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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2019

emotionslos

Das Letzte, was er wollte
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Die große US-amerikanische Schriftstellerin Joan Didion ist eine wichtige Essayistin, die wichtige gesellschaftliche Themen behandelt. Vielleicht sollte es deshalb nicht erstaunen, dass sie auch diesen ...

Die große US-amerikanische Schriftstellerin Joan Didion ist eine wichtige Essayistin, die wichtige gesellschaftliche Themen behandelt. Vielleicht sollte es deshalb nicht erstaunen, dass sie auch diesen Roman fast wie ein Essay aufbaut. Es wird im Buch zu lange angekündigt, dass eine Geschichte erzählt werden soll. Die ersten 50 Seiten sind fast nicht lesbar. Danach wird es zu einem relativ mittelmäßigen Roman. Gewisse Erwartungen werden nicht erfüllt. So kommt mir die Protagonistin nie nahe. Ihre schwierige Beziehung zum Vater wird bis auf nur wenige Szenen immer nur angedeutet. Auch die Politthrillerelemente verklingen rasch. Da hätte ich mir mehr erwartet.
Das eigentliche Thema mag Relevanz haben, aber unter diesen Bedingungen erreicht es mich auch nicht.

Das Buch erfüllte meine Erwartungen leider nicht.

Veröffentlicht am 26.11.2019

Kein Highlight

Wut
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Der inzwischen 80jährige Felix Huby gilt als wichtiger Autor von Drehbüchern für das Fernsehen und Kriminalromane. Ich hatte ihn zufälligerweise noch nie gelesen. Also wollte ich mal sehen, ob der Autor ...

Der inzwischen 80jährige Felix Huby gilt als wichtiger Autor von Drehbüchern für das Fernsehen und Kriminalromane. Ich hatte ihn zufälligerweise noch nie gelesen. Also wollte ich mal sehen, ob der Autor was für mich ist.

Man merkt dann aber doch schnell deutlich, dass Wut nur ein Teil einer Reihe ist. Das Ermittler-Ehepaar Peter und Hanna Heiland steht im Mittelpunkt. Eigentlich mag ich die beiden auf Anhieb, aber ihre Geschichte miteinander ist ja weit fortgeschritten und bietet nicht so viel Spannungselemente. Auch die Idee mit dem Karate zündet weniger als erwartet. Es wird ein solider Krimi, aber als Leser erwartet man ja eigentlich mehr.

Mich hat das Buch aufgrund seiner Durchschnittlichkeit überhaupt nicht überzeugt, aber Fans der Reihe sind vielleicht zufrieden.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Flacher Krimi

Winteraustern
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Winteraustern ist ein weiterer Krimi der Commissaire Luc Verlain-Reihe von Alexander Oetker, die in Aquitanien angesiedelt ist und entsprechend mit Einsatz von Lokalkolorit arbeitet. Ob der Berliner Autor ...

Winteraustern ist ein weiterer Krimi der Commissaire Luc Verlain-Reihe von Alexander Oetker, die in Aquitanien angesiedelt ist und entsprechend mit Einsatz von Lokalkolorit arbeitet. Ob der Berliner Autor Alexander Oetker sich wirklich in der Gegend auskennt, ist unklar. Es wirkt alles sehr gemacht, als wären die Beschreibungen der Umgebung aus angelesenem Wissen entstanden. Der Stil ist geschmeidig und flach und tut niemanden weh. Wer einen kraftvolleren Stil schätzt, ist hier falsch.

Diesmal ist die Handlung im Umfeld der Austernzüchterei angesiedelt.
Zwei Männer wurden an der Austernsandbänken ermordet aufgefunden.
Luc Verlain ermittelt, ist aber auch mit seiner Gefühlslage zu seiner Freundin Anouk beschäftigt. Diese Lovestory zündet aber nicht so ganz. Die behauptete große Liebe spürt man als Leser nicht wirklich. Leider schafft der Autor es auch nicht, mich wirklich für den Mordfall zu interessieren. Vermutlich ist es eher was für echte Frankreich-Fans.
Es gab natürlich doch ein paar gut geschriebene Passagen, der Autor ist erfahren. Aber die Auflösung der Morde halte ich für konstruiert und unglaubwürdig.

Veröffentlicht am 30.09.2019

Geiselnahme ohne Drive

Hotel Cartagena
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Hotel Cartagena ist ein Triller angesiedelt in Hamburg.
Es verwundert nicht, dass die Staatsanwältin Chastity Riley so kaltschnäuzig und cooll ist. Schließlich ist auch die Autorin Simone Buchholz, die ...

Hotel Cartagena ist ein Triller angesiedelt in Hamburg.
Es verwundert nicht, dass die Staatsanwältin Chastity Riley so kaltschnäuzig und cooll ist. Schließlich ist auch die Autorin Simone Buchholz, die ich letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse sah, abgeklärt und ironisch. Das überträgt sich beim Lesen.

Bei dem Plot hingegen bleiben leichte Zweifel. Weder begeistern mich das viele Springen zwischen den Zeiten noch überzeugt mich die Geiselnahme. Das Gefühl der Beklemmung fehlt. Chas mentalen Zustand kann ich nicht so ganz nachvollziehen, vielleicht muss man aber auch die Vorgängerroman gelesen haben, um die Figur ganz zu greifen.
Dennoch entwickelt sich die Situation. Schließlich wird es aber zu verspielt.
Kein schlechtes Buch, aber so richtig hat es mich nicht überzeugt.

Veröffentlicht am 28.09.2019

Verordnete Inspiration

The Wonderful Wild
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Das wirklich tolle Cover dieses Buches verspricht ein autobiografisches Sachbuch über die afrikanische Wildnis und die Tiere. Diese Erwartungshaltung muss ein Buch nicht automatisch erfüllen.

Die deutsche ...

Das wirklich tolle Cover dieses Buches verspricht ein autobiografisches Sachbuch über die afrikanische Wildnis und die Tiere. Diese Erwartungshaltung muss ein Buch nicht automatisch erfüllen.

Die deutsche Autorin Gesa Neitzel hatte sich als Rangerin in Afrika ausbilden lassen und darüber geschrieben. Das war bestimmt ein interessantes Buch, doch The wonderful wild ist es nur bedingt. Zwar geht es viel um Afrika, aber in erster Linie ist es ein Lebensratgeber, bei der die Leser direkt angesprochen werden. Das Belehrende ist problematisch. Nicht jeder mag es, vorgeschrieben zu bekommen, wie man zu leben hat. Die Autorin geht da meiner Meinung nach zu weit. Zudem bleibt vieles sehr an der Oberfläche. Naja, geschenkt! Was bleibt noch? Immerhin ein paar gute Details über die afrikanische Wildnis und den Tieren. Elefanten, Löwen etc. Manche Passagen waren wirklich nicht schlecht, immer symbolisch und vergleichend. Aber man muss sich klar darüber sein, dass Gesa Neitzel das aus dem Grund schreibt, den Leser zu beeinflussen und zu inspirieren, dass sich auch modernes Leben im Einklang mit der Natur befinden kann.