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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2021

Ein Kleinod

Der Klang der Wälder
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Die Begegnung mit einem Klavierstimmer in der Schule prägt den Icherzähler Tomura. Der Klang der Klaviersaiten berührt ihn und er hat den Wunsch ebenfalls Klavierstimmer zu werden. Er macht eine entsprechende ...

Die Begegnung mit einem Klavierstimmer in der Schule prägt den Icherzähler Tomura. Der Klang der Klaviersaiten berührt ihn und er hat den Wunsch ebenfalls Klavierstimmer zu werden. Er macht eine entsprechende Ausbildung, zweifelt aber noch sehr an seinen Fähigkeiten. Dieser Weg zu einer Weiterentwicklung und mehr Selbstbewusstsein wird ein wichtiges Thema des Buches. Es ist auch eine Frage, ob man bereit ist, sich ganz auf etwas einzulassen und dafür zu leben.

Dabei hilft ihn die Begegnung mit den Zwillingen Kazune und Yuni, die beide begabte Klavierspielerinnen sind. Tomura verbindet schon bald etwas mit ihnen.

Natsu Miyashita Roman ist in Japan preisgekrönt und auch verfilmt.
Es ist ein sensibles, ruhig geschriebenes Buch.Wer viel Spannung und Dramatik sucht, ist hier vielleicht falsch. Es geht mehr um Entwicklung und Emotionen.

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Veröffentlicht am 03.02.2021

Erzählungen

Fragen Sie nach Fritz
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Der Erzählungsband „ Fragen Sie nach Fritz“ von 2013 ist jetzt als Taschenbuch erschienen und es ist empfehlenswert.

Es sind 10 kurze Erzählungen, mit fein gezeichneten Figuren, unaufdringlich. Es werden ...

Der Erzählungsband „ Fragen Sie nach Fritz“ von 2013 ist jetzt als Taschenbuch erschienen und es ist empfehlenswert.

Es sind 10 kurze Erzählungen, mit fein gezeichneten Figuren, unaufdringlich. Es werden besondere Momente und Begegnungen geschildert und die Emotionen der Figuren gezeigt, jedoch nicht so offensichtlich. Man muss es schon auf sich wirken lassen, erst dann entfalten sich die Geschichten.

Die erste Geschichte ist die Titelgeschichte und schon ein erstes Highlight.Die Wiederbegegnung einer jungen Frau mit Fritz, der Vater ihrer Freundin, der in ihrer Jugend verschwunden war. Fritz ist eine übergroße Figur und gezeigt wird hier die Wirkung und Faszination, die er ausstrahlt. Dadurch das er ihr seine Geschichte erzählt, wird der Eindruck noch einmal verwischt. Spannend ist die Geschichte einer Frau in einem einsam gelegenen Haus, die auf einen Einbrecher stößt. Ein kurzes psychologisches Duell beginnt. Melancholisch gestimmt ist die Geschichte einer Frau, die mit ihrem Auto einem Kind ausweicht und in den Fluß fährt. Doch auch diese Begebenheit hat nicht so offensichtliche Seiten. Originell die Geschichte eines Mannes in einem Antiquariat, der mit Waffengewalt von dem Buchhändler ein bestimmtes Buch verlangt, doch dieses gibt es nicht.

Natürlich gibt es auch ein paar Geschichten, die mich nicht sofort erreichen. Da ist ein zweiter Lesegang sinnvoll.

Ich mag es, wenn Geschichten ihre Geheimnisse und Wendungen haben.
Es ist ein ruhiges, aber wirkungsvolles Buch.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

ich mag die ecken und macken

Glutnester
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Zu Helmut Kraussers Prosa hatte ich bisher nicht viel Bezug, aber seine Gedichte sprechen mich sofort an. Da ist eine Art Humor, den ich teile.
Der Titel des Buches gefällt mir sehr gut, er ist passend ...

Zu Helmut Kraussers Prosa hatte ich bisher nicht viel Bezug, aber seine Gedichte sprechen mich sofort an. Da ist eine Art Humor, den ich teile.
Der Titel des Buches gefällt mir sehr gut, er ist passend und steht dafür wieder für etwas zu brennen, aus dem lethargischen Zustand in dem der Leidenschaft zu geraten.

