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Veröffentlicht am 28.06.2022

Würdiger Abschluss einer unglaublich tollen Reihe

Der Gesang des Gauklers
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Nachdem ich die ersten beiden Bände der Northumbria-Trilogie so ziemlich verschlungen habe, habe ich natürlich dem dritten Band entgegengefiebert. Auch wenn ich direkt mit einem weinenden Auge die Geschichte ...

Nachdem ich die ersten beiden Bände der Northumbria-Trilogie so ziemlich verschlungen habe, habe ich natürlich dem dritten Band entgegengefiebert. Auch wenn ich direkt mit einem weinenden Auge die Geschichte von Lucan begonnen habe, denn immerhin markiert dieses Buch das Ende einer fulminanten Reihe.

Ein Grund, warum ich die Bücher der Autorin liebe: Diese unfassbar gut herausgearbeiteten Charaktere. Zum Glück bildet dieses Buch da keine Ausnahme. Zwar haben wir erneut keinen so präsenten Gegenspieler wie in Band 1 (der Name Stígandr hat sich auf ewig in mein Gehirn gebrannt!) und dennoch ist die Spannung zu jedem Zeitpunkt da. Ich habe erneut meine Probleme gehabt, den Nebencharakteren zu vertrauen, was das Mitfiebern mit dem Hauptcharakter nur noch mehr intensiviert hat. Zumal es die Autorin wirklich versteht, die Sympathien der Leser zu lenken.

So habe ich mit Lucan und seiner kleinen Reisegruppe - die mir nicht minder ans Herz gewachsen ist als die Hauptfigur - gezittert, gefiebert und gelitten. Ich war wütend und geschockt über Wendungen und Hindernissen, die es Lucan immer wieder schwer machten, seinen Auftrag auszuführen. So konnte ich diese Reise mit einer Fülle an Emotionen durchleben, die das Buch für mich richtig lebendig hat werden lassen.

Natürlich darf auch das Wiedersehen mit alten Bekannten nicht fehlen. Darauf hatte ich sehr gehofft und wurde auch nicht enttäuscht. Sie wurden toll eingesetzt ohne Lucan das Rampenlicht zu stehlen.

Die Handlung an sich, mit ihren Wendungen, Intrigen und Überraschungen hat mir sehr gut gefallen. Hier und da hat mich die Autorin wirklich kalt erwischt und überrascht. Aber nie hatte ich das Gefühl, dass etwas an den Haaren herbeigezogen worden war oder Ähnliches. Es war generell sehr stimmig für mich.

Der Schreibstil war wieder wunderbar zu lesen. Es gibt wieder die sprachlichen Wechsel, denen ich am Anfang der Reihe so skeptisch gegenüberstand und so sehr zu lieben gelernt habe. Die Umgebung war wieder großartig beschrieben, sodass es für mich nicht schwer war, die Szenen vor Auge zu haben. Der Spannungsbogen ist absolut gelungen und so hat man wieder einen wahnsinnig gut geschriebenen Lesegenuss, den man eigentlich nicht enden lassen möchte.

Das Buch lässt sich durchaus auch unabhängig von den ersten beiden Bänden lesen. Aber ganz ehrlich: Es wäre eine Schande, die beiden Bände nicht zu lesen! Diese Autorin hat mir wirklich den Spaß an historischen Romanen zurückgebracht.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Wie leben andere Familien?

Sieben Kinder – eine Welt : Komm, ich zeige dir, wie ich lebe
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Als ich dieses Buch sah, musste ich sofort an die Doku „Babys“ von Alain Chabat und Thomas Balmès denken. Unseren Alltag nimmt man oftmals als gegeben hin. Aber wie sieht er in anderen Ländern aus?

Das ...

Als ich dieses Buch sah, musste ich sofort an die Doku „Babys“ von Alain Chabat und Thomas Balmès denken. Unseren Alltag nimmt man oftmals als gegeben hin. Aber wie sieht er in anderen Ländern aus?

