Profilbild von yellowdog

yellowdog

Lesejury Star
offline

yellowdog ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit yellowdog über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2020

Verhalten erzählt

Enteignung
0

Reinhard Kaiser-Mühlecker macht es den Leser nicht leicht mit seinem passiven, emotionslos wirkenden Protagonisten. Als Icherzähler prägt er den Roman stark. Hinzu kommt eine leichte Melancholie, welche ...

Reinhard Kaiser-Mühlecker macht es den Leser nicht leicht mit seinem passiven, emotionslos wirkenden Protagonisten. Als Icherzähler prägt er den Roman stark. Hinzu kommt eine leichte Melancholie, welche die trägemachende, alles niederdrückende Hitze beim Erzähler ausgelöst hat.

Andererseits macht diese Form den Roman auch reizvoll. Als Leser hat man auch gedanklich mitzuarbeiten.

Als Journalist einer Provinzzeitung ist unser Held nicht besonders motiviert.
Abwechslung bringt ihm die Begegnung mit einer provozierenden Frau. Sie heißt Ines und ist alleinerziehende Mutter, und sie hat ein Verhältnis zum verheirateten Landwirt Flor. Um ihr näherzukommen beginnt er sogar als Praktikant in der Landwirtschaft bei Flor. Komplizierter wird es, als er mit Flors Frau Hemma etwas anfängt.
Das dieses Beziehungsgeflecht keinen guten Ausgang nehmen wird, kann man sich denken.

Kein schlechtes Buch, aber richtig begeistert hat es mich aufgrund der verhaltenen Erzählweise auch nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.07.2020

Zeit der Entscheidung

Der Leutnant und das Mädchen
0

Die US-amerikanische Schriftstellerin Kate Breslin legt die Handlung ihrer Romane bevorzugt nach Europa. So auch hier: England, Frankreich, Spanien sind Schauplätze.

Leutnant Colin Mabry ist englischer ...

Die US-amerikanische Schriftstellerin Kate Breslin legt die Handlung ihrer Romane bevorzugt nach Europa. So auch hier: England, Frankreich, Spanien sind Schauplätze.

Leutnant Colin Mabry ist englischer Soldat im ersten Weltkrieg. Im Einsatz an der Front wurde er schwer verletzt und eine Hand verloren. Das hindert ihn nicht daran, seine Pflicht zu tun, obwohl er wegen der schlimmen Erlebnisse auch psychisch angeschlagen ist. Aber er ist ein starker Mann.
Dem Roman ist schon ein Psalm vorgestellt, und die Psalme geben Colin Kraft, z.B.
Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten
Aus dem 126 Psalm

Eine Frau namens Jewel Ryer hat Colin damals geholfen und vor Gefangennahme bewahrt. Jetzt ist Jewel verschwunden und ihre resolute Halbschwester Johanna bittet Colin um Hilfe.
Eine schwierige Sache, bei der sich die beiden näherkommen. Beides sind aufgeschlossene Charaktere, aber richtige Leidenschaft habe ich beim Lesen nicht gespürt. Für mich okay, aber etwas emotionaler wäre auch nicht schlecht.

Es gibt viele Romane über den ersten Weltkrieg und “Der Leutnant und das Mädchen” muss sich da nicht verstecken.
Aber die Geschichte ist für meinen Geschmack etwas zu kompliziert konstruiert, obwohl sie eigentlich ganz interessant ist. Der Roman ist somit kein Überflieger, aber auch kein Flop!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2020

Sammlung von Billers Familiengeschichten

Sieben Versuche zu lieben
0

Maxim Billers Auftreten als fieser Literaturkritiker im Fernsehen, lässt ihn wenig sympathisch erscheinen, doch seine Kurzprosa hat Qualitäten.
Person und Werk zu trennen ist in seinem Fall auch nicht ...

