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Veröffentlicht am 14.11.2023

Zwischen einer Zauberhaften Kulisse und einer Geschichte voller Hoffnung

Songs of Emerald Hills
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Alleine die ersten Zeilen, die ersten Sätze fand ich in diesem Buch unglaublich intensiv - denn die Geschichte fängt eher traurig an.
Und gerade von diesen ersten Worten war ich beeindruckt, weil ich ...

Alleine die ersten Zeilen, die ersten Sätze fand ich in diesem Buch unglaublich intensiv - denn die Geschichte fängt eher traurig an.
Und gerade von diesen ersten Worten war ich beeindruckt, weil ich die Protagonistin Caro noch nicht kannte und dennoch tiefes Mitgefühl empfunden habe.
Ein weiterer Punkt, den ich sehr geschätzt habe war, wie hoffnungsvoll diese Geschichte ist.
Caro steht vor ihrem Jurastudium, weiß eigentlich, dass es ihr keine Freude bereitet und findet schließlich den Mut, ohne Vorplanung, ohne viel Recherche nach Irland zu fliegen.
Und mit ihr habe ich mich in die gedankenfilmreiche Kulisse verliebt, habe die Grünen Hügel innerlich gesehen, habe mit Caro die Luft des Meeres gespürt, mich in Baile Na Mara gefunden und die Einwohner ins Herz geschlossen.
Vor allem Caros Entwicklung und wie sie ein bisschen freier atmen und ein bisschen leichter zu leben lernt, ist mir sehr nahe gegangen.
Die sanfte, warme Atmosphäre hat dafür gesorgt, dass ich auch Conor schnell in mein Herz geschlossen.
Ich werde nicht die perfekten Worte finden, um auszudrücken wie unglaublich ehrlich und realistisch er lernt, dass loslassen nicht immer heißt, dass man etwas nicht mehr festhält.
Seine Begeisterung für Gälisch und die irischen Traditionen hat mich immer mitgerissen und war für das ein oder andere Grinsen, aber auch ein bisschen Fernweh und Wehmut verantwortlich.
Caro und Conor zusammen waren greifbar.
Wie sie miteinander reden, sich öffnen und über sich hinauswachsen, immer mit dem Gedanken, dass der andere da ist, hat dafür gesorgt, dass man sich sehr schnell, sehr wohl zwischen den Seiten fühlt.
Wenn ich die beiden in einem Wort beschreiben müsste, wäre es 'Hoffnung', da sie trotz jedem Rückschlag, trotz all dem Schmerz irgendwie heilen können.
Die Geschichte ist eher ruhig und etwas langsamer, aber daher umso passender, um einfach abzuschalten und sich zu entspannen.
Das kleine Sahnehäubchen ist natürlich die Detailliebe zum Gälischen, die dieses Buch umfasst.


Fazit:
Anabelle Stehl entführt uns mit 'Songs of Emerald Hills' in ein kleines gemütliches Dorf in Irland und verzaubert mit einer traumhaften Landschaft, Protagonisten, die das Herz wärmen und einer Geschichte voller Hoffnung.
Auch wenn es mir aktuell nicht möglich ist, die Grüne Insel mit meinen Augen zu sehen, könnte ich sie mit dem Herzen erkennen und dabei noch ein wenig über die Kultur und Sprache lernen.

(4,5 Sterne)

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Wahrheiten, große Gefühle und Poesieworte

Shine Bright - New England School of Ballet
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Kennt ihr das, wenn ihr gerade ein Buch beendet habt und einfach in die Leere starrt, weil ihr weder realisiert, dass die Geschichte jetzt vorbei ist, noch das, was ihr gerade gelesen habt?
Es fühlt sich ...

