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Veröffentlicht am 23.02.2021

Aura of housing

Pascale Weber
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For Cats only / Nur für Katzen. Ein ganzes Buch mit Fotos von Katzenbäumen. Das ist schon ausgefallen und wer hätte gedacht, das sie ein so großartiges Motiv abgeben. Man staunt auch, wo die Fotografin ...

For Cats only / Nur für Katzen. Ein ganzes Buch mit Fotos von Katzenbäumen. Das ist schon ausgefallen und wer hätte gedacht, das sie ein so großartiges Motiv abgeben. Man staunt auch, wo die Fotografin Pascale Weber die vielen Katzen hergenommen hat. Aber es geht nicht um die Stubentiger sondern um die Bäume. Dennoch finde ich, dass es die Katzen sind, die den Fotos das besondere geben, auch die Lebendigkeit, aus der sich der Humor speist. Das gilt gerade wenn die Cats in Motion sind.

Das Buch zeigt, dass Standfotografie viele Möglichkeiten hat.
Großartig finde ich das dritte Foto, dass drei Einkuschelmöglichkeiten für die Katze hat, sie aber steht triumphierend auf einer Plattform.
Viel Coolness strahlt die schwarze Katze auf dem 5.Foto aus.
Schon etwas komplexer ist der Kratzbaum auf dem sechsten Foto. Die Größen der Bäume sind sehr unterschiedlich.
Das letzte Foto sieht aus wie eine Kakteene und bietet Platz für gleich drei Katzen.

Die Hintergrundfarben bestimmen die Wirkung der Kompositionen stark mit.
Ich denke, Katzenliebhaber werden dieses Buch sehr mögen.

Veröffentlicht am 21.02.2021

Soko St. Peter-Ording

Nordwesttod
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Nordwesttod ist ein ansprechend geschriebener Kriminalroman, der mich deswegen überzeugt, weil die Hauptfiguren vor großen Veränderungen im Leben stehen.
Hendrik Norberg übernimmt nach dem Tod seiner Frau ...

Nordwesttod ist ein ansprechend geschriebener Kriminalroman, der mich deswegen überzeugt, weil die Hauptfiguren vor großen Veränderungen im Leben stehen.
Hendrik Norberg übernimmt nach dem Tod seiner Frau die Dienststellenleitung in St.Peter-Ording. Das ist für seine Karriere ein Abstieg, aber so können seine Kinder im gewohnten Ort bleiben.
Die aus München stammende Kommissarin Anna Wagner wechselt auch nach Schleswig-Holstein und muss sich erst eingewöhnen und ihr gewohnten Grüß Gott durch ein Moin ersetzen.
Ich mag es, wie die norddeutsche Umgebung und Mentalität eingesetzt werden, ohne dass der Roman dadurch zu einem typischen Regionalkrimi wird.
Die Hamburger Autorin Svea Jensen kennt sich aus, da sie inzwischen auch in Schleswig Holstein lebt.
Während Norberg noch sehr mit seiner privaten Situation, der Trauer und das Verhältnis zu seinen Söhnen, beschäftigt ist, ermittel Anna Wagner bereits fleißig.
Es dauert ein wenig, bis sie eine Draht zueinander finden. Doch schließlich arbeiten sie gut zusammen. Die Autorin lässt sich mit dieser Beziehung Zeit, das ist gut so und es wird auch noch eine Fortsetzung mit der Soko St. Peter-Ording geben.

Veröffentlicht am 20.02.2021

Eine Familiengeschichte

Nächstes Jahr in Berlin
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Es gibt in der Literatur eine Reihe heraustragender Mutter-Bücher und jetzt gehört Astrid Seebergers auf schwedisch verfasster Roman „Nächstes Jahr in Berlin“ mit dazu.
Nachdem die Mutter stirbt zeigt ...

Es gibt in der Literatur eine Reihe heraustragender Mutter-Bücher und jetzt gehört Astrid Seebergers auf schwedisch verfasster Roman „Nächstes Jahr in Berlin“ mit dazu.
Nachdem die Mutter stirbt zeigt die Erzählerin in diesem vermutlich autofiktionalem Buch ihren Zustand. Dazu nutzt sie bemerkenswerte Bilder, z.B. die klirrende Kälte in der Natur. Das ist sprachlich sehr ansprechend. Hinzu kommen Geschichten ihrer Mutter. Ihre Jugend wurde vom Krieg und der Flucht aus Ostpreußen bestimmt. Eine erste Liebe endete mit dem frühen Tod des Geliebten. Dann kommen die Nachkriegsjahre, aber es wechselt dann wieder zurück in die Ereignisse der Kriegsjahre.