Maxim Billers Auftreten als fieser Literaturkritiker im Fernsehen, lässt ihn wenig sympathisch erscheinen, doch seine Kurzprosa hat Qualitäten.
Person und Werk zu trennen ist in seinem Fall auch nicht so einfach. Manche Wurzeln seiner Geschichte sind persönlich.
Es sind Geschichten, die schon erschienen waren und in diesem Band gesammelt wurden. Gemeinsam ist ihnen das Thema Familie und Beziehungen.
Obwohl die Figuren in den Geschichten immer andere sind, haben sie Gemeinsamkeiten in Konstellation und Background, den sie manchmal mit Maxim Biller selbst teilen. Dadurch wirken die Geschichten in der Summe komplex zusammenhängend, obwohl sie zu den verschiedensten Zeitpunkten entstanden sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2020

Riley und Tristan und die Gang

Lips Don't Lie
0

In diesem Jugendroman wechseln die Erzählperspektiven kapitelweise zwischen den beiden 17jährigen Protagonisten Tristan und Riley. Diese Erzählmethode, de viel in Young Adult-Romanen verwendet wird, mag ...

In diesem Jugendroman wechseln die Erzählperspektiven kapitelweise zwischen den beiden 17jährigen Protagonisten Tristan und Riley. Diese Erzählmethode, de viel in Young Adult-Romanen verwendet wird, mag ich im Prinzip. Aber man muss auch immer ein wenig aufpassen, wessen Gedanken gerade im Vordergrund stehen. Tristans Gedanken sind düsterer. Er stammt aus einem kriminellen Elternhaus und ist in einer Gang. Er möchte gerne sein Leben ändern, aber das ist nicht leicht.
Riley ist selbstbewusst und doch immer bestrebt sich zu beweisen, zum Beispiel durch Basketballspiel, dass ihr den Weg zum College öffnen könnte. Und dann wird Tristan ihr neuer Basketballtrainer.
Doch die Gang lässt ihn nicht aus den Fängen und gegen Ende hin wird es dramatisch.

Ginger Scott hat einen lebendigen Schreibstil und erschafft Figuren, die unangepasst sind. Genreübliche Klischees werden aber auch nicht immer vermieden. Dennoch hat die Geschichte Glaubwürdigkeit. Ich mag die Figuren und den Roman!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2020

Unbeschwerte Kindheit

Jovler Kotten Kotenbeis
0

Jovler Kotten Kotenbeis. Mit diesem Buch reist man in die Vergangenheit, den fünfziger/sechziger Jahren in ein Nachkriegsdeutschland und den Erinnerungen des Autors an seine sorgenfreie Kindheit.
Die Erinnerungen ...

Jovler Kotten Kotenbeis. Mit diesem Buch reist man in die Vergangenheit, den fünfziger/sechziger Jahren in ein Nachkriegsdeutschland und den Erinnerungen des Autors an seine sorgenfreie Kindheit.
Die Erinnerungen sind sehr verklärt, oder die Kindheit war für den Jungen und den vielen anderen Kinder, mit denen er im Haus seines Großvaters aufwuchs, wirklich so ohne größere Probleme.
Dass die Erinnerungen an den Großvater, ein Original, und seinen Vater, der auch die Fotos zu diesem Buch lieferte, so hochachtungsvoll sind, ist verständlich. Beide starben, als Elmar noch jung war.

Das Buch hält, was Cover und Untertitel versprechen. Es sind Erinnerungen, Geschichten und Anekdoten. Viele dieser Anekdoten hat der Autor nicht selbst miterlebt sondern von seiner Familie erzählt bekommen und trägt sie so weiter.

Einige Passagen sind wirklich amüsant. Die positiv besetzte Umgebung prägte die Kinder.

Die Atmosphäre dieser Geschichten wird durch die vielen guten schwarzweiß-Fotos verstärkt. Durch diese Fotos glaube ich die glückliche Kindheit, die geschildert wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere