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Veröffentlicht am 14.08.2022

Chaotisch und liebenswert

Am liebsten sitzen alle in der Küche
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Ab und zu lese ich gerne mal Bücher, die nicht zu meinen Wohlfühlgenres gehören. "Am liebsten sitzen alle in der Küche" von Julia Karnick ist ein solches Buch. Ich weiß nicht genau, was ich mir beim Lesen ...

Ab und zu lese ich gerne mal Bücher, die nicht zu meinen Wohlfühlgenres gehören. "Am liebsten sitzen alle in der Küche" von Julia Karnick ist ein solches Buch. Ich weiß nicht genau, was ich mir beim Lesen erhofft habe, abgesehen davon gut unterhalten zu werden. Und das wurde ich die meiste Zeit! Bei diesem Buch hatte ich keine hohen Erwartungen und wurde nicht enttäuscht. Warum das Buch mich trotzdem nicht komplett überzeugen konnte, möchte ich jetzt erläutern.

Das Cover finde ich toll! Es ist ansprechend und auffällig. Es passt sehr gut zu den drei Frauen im Buch, wobei ich mir noch immer nicht sicher bin, wer welche Frau darstellt. Die grüne bzw. türkise Hintergrundfarbe ist ein Hingucker! Ich persönlich kann mir das Cover in senfgelb mit weinrot sehr gut vorstellen. Aber so wie es aussieht, gefällt es mir auch. Der Schreibstil der Autorin war für mich schwierig zu lesen. Ich habe lange gebraucht, um mit der Geschichte und vor allem dem Erzählstil warm zu werden. Die Autorin verwendet viele kurze und abgehackte Sätze, die mich im Lesefluss gestört haben. Öfter habe ich Sätze überflogen, weil sie mir auch zu viel an Details beinhalteten. Daher ist der Schreibstil und Erzählstil für mich ein gewaltiger Kritikpunkt...

Die Charaktere konnten mich alle überzeugen. Besonders intensiv konnte ich mir die drei Frauen mit ihren Charakterzügen vorstellen und mich trotz Altersunterschied größtenteils in sie hineinversetzen. Die Charaktere wurden authentisch beschrieben. Ein bisschen unübersichtlich waren die Sichtwechsel, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt. Ich fand es schön, dass jede Frau ein Päckchen mit sich zu tragen hatte, aber wenn sie gemeinsam waren, dass sie dann immer Spaß zusammen hatten. Die Männer in dem Buch wurden meistens negativ dargestellt, aber auch nicht alle. Ich finde es ist der Autorin gelungen, da einen Mittelpunkt zu finden.

Die Handlung ist meiner Meinung nach eher schleppend. Es ist nicht all zu viel passiert, außer dass man einen Einblick in den Alltag der drei Frauen erhält. Wer sowas mag, der ist hier absolut richtig. Ich hätte mir jedenfalls ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht. Oder vielleicht auch irgendwas, dass ich mir für mein eigenes Leben mitnehmen kann. Das war bei diesem Buch nicht der Fall. Insbesondere vom Ende hätte ich mir mehr Spannung erhofft.

Das Buch enthält eine frische und humorvolle Atmosphäre. Diese lockert sicher den Alltag von dem ein oder anderen Leser auf. Mich konnte das Buch ganz gut unterhalten, aber ich persönlich würde es vielleicht doch eher älteren Lesern empfehlen, die sich besser in die drei Frauen hineinversetzen können.

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Wunderschön und sanft erzählt

Der Klang der Wälder
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Mit japanischen Werken kenne ich mich ehrlich gesagt wenig aus, aber "Der Klang der Wälder" von Autorin Natsu Miyashita hat mich für einige Stunden verzaubert. Es war genau das, was ich gerne lesen wollte. ...

Mit japanischen Werken kenne ich mich ehrlich gesagt wenig aus, aber "Der Klang der Wälder" von Autorin Natsu Miyashita hat mich für einige Stunden verzaubert. Es war genau das, was ich gerne lesen wollte. Hier und da hatte das Buch für mich persönlich einige Kritikpunkte. Die meiste Zeit jedoch habe ich mich gefühlt, als würde ich einem japanischen Lied lauschen, das mir eine wunderschöne und sanfte Geschichte erzählt.

