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Veröffentlicht am 28.09.2020

Ein starker Triest-Roman

Die Liebenden von der Piazza Oberdan
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Ein großartiger Triest-Roman von Christian Klinger für den Picus-Verlag.
Zu Beginn haben es die Hauptfiguren schwer.
Es gibt 2 zeitlich versetzte Handlungsstränge.
1945 ist Pino in Gefangenschaft. Pino ...



Ein großartiger Triest-Roman von Christian Klinger für den Picus-Verlag.
Zu Beginn haben es die Hauptfiguren schwer.
Es gibt 2 zeitlich versetzte Handlungsstränge.
1945 ist Pino in Gefangenschaft. Pino und seine Verlobte Laura sind die titelgebenden Liebenden.

Vittorio Robusti ist 1916 an der Front und wird verletzt. Doch er überlebt und an seiner Seite begleitet der Leser das Schicksal Italiens und insbesondere Triest.
Es gibt einige gute Beschreibungen der Umgebung. Triest ist eine Stadt, die bis 1918 Teil der Habsburger Monarchie war, dann zu Italien fiel und deren Bewohner oft zwiegespalten waren, wo sie dazugehören. Das spaltete sogar Familien.
Betrachtet wird auch der Aufstieg Mussolinis.

Die Handlung bleibt nahe bei der Familie Robusti, wobei erzählerisch zeitlich hin- und her gesprungen wird. Es sind gute Hauptfiguren, die dem Leser schnell ans Herz wachsen. Auch an ihrem Schicksal werden die geschichtlichen Vorgänge abgebildet.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Die Kapitel, in denen der Sebi erzählt

Der Halbbart
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Die Handlung von Der Halbbart ist im frühen 14.Jahrhundert angelegt und der Schweizer Schriftsteller Charles Lewinsky erzeugt auch sprachlich ein Gefühl für die Zeit.

Der Roman wird durch die Erzählperspektive ...

Die Handlung von Der Halbbart ist im frühen 14.Jahrhundert angelegt und der Schweizer Schriftsteller Charles Lewinsky erzeugt auch sprachlich ein Gefühl für die Zeit.

Der Roman wird durch die Erzählperspektive geprägt.
Der Erzähler Sebi ist ein naiver Junge, der aber auch manchmal ganz klug und vernünftig sein kann.
Er ist fasziniert vom neuen Einwohner der Gegend, dem Halbbart. So wird ein kluger, welterfahrener Mann genannt, dem aufgrund von Brandwunden im Gesicht nur auf einer Gesichtshälfte ein Bart sprießt.
Für Sebi ist er ein Quell des Wissens. Erst nach einer Weile erfährt der Leser auch mehr vom Schicksal des Halbbarts.

Es ist ein umfangreicher Roman und die Ironie erinnert mich ganz leicht an Thomas Manns Joseph und seine Brüder. Auch Charles Lewinsky nutzt einen charismatischen Plauderton, allerdings sehr genau ausgeführt, um die Geschichte des Dorfes und seiner Einwohner, des Halbbarts und Sebis und seinen Brüdern zu erzählen.
Es ist amüsant, aber es gibt auch ernste Themen.
Und am Ende ist es auch eine Coming-of-Age-Geschichte, die Sebis Weg zeigt. Er taugt weder zum Soldat noch zum Mönch. Er ist kein mutiger Junge, aber wenn es darauf ankommt, ist er da und schließlich weiß er, was er will. Es ist eigentlich unmöglich diesen Protagonisten nicht zu mögen.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

stimmungsvoll und überzeugend

Unter uns das Meer
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Eine Familie, die für ein Jahr aus dem Alltag aussteigt und mit einem Segelboot durch die Karibik segelt.
Treibende Kraft ist Michael. für ihn ist es ein großer Traum, schon mit seinem früh verstorbenen ...



Eine Familie, die für ein Jahr aus dem Alltag aussteigt und mit einem Segelboot durch die Karibik segelt.
Treibende Kraft ist Michael. für ihn ist es ein großer Traum, schon mit seinem früh verstorbenen Vater war er oft segeln. Seine Frau Juliet hatte Zweifel an diesem Abenteuer. Dennoch, sie nehmen ihre 2 Kinder mit und los gehts.