Das Buch „Sieben Kinder – eine Welt“ nimmt uns mit in die Länder Indien, Iran, Italien, Japan, Peru, Russland und Uganda. Wir lernen die Kinder und ihre Familien kennen. Was gibt es zum Essen? Wie sieht die Schulkleidung aus? Was wird unterrichtet? Was machen die Kinder in ihrer Freizeit? Solche Fragen und noch viele mehr werden anschaulich bebildert und in kurzen Sätzen beantwortet. Die Bilder sind schön kontrastreich und detailverliebt gestaltet.

Ein Fehler ist leider in der Spate „meine Lehrerin“ passiert, da dort natürlich auch Lehrer abgebildet sind. Da bedarf es dann der Empathie der Eltern, um den Fehler zu erklären und ggf. zu sensibilisieren.

Gut finde ich auch das Glossar am Ende, in dem landestypische Bezeichnungen oder auch Regionen erklärt werden. Diese Worte sind im Text unterstrichen und können dann hinten nachgeschlagen werden.

Meine Tochter greift wirklich sehr gerne zu dem Buch und auch eine Freundin, die Erzieherin ist, hatte sehr viel Spaß mit dem Buch.

Doch, für mich, das beste von diesem Buch kommt zum Schluss. Nach den vielen Unterschieden, die einem aufgeführt werden, landet man auf einer Doppelseite die den Nachthimmel zeigt. Dort steht „Das ist mein Nachthimmel“. Ein wunderbarer Abschluss eines Buches, das Unterschiede aufzeigt und am Ende zu dem Schluss kommt: Wir sind trotz der Unterschiede des Einzelnen doch alle gleich.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Royale Liebesgeschichte im verschlafenen Bowhaven

Secret Royal
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Der Klappentext macht Lust auf einen Culture Clash mit Romantik, Humor und Prickeln. Garniert mit englischem Adel? Hervorragend, denn nicht viele können gegen eine gewisse Faszination der Royals wehren.

Ich ...

Der Klappentext macht Lust auf einen Culture Clash mit Romantik, Humor und Prickeln. Garniert mit englischem Adel? Hervorragend, denn nicht viele können gegen eine gewisse Faszination der Royals wehren.

Ich kam auch sehr gut rein, auch wenn die Perspektive, in der das Buch generell geschrieben ist, etwas gewöhnungsbedürftig ist. Aber dank eines sehr angenehmen und flüssigen Schreibstils hatte ich hier weniger Probleme und habe das Buch gut „verschlingen“ können. Nur der Perspektivwechsel der Charaktere war manchmal ein bisschen irritierend.

So ist der erste Abschnitt auch recht gut vorbei gegangen. Es hat zwischen den beiden Hauptfiguren geknistert, auch wenn mir Brooke etwas unnahbar vorkam und ich nicht ganz warm mit ihr wurde. Nick hingegen war für mich greifbarer. Doch die Dynamik zwischen den beiden war da, der Humor zwischen ihnen hat mir gefallen und diese knisternde Atmosphäre war schon sehr gut gemacht.

Leider ging es aber schon im ersten Drittel wieder bergab mit dem Buch. Die Handlungen der Figuren wurden noch schlechter nachvollziehbar und alles wirkte mehr und mehr konstruiert. Es tauchte ein Problem auf und gefühlt spätestens im nächsten Absatz war auch schon die Lösung da. Egal, wie sehr sie manchmal auch an den Haaren herbeigezogen wirkte. Das wurde schnell vorhersehbar und oberflächlich.

Auch die Kehrtwende, die Nicks Großvater, also der amtierende Earl of Englefield, machte, war für mich nur wenig nachvollziehbar. Als hätte ihn jemand in der Nacht ausgetauscht.

Der dramatische Höhepunkt ist dabei leider keine Ausnahme. Ich konnte hier leider nicht mitfiebern oder irgendeine andere Emotion aufbringen als Unverständnis. Es hat für mich einfach nicht so zusammengepasst.

