Cover-Bild Grotesque
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Ersterscheinung: 11.08.2014
  • ISBN: 9783641122539
Page Morgan

Grotesque

Roman
Kirsten Borchardt (Übersetzer)

Als die junge Ingrid nach Paris kommt, um sich von einem Skandal in der Londoner High Society zu erholen, ahnt sie noch nicht, was ihr bevorsteht: Erst verschwindet ihr Zwillingsbruder Grayson spurlos, und dann wird die Stadt von einer Reihe geheimnisvoller Todesfälle erschüttert. Ingrid macht sich auf die Suche nach Grayson und gerät plötzlich ins Visier höllischer Mächte. Hilfe bekommt sie von dem ebenso schönen wie missmutigen Luc. Was Ingrid nicht weiß: Luc ist ein Gargoyle, und sein Schicksal ist untrennbar mit Ingrids verbunden ...

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dark Fantasy

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Das Buch hat anfangs eine kleine Anlaufzeit, bis man wirklich in der Geschichte versinken kann, doch ist man erst gefesselt kann man nicht mehr aufhören zu lesen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der ...

Das Buch hat anfangs eine kleine Anlaufzeit, bis man wirklich in der Geschichte versinken kann, doch ist man erst gefesselt kann man nicht mehr aufhören zu lesen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, ich musste wissen was mit Ingrid, ihrer Schwester Gabriella und Luc geschieht. Eine Geschichte voller Mythen, gespickt mit etwas Magie und Geheimbünden, auch Liebe und auch Eifersucht kommen nicht zu kurz.
Die Spannung wird sehr gut aufrecht erhalten mit diversen Plottwists, mit denen einfach nicht zu rechnen ist. Das verstärkt die Schockmomente um so mehr und man muss weiterlesen.

Wärend man liest kann man sich sehr gut in Ingrid, die Protagonistin, hineinfühlen. Immerhin verschwindet ihr Zwillingsbruder und wie man allgemein weiß, teilen Zwillinge eine besondere Verbindung zueinander. Diese Verbindung wird immer wieder aktiv wie auch passiv hervorgehoben, man leidet richtig mit. Denn Ingrid fühlt, dass ihr Bruder noch lebt, obwohl alle ihr weismachen wollen, dass er längst tot ist. Außerdem birgt Ingrid noch eine Überraschung...mehr will ich dazu nicht verraten.

Gabriella, die jüngere Schwester der Zwillinge, wird als jung und impulsiv dargestellt. Ab und zu möchte man sie vor gewissen Handlungen bewahren, doch sie muss diese Erfahrungen selbst machen. Sie verlässt sich außerdem sehr auf ihre Schönheit und weiß diese auch einzusetzen, um an Informationen zu kommen.

Luc unser Gargoyle, der seine Menschen beschützen muss oder nicht, entwickelt eine besondere Bindung zu Ingrid, wie auch im Klappentext schon beschrieben wird. Auch er gerät immer wieder in verzwickte Situationen und es dauert ein wenig, bis man etwas mehr über ihn erfährt.

Man merkt schon ich bin ziemlich wortkarg was die Charaktere und den Inhalt betrifft, das liegt daran, dass ich keinesfalls spoilern möchte, weil ich das Buch so gut finde! Ich kann es kaum abwarten bis Band 2 auf Deutsch herauskommt.
Für mich ein wirklich sehr gelungenes Buch!

Veröffentlicht am 14.06.2023

Ungewöhnliche Wesen vor historischer Kulisse

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Grotesque stand schon länger auf meiner Wunschliste, nachdem ich die Inhaltszusammenfassung gelesen hatte. Bei dem Setting musste ich das Buch einfach kennen lernen, selbst wenn es mich nicht ganz so mitgerissen ...

