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Veröffentlicht am 27.02.2020

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Das Haus der Frauen
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Laetitia Colombanis erster Roman Der Zopf hatte mich so überzeugt, dass ich sehr auf ihr zweites Buch gespannt war und Das Haus der Frauen ist ebenfalls gelungen.
Die Autorin erzählt von 2 Frauen. Ca. ...

Laetitia Colombanis erster Roman Der Zopf hatte mich so überzeugt, dass ich sehr auf ihr zweites Buch gespannt war und Das Haus der Frauen ist ebenfalls gelungen.
Die Autorin erzählt von 2 Frauen. Ca. 1925 von Blanche, die sich dafür einsetzte, dass das erste Frauenhaus in Paris gegründet wurde und die bei der Heilsarmee wirkte.
Der zweite Handlungsstrang ist heute in Paris in diesem Frauenhaus, genannt der Palast,angesiedelt. Hier übernimmt eine ehemalige Rechtsanwältin eine Ehrentätigkeit. Einmal die Woche hilft sie den Frauen beim Verfassen von Briefen. Bei dieser Sprechstunde lernt Solene (und mit ihr die Leser) die Frauen allmählich gut kennen und jede von ihnen hat ihre ganz eigene Geschichte. Oft sind es bewegende Schicksale. Frauen, die vor Gewalt geflüchtet sind, obdachlose, wütende oder hilflose.
Die Frauen, Cvetana, Cynthia, Binta, Renee, Lily und andere, wird man nicht so schnell vergessen.

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Veröffentlicht am 25.02.2020

Erzählung wie ein Reigen

Nach Mattias
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Ein Roman eines niederländischen Autors über Tod, Verlust und Trauer sowie das Leben.
Mattias ist tot. Das Buch erzählt von den Menschen, die ihn gekannt hatten, manche sehr gut, andere nur flüchtig.
Da ...

Ein Roman eines niederländischen Autors über Tod, Verlust und Trauer sowie das Leben.
Mattias ist tot. Das Buch erzählt von den Menschen, die ihn gekannt hatten, manche sehr gut, andere nur flüchtig.
Da ist Amber, seine Freundin, die alleine in der gemeinsamen Wohnung versucht, mit der Trauer umzugehen. Besucht wird sie von Kristianne, Mattias Mutter, die ebenfalls versucht den Verlust zu verarbeiten. Es gibt Quentin, ein Freund von Mattias, sie wollten zusammen ein Cafe aufmachen.
Alleine kann er das nicht, denn Mattias war der Macher. Quentinn ist Läufer und er erzählt einem blinden Läufer, den er begleitet, von Mattias.
Weitere Figuren tauchen auf. Alle zusammen sollen ein Bild von Mattias geben bzw. was es bedeutet, wenn jemand plötzlich nicht da ist.

Erzählt wird reigenhaft. Dazu passt, das es mit Amber beginnt und endet. Das hat mir ganz gut gefallen. Viele der Figuren sind gelungen. Mit einigen weiß ich weniger anzufangen, aber das kann man als Leser leicht in Kauf nehmen, da es so viele überzeugende Passagen gibt. Der Autor nutzt einen sparsamen Stil, fast schon schlicht, aber nicht ohne Eleganz. Hinzu kommt auch eine gewisse Musikalität, die sich sogar in einer die Kapitel begleitende, niveauvolle Playlist ausdrückt. Viele der Songs habe ich mir zwischen oder nach dem Lesen angehört.

Ich würde weitere Romane von Peter Zantingh lesen, wenn sie ins Deutsche übersetzt würden.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Der Weg der Pious Men

Priest of Bones
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Priest of Bones – Peter McLean

Der Weg der Pious Men

In einer mittelalterlichen Welt kehrt ein Troß an Soldaten aus dem Krieg als Veteranen zurück, geführt von Tomas Piety. Der Krieg und die Pest hat ...

Priest of Bones – Peter McLean

Der Weg der Pious Men

In einer mittelalterlichen Welt kehrt ein Troß an Soldaten aus dem Krieg als Veteranen zurück, geführt von Tomas Piety. Der Krieg und die Pest hat das Land verwüstet.
Es geht derb zu in der Truppe von Tomas und es sind eine ganze Reihe von eigenwilligen Leuten dabei wie z.B. Bloody Anne, rechte Hand von Tomas, sein Bruder Jochan, der ein hitziges Gemüt hat, der hinterlistige Sir Eland, Cookpot der Koch, Simple Sam, Billy the Boy und andere.

