Cover-Bild Der Tod in ihren Händen
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 11.05.2023
  • ISBN: 9783442771387
Ottessa Moshfegh

Der Tod in ihren Händen

Roman
Anke Caroline Burger (Übersetzer)

New-York-Times-Bestsellerautorin und Shooting-Star der amerikanischen Gegenwartsliteratur

Ottessa Moshfegh, eine der aufregendsten Autorinnen unserer Zeit, schreibt in diesem Roman über Einsamkeit – und darüber, wie einfach es ist, nicht nur die anderen, sondern auch sich selbst zu belügen.

Bei Sonnenaufgang läuft Vesta mit ihrem Hund eine Runde durch den Wald – die tägliche Routine einer einsamen alten Frau –, als sie einen Zettel findet: »Ihr Name war Magda. Niemand wird je erfahren, wer sie getötet hat. Hier ist ihre Leiche.« Obwohl von der jede Spur fehlt, lässt Vesta der Gedanke an einen Mord nicht mehr los. Wer war Magda? Und wer könnte ihr Mörder sein? Die Aufklärung dieser Fragen wird zu Vestas Mission. Doch je tiefer sie sich in den Fall verstrickt, desto deutlicher treten ihre eigenen Abgründe hervor.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2023

Überzeugend

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Auf einem Spaziergang mit ihren Hund findet Vesta einen Zettel im Wald: "Sie hieß Magda. Niemand wird je erfahren, wer sie ermordet hat. Ich war es nicht. Hier ist ihre Leiche."

Es gibt keine Leiche, ...

Auf einem Spaziergang mit ihren Hund findet Vesta einen Zettel im Wald: "Sie hieß Magda. Niemand wird je erfahren, wer sie ermordet hat. Ich war es nicht. Hier ist ihre Leiche."

Es gibt keine Leiche, keinerlei Anzeichen für einen Mord, nicht einmal Fußspuren. Und doch geht Vesta nicht davon aus, dass es sich um einen Scherz handelt.

Der Zettel nimmt einen immer größeren Raum in ihrem Leben ein. Er lässt sie nicht los, lenkt ihre Gedanken und schürt ihre Fantasie. Schließlich beginnt sie, sich eine Geschichte ausdenken und glaubt bald schon zu wissen, was passiert sein muss.

Was bildet Vesta sich ein? Wie vertrauenswürdig ist sie als Erzählerin und wie sehr steigert sie sich in alles hinein? Hat sie den Zettel beispielsweise selbst geschrieben?

Während der Mord die Geschichte einleitet und sie zunächst wie einen Krimi oder zumindest Thriller erscheinen lässt, zeigt sich zum Ende hin, dass es eigentlich um etwas ganz Anderes geht (und mehr sollte an dieser Stelle nicht verraten werden).

"Der Tod in ihren Händen" ist anders als die bisherigen Romane, die ich von Moshfegh kenne. Anders deshalb, weil er trotz des Mordmotivs weniger brutal, abgründig und dekadent ist. Er ist nach innen gerichtet, spielt sich ganz in der Gedankenwelt und Psyche der Protagonistin ab. Die Außenwelt ist in jeder Hinsicht unsicher, weil sie nur durch ihre Augen wahrgenommen werden kann. Wie Moshfegh es schafft, das zu erzählen, wie sie in ihre Figur eintaucht, ist gelungen, hätte aber besonders im letzten Drittel, wo sich vieles offenbart und zusammensetzt, auf noch intensivere Weise geschehen können.

Trotzdem bin ich wieder einmal begeistert von dieser Autorin, von ihren Figuren und von der psychologischen Tiefe, die sie scheinbar so mühelos herbeischreiben kann. Ein eigener, aber kein eigenwilliger, sondern in seiner Mehrdeutigkeit überzeugender Roman von Moshfegh.

Übersetzt aus dem Englischen von Anke Caroline Burger.

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