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Veröffentlicht am 15.11.2023

Fantasievoll, fesselnd und vielschichtig

Die Tochter der Mondgöttin 1: Die Tochter der Mondgöttin
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Das Erste, was mir bei diesem Buch natürlich aufgefallen ist, war dieses atemberaubende Cover. Es ist so liebevoll und detailreich gestaltet. Eine helle Freude für alle Buchliebhaber. Doch das alleine ...

Das Erste, was mir bei diesem Buch natürlich aufgefallen ist, war dieses atemberaubende Cover. Es ist so liebevoll und detailreich gestaltet. Eine helle Freude für alle Buchliebhaber. Doch das alleine macht kein gutes Buch.

Nur gut, dass die Geschichte der Covergestaltung in nichts nachsteht. Ich fand die Art und Weise, wie die Welt recht behutsam aber interessant aufgebaut wurde, schon sehr stark. Aber als die Handlung dann so richtig in Fahrt kam, wollte ich das Buch nicht mehr weglegen.

Dabei kommt das Buch fast ohne jegliche Effekthascherei aus. Kein künstliches in die Länge ziehen, um einen Spannungsbogen aufzubauen. Es wird nichts übermäßig opulent ausgeschmückt. Jeder Satz sitzt und hat seine Berechtigung. Was schnell nüchtern wirken könnte, bekommt von der Autorin (und auch Übersetzerinnen) so viel Leben eingehaucht, dass man wirklich Spaß beim Lesen hat und förmlich über die Seiten fliegt.

Bei Xingyin brauchte ich einen Moment, um mit ihr warm zu werden. Dann fand ich sie aber eine wirklich starke und weitestgehend nachvollziehbare Hauptfigur. Sie ist auch auch bei Fehlentscheidungen und Rückschlagen treu geblieben. Liwei hingegen mochte ich von Anfang an. Seine Wesenszüge haben maßgeblich dazu beitragen, dass das Buch alles an Emotionen zu bieten hatte. Auch mit Wenzhi kam ich direkt gut klar. Eine wirklich spannende Figur in ihrer Entwicklung. Die Chemie und auch Dynamik zwischen den Figuren hat mir generell extrem gut gefallen. Das gilt auch bei den Nebencharakteren.

So hat mir das Buch die ein oder andere Stunde Schlafdefizit beschert. Die Atmosphäre, die verschiedenen Charaktere, das tolle Setting, die Details, die Spannung der Handlung und der tolle Schreibstil ergeben zusammen ein wirkliches Jahreshighlight für mich. Ich freue mich bereits jetzt auf Band 2.

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Wenn die Liebe das Eis leicht antaut

From Lukov with Love - Wenn Liebe das Eis zum Schmelzen bringt
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Bücher, die mit "Booktok Sensation" oder ähnliches gelabelt sind, bin ich gegenüber recht zurückhaltend. Oftmals kann ich den Hype nicht nachvollziehen. Da ich aber spätestens mit "Yuri on Ice!!!" meine ...

Bücher, die mit "Booktok Sensation" oder ähnliches gelabelt sind, bin ich gegenüber recht zurückhaltend. Oftmals kann ich den Hype nicht nachvollziehen. Da ich aber spätestens mit "Yuri on Ice!!!" meine Faszination für Eiskunstlauf zurückerlangt habe, war ich sofort neugierig. Garniert mit einer Enemies-To-Lover-Trope? Perfekt!

Dachte ich zumindest... leider kam die Ernüchterung mit den ersten 100 Seiten. Die Charaktere fand ich nur wenig sympathisch. Stellenweise fand ich sie verbohrt, zickig und kleinlich. Die Liebe kam mir zu kurz. Kein Knistern und keine Anziehung zwischen den beiden. Slow Burn schön und gut, aber das war leider eher No Burn...

Die angeteaserten "witzigen Dialoge" empfand ich als zu gewollt, übertrieben und/oder beleidigend. Lustig war das nur in Ausnahmefällen. Zusätzlich werden innere Monologe oder Diskussionen über Seiten hingezogen, was manchmal recht ermüdend war.

Zudem hätte ich mir gewünscht, dass die körperlichen Themen (z. B. Gewicht und Außendarstellung) sensibler behandelt worden wäre.

Der Schreibstil hat die Sache für mich noch verschlimmert. Ich weiß nicht, ob es am Original oder an der Übersetzung liegt, aber neben einige Fehlern war dieser für mich auch nicht sehr leichtgängig zu lesen. Es gab sehr viele Wiederholung. Die Zeitform und stellenweise die Wortwahl fand ich recht gewöhnungsbedürftig.

Gut fand ich, dass das Thema Eiskunstlauf immer im Buch präsent war. Immerhin spielt es im Alltag der beiden eine große Rolle. Daher fand ich das sehr nachvollziehbar.

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Wer hat ein Klugscheisserchen zu Hause?

Das Klugscheißerchen
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Jeder kennt mindestens einen dieser Art: einen Klugscheißer. Aber wie sieht es mit einem Klugscheißerchen aus? Mit war diese possierliche, türkisfarbenen Spezies bisher gänzlich unbekannt. Bisher.

Denn ...

