Erschreckend real
Meine Meinung:
Ja, das war für mich mal wieder ein ganz klarer „Pätzold“! Ich dachte zwar, dass ich nach „Mathilda“ und dem Zweiteiler „Die Letzten“ ziemlich genau weiß, was mich erwartet, was ich nach ...
Meine Meinung:
Ja, das war für mich mal wieder ein ganz klarer „Pätzold“! Ich dachte zwar, dass ich nach „Mathilda“ und dem Zweiteiler „Die Letzten“ ziemlich genau weiß, was mich erwartet, was ich nach Beendigung von „30 Tage“ allerdings nicht bestätigen kann. Denn für mich war es noch mal viel krasser.
Schon alleine das Buchcover verursacht mir beim Betrachten eine Gänsehaut, denn es ist so unglaublich gut gewählt. Genau so ein Szenario hatte ich während des kompletten Lesens vor Augen. Und wenn ich meine Leseeindrücke in Farben ausdrücken müsste, wären „grau“ und „rot“ wohl die Farben, die ich wählen würde.
Auch schafft es Oliver Pätzold mit seinem Schreibstil wieder komplett, mich von der ersten bis zur letzten Seite in die Handlung des Buches zu entführen. Zu Beginn des Buches gibt es ein ganz kurzes Kapitel, das den Leser ziemlich genau erahnen lässt, was auf ihn zukommt und mir direkt ein beklommenes Gefühl verursacht hat. Dann baut sich die Katastrophe langsam auf und endet im kompletten Chaos. Ich habe so sehr mit Nina und ihren Freunden gelitten, dass mich die Handlung bis in meine Träume verfolgt hat und ich oft eine Lesepause einlegen musste.
Der Schreibstil ist sehr mitreißend und bildlich. Manchmal hätte ich mir fast gewünscht, dass ich nicht alles so klar vor Augen gehabt hätte. Wobei ich gar nicht genau sagen kann, was mich am meisten mitgenommen hat: die wachsende Unmenschlichkeit, die verzweifelte Suche nach einem Ort, an dem es endlich Hilfe gibt oder das Fortschreiten der Strahlenkrankheit. Alles wirkte ungemein beklemmend auf mich. Besonders gruselig war das Gefühl beim Lesen – das ich bei Oliver Pätzold übrigens immer habe -, dass die Handlung nicht ganz und gar aus der Luft gegriffen ist, sondern genau so passieren könnte. Oft habe ich mich gefragt, was ich nun wohl tun würde.
Ich habe das Buch mit einem beklommenen Gefühl geschlossen und bin mir absolut sicher, dass es mich noch eine ganze Weile begleiten wird.
Mein Fazit:
„30 Tage“ von Oliver Pätzold ist ein unglaublich bedrückendes Buch, das mir durch seinen bildlichen Schreibstil schlaflose Nächte bereitet hat und das ich bis zum Schluss mit Herzklopfen gelesen habe. Für schwache Nerven ist es bestimmt nichts, wer aber ein Fan von Dystopien ist, sollte hier unbedingt zuschlagen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!