Spannender Auftakt zur Reihe
"Die Reise nach Nagh-Bróa" ist der Auftakt der Fantasy-Reihe "Chroniken von Arenbóar" des bisher noch unbekannten Autors Ollie Cottager. Ich habe die Geschichte in der E-Book-Fassung gelesen, so dass ich ...
"Die Reise nach Nagh-Bróa" ist der Auftakt der Fantasy-Reihe "Chroniken von Arenbóar" des bisher noch unbekannten Autors Ollie Cottager. Ich habe die Geschichte in der E-Book-Fassung gelesen, so dass ich zur äußeren Aufmachung des Buches nur so viel sagen kann, dass das Cover ein eye catcher war und ich mir vorstellen kann, dass es im Handel zum Kauf anregt.
Inhaltlich befinden wir uns in einer mittelalterlich angehauchten fantastischen Welt. Der König von Bralan gibt Forn, dem Kommandant der Truppen, den Auftrag, ein verschollenes Artefakt zu suchen. Auf seiner Reise soll ihn nebst eines fünfhundert Mann starken Heeres noch der Kommandant der Leibgarde, Dorgan, begleiten. Jedoch weiß nur Forn, wie der wahre Auftrag lautet.
Der Weg ist kräftezehrend und führt die Männer quer durch eine Wüste, die ihren Tribut zollt. Sie haben nicht nur mit Hitze, sondern auch mit Angriffen diverser Kreaturen zu tun, die die Truppen nach und nach dezimieren. Doch die Reise ist nicht nur eine Herausforderng für den Körper, auch mancher Geist scheint schwer von der Aufgabe belastet zu sein.
Was macht die Geschichte besonders: Was schon nach wenigen Seiten auffällt und das Buch von anderen fantastischen Büchern abhebt ist die Sprache. Der Autor hat sich explizit dazu entschieden, seiner Idee treu zu bleiben, die Geschichte in der mittelalterlichen Welt zu platzieren und hat daher sowohl Fließtext als auch wörtliche Rede dementsprechend klingen lassen. Ich finde den Ansatz wirklich großartig, mir persönlich hätte es jedoch tatsächlich besser gefallen, wenn man sich auf die wörtliche Rede beschränkt hätte.
Im Mittelpunkt stehen Forn und Dorgan, die sich während der langen Reise nicht immer einig sind. Beide sind starke Männer, die ihren Prioritäten treu bleiben. Auch hier finde ich die Idee der zwei Protagonisten klasse, in der Umsetzung fehlen mir jedoch mehr Hintergründe, Beschreibungen der Charaktere, deren Geschichte. Natürlich muss auch einiges der Einbildungskraft der Leser überlassen werden, aber mir persönlich erschienen sie am Ende nicht ausgearbeitet genug.
Die Reise mit fünfhundert Mannen ist natürlich gerade für diese Masse an Menschen ebenfalls sehr beschwerlich und will beschrieben werden. Natürlich kommt Kritik an der Heeresführung, Angst vor der Zukunft und Heimweh auf und ich stelle mir die Aufgabe, dies in einem Roman zu beschreiben schon sehr schwer vor. Doch was mir hier nicht so gut gefallen hat war, dass diesen Charakteren zu wenig Raum gegeben wurde. Sie werden nicht entwickelt, sondern sind plötzlich in einer Szene präsent, übernehmen eine wichtige Handlung und sind dann ebenso plötzlich wieder verschwunden. Auch hier hätte es mir persönlich besser gefallen, wenn die Charaktere mehr Hintergrund bekommen hätten, damit ihre Handlungen für mich als Leser nachvollziehbarer werden.
Die Geschichte selbst ist spannend erzählt und ich würde auch gerne wissen, wie sie weitergeht.