Mit dieser Truppe will Tomas seine Heimatstadt Ellinburg wieder unter seine Kontrolle bringen. Dazu muss er geschickt und entschlossen vorgehen.

Die Handlung bleibt in seiner Komplexität ansprechend, aber überschaubar, was mir ganz gut gefällt.
Themen, Szenerie und manche Passagen erinnern mich ein wenig an den großen Fantasyautor Karl Edward Wagner.
Aber Peter Mclean spielt mehr mit den Elementen der Dark Dantasy, doch so richtig düster ist seine Welt nicht.

Der Roman ist stark von Tomas als Erzähler geprägt. Im Krieg ist er Priester geworden und spricht auch manchmal so, bleibt aber kühl und überlegt dabei. Dem Ton beigefügt ist ein grimmiger Humor voller Ironie.
Diese Erzählweise verbreitet aber auch viel eigentümliche Atmosphäre.

Priest of Bones von Peter McLean ist ein gut lesbarer Roman, der mit sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Eine Zeit zwischen den Kriegen

Violet
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Violet, der neue Roman der Erfolgsautorin Tracy Chevalier hat auf Anhieb viele positive Reaktionen bekommen und ich kann mich dem auch anschließen.

Violet Speedwill ist eine alleinstehende und selbständige ...

Violet, der neue Roman der Erfolgsautorin Tracy Chevalier hat auf Anhieb viele positive Reaktionen bekommen und ich kann mich dem auch anschließen.

Violet Speedwill ist eine alleinstehende und selbständige Frau, die es in der Zeit zwischen den Kriegen nicht leicht hat. Sie arbeitet in einem Büro, aber das Gehalt ist schmal.
Violet gefällt mir als Figur gut, die Autorin hat die Persönlichkeit gut herausgearbeitet.
Auch die schönen englischen Settings lassen einen schwelgen: die Kathedrale von Salisbury, Isle of Wight und die Straßen und Pubs von Winchester mit der Kathedrale, in der sich das Grab von Jane Austen befindet.

Violet lernt den verheirateten Arthur Knight kennen, der Glöckner einer Kathedrale.
Anschluss findet sie auch bei Frauen, die gemeinsam für die Kathedrale sticken.

Tracy Chevalier überzeugt wirklich mit ihrem ruhigen und genauen Stil.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Eine große Persönlichkeit der amerikanischen Malerei

Edward Hopper
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Edward Hopper von A bis Z. Diese Idee fand ich zwar anfangs etwas beliebig aber dann konnte ich mich schnell damit anfreunden. Vor allem auch, weil der Autor des Buches gute textliche Ergänzungen zu den ...

Edward Hopper von A bis Z. Diese Idee fand ich zwar anfangs etwas beliebig aber dann konnte ich mich schnell damit anfreunden. Vor allem auch, weil der Autor des Buches gute textliche Ergänzungen zu den verschiedenen Bildthemen gibt, die seine Sympathie zum Maler verrät.
Im Prinzip erzählt er kleine Geschichten, die zum Teil auch schmunzeln lassen. Zum Beispiel im Abschnitt Buick, wo verraten wird, dass Hopper gerne diese Autos fuhr, aber nicht, wenn seine Frau am Steuer saß.
Manchmal zitiert der Autor sogar Hopper selbst, z.B. in Cape Cod
„Schöne hohe Sandhügel, eine Wüste im Kleinformat mit schon geformten Dunen, ein sehr offenes nahezu baumloses Land …
Das Buch ist ungezwungen, lässt sogar ein Kapitel über den Schriftsteller Dos Passos zu, mit dem der Maler befreundet war. Informativ auch, dass sich Hopper von der Lyrik Robert Frosts beeinflusst fühlte.
Etwas gediegen ist der Buchstabe Q. Der Autor wählte Quebec, wo Hopper zwar war, dass er aber nicht malte.
Tankstelle passt dann wieder, denn das war ein beliebtes Hopper-Motiv.
Mit Z für Zeit klingt das Buch passend und angemessen aus.

Ich mag das Buch wegen seiner Leichtigkeit!

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