Das Cover beeindruckt mich immer wieder, wenn ich es anschaue. Ich habe das Gefühl, dass es meine Seele widerspiegelt. Auch wenn es insgesamt eher düster ist, spricht es mich vollkommen an und hat nun in meinem Bücherregal einen ganz besonderen Platz. Zudem finde ich, dass es wunderbar zu dem japanischen Stil und generell zur Geschichte passt. Der Schreibstil der Autorin ist hin und wieder poetisch. Allerdings hätte ich mir noch mehr japanische Weisheiten gewünscht. Zu Beginn hatte ich manchmal ein paar Probleme die Ortswechsel nachvollziehen zu können und alle Charaktere kennenzulernen, aber mit der Zeit war dies für mich kein Problem mehr.

Die Charaktere waren schwierig. Ich hätte mir vor allem bei Tomura eine größere Charakterentwicklung gewünscht. Er ist eher schüchtern, was ihn für mich sympathisch gemacht hat. Auch seine Neugier konnte mich mitreißen. Jedoch hatte ich gegen Ende des Buches das Gefühl, dass er nicht sonderlich viel über das Klavierstimmen gelernt hat. Seine fast schon starke Besessenheit von Kazune hat mich zuerst verwundert und ich hatte oft Angst, dass die Handlung sich in eine andere Richtung entwickelt. Zum Glück war dies nicht der Fall. Im Übrigen finde ich es schön, dass die Autorin die Geschwisterliebe zwischen Kazune und Yuni in ihre Geschichte eingebaut hat.

Ich weiß nicht viel über Japan, aber beim Lesen konnte ich es mir sehr gut vorstellen. Die verschiedenen Orte im Buch sind interessant beschrieben. Ich mochte es, dass man im Buch relativ vielen verschiedenen Charakteren begegnet, die alle authentisch auf mich wirkten. Die Handlung hat kaum Plottwists, was mir gefallen hat. Ich hätte mir an einigen Stellen den gewissen Funke gewünscht. Oft hat er mir leider noch gefehlt. Doch auch ohne ihn ist dieses Buch lesenswert und berührend.

Obwohl ich dem Buch keine fünf Sterne gegeben habe, gehört es mittlerweile zu meinen Lieblingsbüchern. Die Geschichte ist inspirierend und faszinierend, wenn man sie hinterfragt.

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Fantasievolle Feenwelt, aber ohne Feen

Sternwanderer
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Durch Zufall bin ich auf dieses Buch gestoßen. "Sternwanderer" von Neil Gaiman hat mich schnell neugierig gemacht. Zum einen hat mich der schöne Titel und das magische Cover angesprochen. Ich habe es zuvor ...

Durch Zufall bin ich auf dieses Buch gestoßen. "Sternwanderer" von Neil Gaiman hat mich schnell neugierig gemacht. Zum einen hat mich der schöne Titel und das magische Cover angesprochen. Ich habe es zuvor noch nie gesehen und wollte unbedingt endlich auch mal ein Buch des Autors lesen, da mir immer wieder gesagt wurde, dass er sehr poetisch schreibt.

Das Cover wurde anscheinend neu aufgelegt, denn auf meinem ist die Sternenfrau abgebildet, welche im Buch eine wichtige Rolle spielt. Es gefällt mir sehr gut. Dass der Schreibstil des Autors poetisch ist, konnte ich anhand von diesem Buch nicht feststellen. Nicht vergessen möchte ich, dass das Buch vor mehr als zwanzig Jahren geschrieben wurde, aber selbst J.K. Rowling hatte nicht so einen stark geschwollenen Erzählstil... Der Autor konnte mich daher nicht von seinem Schreibstil überzeugen. Er verwendet oft Schimpfworte und Worte, die man vielleicht vor hundert Jahren genutzt hat. Gleichzeitig nutze er aber auch englische Worte, die in Klammern auf Deutsch erklärt wurden. Dies hat mich im Lesefluss enorm gestört.

