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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2021

Die Zeit im Wald

Ein Stadtmensch im Wald
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W.H.Walden ist das Pseudonym eines bekannten deutschen Schriftstellers. Wer das ist wird ganz am Ende des Buches verraten.
Das autobiografische Buch ist sehr zeitgenössisch, denn der Protagonist und Icherzähler ...

W.H.Walden ist das Pseudonym eines bekannten deutschen Schriftstellers. Wer das ist wird ganz am Ende des Buches verraten.
Das autobiografische Buch ist sehr zeitgenössisch, denn der Protagonist und Icherzähler entflieht der Corona-Gefahr indem er eine einsame Hütte im Wald aufsucht und da einige Wochen verbringt. Alleine mit den Tieren. Nur an einem Wochenende besucht ihn mal seine Freundin, aber insgeheim ist er froh, dann wieder alleine zu sein. Zu seinen engsten Vertrauten werden die Tiere, insbesondere ein Waschbär, den er füttert und ein großer Igel. Dann gibt es noch einen räudigen Fuchs, die Vögel der Umgebung und Rehe.

Es ist eine leicht kuriose Art des Nature Writing, da der Stadtmensch so naiv und unvertraut mit dem Leben im Wald ist. So hat er viel zu lernen und wir Leser begleiten ihn dabei. Die Zuneigung für die Umgebung und die Tiere ist leicht zu teilen.

Die Kunst des Buches ist es, die Gefühlslage des Erzählers nachvollziehbar zu machen und dass man seine Erfahrungen so hautnah teilen kann. Daher halte ich das Buch für sehr gelungen und es hat viel Spaß gemacht, es zu lesen.

Veröffentlicht am 04.03.2021

lesenswert

Wolfgang Niedecken über Bob Dylan
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Die Bände aus KiWis Musikbibiothek finde ich generell stark, manche sogar genial. Wolfgang Niedeckens Text gehört dazu. Seit Jahrzehnten auf den Spuren von Bob Dylan wurde er von ihm musikalisch beeinflusst, ...

Die Bände aus KiWis Musikbibiothek finde ich generell stark, manche sogar genial. Wolfgang Niedeckens Text gehört dazu. Seit Jahrzehnten auf den Spuren von Bob Dylan wurde er von ihm musikalisch beeinflusst, hat ihn auch gecovert und hat dessen Chronicles als Hörbuch eingelesen. Er ist also wirklich ein wissender, was das Phänomen Bob Dylan angeht.

Und jetzt dieses überaus lebendige Buch, was so viel über Musik und Stimmungen erzählt. Klar, das man als Leser beim Lesen von Songs von Dylan und Niedecken hin und her wechselte.

Weite Teile des Buches nehmen Beschreibungen der Reisen von Wolfgang Niedecken in den USA ein.
Dem verschlossenen Mysterium Bob Dylan kommt man nicht näher, dem offenen, warmherzigen Wolfgang Niedecken aber schon.

Veröffentlicht am 04.03.2021

No more P-P-P-Poker Face!

Melanie Raabe über Lady Gaga
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Von Lady Gaga kenne ich als Oldtimer eigentlich wenig.
Aber da ich die KiWi-Musikbibliothek inzwischen schon ein wenig kenne, weiß ich, was hier abgeht. Die Autorin Melanie Raabe schließt sich ihren Vorgängern ...

Von Lady Gaga kenne ich als Oldtimer eigentlich wenig.
Aber da ich die KiWi-Musikbibliothek inzwischen schon ein wenig kenne, weiß ich, was hier abgeht. Die Autorin Melanie Raabe schließt sich ihren Vorgängern der Reihe an und schreibt eigentlich in erster Linie über sich selbst.
Eine glückliche Kindheit als einzige Schwarze im Osten Deutschlands und nach der Wende ein schüchterner Teenager, schließlich Beginn als Journalistin und der Traum von Veröffentlichungen als Prosaautorin.

Ihr Traum ist vergleichbar mit den Botschaften der Songs von Lady Gaga. Es ist nicht unbedingt wegen dem Sound, sondern für das Gefühl.

Zu meiner eigenen Überraschung merke ich bei der Lektüre, dass ich einige Gaga-Songs doch kenne. Neben Pokerface zum Beispiel auch das grenzwertige Telephone und das abartige Born this Way. Schwere Beats im Dicso-Style!

Gaga, ooh-la-la
Want your bad romance

Veröffentlicht am 03.03.2021

Was es heißt, Fan zu sein

Schlachthofromanze. Verliebt in Fury in the Slaughterhouse
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Das Buch hat einen Stil und Ton eines Blogs, und die Autrin ist ja auch Bloggerin. Es wird also nicht gerade literarisch ausgefeilt geschrieben sondérn locker-flockig geht es darum, die Gefühlslage über ...

Das Buch hat einen Stil und Ton eines Blogs, und die Autrin ist ja auch Bloggerin. Es wird also nicht gerade literarisch ausgefeilt geschrieben sondérn locker-flockig geht es darum, die Gefühlslage über das hier gewählte Thema auszudrücken. Es ist auch weniger direkt ein Buch über Fury in the Slaughterhouse, die erfolgreiche Rockband aus Hannover. Vielmehr ist es eine treffende Beschreibung des Fan-seins, im positiven Sinne. Als das funktioniert es und ist unterhaltsam, oft auch albern bis witzig. Aber sie stellt die Band nicht direkt vor und analysiert nicht die Songs. Man sollte halt keine falscher Erwartungshaltung haben.
Fury in the Slaughterhouse sind glaube ich eine gute Wahl für dieses Buch, denn die Band hat viele zugängliche Songs ohne dass sie flach oder anspruchslos sind. Zudem kennt sie wohl fast jeder. Es macht auch Spaß, während des Lesens ihrer Musik zu lauschen.

Illi Hinzberg ist authentisch, das zeichnet das Buch aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.03.2021

Die blutigen Hände des Schlächters

Magie der Nacht
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Magie der Nacht ist eine feine Novelle mit einem emotional verletzten Protagonisten.
Bredanekh zog in den Krieg, bei der Heimkehr fand er seine Familie ermordet vor. Seitdem treibt den Magier die Rache ...


Magie der Nacht ist eine feine Novelle mit einem emotional verletzten Protagonisten.
Bredanekh zog in den Krieg, bei der Heimkehr fand er seine Familie ermordet vor. Seitdem treibt den Magier die Rache umher.
Ich mag solch ambivalente Charaktere, die mit ihrem inneren Zustand kämpfen müssen und irgendwo zwischen verzweifelt und böse stehen.
Die Novelle hat ei iges zu bieten, wirkt aber auch leicht überfrachtet.

Es ist eine mittelalterlich angehauchte Fantasywelt, die die Autorin Madeleine Puljic aufbaut. Es ist außerdem die Vorgeschichte zu einem größeren Werk.