Etwas anders als gedacht, dennoch gut
Tohrus JapanTohru Nakamura ist mir schon ein paar Jahre ein Begriff und ich habe bereits ein paar der Rezepte ausprobiert, die über die Homepage von der SZ zur Verfügung gestellt werden. Daher war meine Freude sehr ...
Tohru Nakamura ist mir schon ein paar Jahre ein Begriff und ich habe bereits ein paar der Rezepte ausprobiert, die über die Homepage von der SZ zur Verfügung gestellt werden. Daher war meine Freude sehr groß, als ich dieses Buch entdeckt habe.
Mein Mann und ich haben die japanische Küche vor knapp 15 Jahren für uns entdeckt. Wir haben klassische Familienküche, Bento, Sushi und noch viel mehr ausprobiert. Teils in Restaurants verschiedener Preiskategorien, vor allem im Düsseldorfer Japanviertel, aber hauptsächlich zu Hause. Viele Informationen haben wir uns aus Gesprächen (unser Sushi-Meister des Vertrauens ist zum Glück sehr auskunftsfreudig) oder im Internet zusammengesucht. Daher ist mir bei der Warenkunde ein wenig das Herz aufgegangen. Nun war das Meiste nicht mehr neu für mich, aber so etwas hätte ich mir damals gewünscht. Ein Buch von einem Meister seines Fachs mit einer guten Beschreibung der Produkte.
Generell finde ich die Aufteilung der Rezepte nach Hauptprodukt sehr schön. Das gibt dem Buch eine etwas andere Struktur und ist in Kombination der Warenkunde wirklich sehr gut.
Die Rezepte selbst sind recht unterschiedlich. Ich hatte ursprünglich nicht mit ganz so viel „Chichi“ gerechnet. Andererseits, wenn man sich anschaut, was für Kreationen Tohru Nakamura in seinem Restaurant serviert, ergibt es dennoch Sinn. Trotz der vermittelten grundlegenden Warenkunde wird also so auch der Sprung in eine hochwertigere und ausgefeiltere Küche gewagt. Wer also Rezepte mit dem „gewissen Etwas“ sucht, wird hier auf jeden Fall fündig. Aber auch Klassiker Kinpira, Chawanmushi und Okonomiyaki haben ihren Weg (wenn auch z. T. in etwas abgewandelter Form) ins Buch gefunden. Ich freue mich jetzt schon auf die Geschmackserlebnisse, die wir noch durch das Buch erfahren werden. Was ich bisher probiert habe, war wirklich sehr lecker und hat Lust auf mehr gemacht.
Dann gibt es noch einen Abschnitt in dem Buch, in dem es um Tohru Nakamura und Japan geht. Ob man so etwas im Kochbuch braucht, da kann man sich natürlich bekanntlich streiten. Da hat jeder seine eigene Meinung. Jedoch heißt das Buch „Tohrus Japan“, dementsprechend hat der Abschnitt auch seine Daseinsberechtigung. Ich fand ich persönlich sehr informativ und interessant. Es hat meinen Wunsch, nach Japan zu reisen, nur noch mehr verstärkt.
Also kann ich alles in allem das Buch empfehlen. Es ist für Anfänger und Fortgeschrittene in der japanischen Küche gleichsam geeignet. Es ist hochwertig hergestellt, die Fotos sind ansprechend und machen Lust aufs Nachkochen. Und das Buch zeigt, dass Japans Küche so viel mehr kann als Sushi.