Kennt ihr das, wenn ihr gerade ein Buch beendet habt und einfach in die Leere starrt, weil ihr weder realisiert, dass die Geschichte jetzt vorbei ist, noch das, was ihr gerade gelesen habt?
Es fühlt sich nicht real an, dass ich 'shine bright' beendet habe und diese Geschichte jetzt irgendwie... hinter mir liegt.
Dabei tanzen die Worte immer noch in meinem Kopf.
Ich höre die Protagonisten noch, wie sie sich ihre Wahrheiten anvertrauen, wie sie sich heimlich ansehen und in der Dunkelheit hell berühren.
Ophelia ist eine wirklich komplexe, aber deswegen nicht weniger liebenswürdige Protagonistin. Gerade nach Band 1 war ich wirklich neugierig auf ihre Geschichte, ihre Gedanken, ihre Gefühle.
In wirklich vielen Aspekten konnte sie mich überraschen und für ihre Entwicklung finde ich keine Worte.
Ophelia ist einfach nur menschlich und echt, wenn man sich traut, hinter ihre Fassade zu blicken.
Die Leidenschaft, die sie für das Tanzen empfindet, ist mit jedem Schritt spürbar und ansteckend.
Ihr Lernprozess ist so greifbar und jeden einzelnen Schritt fühlt man so, als würde man ihn selbst gehen.
Diese ganze Reihe lässt einen manchmal wirklich wünschen, dass man sich genauso anmutig und unbeschreiblich ausdrücken kann, wie jede Figur, die auf die New England School of Ballet geht.
Phoenix Vergangenheit und seine ganze Situation konnten mich wirklich berühren.
Sein Herzzittern habe ich durch die Seiten hören können, seine Fürsorge und seine Liebe wurde mit jedem Blinzeln realer.
Die Autorin schafft es immer wieder Figuren zu schreiben, die einen berühren, obwohl wir nie in der Lage dazu sein werden, sie wirklich anzufassen.
Wenn ich könnte, würde ich ihn einfach nur umarmen.
Zu erleben, wie perfekt falsch Phoenix und Ophelia in der ersten Sekunde für einander sind, hat mich zerschmettert.
Die beiden hatten so schnell eine Verbindung, die sich in die Wahrnehmung einbrennt.
Ihre Ehrlichkeit war einfach so entwaffnend wie die Art ihres grenzenlosen Kennenlernens, während sie in einem schmerzhaften Duett heilen, jede Maske fallen lassen und jedes Geheimnis laut flüstern.
Aus 'perfekt falsch' wird 'genau-schmerzhaft-richtig'.
Vielleicht haben die beiden nicht die gleichen Verletzungen und sie haben andere Dinge auf unterschiedliche Weise durchgemacht.
Aber ihre Herzen schlagen im gleichtakt, füreinander, miteinander.
Anna Savas konnte mich mit dieser Geschichte so oft überraschen. Wenn man viele Bücher liest, bekommt man irgendwann ein Gefühl dafür, was als nächstes passieren könnte, was die großen Plottwists sind und wie das Buch enden könnte, aber mit jeder Seite hat die Autorin warm erwischt.
Warm anstatt kalt, weil zwar jeder Satz eine gewisse Last trägt, aber dabei so real und innig ist, dass man sich weniger alleine, mehr verstanden, einfach menschlicher fühlt.
Die Inhalte, die vermittelt werden, habe ich mir so oft gewünscht zu hören in meinem Leben.
Eigentlich will ich mich nicht wiederholen, aber jedes Mal, wenn ich die New England School of Ballet ein weiteres Mal verlassen musste, vermisse ich es.
Die letzte Seite wird umgeblättert, da ist einerseits dieses schöne Gefühl, wenn man an die ganze Geschichte denkt, aber auch dieses schwere, weil jetzt nur noch ein Teil in diesem neuen Paralleluniversumszuhause auf mich wartet.
Weil es nur noch einmal heißt 'Alles beginnt mit...' und davon will ich mich nicht verabschieden.
Denn am Ende wird es für mich heißen 'Alles endet mit dem letzten Wort'.
Und ich habe Angst vor diesem letzten Wort, weil diese Reihe mir inzwischen unbeschreiblich ans Herz gewachsen ist.
Genauso wenig von diesem unglaublichen Schreibstil, wo man sich so schnell geborgen, sicher und verstanden fühlt, obwohl jedes Wort einem das Herz zerreißt und die Sprache nimmt.

