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Veröffentlicht am 11.12.2022

Kit und (nicht nur) das Cembalo

Der Klang von Feuerblau
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Der Klappentext dieses Buches hatte mich sofort. Das wunderbare und absolut unterschätzte Instrument Cembalo. Dazu noch Synästhesie und Emotionen. Das versprach sofort eine interessante Mischung, den alles ...

Der Klappentext dieses Buches hatte mich sofort. Das wunderbare und absolut unterschätzte Instrument Cembalo. Dazu noch Synästhesie und Emotionen. Das versprach sofort eine interessante Mischung, den alles hochinteressante Themen.

Auf der einen Seite konnte das Buch meine Erwartungen sogar noch übertreffen, auf der anderen Seite hatte ich meine Schwierigkeiten mit Kit. So richtig warm wurde ich mit ihr nicht. Das mag an den teils heftigen Reaktionen oder auch an ihrem unreflektierten Verhalten gelegen haben. Natürlich musste ich mir hier vor Augen halten, dass sie noch sehr jung ist. Dennoch war es mir an der ein oder anderen Stelle einfach zu viel. Die Entwicklung, die sie jedoch im Laufe der Geschichte gemacht hat, hat mir sehr gut gefallen. Es wirkte auch nicht wirklich überhastet oder so, als hätte sie zu große Entwicklungssprünge gemacht. Das war schon alles sehr „rund“.

Die Geschichte an sich bietet einen Haufen emotionale Höhen und Tiefen. Das bringt nicht nur zusätzlich Spannung und Leben rein, sondern hilft Kit bei der oben genannten Entwicklung. Aber auch die Nebencharaktere spielen zum Teil wichtige Rollen und treiben die Handlung gut voran.

Das Thema rund um Reue und Verlust ist gut eingearbeitet und wirkt recht natürlich in diesem Setting. Es kam mir zu keiner Zeit oberflächlich vor. Nur durch Kits Verhalten wirkte es hier und da etwas zu dramatisch auf mich.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig lesbar. Das Cover ist wunderschön und es finden sich viele Elemente des Inhalts wieder.

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Veröffentlicht am 11.12.2022

Düsteres Setting mit leichten Spuren von Fantasy

Neon Gods - Hades & Persephone
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Neuinterpretationen der griechischen Mythologie findet man seit spätestens diesem Jahr recht häufig in den Regalen der Buchhändler. Auch dieses Buch wirbt damit. Zusätzlich wird unter dem Klappentext mit ...

Neuinterpretationen der griechischen Mythologie findet man seit spätestens diesem Jahr recht häufig in den Regalen der Buchhändler. Auch dieses Buch wirbt damit. Zusätzlich wird unter dem Klappentext mit dem Zitat „Wunderbar originell und unfassbar heiß“ von Publishers Weekly geworben.

Kommen wir zuerst auf das Setting zu sprechen: In diesem Fall sind die Götter Menschen. Also haben sie in der Regel keine nennenswerten Fähigkeiten (wobei Hermes hier ein bisschen hervorsticht). Es gibt 3 Erbtitel, der Rest der Dreizehn, wie die Götter genannt werden, werden gewählt. Näher wird auf diese Wahlen nicht eingegangen. Auch werden daraufhin die Kinder entsprechend benannt oder hießen sogar schon vorher so. Auch das wird nicht thematisiert. Generell hätte ich mir an dieser Stelle mehr Fantasy-Elemente und einen fundierteren Hintergrund gewünscht. Vielleicht wird das nach und nach in den Folgebänden aufgelöst, wer weiß?

Beim Lesen wird schnell klar, dass Intrigen, mehr Schein als Sein und auch mal Gewalt an der Tagesordnung steht. So ist es nicht weiter überraschend, dass Persephone, nachdem sie dem widerlichen Zeus versprochen wird, Reißaus nimmt.
 
Persephone wird als selbstbewusste und clevere Frau dargestellt, die sich nicht alles gefallen lässt. Auch wenn sie oftmals gute Miene zum bösen Spiel macht. Hades hingegen wirkt am Anfang düster, mürrisch und wortkarg, taut aber im Laufe des Buches immer mehr auf. Besonders seine Entwicklung, wie er mehr und mehr Vertrauen zu Persephone fasst, fand ich schön zu lesen. Die Chemie zwischen den beiden hat mir im Allgemeinen sehr gut gefallen.

Der große Gegenspieler heißt hier natürlich Zeus. Ein alter Widerling, den man ungern mit der Kneifzange anpacken möchte, aber eine Menge Macht besitzt. Leider schreckt er auch nicht zurück, regen Gebrauch ebendieser zu machen.

