Enthält leider wenig neue Ideen
Meal PrepDa es an meinem Arbeitsort keine Kantine gibt und ich deshalb immer mein eigenes Essen mitbringen muss, kam mir dieses Kochbuch gerade recht. "Meal Prep" heisst nichts anderes als mehrere Portionen einer ...
Da es an meinem Arbeitsort keine Kantine gibt und ich deshalb immer mein eigenes Essen mitbringen muss, kam mir dieses Kochbuch gerade recht. "Meal Prep" heisst nichts anderes als mehrere Portionen einer Mahlzeit vorzubereiten, die sich gut dafür eignen, um sie für längere Zeit im Kühlschrank oder Tiefkühler aufzubewahren und bei Bedarf aufzuwärmen. Grundsätzlich eine tolle Idee, nur ist mein Tiefkühlfach leider so klein, dass es leider schnell voll ist. Nichtsdestotrotz wollte ich mich durch die Rezepte des Buches inspirieren lassen.
Die Rezepte sind in die selbsterklärenden Kategorien "Frühstück", "kalte Gerichte", "Warme Gerichte" und "Gesunde Snacks" unterteilt. Wie immer habe ich beim Durchklicken des (digitalen) Kochbuchs Ausschau nach Rezepten gehalten, die ich nachkochen möchte. Dieses Mal ist mir das aber gar nicht so leicht gefallen, denn ich versuche mehr oder weniger saisonal und regional zu kochen und viele der Rezepte enthalten Früchte oder Gemüse, die im Moment nicht Saison haben. Gerade die Frühstücksrezepte enthalten vor allem Beeren, die man hauptsächlich im Sommer kaufen sollte, was die Auswahl für mich erheblich eingeschränkt hat. (Natürlich könnte man TK-Beeren nehmen, aber die schmecken ehrlich gesagt nur halb so gut wie frische. Und Zutaten ersetzen wolle ich bei diesem ersten Selbstversuch auch nicht, denn das würde den Geschmackstest verfälschen.)
Letztendlich bin ich dann doch fündig geworden, ich musste dafür aber mein Vorhaben aufgeben, möglichst saisonal einzukaufen. Nachgekocht habe ich die "Pasta mit Linsenbolognese", die "Erdnuss-Kakao-Balls" und die "Zucchini-Schoko-Muffins". Was den Geschmack angeht, so konnte mich eigentlich nur die "Erdnuss-Kakao-Balls" richtig überzeugen. Ich habe das Rezept mit der Hälfte der angegebenen Zutaten zubereitet und die Bällchen innerhalb von zwei Tagen verdrückt, weil sie mich richtig süchtig gemacht haben. Die Linsenbolognese war okay (ich kenne aber ein Rezept, das besser schmeckt) und die Zucchini-Muffins haben leider sehr fade geschmeckt (vermutlich, weil das Rezept keinen Zucker enthält).
Insgesamt fand ich die Idee hinter dem Buch gut, die Umsetzung war jedoch nicht ganz überzeugend. Viele der Rezepte enthalten Früchte oder Gemüse, dass es nur in einer bestimmten Jahreszeit zu kaufen gibt, was die Auswahl - gerade jetzt am Winterende und Frühlingsanfang - sehr eingeschränkt hat, wenn man darauf achten will, saisonal zu kochen. Viele der Rezepte findet man zudem in zahlreichen anderen Kochbüchern wie etwa "Chili sin Carne", "Linsencurry", "Linsenbolognese", "Nudelsalat (im Glas) mit Tomaten, Rucola und Mozzarella" oder "Overnight-Bircher mit Chia-Samen und Früchten". Das Kochbuch hielt deshalb nicht so viele überraschend neue Rezepte für mich bereit, wie ich mir erhofft hätte, was mich leider etwas enttäuscht hat.
Fazit:
"Meal Prep" ist eine praktische Hilfe für all diejenigen, die mehrere Portionen einer Mahlzeit zubereiten wollen, um sie später mit auf die Arbeit zu nehmen. Trotz der ansprechenden Idee, konnten mich die Rezepte leider nicht vollends überzeugen. Viele Mahlzeiten daraus waren mir bereits bekannt und auch geschmacklich konnte mich nur eines von drei nachgekochten Mahlzeiten richtig vom Hocker hauen. Ein weiterer Minuspunkt war auch der Umstand, dass die Früchte und das Gemüse aus den meisten Rezepten erst im Sommer erntereif ist, was die Auswahl für mich sehr eingeschränkt hat. Für absolute Kochanfänger die erste Inspirationen für "Meal-Prep"-Mahlzeiten suchen, kann ich dieses Buch empfehlen. Für regelmässige Hobbyköche (wie mich), hält das Kochbuch leider wenig Neues bereit, deshalb gibt es von mir durchschnittliche 3 Sterne.