Fazit:
Es ist jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung meine Gedanken und Gefühle, meine Erinnerungen und die Message in diesem Buch in wenigen Worten zusammenzufassen.
Anna Savas überrascht mit 'shine bright' auf eine der schönsten Arten, die es gibt.
Die Protagonisten sind ehrlich, menschlich und greifbar, die Geschichte herzbohrend, brennend, ziehend, stechend, aber gleichzeitig befreiend, erleichternd, erlösend und heilend.
Die ganze Reihe gibt uns beim Lesen so unglaublich viel, so viel wichtiges.
Auch Band 3 ist ein absolutes Highlight geworden und ich bin jetzt schon nicht bereit, mich im letzten Teil von den Protagonisten und der New England School of Ballet zu verabschieden.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 07.10.2023

Ein spannender dritter Teil

The Darkest Gold – Die Geliebte
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Nach dem ziemlichen Plottwist von Band 2, konnte ich es kaum erwarten, den dritten Band der 'The Darkest Gold' Reihe in meinen Händen zu halten.
Auren ist einfach eine unglaublich spannende Protagonistin ...

Nach dem ziemlichen Plottwist von Band 2, konnte ich es kaum erwarten, den dritten Band der 'The Darkest Gold' Reihe in meinen Händen zu halten.
Auren ist einfach eine unglaublich spannende Protagonistin wegen ihrer harten Vergangenheit und es ist schön zu sehen, wie sie sich weiterentwickelt und mit der Zeit an Stärke und Selbstbewusstsein gewinnt.
Ich hoffe sehr, dass sie sich in den kommenden Bänden noch ein wenig besser kennenlernen kann.
Auch wenn es in diesem Buch Kapitel aus Riss' Perspektive gibt, hätte ich mir gewünscht, dass wir ihn und seine Geschichte ein bisschen besser kennenlernen.
Zwar sind einige Fragezeichen verschwunden, dafür sind aber neue aufgekommen.
Dieses Buch verpackt Botschaften, die ich selbst unglaublich wichtig finde, von Freundschaft und Zusammenhalt bishin zu Vorurteilen, gab es einige sehr schöne Zitate.
Obwohl die Geschichte einige Seiten umfasst, sind die Geschehnisse fast nur an mir vorbei gezogen.
Der Plot ist wirklich ziemlich gut ausgefeilt und hat immer wieder Wendungen, die einen überraschen.

Fazit:
Zusammenfassend hat mich auch der dritte Band mit dem Worldbuilding und dem Plot überzeugen können.
Auch Aurens Entwicklung fand ich weiterhin spannend.
Ich hätte mir noch ein bisschen mehr Tiefe und Informationen zu Riss' Charakter gewünscht.

3,5-4 Sterne

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Dieser Abschied ist kein 'Lebwohl', sondern ein 'Auf Wiedersehen'

No Longer Alone - Mulberry Mansion
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Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch oder eine Reihe beendet und ihr einfach kurz... atmet?
Einfach versucht zu realisieren, dass ihr euch von einem Ort, Protagonisten und Wortmagie verabschieden müsst, weil ...

Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch oder eine Reihe beendet und ihr einfach kurz... atmet?
Einfach versucht zu realisieren, dass ihr euch von einem Ort, Protagonisten und Wortmagie verabschieden müsst, weil die geschriebenen Zeilen ein Ende gefunden haben?
Wenn ihr die letzte Seite umblättert und ihr euch nicht ganz entscheiden könnt, ob ihr wortleer oder auf die beste Art, die es gibt, wortüberflutet seid?
Ich höre mein zittrigen Atem, mein leise klopfendes Herz und meine flüsternden Gedanken.
Ich glaube es ist jetzt sicher zu sagen, dass Merit Niemeitz nach drei Büchern, die auf ihre eigene Weise Highlights geworden sind, sich einen Platz als eine meiner Lieblingsautor*innen mehr als verdient hat.
Es ist mir bisher jedes Mal schwer gefallen eine Rezension zu schreiben, weil alles andere als leicht ist, die Tiefe und die Ehrlichkeit dieser Reihe, verständlich in Worte zu fassen und dabei dem Erzählten gerecht zu werden.
Wie immer konnten mich Merits Poesie-Worte unglaublich schnell für sich einnehmen.
Die enorm viele Zitate, die ich markiert habe, waren inspirierend, schmerzhaft, heilend, einfach alles, für immer.
Ich liebe nicht nur, was kunstvoll zwischen den Zeilen steht, sondern auch die endlosen Satzgefüge, die genau das auf den Punkt bringen, was man selbst manchmal nicht sagen kann.
An manchen Stellen, hatte ich wirklich den Drang Dinge zu unterstreichen, bei manchen wollte ich ein Ausrufezeichen dahinter zeichnen.
An manchen Stellen hätte ich am liebsten beides getan.
Stattdessen ist es bei mir wieder auf eine Post-it-Flut hinausgelaufen, wo ich am Ende immer und immer wieder neue Post-it's holen musste, damit ich auch nur annähernd das markieren konnte, was ich wollte.
Ich könnte noch ewig über die unendlichen Seelensätze sprechen, durch die man sich so verstanden fühlt.
Der Plot war alles andere als vorhersehbar für mich.
Es geht ums Verloren-sein, um das Suchen-nach-sich-selbst, darum sich zu finden, sich zu vertrauen, dass man manchmal rennt, manchmal steht und dass alles davon unglaublich viel Mut kostet.
Dass manchmal auch Atmen weh tun kann, dass es okay ist, sich zu fragen wer man ist, wie man sein will, was man tun will.
Aber dass man immer genug ist und die richtigen Menschen mit denen man tauchen kann, ganz tief, mit denen man auch Licht in die dunklen Ecken werfen kann, auch wenn man es nur mit einem Teelicht tut, findet. Auch, wenn es dauert.
Und dass man auch wieder lernen kann zu vertrauen, wenn man aus welchen Gründen auch immer, so unglaublich viel Angst davor hat.
Willow war schon in den anderen Bänden eine sehr interessante Protagonistin, weil sie laut ist und einfach sie selbst.
Es heißt oft, dass stille Gewässer tief sind, aber auch in lauten Gewässern dauert es, bis man den Abgrund erreicht und behaupten kann, einen Teil zu erkennen.
Ich denke, dass Willow das perfekte Beispiel dafür ist, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat, wir alle nur anders mit unseren Abgrundängsten umgehen.
Ihre Geschichte war so greifbar für mich, dass mein ganzer Körper gezittert hat, weil ich jedes Gefühl spüren konnte.
Ihr Herzbruchpoltern war dabei etwas, das die eigenen Brüche ein bisschen heilen kann und ihre Playlists eine Songanreihung, die ich gerne gehört hätte, weil das einer der vielen Punkte war, wo ich mich ihr identifizieren konnte.
Sie macht in diesem Buch eine unglaublich große, bewundernswerte Entwicklung durch und man wird mit ihr größer und merkt, dass man nicht ZU laut, leise, bunt, viel, wenig und alles, was unsere Chaosgedanken uns noch einreden, ist.
Maxton hat aber genauso sehr seine eigene Emotionsmagie.
Die Liebe und Fürsorge, die er nicht nur für seine Pflanzen, sondern auch für andere Menschen hat und seine Aufopferungsbereitschaft werde ich nie genügend beschreiben können.
Seine Gedanken, seine Ehrlichkeit und seine Aufmerksamkeit waren verletzend-leicht, manchmal auch lichtleer-tief, aber trotzdem immer hoffnungsvoll-heilend.
Die Art wie die beiden miteinander umgehen war durch die Wortchemie immer greifbar und auch wie sich ihre Beziehung entwickelt, wie sie offener und ehrlicher werden, hat mir enorm gefallen.
Dieses Buch zu lesen ist mir aber auch schwer gefallen, weil ich mich in der Mulberry Mansion so wohl gefühlt habe und ich mit dem letzten Kapitel, der letzten Seite, dem letzten Satz, dem letzten Wort, dem letzten Buchstaben und dem letzten Punkt nur dem Ende genähert habe und es mir bei dieser Reihe besonders schwer fällt, Abschied zu nehmen.
Alle Eigenarten, Gespräche, Momente und Charaktere, die sich in der Mulberry Mansion aufgehalten haben, haben diese zu etwas ganz besonderem und vor allem zu etwas bedeutendem gemacht.
Die unperfekt-perfekte Gruppe wird mir noch lange in Erinnerung und vor allem in meinem Herzen bleiben.
Merit hat mit dieser Reihe ein Latibule für uns geschaffen.


