Cover-Bild Friesenrebellion
11,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 16.07.2015
  • ISBN: 9783954516513
Ocke Aukes

Friesenrebellion

Borkum im Jahr 1811: Nach einem Salutschuss zu Napoleons Geburtstag glauben die Bewohner, die Insel werde beschossen, und geraten in Panik. Diese steigert sich noch, als tatsächlich ein englisches Schiff anlegt. Die Engländer suchen Deserteure, die sich auf Borkum verstecken sollen. Henri Lebon, der neue Kommandant der Insel, hat alle Hände voll zu tun, die Gemüter zu beruhigen und zwischen Engländern, Franzosen und den Inselbewohnern zu vermitteln.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wie sich Borkum gegen Napoleon stellen ...

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„Wir zahlen Geld für die Nutzung von Gold- und Silbergegenständen, die uns seit Jahrzehnten gehören. Jetzt haben wir keins mehr. Sogar das Auflegen von Puder und das Tragen von Perücken kostet, als ob ...

„Wir zahlen Geld für die Nutzung von Gold- und Silbergegenständen, die uns seit Jahrzehnten gehören. Jetzt haben wir keins mehr. Sogar das Auflegen von Puder und das Tragen von Perücken kostet, als ob wir die noch hätten. >Madame< vielleicht. Steuern auf Seife, Salz, Tabak, Alkohol, Torf, Mahlkorn, Schlachtvieh und das Wiegen. Fehlt nur noch, dass ich jedes Mal, wenn ich vom Ostland zum Westland gehe, eine Gebühr bezahlen muss.“

Worum geht’s?

Man schreibt das Jahr 1811. Napoleon und seine Truppen sind über Europa hinweggefegt, haben die alte Ordnung durch ihre eigene ersetzt. Der Kaiser der Franzosen hält Völker und Landstriche besetzt, so auch die friesische Insel Borkum. Seit drei Jahren werden rücksichtslos die wenigen Wertsachen, Lebensmittel und Schiffe requiriert. Ohne Boote verlieren die Bewohner Borkums ihren ohnehin kargen Lebensunterhalt. Ohne Schiffe können sie dem Walfang nicht nachgehen. Die Menschen sind gezwungen, vom Schmuggel zu leben. Neben den Besatzern, macht ihnen auch noch der gierige Inselvogt zu schaffen, der von überall seinen Anteil haben will.

Just am 14. August, des Kaisers Geburtstag, erhält Borkum einen neuen Kommandanten, Henri Lebon. Argwöhnisch beobachtet von den Einheimischen lässt einen Geburtstagssalutschuss abfeuern.

Drei junge Männer, die in Napoleons Armee gepresst wurden, sind nach der verlorenen Schlacht desertiert. Sie heuern auf einer englischen Fregatte an. Gewitzt wie die von Wind und Wetter gegerbten Männer sind, bieten sie dem Kapitän eine Möglichkeit, die Insel ohne Gefahr zu betreten. Die Engländer spielen Lebon vor, nach Deserteuren zu suchen, während sie Borkum eilends kartografieren.
Zähneknirschend muss Lebon klein beigeben, da er der Fregatte nichts entgegenzusetzen hat.

Unklar ist, wie sich die Borkumer verhalten sollen, sind sie ja von Engländern und Franzosen nicht wirklich begeistert. Als dann noch eine Leiche am Nordstrand gefunden wird, ist man völlig ratlos.

Akribisch sind die einzelnen Inselbewohner und ihr karges, entbehrungsreiches Leben geschildert.

Das Buch gibt tolle Einblicke in die damalige politische Lage und in die Schifffahrt. Die geschichtlichen Ereignisse sind anschaulich dargestellt. Manches hätte spannender präsentiert werden können.