einseitigen Geschichten ist grauenvoll und abschreckend und nicht die einzige Hürde zum Zugang zu den Texten. Um einen literarischen Stil bemüht sich der Künstler nicht.
Es gibt bemerkenswertes, zum Beispiel die Streichungen, durchgestrichene Wörter die noch ersichtlich, aber nicht lesbar sind. Ein paar mal gibt es auch (recht primitive) Zeichnungen.

Ich muss zugebe, dass mir letztlich der Zugang zu den Geschichten fehlt. Aber ein paar Einfälle von Max Kersting haben mir am Ende schließlich doch gefallen.

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Veröffentlicht am 11.09.2020

obskure Geschichten

Geschichten mit Marianne
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Es sind obskure Geschichten, die der Icherzähler zum Besten gibt. Alle sind verknüpft durch die Hauptfiguren.

Gleich zu Beginn ein Knalleffekt. Während auf der Straße Chaos herrscht, es wird geschossen ...

Es sind obskure Geschichten, die der Icherzähler zum Besten gibt. Alle sind verknüpft durch die Hauptfiguren.

Gleich zu Beginn ein Knalleffekt. Während auf der Straße Chaos herrscht, es wird geschossen und Kämpfe zwischen Terroristen und Polizisten toben, sitzen der Icherzähler und seine Freundin Marianne gelassen beim Abendessen. Die Grenzen zwischen Realität und Phantasie verschwimmen.
Der Kontrast zwischen Gewalt und Frieden in dieser Szene hat seine irritierende Wirkung, der man sich nur schwer entziehen kann.
In den Folgegeschichten geht es ruhiger, aber weiterhin ungewöhnlich zu. Der Effekt verpufft aber langsam.

Manche Passagen, in denen Marianne sich austobt, sind vulgär. Ich persönlich habe viel Distanz zu Xaver Bayers Weltsicht, aber das ist natürlich kein literarisches Kriterium.

Was bleibt ist immerhin bemerkenswerter Wortwitz und Einfallsreichtum.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

zu durchkalkuliert

Wer auf dich wartet
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Die britische Schriftstellerin Gytha Lodge hatte mit “Bis ihr mich findet” einen großen Erfolg vorgelegt.
Jetzt gibt es ihren nächsten Roman.Der Dozent Aidan Poole beobachtet über Skype den Mord an seiner ...

Die britische Schriftstellerin Gytha Lodge hatte mit “Bis ihr mich findet” einen großen Erfolg vorgelegt.
Jetzt gibt es ihren nächsten Roman.Der Dozent Aidan Poole beobachtet über Skype den Mord an seiner Studentin und geheimen Freundin Zoe, den Mörder kann er aber nicht erkennen.
Die Erzählmethode ist raffiniert. Die Kapitel der Gegenwart wechseln sich ab mit denen der Vergangenheit, die 20 Monate früher einsetzt und sich dann jeweils ca. monatlich an die Gegenwart annähert. So lernt man auch das Opfer Zoe noch als Figur kennen.
Das ist von der Romankonstruktion her ganz gut gemacht. Ansonsten ist der Krimi eher routiniert. Daher konnte er mich auch nicht ganz überzeugen. Für meinen Geschmack ist er zu kühl durchkalkuliert und zu nüchtern gestaltet, wie es bei modernen Krimis und Thriller inzwischen oft vorkommt.
Das Ermittlerteam ist mir leider auch zu durchschnittlich und profillos. Daher sind von mir leider nur maximal 3 von 5 Sternen möglich.

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