Mal wieder ein ganz wundervolles Bilderbuch von Oliver Jeffers!
Eines Tages entdeckt ein Junge beim Aufräumen ein knallrotes Flugzeug in seinem Schrank. Er weiß nicht, wie es dort hingekommen ist, aber er möchte es dennoch sofort ausprobieren. Ohne zu zögern steigt ...
Eines Tages entdeckt ein Junge beim Aufräumen ein knallrotes Flugzeug in seinem Schrank. Er weiß nicht, wie es dort hingekommen ist, aber er möchte es dennoch sofort ausprobieren. Ohne zu zögern steigt er ein und hebt ab. Immer höher und höher fliegt er – bis auf einmal der Motor zu stottern beginnt. Der Tank ist leer und der Junge muss auf dem Mond notlanden. Ängstlich und allein hockt er da und dann beginnt auch noch seine Taschenlampe zu flackern. Doch der Junge ist nicht der Einzige im Weltall, der gerade in Schwierigkeiten steckt. Auch ein Marsmännchen ist auf dem Mond gestrandet, nachdem der Motor seines Ufos den Geist aufgeben hat. Als sich die beiden begegnen, überlegen sie gemeinsam, wie sie ihre Flugmaschinen wieder zum Laufen bringen können. Schnell ist ein Plan für ihre Rückkehr nach Hause geschmiedet, aber ob er wirklich funktionieren wird?
Bereits 2008 ist „Der Weg nach Hause“ erstmals auf Deutsch erschienen, doch obwohl ich so ein großer Oliver Jeffers-Fan bin, kannte ich dieses Werk von ihm tatsächlich bislang noch nicht. Dank der hier vorliegenden Neuausgabe aus dem von Hacht Verlag (übersetzt von Katharina Naumann) konnte ich das nun endlich ändern und ich habe es definitiv nicht bereut.
Die Bilderbücher von Oliver Jeffers sind immer etwas ganz Besonderes und „Der Weg nach Hause“ bildet da keine Ausnahme. Zwischen den Buchdeckeln schlummert ein herrlich fantasievolles Science Fiction-Abenteuer im Bilderbuchformat, gepaart mit einer rührenden Freundschaftsgeschichte zwischen einem Menschenjungen und einem Außerirdischen.
Mit wenigen Worten und wundervollen Bildern erzählt der britische Autor und Illustrator von Vielfalt, Akzeptanz, Hilfsbereitschaft und Teamwork. Die Geschichte zeigt uns, dass Freundschaft keine Grenzen kennt und wie wichtig es ist, trotz aller Unterschiede freundlich und offen zueinander zu sein und zusammenzuarbeiten. Der Junge und der Alien sind grundverschieden, aber ihr gemeinsames Dilemma wird sie zusammenschweißen und erkennen lassen, dass Freunde Freunde sind, ganz egal wo man herkommt, und dass sich Probleme gemeinsam viel leichter lösen lassen als alleine.
Dass es dabei ziemlich verrückt und surreal zugeht, tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Dieses Buch ist nicht nur ein Loblied auf die Freundschaft, sondern auch ein Fest auf die Macht der Vorstellungskraft.
Die farbigen Illustrationen von Oliver Jeffers sind wie gewohnt unvergleichlich und einfach zauberhaft anzusehen. Sie sind recht simpel gehalten, aber dennoch sehr ausdrucksstark. Mit viel Humor und Herz setzen sie das Erzählte gekonnt in Szene und schaffen eine träumerische Atmosphäre.
Fazit: Oliver Jeffers hat mal wieder ein entzückend-einzigartiges Bilderbuch geschaffen, das zum Schmunzeln und Träumen einlädt und Jung und Alt gleichermaßen begeistert. „Der Weg nach Hause“ ist ein wunderbares Weltraumabenteuer ab 4 Jahren über eine ungewöhnliche Freundschaft und die Tatsache, dass man durch Zusammenhalt so gut wie alles schaffen kann. Abenteuerlich, charmant und ein bisschen abgedreht, zugleich aber auch sehr wertvoll und herzerwärmend. Ich kann das Buch nur empfehlen, wie einfach alles von Oliver Jeffers. Aus meinem Bücherregal sind seine Werke schon längst nicht mehr wegzudenken. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!