Die Erählweise ist geschickt gemacht. Erzählt wird einerseits von Juliet, dazwischen sind immer wieder Ausschnitte aus dem Logbuch, das Michael führt und in dem in erster Linie private Gefühle stehen.Es ist also eigentlich mehr ein Tagebuch.

Die Reise ist tatsächlich paradiesisch, besonders die Tochter Sybil genießt das Leben auf der Yacht, das Meer und die Freiheit. Das naseweise Mädchen wird schnell meine Lieblingsfigur, aber natürlich mag ich alle Figuren! Das heißt aber nicht, dass sie einfache Typen sind.
Zwischen Juliet und Michel gibt es immer wieder Konflikte. Sie schleppen einiges an emotionalen Ballast mit sich. Im Verlaufe des Buches erfährt der Leser mehr.

Für mich ist es ein sehr gutes Buch, weil man sowohl Juliets als auch Michaels Gedanken und Emotionen kennenlernt und verstehen kann. Interessant wird es auch, als Juliet später das Logbuch von Michael liest und im Rückblick Ereignisse wertet.

Die amerikanische Autorin Amity Gaige hatte ich vorher noch nie gelesen. Sie ist eine gute Entdeckung für mich.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Zukunft und Vergangenheit

Fremdes Licht
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Fremdes Licht ist ein ungewöhnliches Buch in zwei Teilen:

1. Winterthur und das Ende der Welt
2. Grönland und die Weiße Stadt

Es teilt sich auf in Zukunft und Vergangenheit, und doch sind die Teile ...


Fremdes Licht ist ein ungewöhnliches Buch in zwei Teilen:

1. Winterthur und das Ende der Welt
2. Grönland und die Weiße Stadt

Es teilt sich auf in Zukunft und Vergangenheit, und doch sind die Teile miteinander verbunden.

Sowohl die Dystopie um Eliane Duvel als auch der historische Anteil um die Inuk Uni haben Qualitäten. Es beinhaltet die Besinnung auf die Kultur der Inuit.

Auffällig am Buch ist das phantastische Cover, das viel verspricht und tatsächlich kreiert der Autor Michael Stavaric Sprachbilder von Eis, bittere Kälte und tiefem Schnee.

Vielleicht sind manche Formulierungen etwas überzogen, doch der Stil dürfte mit der Grund dafür sein, dass das Buch auf die Longlist zum Österreichischen Buchpreis gelandet ist.

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Nachhaltigkeit auf allen Ebenen

Heimat muss man selber machen
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Die Unternehmerin Sina Trinkwalder hat mit „Wunder muss man selber machen“ schon ein Buch über ihre Unternehmensgründung geschrieben. Wer das nicht gelesen hat, dem fehlt ein wenig war. Das neue Buch ...

Die Unternehmerin Sina Trinkwalder hat mit „Wunder muss man selber machen“ schon ein Buch über ihre Unternehmensgründung geschrieben. Wer das nicht gelesen hat, dem fehlt ein wenig war. Das neue Buch beschäftigt sich viel mit dem Erfolg nach 10 Jahren ihrer Firma manoma.
Sie ist eine erfolgreiche Unternehmerin, weil sie Ideen und Mut hat und ihre Einstellung, wie sie führt, konsequent durchzuhalten.
Sina Trinkwalder sagt, Sprache ist etwas wunderbares und sie weiß, damit umzugehen und offenbar auch, mit ihren Leuten wirklich und richtig zu reden. Sie gibt auch Beispiele für z.B. rassistische Sprache.
Sie thematisiert überhaupt viele Werte in diesem Buch: Mut, Ehrlichkeit, Umgang mit Neidgefühle
Ihre Einstellung finde ich sehr gut. Natürlich ist ihr Beispiel nicht gerade flächendeckend im Mittelstand. Aber wer heute noch nur von oben herab führt, wird auf lange Dauer Probleme haben.

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