Viele Gedichte erzeugen stark wirkende Bilder im Kopf, zum Beispiel der tote Elefant, um den sich friedfertig wie nie Löwen, Hyänen und Geier scharen.
Tiermethaphern sind bei Krausser überhaupt stark: der Zufriedenhai, das Leidenschaf, die dreiste Taube etc.
Auch Kunst und Musik fließen thematisch in die Gedichte,
Dann hat Krausser eine Leidenschaft für Wörter, z.B. Scharmützel

Einige Gedichte haben das Zeug zu Lieblingsgedichten auch über dieses Band hinaus. Zu nennen sind da Glutnester suchen, Anfanghund

Vielleicht werde ich mich jetzt auch bald mal mit Helmut Kraussers Romanen beschäftigen.

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Psychologisches Duell zwischen Mutter und Tochter

Darling Rose Gold
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Endlich mal wieder ein spannender Psychothriller, der diese Bezeichnung auch wirklich verdient. Gestaltet nach der fast klassischen Art, wie ich es schätze und gegenüber anderen Thrillerarten bevorzuge.
Der ...

Endlich mal wieder ein spannender Psychothriller, der diese Bezeichnung auch wirklich verdient. Gestaltet nach der fast klassischen Art, wie ich es schätze und gegenüber anderen Thrillerarten bevorzuge.
Der Aufbau ist geschickt gemacht, mit wechselnden Perspektiven und verschobenen Zeiten.
Die junge Rose Gold holt ihre Mutter aus dem Gefängnis ab. Patty saß dort, weil sie ihre Tochter schon seit frühen Jahren krank gemacht haben soll.
Doch nach 5 Jahren Trennung könnte es jetzt zwischen den beiden zu einer Wiederannäherung kommen. Rose Gold ist inzwischen selbst junge Mutter und hat das Elternhaus ihrer Mutter gekauft.

Die in London lebenden amerikanische Autorin Stephanie Wrobel lässt den Plot zu einem Duell zwischen Mutter und Tochter werden. Als Leser war ich oft am Schwanken, zu welcher Seite ich halten soll.

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Der Autor hat mehr gelacht als der Leser

Die Erfindung des Dosenöffners
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Der Romantitel deutet auf eine originelle Geschichte hin, aber bis dahin ist es ein langer Weg.
Der Möchtegernjournalist Timur Aslan ist unzufrieden mit seinem Job bei einer Provinzzeitung. Er glaubt ...



Der Romantitel deutet auf eine originelle Geschichte hin, aber bis dahin ist es ein langer Weg.
Der Möchtegernjournalist Timur Aslan ist unzufrieden mit seinem Job bei einer Provinzzeitung. Er glaubt an eine bedeutendere Karriere. Als Leser fragt man sich aber wie er darauf kommt, denn allzu scharfsinnig ist er wirklich nicht. Manchmal benimmt er sich naiv oder wie ein Jugendlicher, erlebt auch noch zu Hause und oft im Streit mit seinem Vater. Es fällt mir immer schwer, mich mit dämlichen Protagonisten in einem Roman abzufinden, doch immerhin ist Timur doch einigermaßen sympathisch.
Seine Gedankenwelt bestimmt die Erzählperspektive ganz. Dabei ist eine Spur von Ironie dabei und jeden Menge flacher Sprüche. Das soll witzig sein, ist aber zu abgegriffen. Ein Schreibstil, wie aus einem Chicklit-Roman, jedoch ohne Romanzeanteil.
Die exzentrische Annette Wagner ist die zweite wichtige Figur und angebliche Erfinderin des Dosenöffners. Für meine Leseauffassung ist diese Figur sehr überzogen. Aber als Leser kann man sich die Figuren nun mal nicht aussuchen und es wird langsam interessanter als Timur und Annette gemeinsam in die Schweiz reisen und Annette von ihrer bewegten Vergangenheit erzählt. Dann kommt aber noch einmal eine unerwartete Wendung.

Fazit: Aus der Idee hätte man mehr machen und die Jokes sich durchgängig misslungen, aber der Handlungsverlauf war nicht schlecht gemacht.

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