Die Charaktere waren soweit okay. Protagonist Tristran hat definitiv eine Charakterentwicklung gehabt. Das hat mich überzeugt. Meiner Meinung nach ist es dem Autor jedoch nicht hundertprozentig gelungen, eine Nähe zwischen Tristran und dem Leser herzustellen. Ich finde, dass das Hauptproblem oft die Sichtwechsel waren. Diese hätte ich persönlich nicht gebraucht und hätte lieber nur aus der Sicht von Tristran gelesen. Generell habe ich nicht so richtig verstanden, warum dem Lord und der Hexe so viel Raum im Buch gegeben wurde.

Die Entwicklung der Liebesgeschichte konnte mich bei diesem Buch am meisten mitreißen. Sie hat mich überrascht. Sie hatte ein einfühlsames Ende, was ich mochte. Hierbei finde ich persönlich, dass Neil Gaiman dem Leser ein offenes Ende hätte bieten können. Bzw. hätte ich nicht unbedingt so viele Informationen über alles und jeden am Ende der Geschichte lesen müssen.

Die Handlung hat mich enttäuscht. Ein roter Faden war für mich schnell erkennbar und Plottwists gab es nur wenige. Schade finde ich, dass viele Tiere misshandelt wurden und schockiert hat mich vor allem die Brutalität im Buch. Tatsächlich dachte ich, dass das Buch ein Kinder- und Jugendbuch ist, da ich es in einer solchen Abteilung gefunden habe. Merkwürdig finde ich auch, dass Tristran die Feenwelt betritt und (abgesehen von seiner Mutter) keiner einzigen Fee begegnet! Das Buch ist gefüllt mit jeglichen Fantasywesen, aber die Feen wurden eindeutig zu kurz erwähnt.

Trotz der wenigen Seiten wird jedem Leser ein fantasievolles Abenteuer geboten mit einer sanften Liebesgeschichte. Der Anfang war etwas wirr, der Mittelteil ganz spannend und das Ende sehr schön. Zwischenendurch hat mir hier und da die Magie gefehlt, welche hauptsächlich durch die vulgäre Sprache und die Brutalität im Buch verschwunden ist..

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Für schöne, kurze Lesestunden

A Place to Love
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"A Place to Love" von Lilly Lucas ist ein lebensfroher Roman mit einer sanften, aber auch verzwickten Liebesgeschichte. Es handelt von zweiten Chancen, Geschwisterliebe und Selbstfindung.

Das Cover finde ...

"A Place to Love" von Lilly Lucas ist ein lebensfroher Roman mit einer sanften, aber auch verzwickten Liebesgeschichte. Es handelt von zweiten Chancen, Geschwisterliebe und Selbstfindung.

Das Cover finde ich schön und passend zu den wärmeren Jahreszeiten. Es harmoniert meiner Meinung nach mit der Schrift. Ich persönlich finde ebenso die goldenen Akzente ansprechend. Der Schreibstil der Autorin hat mir in diesem Buch gut gefallen. Da ich die Green-Valley-Reihe bereits kenne, habe ich mich auf ihren ruhigen und gefühlvollen Schreibstil gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht! Lilly Lucas bezaubert mich jedes Mal aufs Neue mit ihrer Wortwahl und Erzählweise.

Mit den Charakteren hatte ich manchmal ein paar Probleme. June und Henry waren mir beide etwas unsympathisch. June's Handlungen konnte ich selten nachvollziehen. Ihr Charakter war mir zu angespannt, was mich öfter beim Lesen gestört hat. Henry's Gedanken und Handlungsvorgänge konnte ich schon eher nachvollziehen. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass er mir mehr ans Herz wächst, so wie es June's Schwestern geschafft haben. Auch ihre Mom finde ich toll. Wie immer ziehe ich aber keinen Stern für die Charaktere ab, sondern bei diesem Buch hat mich vor allem die Entwicklung der Liebesgeschichte gestört. Besonders das Hin und Her hätte man oft durch eine offene Kommunikation vermeiden können.