Jeder kennt mindestens einen dieser Art: einen Klugscheißer. Aber wie sieht es mit einem Klugscheißerchen aus? Mit war diese possierliche, türkisfarbenen Spezies bisher gänzlich unbekannt. Bisher.

Denn mit den Kindern der Familie Theufel (mit Th!) konnte ich es entdecken. Und noch so manches mehr.

Die Geschichte beginnt mit herrlichem Wortwitz. Dadurch, dass sie aus der Perspektive der Kinder geschrieben ist, bietet sie so allerlei lustige Meinungen und Situationen. Mir hat generell auch gefallen, dass die ganze Familie sehr menschlich dargestellt wurde.

Der Text hat sich super locker lesen lassen und die Bilder waren lustig. Sie haben die Geschichte wunderbar begleitet. So war die Geschichte auch etwas für unsere 4-Jährige.

Das Klugscheißerchen ist so eine überraschend clevere, süße und unterhaltsame Geschichte für die ganze Familie.

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Veröffentlicht am 31.10.2023

Spannendes Finale

Mitternachtskatzen, Band 4: Der Geisterkater von Bakerloo (Katzenflüsterer-Fantasy in London für Kinder ab 9 Jahren)
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Mit der Zeit sind mir die Felidix, Mitternachtskatzen und Straßenkatzen aus London wahnsinnig ans Herz gewachsen. Daher habe ich dieses Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge begonnen. Denn ...

Mit der Zeit sind mir die Felidix, Mitternachtskatzen und Straßenkatzen aus London wahnsinnig ans Herz gewachsen. Daher habe ich dieses Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge begonnen. Denn dies ist das Finale der Reihe und nur noch der Adventskalender kann ich nächsten Monat trösten.

Es wird auch nicht lange rumgeplänkelt, sondern geht schon ziemlich direkt los. Ich habe so sehr mit Said, der schon von Anfang an super sympathisch war, gelitten. So begann eine richtige, emotionale Achterbahnfahrt für mich.

Während der Handlung konnte man noch mal allerhand alte und liebgewonnene Bekannte treffen und es richtig auskosten. Es war schon ein bisschen wie Heimkommen.

Ich war mir nicht sicher, wie sehr mir diese "Geisterkater-Thematik" gefallen würde, aber ich fand sie sehr gut umgesetzt. Mit genau der nötigen Menge Fantasie, wie schon die ganze Reihe.

Der Schreibstil war - wie immer - super angenehm zu lesen. Die kurzen Kapitel sind für die jüngere Leserschaft perfekt. Die Bilder haben die Atmosphäre erneut wunderbar unterstrichen und dem Buch "das gewisse Etwas" verliehen. Eine wirklich wunderbare Reihe, die einen Ehrenplatz bei mir erhalten wird (wenn ich sie irgend von meiner Nichte zurückbekommen sollte).

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Heim und Herd sind Goldes wert

Wie viel von diesen Hügeln ist Gold
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Ein Sprichwort, das mir beim Lesen dieses Buchs recht häufig in den Sinn gekommen ist. Denn nach dem Tod ihres Vaters ziehen Lucy und Sam auf der Suche nach einem Zuhause durch die Wildnis.

Die Autorin ...

Ein Sprichwort, das mir beim Lesen dieses Buchs recht häufig in den Sinn gekommen ist. Denn nach dem Tod ihres Vaters ziehen Lucy und Sam auf der Suche nach einem Zuhause durch die Wildnis.

Die Autorin schafft es dabei unglaublich gut, eine passende Atmosphäre mit ihren bildgewaltigen Worten aufzubauen. Meist ist diese Atmosphäre düster und beklemmend. Auch in den schöneren Rückblenden schwebt das Damoklesschwert über ihren Köpfen, da man nur allzu gut weiß, dass das Glück der Familie bald durch ihre Hände rinnt. Daher ist es keinesfalls eine leichte Lesekost.

In dem Buch gibt es gefühlt so viele Themen wie Seiten. (Kinder-)Armut, Krankheit, Tod, Rassismus, Missbrauch, Gewalt, Mord, Ausbeute von Mensch und Land, Zuhause/Heimat und noch so viele mehr. Ob weniger Themen das Buch besser oder zumindest gefälliger gemacht hätten? Schwer zu sagen, aber ich denke, dies war eine sehr bewusste Entscheidung der Autorin. Ich denke auch, dass diese Themen für Einwanderer zu dieser Zeit auch durchaus zutreffend waren, denn viele sind es heute leider auch noch.

Die Reise der beiden Figuren hat mich einerseits gefesselt, auf der anderen Seite hat sie auch mein Herz (vor allem als Mutter) bluten lassen. Doch auch wenn ich es durchaus zu schätzen weiß, wenn ein Buch Emotionen in mir auslöst, war es hier oftmals kein Genuss. Woran das lag, ist schwer zu sagen. Da kam zu viel zusammen, um ein paar Punkte hervorzuheben.

Die Geschichte wurde sehr bildhaft erzählt, was mir gut gefallen hat. Die Autorin hat an vielen Stellen Mandarin einfließen lassen. Im Interview am Ende wird klar, warum sie diese Worte verwendet hat und das ist sehr authentisch. Nur finde ich schade, dass sie nicht auch noch in einem Glossar am Ende erklärt werden.

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