Fazit:
Mein Herz lacht und weint gleichzeitig, wenn ich an den dritten Band der Mulberry Mansion-Reihe denke.
Es fällt mir schwer mich von den Protagonisten, der Villa und der Atmosphäre zu verabschieden, aber Merit Niemeitz hat den schmerzhaft schönsten Weg gefunden, um 'Auf Wiedersehen' zu sagen.
Ihr Schreibstil geht unter die Haut, ins Herz, bis tief in die Seele und noch weiter, in den Protagonisten kann man sich so leicht wiederfinden mit ihrer Tiefe, ihrem Leid und ihrem Wachstum und die Geschichte ist wie der Sonnenschein nach einem heftigen Gewitter.
Die Reihe wird immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Für mich hätte man die Konfliktsitiation intensiver behandeln müssen

Zerbrich uns. Nicht.
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Es handelt sich um einen Folgeband. Der vorherige wird gespoilert.

Nachdem ich bei Band 1 schon meine Zweifel hatte, habe ich wirklich sehr gehofft, dass diese im zweiten Band verschwinden.
Dass wir ...

Es handelt sich um einen Folgeband. Der vorherige wird gespoilert.

Nachdem ich bei Band 1 schon meine Zweifel hatte, habe ich wirklich sehr gehofft, dass diese im zweiten Band verschwinden.
Dass wir für die Probleme der Vergangenheit eine logische und nachvollziehbare Erklärung bekommen.
Dass die Protagonisten ein bisschen greifbarer, ein bisschen tiefgründiger werden.
Dass ich die Liebesgeschichte fühle, mitleide, mitlache.
Wenn ich ehrlich bin, und es tut mir wirklich so weh das zu sagen, dann wurde meine Hoffnung nicht erfüllt.
Mit den Plottwist hatte ich schon meine Probleme am Ende vom ersten Band und für mich kam keine Erklärung, die das, was Gavin getan hat, in irgendeiner Weise logisch rechtfertigt.
Das Klärungsgespräch, das es gab, fiel mir viel zu kurz aus und für mich hätte man die Situation anders reflektieren können.
Für mich ist und bleibt die ganze Aktion heikel und bei dem Gedanken fühle ich mich nicht immer ganz wohl.
Wahrscheinlich konnte ich deswegen nicht warm mit ihm werden - obwohl er abgesehen davon wirklich tolle Seiten hatte und ich ihn wegen seiner Stärke bewundert hätte.
Jedoch blieb er trotz seiner Vergangenheit eher blass.
Auch mit April konnte ich keine Verbindung aufbauen.
Als Nebencharakter war sie mir wirklich sehr sympathisch, aber bis auf ihre Fürsorge kann ich kaum eine Charaktereigenschaft aufzählen, die wirklich an mir hängen geblieben ist.
Zwar konnte man sich in vielen Situationen in sie hineinversetzen und grundsätzlich ihre Gefühle und Gedanken verstehen, aber auch hier hat mir die Greifbarkeit gefehlt.
Die Liebesgeschichte der beiden konnte mein Herz nicht ganz erreichen. Da war kein nervöses Kribbeln oder ein Grinsen im Gesicht, wenn die beiden einen Moment hatten.
Die Basis, auf der die beiden ihre Beziehung aufbauen, ist für mich persönlich kritisch.
Zur Geschichte muss man sagen, dass sich diese deutlich leichter und auch flüssiger lesen lässt, als der Vorgänger.
Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen, bis auf die fehlende Atmosphäre, die ich am Anfang noch wahrgenommen habe.
Vom Plot her muss ich jedoch sagen, dass für mich einige Aspekte nicht ganz gepasst haben, weil sie nicht stimmig waren.
Manchmal kam es mir so vor, als wären Elemente der Geschichte hinzugefügt worden, damit man diese besser versteht oder den Protagonisten eher verzeihen kann, wodurch diese nicht zu allen Aspekten gepasst haben.
Dadurch sind mir einige Lücken aufgefallen, die für mich keinen Sinn ergeben haben.
Zudem fand ich manche Twists wieder heikel und es wirkte für mich sehr gestellt.
Zudem war das Buch am Ende irgendwie... 'zu perfekt'.
Viel, was es irgendwie zu klären gab, war kein Problem mehr, weil man die perfekte Lösung gefunden hatte.
Außerdem bin ich mir unsicher, welche Nachricht dieses Buch vermitteln wollte und ob ich diese unterstützen kann.