Alles in allem ist es am Ende eine nette Liebesgeschichte für Zwischendurch geworden. Etwas beliebig und nichts, was wirklich hängen bleibt. Brooke und Nick haben durchaus ihre Momente und gerade das Kennenlernen hat mir viel Spaß gemacht.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Nicht ganz das, was ich erwartet habe

Breaking Through
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Der Klappentext hat sich interessant gelesen. Dennoch bin ich am Ende recht uneins in meiner Meinung.

Man findet in dem Buch durchaus Ansätze, die zum Nachdenken anregen. Themen wie Klassenunterschiede ...

Der Klappentext hat sich interessant gelesen. Dennoch bin ich am Ende recht uneins in meiner Meinung.

Man findet in dem Buch durchaus Ansätze, die zum Nachdenken anregen. Themen wie Klassenunterschiede und Selbstliebe werden z. B., auch manchmal zwischen den Zeilen, angesprochen.

So folgt man eine Weile der Entwicklung der drei Hauptfiguren Celeste, Jamila und Milo. Die Perspektive wechselt ebenfalls zwischen den drei Figuren. Etwas, das ich sehr gerne mag, um mich in die Figuren hineinzuversetzen.

Dennoch kam bei mir bei der Art und Weise, wie die Handlung erzählt wurde, wenig Gefühl auf. Alles wirkte sehr distanziert. In der Printausgabe sind sehr viele Tippfehler zu finden, was den Lesespaß auch noch etwas gemindert hat.

Das Ende war sehr abrupt und wirkte übereilt.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Sehr konstruiert und zu komplex für die Kürze des Buchs

Inselluft
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Der Klappentext versprach einen Wohlfühlroman und Urlaubsfeeling. Wer kann da schon wiederstehen? Ich definitiv nicht, doch war ich relativ unvorbereitet, was die Komplexität der Themen in diesem Buch ...

Der Klappentext versprach einen Wohlfühlroman und Urlaubsfeeling. Wer kann da schon wiederstehen? Ich definitiv nicht, doch war ich relativ unvorbereitet, was die Komplexität der Themen in diesem Buch angeht. Denn die Themen, die - leider auch meist nur sehr oberflächlich - behandelt werden, sind stellenweise recht heftig. In meinen Augen sind hier sogar Triggerwarnung notwendig, auch wenn das vielleicht ein bisschen den Handlungsstrang vorweg gespoilert hätte. An der ein oder anderen Stelle hat mich sogar stark irritiert, wie oberflächlich mit der jeweiligen, mitunter hochsensiblen, Thematik umgegangen wurde.

Auch mit den Charakteren bin ich größtenteils nicht warm geworden, was nicht zuletzt auch mit einigen Entscheidungen und Aussagen zusammenhing, die ich absolut nicht nachvollziehen konnte. Marten und Sven sind blass geblieben und haben wenig Raum bekommen, sodass man sie nur in Ansätzen kennenlernen konnte. Die Nebenschauplätze waren dafür stellenweise zu präsent und generell wirkten die Dialoge oftmals recht steif. Auch manche Wendungen waren für mich so an den Haaren herbeigezogen oder zwanghaft weichgespült, dass sie mich nicht überzeugt haben. Vielleicht ist das auch ein Stück weit der Kürze des Buches geschuldet, doch insgesamt war die Handlung für mich zu gestellt tragisch und konstruiert, an anderen Stellen hat sie nicht die Aufmerksam erhalten, die ich mir wünschen würde, wenn man solche Thematiken anspricht. Das Ende setzte dem Ganzen in meinen Augen noch mal die Krone auf.

Der Schreibstil hingegen hat mir recht gut gefallen. Das Buch ließ sich daher recht gut lesen. Die Beschreibungen der Landschaft waren wirklich himmlisch und man konnte sich gut wegträumen. Zudem ist das Cover wirklich wunderschön.

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