Die Handlung hat mich nicht ganz überzeugt. Besonders die Entwicklung der Liebesgeschichte von June und Henry, wie eben schon erwähnt, hat mir nicht gefallen... Im Buch gibt es eine tolle Atmosphäre, die zum Glück nochmal vieles für mich angenehmer gestaltet hat. Besonders das Landleben und die Beschreibungen des Baumhauses und des Peach Festivals haben mich an das Buch gefesselt. Kritisieren möchte ich die Vorhersehbarkeit der Geschichte und dass es mir manchmal an Tiefgründigkeit gefehlt hat.

"A Place to Love" finde ich perfekt für schöne Lesestunden in der Natur. Man kann es aber auch wunderbar zu Hause auf dem Sofa lesen, um für einige Zeit aus dem stressigen Alltag zu entfliehen. Für mich kann der erste Teil der Cherry-Hill-Reihe nicht mit den Büchern der Green-Valley-Reihe mithalten, aber dafür ist er für sich etwas ganz Besonderes mit kleinen Schwächen.

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Veröffentlicht am 25.05.2022

Keine leichte Sommerlektüre

Ein unendlich kurzer Sommer
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Mit dem Buch "Ein unendlich kurzer Sommer" von Kristina Pfister hatte ich einige Startschwierigkeiten. Doch gegen Ende des Buches habe ich die Geschichte mit einem Seufzen losgelassen.

Das Cover ist für ...

Mit dem Buch "Ein unendlich kurzer Sommer" von Kristina Pfister hatte ich einige Startschwierigkeiten. Doch gegen Ende des Buches habe ich die Geschichte mit einem Seufzen losgelassen.

Das Cover ist für meinen Geschmack zu dunkel. Trotzdem ist es auffällig durch den Kontrast. Es passt zur Stimmung im Buch und soll die Protagonistin darstellen. Der Schreibstil der Autorin hat mir leider die größten Probleme bereitet. Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, aber ich glaube mir haben die kurzen Sätze nicht gefallen. Zudem mochte ich die vielen aneinandergereihten Worte nicht. Manchmal haben die Dialoge für mich keinen Sinn ergeben oder sie wirkten abgehackt. Für mich war der Erzählstil traurigerweise fast ein Grund, um das Buch abzubrechen.

Es hat ein bisschen gedauert, bis ich eine Beziehung zu den Charakteren aufbauen konnte. Die Charaktere hatten im Handlungsverlauf auf jeden Fall eine Charakterentwicklung, was mir positiv aufgefallen ist. Ich mochte sowohl Lale, Chris und Flo sehr gerne, aber auch die restlichen Nebencharaktere finde ich toll. Es ist mir schwer gefallen, hinter die einzelnen Facetten der Charaktere zu blicken, aber das hat die Geschichte für mich geheimnisvoll gemacht. Ich finde, dass das Verhalten der Charaktere realistisch ausgearbeitet wurde. Zwischen Lale und Chris hätte ich mir manchmal tiefgründigere Dialoge gewünscht.

Die Handlung hat mich zu Beginn verwirrt, da man als Leser mitten in die Handlung geworfen wird, ohne Prolog oder einer Art Einleitung. Mit der Zeit habe ich mich an den Wechsel der Sichtweisen gewöhnt. Ein roter Faden war für mich schnell erkennbar. Durch die lockere und flatterhafte Art von Lale, blieb die Handlung für mich bis zum Ende spannend, da ich mich gefragt habe, wofür sie sich entscheiden wird. Der Plottwist am Ende ist eigentlich keiner, da man beim Lesen im Prinzip darauf vorbereitet wird. Aus diesem Grund habe ich mit dem Ende der Geschichte schon gerechnet. Meiner Meinung nach wurde das Ende mitreißend und authentisch umgesetzt.

Das Buch ist keine leichte Sommerlektüre, wie ich mir erhofft hatte. Dennoch hat mich die Geschichte berührt und gut unterhalten. Ich kann "Ein unendlich kurzer Sommer" weiterempfehlen, wobei man über den holprigen Schreibstil der Autorin hinwegsehen sollte. Dieser hat meinen Geschmack wirklich nicht getroffen. Zum Glück konnte mich der Rest des Buches überzeugen.

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