Der kroatisch-bosnische Dichter Sead Mahmutefendić verfügt über sprachliche Kraft. Seine Sätze haben aber auch Eleganz und erzeugen starke Bilder.
Düstere Stimmungen und Selbstbefragung kennzeichnen die ...
Der kroatisch-bosnische Dichter Sead Mahmutefendić verfügt über sprachliche Kraft. Seine Sätze haben aber auch Eleganz und erzeugen starke Bilder.
Düstere Stimmungen und Selbstbefragung kennzeichnen die Gedichte dieses Bandes, das mit Requiem ein Langgedicht mit 16 Kapiteln hat sowie weitere für sich stehende Texte.
Die Gedichte verbindet die Atmosphäre und Schwermut.
Vieles ist nicht so einfach verstehen. Leider bietet das durchaus auch komplexe Vorwort wenig Hilfestellung. Als Leser muss man versuchen, sich einzufühlen.
Monika Helfers letztes Buch Die Bagage war sehr stark und hatte mir unheimlich gut gefallen. Vati geht in die gleiche Richtung. Es sind autobiografische Erinnerungen der Autorin an den Vater, literarisch ...
Monika Helfers letztes Buch Die Bagage war sehr stark und hatte mir unheimlich gut gefallen. Vati geht in die gleiche Richtung. Es sind autobiografische Erinnerungen der Autorin an den Vater, literarisch aufbereitet.
Das ist ein eigenes Genre und Monika Helfer ist eine meisterhafte Vertreterin davon.
Die Handlung von Bagage wird sogar einmal kurz zusammengefasst, daher sehe ich die Bücher für mich als eine Einheit.
Vati ist eine Würdigung und von Porträt des Vaters Josef, ein intelligenter, belesener Mann, zurückhaltend und überlegt ist sein handeln. Und er gibt nicht so schnell etwas von sich preis. Das ist vielleicht die größte Herausforderung für die Autorin. Es bleiben auch blinde Flecken im Leben des Vaters.
Monika Helfer nähert sich der Figur auf sensible Art an. Sie zeigt die Kindheit, die versehrte Rückkehr aus dem Krieg und sein späteres Leben.
Es wird ein sehr persönliches Buch, denn Monika Helfer erzählt im Zusammenhang mit ihrem Vater natürlich auch von sich selbst.
Das Buch ist relativ kurz, daher wirkt es manchmal verknappt, aber das ist mir lieber als Geschwätzigkeit. Die Autorin bleibt präzise und verzichtet auf Ausschmückungen. Jeder Satz zählt. Mich überzeugt Monika Helfers Stil und den Ton, den sie erzeugt sehr und gerne werde ich weitere Bücher von ihr lesen.
Das Buch In allen Tonarten enthält einige amüsante Erinnerungen und Anekdoten des Verfasser Siegfried Franzen, ein Pfarrer im Ruhestand.
Viele der Geschichten haben sich in den siebziger Jahren ereignet. ...
Das Buch In allen Tonarten enthält einige amüsante Erinnerungen und Anekdoten des Verfasser Siegfried Franzen, ein Pfarrer im Ruhestand.
Viele der Geschichten haben sich in den siebziger Jahren ereignet. Das prägt das Buch mit. Für heutige Verhältnis wirkt es altmodisch. Mich erinnert es an die Geschichten von Jo Hand Rösler.
Hinzu kommt die Lebenseinstellung der Menschen in Schleswig-Holstein, mit ihrer erfrischenden Herzlichkeit und manchmal ihrem Dialekt. Gerade auch Kinder sind häufig Hauptfiguren der Geschichten.
Viele der kurzen Ereignisse speisen ihren Humor aus Verwechslungen oder falsch verstandenes.
Manchmal ist man auch erstaunt, wie schnell jemand belustigt sein kann. Es ist jedoch klar ein Plädoyer für Humor und Lebensfreude.
Johann Scheerer schafft in diesem autobiografischen Buch eine Zustandsbeschreibung über die Zeit nach der Entführung seines Vaters Jan Philipp Reemtsma . Er hatte schon einmal ein Buch über Zeit direkt ...
Johann Scheerer schafft in diesem autobiografischen Buch eine Zustandsbeschreibung über die Zeit nach der Entführung seines Vaters Jan Philipp Reemtsma . Er hatte schon einmal ein Buch über Zeit direkt währen der Entführung geschrieben.
Nach der Freilassung entzieht sich die Familie zunächst der Öffentlichkeit, indem sie in die USA reisen. Johann ist 14 Jahre alt, es sind die späten neunziger Jahre. Diese Zeit wird spürbar beschrieben.Das Ereignis der Entführung bleibt präsent.
Nach der Rückkehr erzählt Scheerer vom einer Bandgründung, der wohl der Beginn seiner späteren Karriere als Musikproduzent bedeutet, was ich persönlich jetzt nicht so interessant fand.
Ein wesentlicher Aspekt war, das er aber lange unter Personenschutz stand, was das Leben eines Jugendlichen natürlich beeinflusst.
So ganz erreicht mich das Buch nicht vollständig, insbesondere fehl mir die Dringlichkeit des Textes.
Von diesem Buch hatte ich erwartet, dass es politischer wäre. Aber es werden wahllos diverse österreichische Merkmale und Details beschrieben. Allerdings nicht besonders tiefsinnig. Alles bleibt auf der ...
Von diesem Buch hatte ich erwartet, dass es politischer wäre. Aber es werden wahllos diverse österreichische Merkmale und Details beschrieben. Allerdings nicht besonders tiefsinnig. Alles bleibt auf der Oberfläche und begnügt sich damit gängige Klischees zu bestätigen. Das finde ich schon arg!
Politische Probleme werden nicht analysiert und Lösungsmöglichkeiten werden nicht angestrebt.
Was soll das Buch dann?
Die Sprache ist wie die von einer Jugendlichen. Direkt witzig ist es auch nicht. Da ich schon öfter Bücher von österreichischen Schriftstellern gelesen habe, hatte ich das so nicht erwartet und das mir eine wie jugendlich wirkende Autorin die Welt erklärt, passt mir eigentlich nicht. Und vieles will man auch nicht unbedingt wissen.
Mein Erwartungshaltung war eine andere, dafür kann das Buch eigentlich nichts. Gefallen hat es mir aber nicht.