Grotesque stand schon länger auf meiner Wunschliste, nachdem ich die Inhaltszusammenfassung gelesen hatte. Bei dem Setting musste ich das Buch einfach kennen lernen, selbst wenn es mich nicht ganz so mitgerissen hat wie erwartet.
An den weiblichen Figuren lag dies eher weniger. Besonders die beiden Schwestern, so unterschiedlich sie auch sind, können die Geschichte durchaus tragen, gerade weil sie so gegensätzlich sind. Die eine ist eher zurückhaltend, vernünftig und nicht ganz so selbstsicher, was das andere Geschlecht angeht. Gabby dagegen ist impulsiv, temperamentvoll und sehr viel mutiger darin, anderen entgegenzutreten und gesellschaftliche Grenzen zu überschreiten. Da die Geschichte erfreulicherweise mal abwechselnd aus der Sicht des einen und mal aus der Sicht des anderen Mädchens geschrieben ist, bekommt man interessante Eindrücke von zwei Seiten und nicht nur von einer. Außerdem wachsen beide im Laufe der Story über sich hinaus und lernen selbst ganz neue Wesenszüge und Fähigkeiten an sich kennen.
Leider kann ich dasselbe nicht über die männlichen Charaktere sagen. Zwar finden sich unter ihnen wirklich interessante Vertreter mit Potential, aber gerade diejenigen, die mehr im Mittelpunkt stehen wie Luc und Grayson erscheinen dagegen eher farblos. Da hätte ich lieber so manche Nebenperson mehr im Mittelpunkt gehabt.


Der Schreibstil passt zum Setting des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts in Paris. Mit poetischen und sehr ausschmückenden Formulierungen versetzt die Autorin den Leser sehr gut zurück in diese Zeit und schafft gleichzeitig die perfekte Atomsphäre für die düstere Handlung. Immer wieder reißt die Spannung der einzelnen Szenen einen mit, vor allem zum Ende hin, als es zum Showdown kommt. Gerade der Prolog ist meiner Ansicht unglaublich gut gelungen und stimmt einen direkt auf das Weitere ein.
Leider sind mir zusätzlich noch ein paar Kritikpunkte aufgefallen: So aufschluss- und abwechslungsreich der Perspektivenwechsel auch ist, so oft enthüllt er viel zu viel. Man erfährt zum Beispiel zu schnell, was aus Grayson geworden ist, ein Teil des Plots, der weitaus mehr hergegeben hätte, hätte man ihn länger im Dunkeln gelassen.
Gleichzeitig bleibt die wunderschöne Kulisse, das Paris der Belle Époque, zu farblos und wird nur angerissen, obwohl sie wunderbar in den Roman hätte integriert werden können. So allerdings könnte das Buch in jeder anderen Stadt spielen, ohne dass es auffallen würde.
Ein kleines Bisschen gestört hat mich zudem, dass nicht alles wirklich authentisch wirkt, doch darüber kann ich noch hinwegsehen, da es in meinen Augen kein völliger Stilbruch ist.



Fazit

Grotesque von Page Morgan ist ein überdurchschnittlicher Schauerroman mit ungewöhnlichen Fabelwesen. Die beiden weiblichen Hauptfiguren bestechen vor allem durch ihre Gegensätzlichkeit und ihre verborgenen Seiten, die nach und nach zum Vorschein kommen. Der blumige Sprachstil passt absolut perfekt zur Belle Époque, in der die Story spielt. Und besonders zum Schluss hin überrascht die Geschichte durch mitreißenden Szenen und unerwarteten Wendungen.
Leider nimmt der Perspektivenwechsel manchen Handlungssträngen die Spannung und auch die Kulisse des Paris im neunzehnten Jahrhundert bleibt viel zu sehr im Hintergrund, um seine ganze Wirkung entfalten zu können.
Wer ein Faible für Gargoyles hat, gerne Fantasyliteratur liest, die von den üblichen Jugendbüchern abweicht und mehr an originellem Übernatürlichen interessiert ist als an hundertprozentiger Authentizität, für den ist dieses Werk genau das Richtige.

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