Die Erzählerin lebt mit ihrem Gefährten Lech zusammen. Ihn kennt man schon aus dem Roman Goodbye, Bukarest. Auch Bruno, der Bruder der Mutter, der dort eine große Rolle spielte, wird erwähnt. Hier wird ein wichtiger Teil seiner Geschichte verraten. Solche Zusammenhänge geben dem Erzählten eine umfassende Geschlossenheit.
Ich mag auch die literarischen Verweise, die die Autorin nutzt W.G.Sebald, Lars Gustafsson, Czelaw Milosz.

Astrid Seebergers Art zu schreiben finde ich sehr überzeugend.

Veröffentlicht am 20.02.2021

Wasser, Eis und Feuer

Trauma – Kein Entkommen
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Trauma – Kein Entkommen wird schon auf dem Cover als Thriller angekündigt, aber nach meiner Leseauffassung handelt es sich mehr um einen Kriminalroman mit psychologischen Momenten.

Der Roman ist gut strukturiert ...

Trauma – Kein Entkommen wird schon auf dem Cover als Thriller angekündigt, aber nach meiner Leseauffassung handelt es sich mehr um einen Kriminalroman mit psychologischen Momenten.

Der Roman ist gut strukturiert und hat 3 Teile, die mit Wasser, Eins, Feuer überschrieben sind.

Die Ermittlerin Katja Sand ist alleinerziehende Mutter und ihr Privatleben nimmt viel Raum ein, was ich prinzipiell nicht schlecht finde. Dennoch fehlt hier etwas, die Figur bleibt mir als Leser schließlich doch auf Distanz.
Dennoch, die Passagen, die die schwierige Beziehung von Katja zu ihrer 15jährigen Tochter Jenny zeigt, sind nicht schlecht gemacht. Jenny haut dann ab, um ihren Vater kennen zu lernen. So trifft auch Katja schließlich wieder auf ihren Ex.
Einen guten Kollegen hat Katja in Rudi Dorfmüller.

Die Szenen mit dem vom Vater gequälten kleinen Kind sind schmerzhaft zu lesen.
Daraus ergeben sich psychologische Folgen, die mir hier zu schematisch dargestellt werden.
Auflösung und Ende des Falls sind dann zu abrupt, aber okay.

Am Ende bleibe ich zwiespältig mit dem Roman zurück. Er ist solide und flüssig geschrieben, hat gute und weniger gelungene Passagen. Aber ein rausragen aus der Masse an Krimis kann ich auch nicht sehen.

Veröffentlicht am 20.02.2021

Ein Fall für ihre Majestät

Das Windsor-Komplott
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S.J.Bennett hat hier Band 1 der Reihe Die Fälle ihrer Majestät vorgelegt.

Die fast neunzigjährige Queen als heimliche Detektivin. Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen. Ernst nehmen sollte man ...

S.J.Bennett hat hier Band 1 der Reihe Die Fälle ihrer Majestät vorgelegt.

Die fast neunzigjährige Queen als heimliche Detektivin. Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen. Ernst nehmen sollte man das nicht, sonst ist der Spaß schnell weg.
Unterstützung hat die Queen von der nigerianischen Privatsekretärin Rozie. Ein weitere origineller Einfall. Rozie ist meine favorisierte Figur im Buch, da sie als noch neue im Haus Windsor noch einen Blick von Außen mitbringt und das ist interessant.
Die Gedanken der Queen bestimmen aber den Hauptteil des Romans. Hinzu kommen diverse Details über das im königlichen Haushaltes, des man so vielleicht nicht kennt.

Das cozy-typische reizte mich sehr an dem Buch und der Roman ist very british gestaltet, gerade bei den Dialogen. Gleichzeitig ist der Roman ziemlich zeitgemäß.
Das gefällt mir besser als wenn die Handlung in die Vergangenheit gelegt worden wäre. Obwohl, vielleicht hat sich für die Queen auch nicht so viel geändert.
Irgendwann war für mich der Reiz an dem ganzen dann doch nicht mehr so da, weil mich der maue Kriminalfall nicht so besonders überzeugte. Es bleibt aber ein solides Buch, obwohl ziemlich durchkalkuliert und auf Nummer sicher.

Ich denke, dass S.J.Bennett durch diese Reihe ausgesorgt hat. Viele werden sie um ihre Idee beneiden.

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