Dazu gibt es noch einen Haufen Nebencharaktere, die mehr oder weniger eine untergeordnete Rolle spielen, der ganzen Geschichte aber Witz, Leben und auch mal Spannung einhauchen.

Kommen wir auf das Zitat zurück. „Originell und heiß“, hieß es dort. Originell? Eher weniger. Heiß? Ja, es kommt viel Sex vor. Nicht nur, dass die beiden ab einem gewissen Zeitpunkt ganz offensichtlich nicht mehr die Finger von einander lassen können. Auch werden weitere Fetische wie Voyeurismus, Bondage und auch, je nach Ansichtssache leichte Demütigung thematisiert. Zwischenzeitlich waren mir ihre Spielchen ein wenig zu vulgär, vor allem außerhalb von Hades‘ Schlafzimmer.

Das Buch ließ sich sehr gut lesen, auch wenn ihr und da Vergleiche für mich nicht ganz gepasst haben. Durchaus ein anregender Lesesnack für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Vhallas Welt gerät ins Wanken

Air Awoken (Die Chroniken von Solaris 1)
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Ein mittelalterlich anmutendes Setting und Magie basierend auf den Elementen? Ich bin dabei! Daher war klar, dass ich früher oder später zu diesem Buch greifen würde. Immerhin klang der Klappentext ja ...

Ein mittelalterlich anmutendes Setting und Magie basierend auf den Elementen? Ich bin dabei! Daher war klar, dass ich früher oder später zu diesem Buch greifen würde. Immerhin klang der Klappentext ja auch schon vielversprechend. Nur leider liegen oft der Eindruck vom Klappentext und die tatsächliche Geschichte dann doch ein wenig auseinander.

Das war auch bei diesem Buch der Fall. Allerdings in die positive Richtung: Ich hatte nicht erwartet, dass es mich SO fesseln würde. Der Einsteig war für mich anfangs etwas schleppend, was aber auch einfach an mir (und dem sehr guten Buch, das ich davor gelesen habe) liegen könnte. Doch sobald ich in Vhallas Welt eingetaucht war, hatte ich Probleme wieder aufzutauchen.

Ich fand die Situationen, Umgebungen und Emotionen sehr gut geschrieben. Das hat geholfen, sich auf die Figuren einzulassen. Auch wenn sich hier und da in meinen Augen Längen eingeschlichen haben, wurde es nicht wirklich langweilig. Manchmal wollte ich vor Spannung sogar vorblättern, weil ich einfach den Drang verspürte, zu lesen, wie sich das Ganze wieder auflöste.

Vhalla ist für mich eine recht angenehme Hauptfigur, auch wenn ihr Zögern und ihre Naivität manchmal für mich nicht ganz ins Bild gepasst haben. Denn an sich ist sie sehr klug und hat eine gute Auffassungsgabe. Ihr Wissensdurst hat mir gefallen.

Aldrik hingegen ist recht düster angelegt, wobei er mehr und mehr auftaute, was eine sehr schöne Entwicklung war. Im Auftakt des Finales wurde dann auch für alle klar, warum er so düster ist. Das war für mich sehr gut gelungen.

Die Nebencharaktere waren für mich auch zum großen Teil gelungen. Sie haben noch einmal zusätzlich für Leben in der Geschichte gesorgt. Dabei sind mir auch der ein oder andere Charakter zusätzlich ans Herz gewachsen.

Gut fand ich auch, dass zwar dauerhaft viele Fragen beantwortet werden, aber immer wieder welche aufgeworfen werden. So konnte ich die Welt von Vhalla sehr gut kennenlernen und es wurde nicht langweilig. Dazu kamen noch Szenen, mit denen ich so echt nicht gerechnet habe (z. B. die Art und Weise, wie Vhalla erweckt wurde!).

Ebenfalls ein Pluspunkt war, dass die Liebesgeschichte zwischen Vhalla und Aldrik nur selten im Vordergrund stand. Da war zwar immer dieses Knistern zwischen ihnen und hier und da rechnete man dan fest mit einem Durchbruch in diesem Thema, aber das war nie so ganz der Fall. Natürlich hat mich das auch ein bisschen frustriert, aber es war alles in allem sehr stimmig.

Das Buch an sich war auch sehr gut und flüssig zu lesen. Optisch ist es natürlich - vor allem mit dem Farbschnitt - ein echter Hingucker.

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Man findet nicht nur Dunkelheit im Schatten

Night Shadow 1. They Who Guard The Night
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Mit „They Who Guard The Night” ist Laura Cardea ein fesselnder Reihenauftakt gelungen. Zwar brauchte ich am Anfang ein bisschen, um in die Geschichte reinzukommen, danach hat sie mich aber kaum noch losgelassen.

Odette ...

