Cover-Bild Mein Jahr der Ruhe und Entspannung
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Liebeskind
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 24.09.2018
  • ISBN: 9783954380923
Ottessa Moshfegh

Mein Jahr der Ruhe und Entspannung

Roman
Anke Caroline Burger (Übersetzer)

New York, am Anfang des neuen Jahrtausends. Einer jungen Frau stehen die Türen zu einer Welt aus Glanz und Glitter offen. Sie ist groß, schlank und ausgesprochen hübsch. Gerade hat sie an einer Elite-Universität ihren Abschluss gemacht und arbeitet nun in einer angesagten Kunstgalerie. Sie wohnt im teuersten Viertel der Stadt, was sie sich leisten kann, weil sie vor Jahren schon ein kleines Vermögen geerbt hat. Es könnte also nicht besser laufen in ihrem Leben ... In Wirklichkeit jedoch wünscht sie sich nichts sehnlicher, als ihrer Welt den Rücken zu kehren. Von einer dubiosen Psychiaterin lässt sie sich ein ganzes Arsenal an Beruhigungsmitteln, Antidepressiva und Schlaftabletten verschreiben. Mithilfe der Medikamente will sie »Winterschlaf halten«. Aber dann merkt sie in einem ihrer wenigen wachen Momente, dass sie im Schlaf ein eigenes Leben führt. Sie findet Kreditkartenabrechnungen, die auf Shoppingtouren und Friseurbesuche hindeuten. Und scheinbar chattet sie regelmäßig mit wildfremden Männern in merkwürdigen Internetforen. Erinnern kann sie sich daran aber nicht ...
Mit bissiger Ironie erzählt Ottessa Moshfegh von einer Frau, die verzweifelt versucht, ihrer aufgeputschten Scheinwelt zu entkommen. Der neue Roman von einer der wichtigsten neuen Stimmen der amerikanischen Literatur.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2019

Eine außergewöhnliche Story - und ein interessantes Leseerlebnis

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Mit dieser Rezension habe ich mich äußerst schwergetan – und das paradoxerweise, weil ich dieses Buch so interessant fand. „Interessant“, das war, was ich unmittelbar nach Abschluss der Lektüre dachte. ...

Mit dieser Rezension habe ich mich äußerst schwergetan – und das paradoxerweise, weil ich dieses Buch so interessant fand. „Interessant“, das war, was ich unmittelbar nach Abschluss der Lektüre dachte. Nur ist „interessant“ leider ähnlich aussagekräftig wie „nett“ … ich versuche mal eine Annäherung.

New York, einige Monate vor 9/11. Die namenlose Ich-Erzählerin hat alles: Sie ist jung, schön, finanziell unabhängig, hat einen Hochschulabschluss und arbeitet in einer hippen Galerie. Vor allem aber hat sie eines: die Nase von allem gestrichen voll. Und so beschließt sie, ein Jahr lang durchzuschlafen, um dann phönixgleich wiederaufzuerstehen und, endlich einmal richtig ausgeruht, neu zu beginnen …

Ausnahmslos alle Figuren in diesem Roman sind in irgendeiner Weise beschädigt: Die ausgebrannte Protagonistin, ihre versoffene, mittlerweile verstorbene Mutter, der desinteressierte, ebenfalls verstorbene Vater, die fragwürdige Therapeutin, von der sie ihre Schlafmittel erhält, der egomane On-Off-Freund, die nach sozialer Anerkennung gierende Freundin – zerbeulte Seelen allesamt. Als Leserin blieben sie mir alle fremd, doch es bereitete mir ein gewisses wohliges, Schaudern, ein fast voyeuristisches Vergnügen, sie von außen zu beobachten. Ich kam mir während der Lektüre vor wie die unbedarfte Landpomeranze, eine altjüngferliche Cousine etwa, die unversehens Zeit mit der abgefeimten und abgef***ten Jeunesse Dorée Manhattans verbringt, deren Eskapaden sie mit offenem Mund bestaunt, ohne selbst wirklich teilzuhaben.

Das Buch ist nicht so blutrünstig und krass wie die Romane Bret Easton Ellis‘, nicht so frivol wie Sex and the City und nicht so elegant wie Gossip Girl – und doch hat es von allem irgendwie etwas. Und diese Mischung ist schlichtweg: interessant.