Fazit:
Irgendwie fühlt sich dieses Buch wie ein moralischer Drahtseilakt an.
Zwar gibt es Aspekte, die ich daran mochte, aber durch den Plottwist am Ende von Band 1 kann ich mit der Geschichte nicht ganz warm werden und mit Gavin leider auch nicht.
Es tut mir weh, diese Worte zu schreiben, aber empfehlen, kann ich es leider nicht.




Hier folgt eine ausführlichere Erklärung, aber diese enthält Spoiler.
April und Gavin warten in diesem Teil lange, bis sie sich 'zusammen setzen' und über den Abend reden, an dem Gavin mit April geschlafen hat.
Laut ihm war auch er betrunken und er hätte nicht bemerkt, dass April schon etwas mehr getrunken hätte, daher ist er nicht davon ausgegangen, dass April sich nicht erinnert.
April betont in diesem Gespräch, dass sie es gewollt hat was passiert ist und Gavin beteuert sie damals schon geliebt zu haben.
Wir erleben einen Teil dieser Nacht aus Gavins Sicht.
Darin beschreibt er, dass ihm zwar bewusst ist, dass das erste Mal von ihm und April anders aussehen sollte, aber er hätte durch den Alkohol keine richtige Kontrolle mehr über seinen Körper.
Nachdem April sagt, dass er nicht aufhören soll und er sich erkundigt, ob sie sich sicher ist, führt schließlich eins zum anderen.
Ja, in dem Moment hat sie gesagt, dass sie es möchte.
Ja, er hat sich erkundigt, ob sie sich sicher ist.
Aber sie war betrunken und er auch.
Sie war 14 Jahre alt und ich bleibe immer noch dabei, dass sie in diesem Moment nicht zu 100% sagen konnte, was sie will oder nicht.
Am nächsten Morgen wacht sie jedoch alleine ohne Gavin auf, da dieser in der Nacht Angst/Panik bekommen hat und schließlich gegangen ist.
Und ja, es ist okay Angst zu haben und die falsche Entscheidung zu treffen.
Jedoch lässt er seinen Müll liegen, spricht sie danach nicht darauf an, nichts.
Ja, sie distanziert sich, weil sie geschockt ist von der Nacht - sie erinnert sich nicht daran, was passiert ist und weiß nur noch, dass sie gesehen hat, wie Gavin eine andere geküsst hat.
Trotzdem hätte er mit ihr reden können.
Immerhin hatte er auch kein Problem damit das benutze Kondom liegen zu lassen, was ich in gewisser Weise noch respektloser finde.
Zudem kommt auch noch, dass er sich sicher war, dass April es wollte und sie das einzige Mädchen für ihn war, was für mich dann nicht passt, wenn er dann doch geht.
Wenn er sich so sicher war, dass sie es wollte, hätte er keine Angst haben müssen.
Und gerade wenn er sich doch nicht sicher gewesen wäre, wäre es das mindeste gewesen nach ihr zu schauen und ein Gespräch mit ihr zu führen, anstatt nicht mehr über das Thema zu sprechen.
In manchen Dingen wirkt er einfach sprunghaft, da er einerseits sagt, dass er bereue, was passiert ist, aber andererseits war es wunderschön und er bereue es wieder nicht.
Für mich war das teilweise sehr verwirrend zu lesen.
Lange Zeit bekommen wir nur die Erklärung - dass er Panik bekommen hat und dann dachte, sie wäre sauer und würde die Nacht bereuen, weswegen er nicht mit ihr redet.
Aber sollte man nicht genau in so einer Situation das Gespräch suchen?
Im weiteren Verlauf der Geschichte erfahren wir, dass Aprils Mutter Gavin erpresst hat und ihm gedroht hätte ihn anzuzeigen, weil April rechtlich gesehen noch zu jung war, um mit jemanden zu schlafen - genau wie Gavin.
Bis zu diesem Punkt gab es keine Erwägung dazu, obwohl Gavin zumindest Luca hätte erzählen können, dass er erpresst wurde.
Gavin weiß, dass Luca kein gutes Verhältnis zu seiner Mutter hat und dass er ihm direkt geglaubt hätte.
Das ist einer der zentralen Punkte, die für mich keinen Sinn gemacht haben.

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