Mit „They Who Guard The Night” ist Laura Cardea ein fesselnder Reihenauftakt gelungen. Zwar brauchte ich am Anfang ein bisschen, um in die Geschichte reinzukommen, danach hat sie mich aber kaum noch losgelassen.

Odette ist ein eigensinniger, aber liebenswerter Hauptcharakter. Mit der Tatsache, dass ihre Familie ihr so extrem wichtig ist, lagen wir direkt auf einer Wellenlänge. Sie hat es nicht einfach, da ihre Familie arm ist. Doch ihre Kreativität ist beeindruckend, ebenso wie ihre Opferbereitschaft. Eugéne dagegen wirkt wie ein verwöhnter Schnösel und Schönling. Glücklicherweise ist hinter dieser Figur noch viel mehr verborgen als das. Die Chemie der beiden Figuren stimmt einfach auf wunderbare Weise. Ebenso die Entwicklung, die diese beiden Charaktere nehmen, hat mir sehr gut gefallen.

Aber auch die anderen Figuren, allen voran Louise, Armand und Jean beleben die Geschichte ungemein. Hier schafft es die Autorin zudem, auch ihnen eine gewisse Entwicklung zuzugestehen. Natürlich ohne den Fokus von Odette und Eugéne zu nehmen.

Die Geschichte an sich ist mysteriös, magisch, fantasievoll, emotional, detailverliebt und einfach nur fesselnd. Das Zwischenfinale war fulminant und hat kaum Wünsche offen gelassen. Zwischendurch kam mir die ein oder andere Szene nicht ganz durchdacht vor, doch etwas später wurden diese ausgelöst und waren dann stimmig. Das fand ich ebenfalls gut gelöst. Nur einmal hatte ich das Gefühl, dass die Zeitachse nicht ganz stimmt. Aber das war mir jetzt kein Punktabzug wert. Zudem hat mir sehr gut gefallen, dass das Ende nur in den Grundzügen erahnbar war.

Einzig die Menge an französischen Wörtern hat meinen Lesefluss stellenweise gestört. Nachvollziehbar ist das bei mir in der wörtlichen oder „gedanklichen“ Rede, aber im erzählerischen Teil finde ich es immer schwer, wenn es ein deutsches Wort dafür gibt. Das Glossar am Ende hat da aber auf jeden Fall geholfen.

Das Buch ist sehr schön gestaltet, mit dem Cover, den Karten und allem drum und dran. Nur die Kanten nutzen sich leider etwas schnell ab.

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Das zweite Abenteuer von Nova und Henry

Mitternachtskatzen, Band 2: Die Hüter des Smaragdsterns (Katzenflüsterer-Fantasy in London für Kinder ab 9 Jahren)
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Der zweite Band der Mitternachtskatzen ist da und verspricht ein spannendes Abenteuer im gewohnt schönem, fantasievollen und spannendem Setting. So folgen wir Nova, Henry und ihren Freunden wieder durch, ...

Der zweite Band der Mitternachtskatzen ist da und verspricht ein spannendes Abenteuer im gewohnt schönem, fantasievollen und spannendem Setting. So folgen wir Nova, Henry und ihren Freunden wieder durch, das meist nächtliche, London. Die Atmosphäre in diesem Buch ist wieder einmal sehr gut rüber gekommen.

Dieses Mal geht es nicht nur um ein großes Thema. Gleich zwei Themen begleiten uns durch dieses Buch: Der Smaragdstern und die Aufnahmeprüfungen für neue Mitternachtskatzen. Klingt spannend und war es zum größten Teil auch. Die ein oder andere Phase des Buches empfand ich als kleine Länge, was aber auch durchaus daran liegen kann, dass ich vom Alter her nicht ganz in die Zielgruppe gehöre. Da bin ich durchaus auf das Fazit meiner Nicht gespannt, die das Buch schon mit leuchtenden Augen entgegen genommen hat.

Im Hinblick auf das Zielgruppe finde ich die Spannung absolut angemessen. Die liebevolle Gestaltung und die recht kurzen Kapitel tragen hier auch zur Lesebegeisterung bei und untermalen die Geschehnisse im Buch sehr toll. Die Charaktere sind wieder sehr liebevoll beschrieben. Viele kleine Details werden eingestreut, sodass das die Szenen sehr lebendig wirken. Man kann sehr gut mit den Figuren mitfiebern, egal ob Felidix oder Katze.

Schön fand ich auch, dass einige Fragen, die im Laufe vom ersten Buch aufgeworfen wurden, beantwortet wurden. Dafür sind neue Fragen dazugekommen und das Ende macht schon jetzt Lust auf mehr. Es bleibt also spannend im Universum der Mitternachtskatzen.

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